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Crazy Tube Circuits Killer V Test

Das Crazy Tube Circuits Killer V Preamp/Vibrato-Effektpedal lässt die goldenen Fünfzigerjahre wieder aufleben. Und zwar aus Sicht der Gitarrenverstärker, denn in dieser Zeit wurden in den Vereinigten Staaten einige Klassiker hergestellt, deren Sound bis in die heutige Zeit auf unzähligen Aufnahmen verewigt wurde. Im Fokus steht dabei der Vibratoeffekt und zwar der authentische, der mit Tonhöhenverschiebung erzeugt wird.

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Vorreiter waren in dieser Hinsicht die Magnatone Amps aus den 1950er und 1960er Jahren, die mit einer solchen patentierte Vibratoschaltung bestückt waren. Kombi-Pedale sind angesagt und deshalb hat man hier einerseits den Preamp-Schaltkreis der Magnatone Amps verewigt und als Bonbon obendrauf gibt es natürlich die Vibrato-Schaltung. Bekannte Magnatone-User sind unter anderem Billy Gibbons und Neil Young, und bei diesen Namen weiß man ungefähr wohin die Reise gehen kann. Wie das mit dem Killer V funktioniert, erfahrt ihr in diesem Test.

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Details

Das Killer V Pedal kommt im Standardformat im grau lackierten Druckgussgehäuse mit den Maßen 65 x 124 x 55 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 350 Gramm. Auf der Oberseite ist der stilisierte Kühlergrill eines Autos aus der damaligen Zeit dargestellt. Darüber hinaus sind hier natürlich sämtliche Bedien- und Regelmöglichkeiten platziert. Das sind sechs Regler, zwei Kippschalter, zwei Fußschalter und die dazugehörigen Status-LEDs. Allesamt mit soliden Bauteilen bestückt, die den Eindruck machen, dass sie auch eine längere Einsatzzeit im Pedalboard schadlos überstehen. Davon ist auch der Hersteller deutlich überzeugt. Das Killer V wird, wie alle Pedale von Crazy Tube Circuits, in Handarbeit in Athen produziert und hat eine Garantie von fünf Jahren auf alle Bauteile und Funktion. Die Anschlüsse sind komplett auf der Stirnseite geparkt, es gibt Input, Output mit Klinkenanschluss und dazwischen liegt die Buchse zum Anschluss für ein Standardnetzteil (nicht im Lieferumfang). Hier sind wie gewohnt 9V (Center Negativ) angesagt, die Stromaufnahme liegt bei moderaten 39 mA, im Bypass-Betrieb wurden 21 mA mit einem 1Spot mA Meter gemessen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Crazy Tube Circuits Killer V vereint Preamp und Vibrato in einem Pedal,…

Bedienung

Der Preamp Sound wird mit vier Reglern eingestellt, hier stehen Bass und Treble für die Klangregelung zur Verfügung, mit Volume und Master wird der Zerrgrad und die Gesamtlautstärke eingestellt. Der Grundsound kann außerdem mit einem Kippschalter zwischen Bright (B), Normal (N) und Mellow (M) variiert werden. Diese Funktionen sind auch in manchen Modellen der Magnatone Amps aus dieser Ära vorzufinden. Der Vibrato-Effekt wird separat aktiviert, funktioniert aber nur mit dem Preamp zusammen, also nicht im Bypass-Mode. Hier stehen die Regler Depth (Effekttiefe – Intensität der Tonhöhenverschiebung) und Speed (Effektgeschwindigkeit) zur Verfügung. Auch hier gibt es einen Kippschalter, mit dem man zwischen Wet und Dry/Wet umschalten kann. Bei Wet durchläuft das Signal komplett den Effektschaltkreis, wenn man die untere Stellung Dry/Wet angewählt hat, wird das Direktsignal parallel hinzugemischt. Auch diese Variante ist in manchen Magnatone-Amps zu finden. Falls die Gainreserven nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, per internem Schalter das Ganze auf “more Gain” umzuschalten. Hierzu muss die Gehäuseplatte abgeschraubt werden und mit einem kleinen Schraubenzieher oder ähnlichem kann dann der kleine Schiebeschalter zwischen M (More Gain) und N (Normal Gain) gewechselt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Zur Klangbearbeitung stehen sechs weiße Potis bereit, unterstützt von zwei Mini-Schaltern und zwei Fußschaltern mit Status-LED.
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Praxis

Für den Praxisteil wird das Killer V Pedal vor einen unverzerrt eingestellten Sovtek MIG-50 geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Der interne Gain-Switch steht auf Normal und zuerst wird der Sound des Preamp-Schaltkreises abgeklopft. Für die erste Bestandsaufnahme werden die vier Regler für den Preamp-Schaltkreis in die mittlere Position verfrachtet und ihr hört die drei unterschiedlichen Grundsounds Normal, Mellow und Bright, davor gibt es noch das Bypass Signal, damit man hören kann, in welche Richtung der Sound beim Aktivieren des Killer V verändert wird.

Audio Samples
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Preamp: Bypass > Normal > Mellow > Bright (Stratocaster)

Der Klangcharakter ändert sich klar, wenn das Pedal aktiviert wird. Es gibt ein gutes Pfund unterer Mitten mehr, der Klang ist etwas komprimierter und mit den drei Grundsounds, die sich klar unterscheiden, lässt sich eine Menge anstellen. Generell wird bei den drei Grundsounds der Höhen- und obere Mittenbereich verändert, sodass man den Basis-Sound sehr gut auf Gitarre und Amp abstimmen kann. Von der Gain-Bandbreite her sind unverzerrte Sounds bei minimaler Einstellung des Volume-Reglers möglich, beim Maximalwert erhält man eine saftige Mid-Gain-Zerre. Alles schön dreckig und wenig High-Fidelity, und dazu mit einer guten Portion Kompression bei höheren Zerrgraden. Mit dem Master-Regler wird der Pegel präzise angeglichen. Hier sind die Minimal- und die Maximaleinstellungen des Volume-Reglers.

Audio Samples
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Preamp: Minimum Gain (Stratocaster) Preamp: Maximum Gain (Stratocaster) Preamp: Maximum Gain (SG)
Das Crazy Tube Circuits Killer V hat eine Menge Charakter und lässt sich sehr vielfältig einsetzen.
Das Crazy Tube Circuits Killer V hat eine Menge Charakter und lässt sich sehr vielfältig einsetzen.

Nun wird der Vibrato-Effekt hinzugenommen, und der kommt nicht nur mit einer amtlichen Tonhöhenverschiebung, sondern versprüht auch tatsächlich einen angenehm warm klingenden Vintage-Vibe. Die Bandbreite von Depth und Speed ist recht hoch, los geht es mit einer sehr dezenten Tonhöhenverschiebung bei minimalem Depth-Wert. Dreht man den Regler voll auf, eiert das Ganze schon recht stark. Beim Speed-Regler sieht es ähnlich aus, hier gibt es eine absolut langsame Effektbewegung beim Minimalwert, beim Maximalwert beträgt das Effekttempo Sechzehntel bei ca. 108 BPM. Es klingt alles schön weich und harmonisch, sodass man den Effekt auch hohe Settings ausreizen kann, ohne dass er nervt. Mit der Möglichkeit, das Originalsignal noch parallel hinzuzufügen, ist der Effekt in einer etwas abgeschwächten Dosierung vorhanden und man kann damit Sounds erzeugen, die in Richtung Uni Vibe gehen. In den nächsten Beispielen hört ihr verschiedene Einstellungen von Depth und Speed sowie den Unterschied zwischen Wet und Wet/Dry.

Audio Samples
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Vibrato: Depth Check – 7-10-14-17 Uhr (SG) Vibrato: Speed Check – 7-10-14-17 Uhr (SG) Vibrato: Wet > Dry/Wet (SG)

Trotz des verstärkten Kompressionsverhaltens bei höheren Zerrgraden ist das Pedal kein Plattmacher und reagiert immer noch gut auf die Aktionen an der Gitarre. Für das Quäntchen mehr Zerrgrad empfiehlt es sich auf jeden Fall, das Pedal mal kurz aufzuschrauben und den Schalter auf “More Gain” umzulegen, denn damit lassen sich auch satte Leadsounds erzeugen. Ansonsten kann das Killer V aber auch mit einem vorgeschalteten Booster etwas angefeuert werden. Hier kommen einige Beispiele mit unterschiedlichen Einstellungen.

Audio Samples
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Dry/Wet – Hendrix Style (Stratocaster) High Gain – Fuzz Style (Jaguar P90) Bypass > Preamp > Vibrato (Starplayer TV) More Gain (Les Paul)
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Fazit

Das Crazy Tube Circuits Killer V ist ein spezielles Pedal mit einer Menge Charakter und einem relativ großen Einsatzbereich. Mit den Preamp-Sounds kann man einen neutral klingenden und unverzerrten Amp mit einem sehr charaktervollen Grundsound veredeln. Dieser Klangcharakter ist natürlich immer Geschmacksache, man muss den dreckigen und je nach Einstellung etwas komprimierten Zerrsound mögen, der eine leichte Tendenz zum Fuzz hat. Wenn der Ton in Richtung Billy Gibbons, Neil Young oder Gary Clark Jr. gehen soll, dann liegt man komplett richtig. Auch staubige Stoner Riffs sind erstklassig machbar. Der gut klingende Vibrato-Effekt kommt natürlich noch on top. Wer auf die Vintage-Vibrato-Sounds in Kombination mit einem dreckigen Zerrsound steht, wird eine Menge Spass mit dem Killer V Pedal haben.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung, solide Bauteile
  • Zerrsound mit Charakter
  • gute dynamische Ansprache
  • gute Klangqualität des Vibratoeffekts
  • Variationen des Grundsounds – gute Anpassung an Amp und Gitarre
  • Dry/Wet-Schalter
Contra
  • keins
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Crazy Tube Circuits Killer V Test
Für 171,00€ bei
Das Crazy Tube Circuits Killer V Pedal punktet mit einer soliden Verarbeitung, charakterstarken Zerrsounds und einer guten Klangqualität des Vibratoeffekts.
Das Crazy Tube Circuits Killer V Pedal punktet mit einer soliden Verarbeitung, charakterstarken Zerrsounds und einer guten Klangqualität des Vibratoeffekts.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Modell: Killer V
  • Typ: Preamp/Vibrato Effektpedal
  • Regler: Volume, Master, Depth, Bass, Treble, Speed
  • Schalter: B/N/M, Wet/Dry&Wet, Bypass, Vibrato
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Center Negativ)
  • Stromaufnahme: 39 mA (21 mA Bypass)
  • Spannung: 9 Volt (Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: nein
  • Maße: 65 x 124 x 55 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 350 Gramm
  • Verkaufspreis: 175,00 Euro (Juli 2020)
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