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EFNOTE 3 E-Drum Set Test

Praxis

Eingeschränkte Mobilität

Die besondere mechanische Konstruktion des EFNOTE 3 macht optisch zweifellos was her und bietet viel Spielraum bezüglich der Positionierung, bringt in der Praxis aber auch Nachteile mit sich, die deutlich werden, als ich das Kit im Raum um ein paar Meter verschieben will. Während dieser Vorgang mit einem herkömmlichen Racksystem relativ zügig erledigt ist, gestaltet sich das Ganze mit vier miteinander verkabelten Einzelkomponenten doch etwas schwieriger. Um die Einzelteile zusammen zu bewegen, bräuchte man vier Hände, also heißt es: diverse Kabel abziehen und am neuen Standort wieder neu verlegen und einstöpseln. Auch die Aufbauzeit ist logischerweise etwas länger als bei einem herkömmlichen System.

Der rote Teppich ist schon ausgerollt: Das EFNOTE 3 im Praxistest.
Der rote Teppich ist schon ausgerollt: Das EFNOTE 3 im Praxistest.

Gute Triggereigenschaften, angenehmes Spielgefühl 

Die zweilagigen Mesh Heads des EFNOTE 3 sprechen sensibel und – dank der drei Triggerelemente – gleichmäßig an. Rand- und Felltrigger sind sauber voneinander getrennt. Eine gute Zonentrennung gibt es auch bei den Cymbalpads und natürlich bei der Snare mit ihrem separaten Rimtrigger, der dafür sorgt, dass Rimclick- und Rimshot-Sounds sich nicht ins Gehege kommen. Der mitgelieferte Snareständer ist ein einfaches Modell mit gerastertem Schrägstellmechanismus, das seinen Zweck erfüllt. Wer sich mehr Stabilität und eine feinere Justierung des Neigungswinkels wünscht, sollte aber auf ein besseres Modell ausweichen. Dank seines Gesamtgewichts steht der Hi-Hat Controller auch bei stärkerer Beanspruchung sicher auf dem Boden. Das Spielgefühl ist nach der obligatorischen Kalibrierung angenehm und kann im Trigger Menu gut an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Bedienung unter erschwerten Bedingungen

Die interne Struktur des EFNOTE 3 Moduls ist sehr durchdacht und auch ohne Nachschlagen in der Bedienungsanleitung für die meisten Anwender/innen intuitiv erfassbar. Die wichtigsten Funktionen wie das Metronom, die Kopfhörerlautstärke, die Recording-Funktion oder die Padlautstärken sind mit wenigen Schritten zu erreichen, einzig die Lautstärke für die Hauptausgänge liegt etwas versteckt. Schade nur, dass der Touchscreen, wie auch schon beim EFNOTE 5 Test festgestellt, oftmals nicht beim erstmaligen Tippen anspricht – trotz vorheriger Kalibrierung. Das macht das Arbeiten mit dem Modul dann doch etwas unkomfortabler als es eigentlich sein könnte.  

So klingen die Presets des EFNOTE 3

Im Folgenden sind einige der 16 Preset Kits zu hören:

Audio Samples
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Studio F Kit FunQ Kit Z & B Kit Coated Medium Kit Birch Shells Kit Hit Parade Kit

Noch mehr Kits gibt es im folgenden Video zu hören:

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Mehr Informationen

Hier folgen Klangbeispiele, in denen die einzelnen Instrumente separat zu hören sind:

Audio Samples
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Snare Performance Tom Performance Becken / Hi-Hat Performance

Natürliche Sounds fast ohne Latenz 

Im Vergleich zu einigen Konkurrenz-Kits, beispielsweise dem Roland TD-17KVX, fällt auf, dass die EFNOTE-Sounds trockener und „unaufgeregter“ klingen, weil hier der Fokus auf der Natürlichkeit liegt. Manch einem, der sich an knalligere, effektlastige Sounds gewöhnt hat, mag das etwas zu nüchtern klingen, anderen wiederum gefällt der authentische Sound deutlich besser. Auf jeden Fall stehen Freunden des räumlichen Sounds beim EFNOTE 3 immerhin acht Hallprogramme zur Verfügung, und auch die übrigen klanglichen Bearbeitungsmöglichkeiten wie zum Beispiel der parametrische 2-Band-Equalizer bieten noch Spielraum zum Anpassen der Sounds an den persönlichen Geschmack. Ausgesprochen gut gelungen sind die Beckensounds, die sich durch gleichmäßige Klangverläufe durch alle drei Zonen auszeichnen. Die klangliche Bandbreite der Hi-Hat ist gut, allerdings wirkt die Performance mit allen Nuancen wie Chicksounds, Hi-Hat Splashes und den Übergängen zwischen verschiedenen Öffnungsgraden nicht so smooth wie beim EFNOTE 5 mit seiner aufwendigeren Hi-Hat-Konstruktion. Die Snaredrums klingen authentisch und nuancenreich, bei den Tomsounds könnten die klanglichen Facetten etwas reichhaltiger sein. 

Bezüglich der Umsetzung der Dynamik macht das EFNOTE 3 einen guten Job (siehe folgende Grafik), kurz gesagt: das, was man hereingibt, kommt auch heraus. Mehr als gut, nämlich sensationell schlägt sich das EFNOTE 3 bezüglich des Latenzwertes. Die Signalverarbeitung vom Padanschlag bis zum Erklingen des Sounds dauert hier nur drei Millisekunden – einen besseren Wert haben wir bisher bei keinem E-Drumset gemessen. Auch hierzu gibt es eine Grafik.  

Fotostrecke: 2 Bilder Dynamikverlauf Snarepad: oben reale Anschlagstärke, unten ausgelöster Sound.

Achtkanaliges Audio-Interface mit Bluetooth Streaming 

Das EFNOTE 3 ist über die USB-Verbindung als 2in/8out-Audio-Interface nutzbar, was bedeutet, dass per USB-Kabel zwei Kanäle für Play-Along-Zwecke zugespielt und acht separate und frei belegbare Kanäle an die DAW eines Rechners geleitet werden können. Auch MIDI-Daten des EFNOTE 3 können per USB oder natürlich über die MIDI-OUT-Buchse übertragen werden, und – als Extra-Feature – auch über Bluetooth. Hierfür muss ich auf meinem Macbook Pro das Utility-Programm Audio-MIDI-Setup aktivieren und das EFNOTE 3 auswählen. Anschließend wird das Macbook dann im entsprechenden Screen auf dem EFNOTE als MIDI-Gerät angezeigt. Ebenso gibt es eine Bluetooth Audio Funktion, die das kabellose Streamen von Audiotracks zum Üben ermöglicht.

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