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Dunlop Way Huge Blue Hippo MKIII Test

Das Way Huge Blue Hippo Choruspedal arbeitet mit einer analogen Schaltung und hat sich dem klassischen Chorus- sowie einem zusätzlichen Vibratoeffekt verschrieben. Der Chorus, der fest mit den 80er Jahren des letzten Jahrtausends verankert war, verschwand zusammen mit den kühlschrankgroßen Racks der damaligen Gitarrengötter aus den meisten E-Gitarren-Boards, war nur noch vereinzelt in Produktionen zu hören und überlebte in der Welt der Akustikgitarre.

Way_Huge_Blue_Hippo_Analog_Chorus_TEST


Der Sound unseres heutigen Testpedals aus Jeorge Tripps Way-Huge-Effektschmiede hat mit der digitalen Kühle vieler aktueller Choruspedale nichts gemein. Mit der Zusatzbezeichnung Analog Chorus MKIII outet sich unser Testkandidat als überarbeitete Ausgabe des Blue Hippo MKII und möchte die erfolgreiche Tradition nahtlos weiterführen. Wir sind gespannt.

Details

Optik/Verarbeitung:

Was zuerst ins Auge fällt, ist die Tatsache, dass die dritte Pedalversion des Way Huge Blue Hippo auf 105 x 60 x 52,5 mm eingedampft wurde und so ein gutes Stück kompakter ist als das Vorgängermodell. Das gesamte Aluminiumgehäuse ist, wie der Name schon andeutet, blau eingefärbt und mit gelber Schrift versehen. Allerdings sind keine Gummifüßchen oder ähnliches beigefügt, was man bei einem Pedal in diesem gehobenen Preissegment meiner Meinung nach schon erwarten darf.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Way Huge Blue Hippo Choruspedal geht in Runde 3 und präsentiert sich ein gutes Stück kompakter als das Vorgängermodell.

Die Schaltung allerdings ist gleich geblieben, und das ist auch gut so, denn der Blue Hippo war und ist nach wie vor ein sehr beliebter Chorus, der dank seiner analogen Schaltung mit einem warmen Ton begeistern kann. Außer dem Chorus bietet unser Kandidat auch einen Vibrato-Effekt, der mit einem kleinen Kippschalter auf der Oberseite angewählt wird.
Zum Einstellen des Choruseffektes stehen lediglich ein Speed- und ein Depth-Regler bereit, die allerdings ein recht breites Einsatzgebiet abdecken, wie ich später im Praxisteil noch aufzeigen werde. Die Potis mit schwarzen Kunststoffknöpfen lassen sich ausgesprochen samtig bedienen und die jeweilige Stellung ist dank eines weißen Skalenstrichs auch problemlos aus dem Stand zu erkennen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente auf der Oberseite des Choruspedals sind reduziert auf zwei Potis, einen Mini-Switch und einen Fußschalter.

Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an der Stirnseite, ebenso der Anschluss für ein Standard-9-Volt-Gleichstromnetzteil, das jedoch nicht Teil des Lieferumfangs ist. Aber auch Batteriebetrieb ist möglich, dazu muss jedoch im Gegensatz zu dem Vorgängermodell die Unterseite des Pedals abgeschraubt werden. Schade eigentlich, denn bei der Version zuvor war das Batteriefach von außen dank eines Schnellverschlusses sehr komfortabel zu erreichen. Dafür ist das jetzige Modell aber um einiges kleiner ausgefallen und Pedale sollten ja eh am besten mit einer zentralen Spannungsversorgung auf dem Pedalboard betrieben werden. Angesichts dessen lässt sich dieser Umstand auch verschmerzen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse für Ein- und Ausgang sowie die Netzteilbuchse befinden sich auf der Stirnseite.

Wird der satt einrastende Fußschalter betätigt, leuchtet eine blaue LED, die den aktiven Betriebszustand anzeigt. Das Pedal besitzt einen True-Bypass, das einkommende Signal wird also direkt an den Ausgang weitergeleitet und durchläuft nicht die gesamte Schaltung.
Die Verarbeitung des in China gefertigten Pedals ist sehr gut und sollte auch dem rauen Alltag eines tourenden Musikers locker standhalten.

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Praxis

Ich verbinde das Blue Hippo mit dem Eingang meines Marshalls JVM 410 und betreibe eine mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box, die ich mit einem SM57 abnehme.
Alle Audiofiles wurden anschließend natürlich nicht weiter klanglich bearbeitet.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Marshalls und einer Telecaster. In den ersten Beispielen sind beide Regler des Blue Hippo in der Mittelstellung, im ersten Audiofile ist das Vibrato zu hören, im zweiten der Chorus. Diese Reihenfolge werde ich bei allen folgenden Beispielen beibehalten.

Audio Samples
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Vibrato: Alle Regler 12 Uhr Chorus: Alle Regler 12 Uhr

Das Blue-Hippo-Pedal liefert in der Tat einen warmen Grundsound, wobei mir der Chorus dank seines fast schon dreidimensionalen Klanges sehr gut gefällt. Schon in der Mittelstellung wird klar, wohin die Reise geht, denn das Vibrato liefert einen mittigeren Klang, wohingegen der Chorus zwar etwas mittenärmer, aber dafür breiter und mit einer klanglichen Tiefe aus den Speakern kommt.
Weiter geht es mit Speed auf 9 Uhr und Depth auf 13 Uhr.

Audio Samples
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Vibrato: Speed 9 Uhr, Depth 13 Uhr Chorus: Speed 9 Uhr, Depth 13 Uhr

Mit weniger Geschwindigkeit verringert sich auch das Klangbild des Vibratos ein wenig. Der Effekt erscheint etwas subtiler, im Vergleich wird der Chorus nach wie vor breit und intensiv dargestellt.
Dem möchte ich weiter nachgehen und stelle für die nächsten zwei Beispiele den Speed-Regler auf Minimum und Depth auf Maximum.

Audio Samples
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Vibrato: Speed min., Depth max. Chorus: Speed min., Depth max.
Das Dunlop Way Huge Blue Hippo erzeugt einen tollen analogen Chorussound mit viel Wärme und bietet zusätzlich einen Vibrato-Effekt.
Das Dunlop Way Huge Blue Hippo erzeugt einen tollen analogen Chorussound mit viel Wärme und bietet zusätzlich einen Vibrato-Effekt.

Der Vibrato-Effekt kommt nun ausgesprochen subtil, der Chorus verliert nichts an seiner Intensität, er wird nur langsamer.
Für die kommenden Audiofiles positioniere ich Speed auf 13 Uhr und Depth auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Vibrato: Speed 13 Uhr, Depth 15 Uhr Chorus: Speed 13 Uhr, Depth 15 Uhr

Beide Effekte präsentieren sich nun deutlich und liefern tolle Sounds, die sich wunderbar einsetzen lassen. Schade eigentlich, dass man sie nicht mit einem weiteren Fußschalter anwählen kann, denn aufgrund der hohen Klangqualität könnte ich mir gut vorstellen, beide einsetzen zu wollen.
Abschließend habe ich noch zwei Beispiele im Crunch-Kanal des Marshalls aufgenommen. Dazu stelle ich den Speed-Regler auf 11 Uhr und Depth auf 10 Uhr, wieder ist erst das Vibrato und abschließend der Chorus zu hören.

Audio Samples
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Vibrato: Speed 11 Uhr, Depth 10 Uhr Chorus: Speed 11 Uhr, Depth 10 Uhr

Durch den angezerrten Sound wird der Vibrato-Effekt offensichtlich etwas abgeschwächt, verleiht dem Sound aber eine interessante, jedoch eher subtile Note. Der Chorus zeigt sich hingegen sehr effektiv und liefert den Sound, den man von vielen Produktionen aus der Hochphase des Chorus-Effektes kennt, ohne jedoch kalt oder klinisch zu klingen.

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Fazit

Das Dunlop Way Huge Blue Hippo ist auch in der dritten Generation ein beeindruckendes Chorus/Vibrato-Pedal, das nicht nur durch seine robuste und hochwertige Verarbeitung, sondern viel mehr mit seinem tollen Sound gefallen kann. Es liefert dank der analogen Schaltung warme Klänge, die sich durch die Bank professionell einsetzen lassen. Dass diese Qualität ihren Preis hat, dürfte niemanden überraschen, ist aber gerechtfertigt. Anspieltipp!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • toller analoger Chorus-Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • zusätzlicher Vibrato-Effekt
  • weites Einsatzgebiet
Contra
  • keins
Artikelbild
Dunlop Way Huge Blue Hippo MKIII Test
Für 158,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Dunlop Way Huge
  • Modell: Blue Hippo MKIII
  • Effekt-Typ: Chorus/Vibrato
  • Herkunftsland: Taiwan
  • Arbeitsweise: analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Speed, Depth
  • Modes: Chorus, Vibrato
  • Schalter: Bypass, Modus-Schalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V-Gleichspannung (Netzteil optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen L x B x H (cm): 105 x 60 x 52,5
  • Gewicht: 197 Gramm
  • Ladenpreis: 169,00 Euro (Mai 2018)
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