Drawmer 1972 Test 

PRAXIS

Nachteile des Drawmer 1972? Muss man suchen…

Im Gegensatz zu vielen anderen Studiogeräten passt sich der Drawmer 1972 nicht automatisch unterschiedlichen Netzspannungen und -frequenzen an. Er geht an den Lieferort angepasst in den Handel. Begibt man sich nun in Länder mit abweichender Spannungsversorgung, erfordert dies den Tausch einer Sicherung und das Umstellen per Switch im Inneren des Gerätes. Da dieser erhöhte Aufwand wahrscheinlich nur sehr wenige betrifft, wird dies nicht als Kritikpunkt gewertet.

Rückseite
Drawmer 1972 in der Rückansicht: Die rote Umrandung markiert die Abdeckung der Sicherung.

Bedienbarkeit top!

Alles anderen Erkenntnisse, die der Test geliefert hat, sind durchweg positiv! Die Bedienungsfreundlichkeit des Drawmer 1972 ist hervorragend, was sowohl an der kontrastreichen und sehr guten Ablesbarkeit der Beschriftung als auch der konsequenten Ausstattung an Status LEDs liegt. Selbst bei schummerigen Lichtverhältnissen erkennt man sofort, welche Einstellungen vorliegen und welche Funktionen aktiv sind. Auch haptisch besteht ein deutlicher Qualitätsunterschied zu gewöhnlichen „Homerecording-Produkten“. Alle Schalter, Buttons und Potis sind bemerkenswert solide verbaut und akkurat einstellbar. 

Komplettansicht
Drawmer 1972 im Test: Erstklassige Bedienbarkeit!

Sound des Drawmer 1972 im Test

Die AD-Wandlung aller Testaufnahmen mit dem Drawmer 1972 erfolgten mit einem Apollo X4 von Universal Audio. Dabei wurden die folgenden Mikrofone wurden verwendet: 

Neumann TLM 102

Shure SM7B (ohne Hochpass und Präsenzanhebung)

Shure SM 57

Schoeps CMC54

Die Vorverstärker klingen transparent, kernig und konturiert. Auch Gain-hungrige Mikrofone wie das Shure SM7B arbeiten souverän und verhältnismäßig rauscharm. Aufgrund der variablen Impedanz und weiteren Klangoptionen lieferte der Praxistest viele Eindrücke, die sich ergänzend zu den Hörbeispielen folgendermaßen zusammenfassen lassen:

Impedanz

Generell ist man gut damit beraten, es beim maximalen Impedanzwert von 2,4 kOhm zu belassen. Die niedrigeren Werte von von 600 und 200 Ohm widersprechen der verbreiteten Faustregel, wonach die Impedanz des Vorverstärkers im Idealfall dem fünf- bis zehnfachen der Mikrofonimpedanz betragen soll, damit das Mikrofon entsprechend der Herstellerangaben klingt. 

Niedrigere Werte haben ein meist leiseres Signal, Färbungen der Frequenzwiedergabe und ein schlechteres Rauschverhalten zur Folge. Deutlich zu hören dies in den nachfolgenden Hörbeispielen mit dem Shure SM 57 (310 Ohm).Allerdings kann diese Abweichung von der Ideallinie durchaus gestalterisch genutzt werden. 

Filter, Shape & Lift

Die vorhanden Klang- und Dynamik-Features des Drawmer 1972 sind ein wahrer Gewinn! Sie bieten eine sinnvolle Auswahl profi- und praxisgerechter Klangoptionen, ohne dass man Gefahr läuft, sich zu „verfrickeln“. Die vorhandenen Klangformungsmöglichkeiten machen den Drawmer Preamp auch zu einer guten Wahl zur Aufnahme von Line- und DI-Signalen.

Allen Sprach- und Gesangbeispiele erfolgten bei aktiviertem Low Cut (40 Hz). 

Audio Samples
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Sprache Neumann TLM 102 Sprache Neumann TLM 102 (Shape) Sprache Shure SM7B (2.4 kOhm) Sprache Shure SM7B (600 Ohm) Sprache Shure SM7B (200 Ohm) Sprache Shure SM57 (2.4 kOhm) Sprache Shure SM57 (600 Ohm) Sprache Shure SM57 (200 Ohm) Gesang Neumann TLM 102 Gesang Neumann TLM 102 (Lift / softer) Gesang Shure SM7B (2.4 kOhm) Sprache Schoeps CMC5 (Filter) Percussion Schoeps CMC5 Stratocaster – INST Stratocaster (Shape, hiFrq) – INST Stratocaster Rhythm – INST Stratocaster Rhythm (Filter) – INST Prophet 10 – LINE
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