Digital 1 Audio DJ DEX 2 iOS Test

Praxis

Browser

Beim ersten Laden eines Tracks – das dauert gut 25- 30 Sekunden auf dem iPad 4 und Air und ist schon etwas nervig – berechnet die Software das Taktraster und mappt es auf den Track. Bedauerlicherweise ist es der App egal, ob man den bereits analysierten Tracks danach noch einmal aus der iTunes Liste oder der „Database“ ins Deck bugsiert: Er wird neu berechnet und die Cue-Punkte gehen dabei wie gesagt flöten.

Der Browser im Detail: hier geht sicher noch mehr
Der Browser im Detail: hier geht sicher noch mehr

Mix und Automix

Im oberen Drittel des GUI werden Titelinfos, Tempo, Cover Art, Laufzeiten und eine interaktive Wellenformansicht eingeblendet, in der man mit dem Finger „vor- und zurückspulen“ kann. Play startet den Track am Aufschlagtakt oder einem Cue. Pausiert DJ den Titel und möchte in der Ausschnitts-Waveform punktgenau anfahren. Achtung: Wer etwas fester oder schneller hier zu Werke geht, startet den Track wieder ein! Kann man machen, ich find’s unvorteilhaft. Besser die Jogwheels verwenden, dann ist man auf der sicheren Seite.
Verändert man das Tempo, setzt der Keylock ein, der gute Dienste verrichtet. Die automatische Synchronisation funktioniert ebenfalls gut, wenn das Taktraster korrekt sitzt, was bei elektronischer Tanzmusik in der Regel der Fall ist. Wer den Crossfader nicht per Hand betätigen möchte, lässt ihn automatisch rüberfahren und betätigt sich derweil an den Frequenzen.
Möchte man die App eigenständig mixen lassen, ist dies via temporärer Playlist möglich, die man über Doppelklicks auf einen Track einer Playliste oder der Database befüllen, nach diversen Filtern sortieren oder shuffeln kann. Für den Automix könnt ihr eine Länge von bis vorgeben und festlegen, ob die Tracks beatgematcht werden sollen. Außerdem ob die Funktion „Reset Pitch“ nach dem Übergang den Titel wieder auf das ursprüngliche Tempo bringen soll. Etwas unvorteilhaft: Die Temp-Liste leert sich selbst, ohne dass man sie speichern könnte.

Ein Blick in die Preferences
Ein Blick in die Preferences

Recording

Außerdem wartet die App mit einer Recording-Funktion auf, mit der man seinen Mix in AIFF für die Nachwelt oder Socials festhalten kann. Diese werden mit „Timestamp“ als Dateiname versehen, können nicht editiert werden, zudem gibt es keinerlei Sharing-Funktion oder Auswahlmöglichkeit der fertigen Mix-Datei zum Upload der Session. Der Download auf den Rechner muss dementsprechend über iTunes erfolgen. Dort gibt es auch ein Skins- und Controller-Verzeichnis. Mal abwarten, was hier noch passiert. Bleiben wir aber gleich mal bei der …

Die Analyse dauert gut 30 Sekunden pro Track.
Die Analyse dauert gut 30 Sekunden pro Track.
Audio Samples
0:00
DJ DEX 2 EFX DJ DEX 2 EQs

Hardware

Zu den unterstützten DJ-Controllern zählen Support Pioneers DDJ-SB3 sowie der DDJ-WeGO4 und WeGO3, dazu kommen Reloops Beatpad 2 und der MIXON 4, Numarks DJ2Go, DJ2Go2 sowie das Mixdeck Quad und last but not least der Hercules Universal DJ Controller. Nicht mit von der Partie sind folglich die NI-Controller wie Z1 und S2MK2 und Reloops Mixtour, auch findet sich keine MIDI-Mapping-Option für potenzielle Steuerhardware (alle DJ-Controller im Test), wie man es zugegebenermaßen nur von iMect DJ-Player kennt, der aber gut 80 Euro kostet (hier geht es zum Testmarathon DJ-Apps)
Was die kompatiblen iOS-Interfaces angeht, hält sich der Hersteller bedeckt und erwähnt, dass ein Camera Connection Kit erforderlich sein könnte. Erfreulicherweise konnte ich hier, allerdings ohne manuelle Routing-Option oder einen dedizierten “external Mixer-Mode”, mit meinem Testprobanden Griffin DJ Connect einen Erfolg erzielen.

Pioneers DDJ-Wego4 zählt zur Liste der unterstützten cCntroller
Pioneers DDJ-Wego4 zählt zur Liste der unterstützten cCntroller

Wishlist

Neben den kleinen und großen Nickeligkeiten, die ich im Laufe des Artikels angesprochen habe, stünden noch folgende Punkte auf meiner Wunschliste: Ableton Link, Portrait Mode, Grid-Adjustment, Slicer und Slip-Funktion, deaktivierbarer Keylock, zoombare Wellenformen,Quantisierung, Fadercurve-Anpassung, einstellbares Audiorouting, Key-Mixing, Track-Vorschläge und ein externer Mixer-Mode.
Besonders jedoch – auch wenn diese Daten recht speicherintensiv sind und bei Tausenden Tracks so manches iPad schnell füllen könnten – die ständige Re-Analyse dürfte nicht nur bei älteren Geräten aufgrund des Zeitfaktors nerven. Die Playlist- und Cuepoint-Verwaltung trübt außerdem den Gesamteindruck. Eine Android-Version soll laut Hersteller übrigens auch bald folgen. 

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.