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Denon DN-SC2900 Test

DJ-CD-Player gibt es vor allem im mittleren Preissegment von 300 bis 700 Euro wie Sand am Meer. Schon seltener trifft man auf Konstruktionen, die sich um und jenseits der 1000- Euro-Schallmauer positionieren und große Begehrlichkeiten wecken. Ad hoc fallen mir zwei Hersteller ein, die hier seit Jahren umtriebig agieren, und das sind Denon und Pioneer. Erst im Mai diesen Jahres kam ich in den Genuss, eines der Denonschen Sahnestücke zu testen, nämlich den SC3900. Der Multimedia-Turntable mit dem Alleinstellungsmerkmal eines direktangetriebenen High-Torque Plattentellers brachte authentisches Vinylfeeling `rüber und sahnte unterstützt von der iPad-App „Engine“ fast die volle Punktzahl ab. Schnell kam in mir die Frage auf, wann die Japaner denn ein Modell aus der Taufe heben würden, das auf den Direktantrieb zugunsten eines klassischen Jogwheels verzichtet. Die Antwort lautet: jetzt!

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Der Neuankömmling hört auf den Namen SC2900 und gleicht seinem Vorgänger in vielen Punkten wie ein Ei dem anderen. Er spielt Medien von CDs, USB-Datenträgern und via Netzwerk ab, integriert einen USB-Port für Wechselspeicher sowie ein USB-Audio-Interface und lässt sich obendrein als MIDI-Controller für eine DJ-Software verwenden. Markantestes Merkmal und zeitgleich der Hauptunterschied ist das imposante, im Widerstand regulierbare 7-Zoll-Jogwheel. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen zählen Loops, Hotcues, eine mehrstufige Pitch-Kontrolle mit Tonhöhenanpassung oder auch variable Start- und Stoppzeiten. Die Kommunikation mit dem Laptop und maximal vier Geschwistermodellen übernimmt Denons Engine-Software, die im Verbund mit der iPad-App ein Set-Monitoring via Tablet erlaubt und die Musikbibliothek am PC oder Stick drahtlos verfügbar macht. Soviel Luxus gibt’s natürlich nicht zum Taschengeldpreis und daher verwundert es nicht, dass unser Testkandidat mit einer Preisempfehlung von 999 Euro im Handel aufschlägt. Wer nun gerade schlucken muss, sollte bedenken, dass dies nur knapp die Hälfte von dem ist, was Pioneer, ebenfalls mit der Nexus-Revision des CDJ2000 in den Startlöchern stehend, für sein Flaggschiff aufruft. In die Reihen der Mitbewerber reiht sich auch Gemini ein, die gerade ihren mit MIDI, Interface, und Touchdisplay ausgestatteten Mediaplayer CDJ700 für vergleichsweise schlappe 679 Euro (Liste) ins Rennen um die Gunst der Deejays und Clubbesitzer geschickt haben. Auf Netzwerkeln oder iPad-Integration muss dieser allerdings verzichten. Und auch Numark und American Audio besitzen ein nicht zu unterschätzendes Produktportfolio. Ja, auf dem steinigen Pfad zum CD-Player-Olymp wird mit harten Bandagen gekämpft und manch einer verzichtet vielleicht gern auf das eine oder andere Feature, wenn er ein paar hundert Euro einsparen kann. Und was bedeutet das für den SC2900? – Wir werden sehen…

Details

Bevor es ans Eingemachte geht, heißt es den Kandidaten aus seiner Verpackung zu befreien und nachzusehen, ob er die Reise aus Nettetal, wo der deutsche Vertrieb ansässig ist, schadlos überstanden hat. Aus dem Karton schäle ich ein durch Styropor-Formteile gut gegen Transportmissgeschicke geschütztes Abspielgerät sowie Netz- und Audiokabel, Faltblätter und ein gedrucktes englisch-japanisches Handbuch. Wer keine Lust hat, sich durch dieses Manual zu ackern, findet deutsche Anleitungen als PDF auf der beigefügten CD, die auch ASIO und Core-Treiber sowie die Software „Engine“ enthält. Letztgenannte trägt die Versionsnummer 1.02 aus Februar 2012 wohingegen auf der Website bereits die aktualisierte Fassung 1.03 als Download erhältlich ist. Zum handelsüblichen Lieferumfang gehört laut Support auch eine Traktor LE, die im Pressesample nicht zugegen war, weshalb wir den Test unter „Pro“ fahren. Der erste große Unterschied zum SC3900 macht sich direkt beim Auspacken bemerkbar: Wo zuvor der manuelle Aufbau des Plattentellers erfolgen musste, kann ich mir diesen Schritt beim fest installierten neuen Kunststoff-Wheel sparen. Was ebenfalls auffällt: Denons jüngster Spross ist zwar ein CD/USB-Player, doch mit seinen 36 x 32 Zentimetern in der Tiefe und Breite kommt der Prüfling fast auf Turntable-Maße und nimmt die gleiche beträchtliche Stellfläche auf dem DJ-Tisch ein wie sein Geschwistermodell. Obwohl er also offensichtlich keine Schlankheitskur absolvieren musste, ist das Gewicht doch um etwa ein Viertel auf nun rund 4,4 Kilogramm gesunken.

Fotostrecke: 3 Bilder

Laufwerk und Platinen residieren in einem robust wirkenden, abgerundeten Chassis schwarz gesprenkelter Lackierung, das mit seinen Zierelementen und den seitlich angebrachten Schriftzügen irgendwas raumschiffartiges an sich hat. Ein Eindruck, der sich in Anbetracht des rotblau aufleuchtenden Jogwheel-Kranzes verstärkt, als ich den Boliden durch Betätigen des Einschaltknopfes das erste Mal auf „Warp“-Geschwindigkeit bringe. Der horizontale und vertikale 360 Grad Schnellcheck zeigt eine ordentliche Fertigung ohne Grate und Stoßkanten, eine teilverstärkte Bodenplatte sowie vier dicke, gummierte Standfüße für impulsive Tellerakrobaten. Fest sitzende Anschlussbuchsen und Bedienelemente von typischer Denon-Qualität untermauern solides Ingenieurswerk: Ich sehe hinterleuchtete, milchtrübe und schwarze Tasten aus Gummi- und Hartplastik, Encoder und Drehregler, die in dieser Art der Auslegung im Hersteller-Produktsortiment schon so manches raue Club-Jahr ohne Fehl und Tadel gemeistert haben. Die Grundbeleuchtung wichtiger Elemente kommt positiv zum Tragen, sodass der DJ, selbst wenn der Mann an der Nebelmaschine mal wieder den ganzen Club zu räuchert und kein Stagelight am Start ist, einigermaßen vor Fehlbedienung geschützt sein sollte. In diesem Zusammenhang fällt ferner auf, dass die Bedienelemente mit praxisdienlichen Abstand zueinander arrangiert sind.

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Backpanel
Empfängt mich an der Vorderseite lediglich der ausgezeichnet sanfte Slot-in Einzug für optische Datenträger – standesgemäß und vorteilhaft mit einer halbtransparenten, bei Einzug erlöschenden Blende beleuchtet – tummeln sich alle anderen Schnittstellen zum Kontakt mit der Außenwelt an der Hinterseite. Ich fang mal links an, wo eine Ausfräsung für ein Kensington-Schloss übel gesonnenen Langfingern das Berufsleben schwer macht. Daneben haben es sich ein schutzumrandeter Einschaltknopf und die Netzteilbuchse gemütlich gemacht. Ihnen gegenüber wartet das klassisch in rotweiß gehaltene Stereo-Cinch-Paar auf die Verbindung mit dem Mischpult. Weiter westlich residieren eine digitale S/PDIF- und die USB-Buchse (PC/MIDI). Dann folgt ein RJ-45-Netzwerkanschluss, über den bis zu vier kompatible Denon-Geräte per Hub im Verbund zusammenarbeiten können. Komplettiert wird das Backpanel von einer Faderstart-Buchse. Sie dient zum Starten und Stoppen des Abspielgerätes über die Position des Crossfaders am Mixer, sofern dieser kompatibel ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Einflugschneise mit Beleuchtung

Jogwheel
In Gang gesetzt werden die Titel über zwei große beleuchtete Play-Cue-Tasten auf rechts außen. Im Zentrum des Boliden beeindruckt das imposante Jogwheel. Mit seiner Vinyl-artigen Kunststoffauflage und einem Durchmesser von 16,5 Zentimetern könnte es sogar Turntablisten ansprechen, denn es ist schön groß geraten und liegt gut an der Hand. Obendrein kann es fünfstufig in seinem entgegengebrachten Laufwiderstand reguliert werden und die Übersetzung ist sehr akkurat. Prima. Ein optisches Schauspiel der besonderen Art umgibt den Teller. Er ist von einem milchtrüben Kranz eingefasst, der blau (optional rot, lila, sowie invertiert) aufleuchtet, sofern ein Musikstück geladen ist, wobei eine rote, ebenfalls farblich variable LED in 48 Schritten (optional 96) in Laufrichtung mitwandert. Beim Reverse-Mode natürlich entgegengesetzt und beim Scratchen der Laufrichtung nach. Das ist mindestens genauso übersichtlich, wie ein Tellerdisplay. Ein weiteres Lämpchen visualisiert Touch-Aktivität im eingeschalteten Vinyl-Modus. Was die Sensibilität angeht, so ist diese in fünf Schritten justierbar. In der Praxis stellt sich heraus, dass der Sensor bei Stufen oberhalb von „minimal“ bereits reagiert, ohne dass die Hand aufliegt.

Fotostrecke: 3 Bilder Beleuchteter Jogwheel-Kranz mit Positionsmarkern

Demzufolge kann das Rad bei Oberflächenandruck zum Scratchen, an der mit fingerführenden Zierelementen besetzten Seite angeschoben zum Nudging verwendet werden. Im Pausenmodus ist eine Feinsuche mit 1/75 Sekunden zur akkuraten Positionierung von Cue-Punkten und Loops möglich. Zwei Regler dirigieren Start- (0-8 Sekunden) und Stoppzeit (0-15 Sekunden) der Musikstücke, so wie man es von einem Plattenteller mit den üblichen Anlauf- und Bremszeiten kennt. Ich finde, dass der SC2900 dem Plattenspieler-Feeling tatsächlich noch einigermaßen nahekommt. Was mir in Anbetracht der Präsenz seiner direktangetriebener Brüder indes viel wichtiger erscheint – man verzeihe mir den Vergleich – ist der Schritt in Richtung CDJ2000-Feeling. Vor allem, wenn ich an die zwar kompakteren, aber bei Weitem nicht so gut zu handhabenden Teller des Denon DN-S1200 denke, ist diese Entwicklung meiner Meinung nach logisch und auch überfällig.

Liegt gut unter und an der Hand und arbeitet präzise
Liegt gut unter und an der Hand und arbeitet präzise

Um die eigene Performance am SC2900 noch persönlicher zu gestalten, bietet das Einstellungsmenü weitere Tuning-Optionen, die via USB auf jeden anderen 2900er übertragen werden können- im Club aber bitte nur bis zum nächsten Ausschalten, sprich temporär. Darunter finden sich zum Beispiel Netzwerk-IDs, Panel- und Jogwheel-Kontrast, die Farbcodes für den Kranz und Indikator, Relay-Play, Faderstart, Autocue-Verhalten, Auto-Loop-Länge und eine Formatierungsfunktion für USB-Wechselspeicher. Praktisch, um zum Beispiel einen Stick für Benutzereinstellungen vorzubereiten. Eigentlich sehr schade, dass der Hersteller keinen SD-Karten-Slot verbaut hat.
Navigation
Die Kombination aus Push-Encoder und Zurück-Button entpuppt sich als sehr gute Lösung, um sich durch das Datendickicht (Stammordner, Unterverzeichnisse, Tracks …) einer Festplatte, eines Sticks oder einer CD zu hangeln. Erlaubte Verzeichnistiefe: Neun! Besonders interessant: Im USB-Modus mit analysiertem Datenbestand kann ich mich für Artist, Title, einzelne BPM-Bereiche und Genres entscheiden. Via Shift lässt sich die auch Suche nach Crates und Listen realisieren. Die Next-Track-Funktion sorgt dafür, dass die aktuelle Wiedergabe während der Suche eines Nachfolgetitels nicht unterbrochen wird. „Playlock“ schützt gegen versehentliches Laden. „Hotlist“ parkt einzelne Titel in einer temporären Abspielreihenfolge, die im Netzwerk-Konglomerat geteilt werden kann. Im Musikstück selbst wird mittels Plattenteller oder Fast-Search-Buttons gespult, wobei letztgenannte durch kurzes Antippen während der Wiedergabe einen Zeitsprung von drei Sekunden absolvieren und bei dauerhaftem Gedrückthalten deutlich schneller spulen. Im Pausenmodus wandern diese nur einen Frame weiter, was auch zur Hotcue-Zielerfassung eine willkommene Funktion darstellt, nicht jedoch zum Definieren von Wiederholschleifen gedacht ist (wieso eigentlich nicht?) und sich naturgemäß zum Feintuning von Running-Loops ausschließt.

Fotostrecke: 2 Bilder Bewährter Push-Encoder nebst Gefolge

Display
Nicht viel Neues gibt es vom Display zu berichten. Es steht leicht angewinkelt zum Betrachter und lässt sich gut ablesen. Es versorgt den DJ während seiner Darbietung mit wichtigen Informationen wie Laufzeiten (Elapsed, Remain, Total Elapsed/Remain), BPM- oder Pitch-Werten. Der Screen kann CD-Texte, MP3-Tags und Ordnerbezeichnungen auf einer dreizeiligen Punkt-Matrix mit maximal sechzehn Zeichen nebst Scrolling darstellen, wobei die obere Leiste dem Ordner vorbehalten ist und die nachfolgenden den Titeln selbst gewidmet sind. Mittels der Taste „Display“ lassen sich MP3-Tags umschalten, sofern ein Titel geladen ist. Darüber informiert die Peak-Anzeige wo Signalspitzen, Breaks, Cuepoints und Loops anliegen. Jedoch kann sie in Ermangelung eines grafischen Vollfarb-Displays aufgrund der mageren Dotmatrix-Auflösung nicht zum Aufspüren einzelner Beats herhalten. Die Live-Vorschau wird mit voranschreiten des Titels progressiv aufgebaut, weshalb sich eine vorherige Berechnung durch Engine empfiehlt. Weitere Ausführungen zu der Software folgen später.

Display mit Wellenform und Titelinformationen
Display mit Wellenform und Titelinformationen

Kreativabteilungen
Manuelle Loops fange ich in bewährter Manier über In/Out ein. Sollte ich bei einer handgemachten Wiederholschleife mal übers Ziel hinaus schießen, kann ich den Endpunkt, genau wie den Startpunkt über die „Trim“-Taste per Jogwheel in 1-Frame-Schritten verschieben. Von Punkt A ausgehend beträgt das Feintuning-Intervall 15 Frames zum Startpunkt des Titels und 30 Frames auf Punkt B zu. Von Punkt B aus kann ich bis auf einen Frame nach Punkt A und bis zum Ende des Titels wandern. Über die Autoloop-Funktion definiere ich Schleifen zwischen 1/32 Beat und 512 Beats plus Full-Title, deren Größe ich mit den seitengelagerten Tasten „Plus“ und „Minus“ einstelle. Diese fungieren auch als Loopcutter und können somit die Audiozyklen im laufenden Betrieb verdoppeln oder halbieren. An der Hardware stechen ferner vier separate Hotcue-Tasten angemessener Größe nebst „Delete“ ins Auge. Das sollte in der Regel ausreichen, um Main Part, Breaks oder Scratch-Punkte zu markieren. Im MIDI-Modus ermöglicht der „Bankswitch“ auf weitere vier Marker zuzugreifen.

Die integrierten Effekte beschränken sich auf eine Reverse-Funktion und Slip. Mit aktiviertem Slip puffert der Player bei einem Rückwärtslauf (maximal vier Sekunden) die Echtzeitposition unhörbar im Hintergrund und spielt den Titel später an eben dieser Position wieder ab. Besonders praktisch ist dieses Feature, wenn zwei Titel im Mix synchron laufen, denn sie marschieren nach einem Slip-Reverse im Gleichschritt weiter, was auch in Kombination mit Scratch-Einlagen und Loops funktioniert. So lassen sich zudem beatsynchrone Reverse-FX bauen oder unliebsame Textpassagen ausblenden. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die nächste Fahrt geht wieder rückwärts
Audio Samples
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Simple Reverse Slip Reverse Turn Loop Autoloop Start und Stop

Was an dieser Stelle noch Erwähnung finden sollte, ist die „Memo“-Funktion, denn sie speichert für bis zu 100.000 Titel Loops, (Hot-) Cues, Wiedergabegeschwindigkeit, BPM-Wert und die Tonart ab. Dieses Feature ist in der Praxis gut anzuwenden, da sich Memos mit wenigen Handgriffen speichern, aufrufen, überschreiben und löschen lassen, jedoch gelingt dies nur auf FAT-formatierten USB-Sticks und Festplatten, da HFS-Datenträger nur gelesen werden können und nicht beschreibbar sind.    
Pitch
Mit einem Regelweg von 100 Millimetern ist der Pitchfader schön groß geraten und erlaubt je nach Auflösung (6, 10, 16, 100 %) auf der kleinsten Stufe Geschwindigkeitsanpassungen im Hundertstel-Bereich, auf der höchsten von einem halben Prozent. Wer adhoc auf einen anderen Arbeitsbereich umschaltet, wird mit einem Tempo-Sprung konfrontiert. Wer den Pitch nicht benötigt, kann ihn auch deaktivieren. An den beiden Enden des Regelweges konnte ich einen Bereich von zwei Skalen-Einteilungen ausmachen, in denen ein Verschieben des Reglers keine Auswirkungen auf die Geschwindigkeit hat.

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Die interne Master-Tempo-Funktion startet einen Timestretch-/Compression-Algorithmus, der die Tonhöhe eines laufenden Musikstückes beim Originaltempo einfriert, und zwar unabhängig von der aktuellen Pitch-Position, respektive dem tatsächlichen Tempo! Je größer der Pitch-Wert, umso wahrscheinlicher ist das Auftreten von Artefakten. Die nachstehenden Audiofiles verdeutlichen diesen Sachverhalt.

Audio Samples
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Keylock Pitch Down 2 4 6 10 16 Prozent Keylock Pitch Up 2 4 6 10 16 Prozent Keylock Pitch Down 100 Prozent
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Praxis

Um eine Audio- oder MP3-CD zu initialisieren, verstreichen zwischen drei und fünf Sekunden. Der Wechsel zwischen den einzelnen Titeln geschieht sekundenschnell. Noch flotter geht’s beim Speicherstick, der trotz einer Ansammlung von über hundert Titeln auf meinem 8GB-USB-Cruiser im Rekordtempo abspielbereit war und bei dem Track-Wechsel zügiger erfolgen, als manch tanzwütiger Gast „Haste auch was von „Guavid Detta“ sagen kann. Das Gerät spielt AAC, AIFF, MP3 und WAV ab.  
Der USB-Typ-A Schlitz ist auf die Bedienoberfläche gewandert, was gerade bei einer Festinstallation im Club oder in der Tanzbar deutlich praktischer ist, als ständig hinterm Tisch rumzufummeln. Was die Limitierung der Datenträger angeht, freut es mich, zu berichten, dass FAT bis 32 und HFS+ mit an Bord sind und die externen Speicherplatten zwei Terrabyte Fassungsvermögen auffahren dürfen. Wobei Windows-Anwender ein wenig in die Röhre schauen, da sie weder NTFS noch ExtFat verwenden können. Bedenkt man jedoch, dass bereits für unter 30 Euro USB-Sticks mit 64 Gigabyte erhältlich sind und diese eine unkomplizierte Alternative darstellen können, relativiert sich das wieder ein wenig. Klar, niemand möchte anstelle einer Terrabyte-Platte mit über 15 Sticks des zuvor genannten Fassungsvermögens in der Tasche losziehen, aber Hand aufs Herz: So viele MP3-Titel muss man erstmal gekauft haben, denn je nach Länge und Datenrate errechnen sich rund 3000 Musikstücke bei durchschnittlichen 20 MB pro Stück auf eben diesem einen 64-GB-Stick). Und braucht man die wirklich abseits der menschlichen Jukebox-Dienstleistung? Ich denke, nicht. Titel am USB-Port direkt vom iPod oder von einer SD-Card im Android-Handy abzuspielen, könnt ihr euch allerdings (noch) abschminken. Für die Apple-Jünger gibt’s die Engine App, die wir gleich vorstellen werden, doch täten Denon gut daran, auch die Fraktion der Androiden zu bedienen – sei es direkt oder per WLAN-Funktion in der Software.

Ob Stick oder Platte, hier findet so mancher Wechselspeicher Anschluss
Ob Stick oder Platte, hier findet so mancher Wechselspeicher Anschluss

Was den Beatcounter angeht, muss ich leider feststellen, dass dieser nicht gerade der sattelfesteste seiner Art ist. Dieser Umstand macht sich in erster Linie bemerkbar, wenn der DJ von CD arbeitet, denn das Zählwerk veranschlagt im Schnitt knapp zwanzig (!) Sekunden bei meinen Test-CDs, teilweise sogar mehr. Mein altgedienter, direktangetriebener CDX ist hier mit knapp drei Sekunden schneller (was nichts über den Wahrheitsgehalt seiner BPM-Bestimmung aussagt, zudem aktualisiert er ständig). Erschwerend kommt hinzu, dass die Analysen identischer Tracks eben nicht identisch waren (Beispiel: erster Durchgang 128 BPM, zweiter Durchgang 130 BPM oder einmal 102 BPM, einmal 127 BPM oder 85 BPM für Titel, die laut der Software „Mixed in Key“ und Traktor alle 127 BPM betragen). Da kommt dem geschulten Gehör und der Fähigkeit zum manuellen Beatmatchen gleich eine neue Bedeutung zu. Dass die Werte nicht in einem internen Speicher landen, sondern auf dem Stick macht gerade angesichts einer Festinstallation Sinn, denn wer möchte schon die Trackinfos von all seinen Bookings im Player haben? Was jedoch etwas umständlich beim ersten Einlesen eines Silberlings ist: Bei jedem Track-Wechsel muss die Memo-Funktion zur Aufzeichnung der BPM und Loops erneut eingeschaltet werden. Gut finde ich hingegen, dass es möglich ist, Tempoinformationen bei bereits ausgewerteten Titeln über den ID3-Tag auszulesen. Das lässt sich zum Beispiel über die mitgelieferte Engine-Software absolvieren oder aber auch durch externe Analyseprogramme. Und in diesem Zusammenhang und unter der Betrachtung, dass viele Deejays mit komplett getaggten Titeln auflegen, ist dann auch der wankelmütige Beatcounter zu verschmerzen. Ferner lässt sich das Tempo auch manuell durch Drehen des Encoders oder durch mehrfaches Tippen auf den „Tap“-Button eintippen. Daraus errechnet das Zählwerk in Abhängigkeit vom Timing des DJs den Mittelwert.  
Engine PC/MAC
Die Musikmanagement-Software Engine soll dem DJ bei der Vorbereitung seines Sets helfen. Dazu gehört, dass sie Musikstücke automatisch nach Geschwindigkeit und Wellenform analysiert. Auch steht sie dem DJ zur Seite, wenn es heißt, virtuelle Plattenkisten (Crates) zu packen, Marker, Loops und Metadaten einzugeben sowie mit Playlisten zu arbeiten – Hotlist, History und Recent inbegriffen. Außerdem steht die iTunes-Bibliothek zur Auswahl. Möchte der DJ eine virtuelle Plattenkiste packen oder eine Abspielreihenfolge zusammenstellen, kann dies über das Programm-Menü oder per Drag-Drop erfolgen. Die Anzahl der Crates und Titellisten ist nicht limitiert, die maximale Anzahl Tracks in einem Register beträgt 1000.

Die Engine-Software auf den Mac
Die Engine-Software auf den Mac

In den linken Spalten werden Library und Targets (USB-Datenträger) ausgewiesen, eine Ansicht, die praktisch für den Datenaustausch per Drag´n´Drop zwischen Mac und Stick ist, wobei die Software beim Zugriff auf die Laufwerke des öfteren Mal ins Stocken kommt und etwas träge nachzieht. Insgesamt kann ich mich für eines von fünf Screen-Layouts plus Fullscreen-Browser entscheiden, wobei in diesem Fall die Instrumente zur Abspielsteuerung im oberen Drittel ausgeblendet werden. Die Inhalte erscheinen übersichtlich im Zentrum, wo sie anhand diverser Filter und per kontextsensitiver Eingabemaske durchstöbert werden. Obendrein steht die Musikbibliothek fein säuberlich nach Genre, BPM, Artist und Album aufgelistet Spalier und der Deejay bekommt einen praktischen Tag-Editor an die Hand. Schließlich kann er auch direkt in der Übersicht editieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Beim Importieren der Musikalien …

Welches Audiogerät er zur Ausgabe verwendet, ist ihm selbst überlassen. Prima, er kann also jederzeit mit dem Notebook auf der Couch arbeiten oder die Soundkarte mit den angeschlossenen Nahfeldmonitoren anfahren. Befördert er einen Track in den Software-Player, zeigt dieser gängige Titelinfos inklusive Cover-Art sowie eine Wellengesamtüberblick ähnlich der Dotmatrix am Gerät an, wohingegen das Beatgrid in der vergrößerten Ausschnitt-Betrachtung zum Vorschein kommt. Dieses lässt sich über das Kontextmenü anpassen, jedoch nicht elastisch. Einzelne Beatmarker zu setzen, ist ebenfalls nicht möglich. Die Software kennt einen RAW und BPM-Average-Modus zur Analyse. Der erste Fall bietet sich für Titel mit schwankenden BPM an: Hier werden die Beatmarker an die Positionen gesetzt, die durch Engine ermittelt wurden. Im zweiten Fall wird das Grid vom Aufschlagtakt an gesetzt und ist das Ergebnis aus den durchschnittlichen BPM und der Titellänge. Anhand dieser Informationen lassen sich maximal drei Slave-Player zu einem Master-Player synchronisieren, was leider mangels kompatibler Testeinheiten nicht zu überprüfen, jedoch theoretisch nachzuvollziehen war. Auch bei der Beatpoint-Verschiebung für die Hotcues macht sich die gewählte BPM-Detektion bemerkbar, wie auf den nachstehenden Screenshots zu sehen. In diesem Zusammenhang ist es schade, dass die Benutzereingaben nicht quantisiert werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Es macht einen Unterschied, ob der RAW-Mode…

Flankiert wird das Software-Deck von der Abspielsektion links und den grafischen Elementen zum Anlegen von Hotcues und Loops rechts, sodass sich diese auf Wunsch auch im Vorfeld am Screen statt Live platzieren und auf einen Stick oder eine Harddisk exportieren lassen. Für ein nächstes Update würde ich mir wünschen, ich könnte noch weiter in die Welle hereinzoomen. Sagen wir mal um den Faktor vier?
Engine kann zwar nur maximal einen Titel simultan auswerten, dies geschieht jedoch innerhalb von zwei bis fünf Sekunden, was ich als recht flott einstufen würde. Was mir jedoch bitter aufstößt: Sollte ein Ordner versehentlich verschoben werden, fehlt eine Suchfunktion für nicht mehr aufgefundene Titel. Leider ist mir auch kein Integritätscheck oder eine “re-build database” Funktion für die Datenbank aufgefallen. Ich begebe mich also per Finder auf die Fährte des Ordners und Reimportiere diesen im Anschluss nach Engine, woraufhin beide Einträge erhalten bleiben – und mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Titel manuell zu löschen. Es gibt also auch hier noch Verbesserungspotenzial.
Konnektivitätsreigen
Ist ein Player im Netzwerk angeschlossen, findet Engine diesen automatisch und die Wellenübersicht verschwindet zugunsten eines Fullscreen-Browsers. Titel lassen sich nun per Rechtsklick auf einen Zuspieler schicken, wenngleich ich festhalten möchte, dass ich lieber zur Link-Funktion am Gerät selbst gegriffen habe. Womit ich dann Zugriff auf die Musikbibliothek des MacBook habe, mit dem Encoder durch die aktuelle Titelliste browse und der Song per „Push“ im Deck landet. Sehr schön. Das Streaming über mein 20 Meter langes Netzwerkkabel erfolgte ohne Stocken, Scratch-Vorgänge verliefen genauso problemlos wie das Abfeuern von Loops und Hotcues. Stellt sich die Frage, was passiert wenn zwei Rechner simultan im Netz laufen. Dann gilt das Recht des Älteren, besser gesagt, desjenigen, der zuerst die Engine-Software gestartet hat. Ob es für DJ-Teams vielleicht angebracht wäre, dass netzwerkfähige Player auch auf mehrere Notebooks im WLAN zugreifen können sollten, ist ein Thema für den DJ-Stammtisch, wenngleich die Protagonisten mit externen Festplatten und Sticks bewaffnet beim SC2900 ausreichend Spielraum haben sollten.
Entscheidender finde ich jedoch die Frage, was denn passiert, wenn dem Rechner die Luft ausgeht, das Programm abstürzt oder ein Saboteur die Kabelverbindung unsanft mit dem Taschenmesser zerschnibbelt. Ganz so weit wollte ich nicht gehen, also ziehe ich auf halber Titel-Strecke einfach mal das Netzwerkkabel aus der Buchse und es stellt sich heraus, dass der SC2900 nach knapp 20 Sekunden Zwischenpuffer die Wiedergabe abbricht und in den CD-Modus zurückschaltet, wobei der Track kurz vor Ende des Puffers mit einem Bremseffekt gestoppt wird, als sei dies gewollt. Aber Achtung! Es gibt keinen Warnhinweis im Display, sodass der Knockout am Ende doch ziemlich abrupt erfolgt. Das gleiche Spiel bei der Software. Trotz verbundenem Player erfolgt keine Warnmeldung oder ein Popup-Dialog, als ich das Fenster am PC mit Absicht schließe. Das Programm endet und der Stream verabschiedet sich nach einiger Zeit. Der Bremseffekt ist hier keine schlechte Idee, doch würde mir ein längerer Puffer – ein altes 100 MBit Netzwerk kann immerhin rechnerische 12 MB pro Sekunde durchjagen oder ein integrierter Flashspeicher, auf dem ich eine autarke Notfallsession ablegen kann, die in einem solchen Fall von selbst reingemixt wird, besser gefallen. Schauen wir nun der App auf die Finger.

Unterm Strich bietet die App einen sehr komfortablen Zusatznutzen, doch gibt es auch hier Raum für Verbesserungen. Ob der WLAN-Router für das iPad-Netzwerk nun zum Standard-Equipment eines DJs avancieren wird, wird die Zeit zeigen, denn Denon ist mit dieser Marschroute nicht allein auf weiter Flur. Sollte bei der Vielzahl an Möglichkeiten, die unserer Testkandidat in Aussicht stellt, nun jemand auf die Idee kommen, sich zwei der SC2900 Geräte im Club oder der Bar zu installieren oder die mobile Diskothek damit auszustatten, möchte ich noch auf den Clubmixer Denon-X1600 verweisen, der bestimmt ein guter Partner für den SC2900 wäre und obendrein Traktor-Scratch-kompatibel ist, was uns zum Thema MIDI überleitet. 
MIDI-Modus
Im MIDI-Modus werden die Bedienelemente zur Steuerung von Software-Funktionen genutzt, wobei die Wiedergabe über das integrierte Audio-Interface erfolgen kann, aber nicht muss. Denon verbaut im SC2900 hochwertige 24 Bit Burr-Brown-Wandler, die von klanglicher Seite keinen Anlass zur Kritik bieten. Das Interface arbeitet jedoch leider nur mit einer Samplingfrequenz von 44,1 kHz. Es taktet auf dem Testrechner (MacBook Pro/ 4 GB/ 2,2 GHz) unter Traktor mit einer Latenz von 13,6 Millisekunden ein, die ich für einen adäquaten Test erfolgreich unter die Fünf-Millisekunden-Grenze setzen konnte (128 Samples/ 2,9ms processing/ 2,0ms output). Vorweggesagt: Was die Stabilität und das subjektive Echtzeitgefühl beim Aufrufen zeitkritischer Aktionen im MIDI-Betrieb angeht, ist alles in Butter.
Unser Testkandidat wird von Native Instruments Traktor Pro nativ per Setup-Wizard unterstützt. Das Mapping gefällt, denn es beinhaltet grundsätzliche Basiswerkzeuge für die Mixsession, wie Transport, Search, Scratch und Browe (Liste, Next-Track, Max-View, Favourites..). Es kann zudem mit Steuerbefehlen für verspieltere Naturen aufwarten (Filter, Keylock, manuelle Key-Correction, Hotcues) und mittels fest zugeordneter Schleifenintervalle auf der zweiten MIDI-Bank wechselnde Loop-Stakkatos abfeuern. Das passiert zwar nicht Serato-typisch „gerollt“, aber ist dennoch cool. On Top haben die Softwarespezialisten, damit auch die Freunde gepflegter Sampleschlachten auf ihre Kosten kommen, gleich einen Stapel Modifier programmiert, mit denen sich Samples laden, im Verbund oder separat abfeuern, stoppen, gemäß ihrer eingestellten Quantisierung re-triggern und muten lassen. Über die Horizontale unter dem Encoder halten in Kombination mit Start-Stop für jeden Slot einzeln Filter und Volume Einzug. Klasse.  
Interessanterweise hat der Hersteller bereits eine aktuellere Version seiner Konfigurationsdatei (SC2900-V1010-wVFD) ausgearbeitet, die mir vom deutschen Support zugeflankt wurde. Bei diesem Mapping zeigt das Display auch Titelinformationen und Laufzeit an.  
Nun ist es sicherlich legitim zu behaupten, dass es auch Anwender gibt, bei denen sich beim Gedanken an Doppel- und Dreifach-Belegungen die Anzahl der Schweißperlen auf der Stirn drastisch potenziert. Doch ist klar festzuhalten: Die oberste Arbeitsebene funktioniert genau so, wie man es erwarten sollte. Auch Traktor-Deejays, die am Gig unvorbereitet auf zwei SC2900 treffen, sollten mit den Standards zügig zurechtkommen. Die tiefer verschachtelten Funktionen können zwar anhand des Controller-Managers und der erfreulicherweise beigelegten MIIDI-Chart (oder per Try-and-Error) ergründet werden, doch hat dazu am Set keiner Zeit. Und ob das Handbuch irgendwo rumliegt, ist mehr als fraglich. Hier bedarf es schon eines Probelaufs.
Kommen wir kurz vor dem Fazit auf die Kompatibilität zu gängiger DJ-Software zu sprechen. Serato Itch/Intro fällt aufgrund fehlender geschlossener Architektur zum Testzeitpunkt komplett raus. Traktor Scratch und Serato Scratch Live laufen ja bekanntlich nur mit zertifizierten Interfaces oder Mixern. Ansonsten hat der DJ die freie Wahl zwischen dem bereits erwähnten Traktor Pro, VDJ, Mixvibes, Mixxx und sämtlichen Programmen, die über eine Lernfunktion für MIDI-Kommandos verfügen. Somit sind auch die Inhaber der globalen Beschallungs-Etablissements mit zwei dieser Einheiten ziemlich flexibel aufgestellt. Erwähnung finden sollte ferner, dass im MIDI-Betrieb ab zwei Einheiten mit den integrierten Audio-Interfaces je nach verwendeter Software virtuelle „Knoten“ errichtet werden müssen. Kein Stolperstein, aber man muss es wissen, da nicht jedes Programm multiple Soundkarten akzeptiert. Unter Windows bedient man sich der Allzweckwaffe ASIO4ALL, am Mac erzeugt man ein neues virtuelles Hauptgerät, dass sämtliche potenzielle Player zu einem Device zusammenfasst.

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Fazit

Modern, Flexibel und Rock-Solid. Das sind nur drei Attribute, die Denons neuen Tabletop Player SC2900 treffend beschreiben. Er punktet mit CD-, USB-Wechselspeicher- und MIDI-Unterstützung, hochwertiger Verarbeitung und guten Audioeigenschaften. Zudem hat er eine eigene Software für Notebook und iPad im Gepäck. Sie analysiert den Musikbestand, ermöglicht einen Datenträger-übergreifenden Musikalienaustausch zwischen kompatiblen Netzwerkplayern und dient als Set-Monitor. Ein weiteres hervorstechendes Merkmal ist das riesige, präzise Jogwheel mit seinem einstellbaren Leuchtkranz, Positionsmarkern und Vinyl-Modus, das obendrein in der Touch-Sensorik und dem Laufwiderstand regulierbar ist. Werkzeuge wie Hotcues, Slip und Reverse sowie variable Anlauf- und Bremszeiten kommen kreativen Naturen und Scratchern zugute. Das USB-Audio-Interface ist mit Burr-Brown-Wandlern ausgestattet und erfreut mit niedrigen Latenzen während der MIDI-Steuerung, was besonders Treckerfahrer erfreuen wird, denn das Denon-Mapping ist wirklich sehr ausgeklügelt und umfangreich. Verbesserungspotenzial sehe ich unter anderem in den fehlenden Schreibrechten für HFS+ und dem nicht vorhandenen NTFS-Support, der Auto-BPM-Funktion und in der Software „Engine“. Den Preis von 999 Euro UVP halte ich in Anbetracht von Qualität und Feature-Dichte dennoch für angemessen. Betrachtet man den großen Bruder SC3900, ist der SC2900 ein folgerichtiges Angebot in Denons Produktsortiment. Folgerichtig muss zwar nicht immer auch gut heißen; in diesem Fall allerdings schon. Sei es im Doppelpack für Studio, Bar und Club, in der mobilen Diskothek als zusätzlicher Player in einem herkömmlichen Schallplattenspieler-Setup oder im Netzwerkverbund mit „Engine“ und “Engine” für iPad. Das ist mir auf jeden Fall insgesamt vier Bewertungssterne wert.

pro
  • USB-Audio-Interface
  • Niedrige Latenzen
  • MIDI-Controller-Modus
  • Präzises Jogwheel
  • Einstellbarer Widerstand
  • Justierbare Touch-Sensitivität
  • Netzwerkfähig
  • Gute Loop-Funktion mit Direktaufruf von Intervallen
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Effizienter Workflow bei großzügigem Layout
  • Software „Engine“ im Lieferumfang
  • Kostenlose „Engine“-App für iPad
  • Gelungenes Traktor-Mapping via Wizard oder tsi
contra
  • Dateisystem-Unterstützung im USB-Mode könnte umfangreicher sein (HFS+ nur lesend, NTFS gar nicht)
  • Wankelmütige & träge Auto-BPM-Funktion
  • Wellenform und Cue-Darstellung auf dem Display
  • Touch-Sensor Kalibrierung könnte feinfühliger sein
  • Teilweise etwas träge Software
  • Kein Integritätscheck der Library in der Engine Software
  • Kein voller Zugriff vom iPad auf PC/MAC-Engine
Teaser_Denon-SC2900 Bild
features
  • Berührungssensitives Jogwheel mit LED-Cue & Positions-Markern
  • BPM-Sync-Funktion für CD-/Datei-Wiedergabe
  • MIDI-Steuerung, somit kompatibel mit allen MIDI-fähigen Programmen
  • Integriertes USB-Audio-Interface (ASIO/CORE)
  • Player-Link-Funktion: gemeinsamer Zugriff von bis zu 4x DN-SC2900 auf Tracks mit direkter Wiedergabe vom Server/Rechner (PC/Mac) oder USB-Speicher
  • Nahtloses Umschalten, z. B. von USB auf MIDI ohne Unterbrechungen
  • Wellenformanzeige, mehrere Textzeilen und intuitive Symbole
  • Burr Brown-Wandler
  • AAC, AIFF, MP3 und WAV Dateiformat werden unterstützt.
  • Slot-In Laufwerk mit schneller Ladefunktion
  • Fast Search und Quick Jump für schnelle Navigation im Track
  • USB-Anschluss in Bedienfeld integriert
  • 4 Hot Cue Tasten (8 Tasten im MIDI-Modus über MIDI-Layer-Option)
  • Autoloop und manuelle Loop Funktion
  • Slip-Funktion mit separater Taste
  • Hohe Pitchwert-Auflösung & Key Adjus
  • 4-Wege-BPM-Einstellung: Auto BPM, Manual TAP, Manual BPM, liest BPM Metadaten.
  • 3-Wege-Pitchbend-Funktionalität
  • Digitalausgang
  • Kensington Lock Aufnahme zur Diebstahlsicherung
  • iPad App „Engine“ (optional) steuert max. 4x DN-SC2900 drahtlos von iPad über WLAN im Netzwerk
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