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Das musst du machen, wenn du die Gitarren-Akkorde nicht kennst!

Wohl jeder Gitarrist kennt die Unsicherheit, die einen auf Jam-Sessions manchmal überfällt: Die Band fängt mit einem Groove an und man tut sich extrem schwer einzusteigen, weil es viel zu lange dauert, bis man die Tonart herausgefunden hat, und weil man die Akkorde schlichtweg nicht kennt.

(Bild: © Quelle: Shutterstock / Autor: Master1305)
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Inhalte
  1. Konzentriere dich auf die Basstöne
  2. Optionstöne sind Farben
  3. Pentatonik oder Bluesscale sind gute Einstiegsmöglichkeiten
  4. Single-Note-Begleitungen
  5. Trainiert euer Gehör


Die schlechte Nachricht vorweg: Wenn ihr das Stück nicht kennt, kein absolutes Gehör habt oder den anderen Instrumentalisten nicht auf die Finger schauen könnt, habt ihr wenig Chancen, ohne Herumprobieren auf die Tonart zu kommen. Die gute Nachricht lautet aber, dass man diesen Prozess extrem beschleunigen und sogar trainieren kann. Ein paar Tipps dazu findet ihr hier!

1. Konzentriere dich auf die Basstöne

Meist werden die Grundtöne der Akkorde vom Bassisten gespielt. Nicht immer, aber relativ häufig ist die erste Note, die gespielt wird, auch der Grundton der Tonika, zumindest in den gängigen Session-Situationen. Versucht, wenn es die Spielsituation erlaubt, gezielt auf den Bassisten zu hören und hangelt euch an den Noten entlang, die er jeweils am Anfang eines Taktes spielt.
Hier ist zunächst “Trial und Error” an eurem Instrument gefragt, aber mit etwas Übung werdet ihr kontinuierlich besser. Abgesehen davon kann es auch sehr wirkungsvoll klingen, wenn man die Bassline mit der Gitarre doppelt.

2. Optionstöne sind Farben

Jede Note, die man zu einem zugrundeliegenden Akkord oder nur einem Basston spielt, baut ein Spannungsverhältnis zu diesem auf und erzeugt eine andere Farbe.
Macht mal selbst dass Experiment: Spielt mit einem Looper z.B. die Note C ein und geht dann die chromatische Tonleiter durch. Ihr werdet hören, dass der Grundton C oder auch die Quinte G eher stabil klingen, Töne wie das F# oder C# hingegen extrem spannungsreich. Wenn ihr diese Übung regelmäßig macht, werdet ihr ein Gespür für die verschiedenen Kolorierungen bekommen und dann heißt es nur noch: Spielt eine Note zum Backing und hört auf die Farbe, die entsteht. Wenn ihr z.B. eine None identifiziert habt, dann wisst ihr auch automatisch, was der Grundton ist, und das ist die halbe Miete!

3. Pentatonik oder Bluesscale sind gute Einstiegsmöglichkeiten

Manchmal kann man sich der Tonart auch über kleine Solofills annähern, denn wenn man weiß, welche Einzeltöne über ein Stück gut klingen, ist man der Tonart schon ziemlich sicher auf der Spur.
Hier wäre die Pentatonik bzw. die Bluestonleiter eine gute Wahl, denn zum Einen passen über eine Tonart mehrere Pentatoniken. Über ein Backing in C-Dur würde z.B. die C-Dur-, die G-Dur- oder für bluesige Sounds auch die Cm-Pentatonik funktionieren.
 Zweitens beinhaltet die Pentatonik keine sogenannten “avoid notes”, also Töne, die zwar in der Tonart enthalten sind, sich aber mit bestimmten Akkordtönen reiben. Spielt z.B. mal ein f über einen C-Dur Akkord und ihr wisst, was ich meine. Hat man ein gutklingendes Pentatonikpattern gefunden, ergibt sich daraus auch gleich der nächste Tipp:

4. Single-Note-Begleitungen

Eine einfache und witzigerweise oft auch sehr geschmackvolle Art, wie man sich als Rhythmusgitarrist aus der Affäre ziehen kann, wenn man die Akkorde nicht kennt, ist das Spielen von einfacheren Single-Note Riffs.
Hierbei müssen zwar die Single Notes aus der Tonart des Stückes stammen, aber häufig kann man diese wie eine Art Pedalriff über wechselnde Akkordprogressionen spielen, ohne dabei alle Harmonien genau zu kennen. Die Rhythmik der Noten ist hier übrigens viel ausschlaggebender als die Noten selbst. Nehmt z.B. einen Song in Em oder G-Dur und spielt die Noten g und a als Single Note mit einem leicht funkigen 16tel Groove darüber. Experimentiert mit verschiedenen Noten und Rhythmen, denn die Anzahl der Möglichkeiten ist uferlos.

5. Trainiert euer Gehör

Bei allen Mystifizierungen rund um das Thema Musikalität und Gehör muss man eingestehen, dass Musik ein Handwerk ist, das man Erlernen und Üben kann. Da bildet das Gehör keine Ausnahme, und wenn es euch ein Anliegen ist, in kurzer Zeit die übergeordnete Tonart eines Stückes herauszufinden, solltet ihr euch so häufig wie möglich genau in diese Situation begeben.
Dank Internet und YouTube sind die Ressourcen nahezu unerschöpflich, und so könnt ihr euch z.B. vornehmen, irgendeine Backingtrack-Playlist laufen zu lassen, ohne die Tonart abzulesen, und dann einfach dazu zu spielen.
Natürlich lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass ihr beim Herumprobieren, was ihr am Anfang gezwungenermaßen auch tun müsst, auf vollkommen falschen Tönen landet. Letztendlich werdet ihr aber lernen, diese Töne schnell in richtige aufzulösen und die “Probierphase”, bis ihr die Tonart herausgefunden habt, wird immer kürzer – versprochen!

Weitere Tipps, wie ihr die Tonleitern eines Stückes findet, gibt es übrigens hier:

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