DAP Audio Core Mix-3 Test

Praxis

Das DAP-Pult legt eine solide Klangqualität und ein äußerst geringes Grundrauschen an den Tag. Digitale Störgeräusche waren nicht wahrzunehmen. Der Mikrofonkanal arbeitet sauber und die Talkover-Funktion springt zügig an und fährt passend wieder hoch. Die Equalizer des Mischpults greifen gut in den Sound ein.
Durch seine vielen Schnittstellen ist der Mischer ziemlich flexibel einsetzbar. Zwar gehört keine DJ-Software zum Lieferumfang, doch mit einem kostenlosen DJ-Tool wie Mixxx lässt sich ganz gut arbeiten und auch iTunes und Co. sind mitunter eine Lösung. Den FX-Send/Return nimmt man gern mit, so können Tools wie Kaoss-Pad, Bodentreter oder auch Software-FX vom Rechner problemlos angebunden werden.

Der DAP Core MIX-3 im Praxistest
Der DAP Core MIX-3 im Praxistest

Audiointerface

Jede USB-Schnittstelle verfügt über zwei Ein- und Ausgangskanäle und arbeitet mit 16 Bit Wortbreite und einer Samplingfrequenz von 48 kHz. Hier kann also je ein Computer verkabelt werden. Außerdem ist es möglich, beide Ports mit dem Rechenknecht (oder einem Hub) zu verbinden und DJ hat dann ein 4/4-Interface, um mit zwei Softwaredecks einer DJ-Software wie Traktor extern zu mixen etc. Die Einstellungen werden dann in ASIO4ALL (WIN) oder Audio-Device (MAC) festgelegt. Die USB-Schnittstellen sind den Kanälen 1 und 2 zugeordnet. Mit dem integrierten Audiointerface wurden auch die nachstehenden Aufnahmen aufgezeichnet. 

Fotostrecke: 3 Bilder Signalrouting beim DAP-Pult
Audio Samples
0:00
Kanal-HiQ DAP Core Mix-3 Kanal-MidQ DAP Core Mix-3 Kanal-LowQ DAP Core Mix-3 Ducking

MP3-Player/Recorder

Mit dem Core Mix-3 lassen sich Musikstücke von USB-Datenträgern und SD-Karte abspielen. Es gibt Funktionen für Play, Pause, Cue, Skip und Repeat (einzelner Track, ganzer Stick/Card, off). Via Delete ist das Löschen von Musikstücken oder Aufzeichnungen möglich. Der EQ-Button liefert Presets für (Pop, Rock, Bass, Jazz, Classic und die Normal-Einstellung).
Das beigelegte Handbuch schweigt sich leider aus, welche Formate von Core Mix-3 unterstützt werden und wie aufgezeichnet wird. Der Praxistest ergab: Wave, AIFF, AAC und Co werden nicht abgespielt. MP3 bis 320 kBit/s schon. OSX-Dateiformate werden nicht eingelesen, mein FAT-Stick funktioniert hingegen. Bei der mehrfach partitionierten SSD griff der Player auf die erste logische Partition zu. Ein Wechsel ist nicht möglich. „Navigation“ oder „Ordnerstruktur“ ist ohnehin ein Fremdwort für Core Mix-3, außer das obligatorische Vor-Zurück-Springen in den „Root vorliegenden“ Musikstücken.
Aufnahmen werden via Rec-Taste eingeleitet und schon wird der Master-Mix unabhängig von der Lautstärke aufgenommen. Man sollte nur ein wenig „Anlaufzeit“ mit einplanen und ein paar Sekunden vor dem Sound mit dem Recording beginnen.

Das MP3-Modul fällt eher rudimentär aus und das Display ist klein und bietet wenig Infos
Das MP3-Modul fällt eher rudimentär aus und das Display ist klein und bietet wenig Infos

Und die anderen?

Nun hat ja der Core Mix-3 schon ein paar Jahre auf dem Buckel, doch er braucht den Vergleich zur Konkurrenz für den angestrebten Einsatzzweck nicht zu scheuen. Vergleicht man unter der Prämisse, mindestens drei Kanäle und USB zu haben, muss bei manchem Mitbewerber (siehe auch Testmarathon DJ-Mixer) teils das Doppelte oder mehr an Budget eingeplant werden. Und dann wäre da ja auch noch der USB-Player zu nennen, der – trotz seiner Schwächen – wahrlich kein Standard in der Desktop-Profiklasse ist. Wer bereit ist, noch mal ein paar Euro draufzulegen, bekommt für 395 Euro die vierkanalige Ausgabe Core Mix-4 bei Thomann, die einen zweiten Mikrofonkanal mitbringt und einen zweiten Phono-Anschluss. Wer lediglich zwei Kanäle benötigt, für den ist der Core MIX-2 für 240 Euro eine Option.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.