D16 Group Phoscyon und Nithonat Test

Praxis

Vertrautes Bedienkonzept

Alte Hasen werden sich trotz der veränderten Bedienoberfläche mit beiden Emulationen sofort zurechtfinden, die Bedienoberfläche weicht nicht sonderlich stark von den analogen Vorbildern ab. Zwar wirken die Interfaces durch die zusätzlichen Parameter auf den ersten Blick etwas unübersichtlicher, dennoch befinden sich die altbekannten Bedienelemente in etwa an den gewohnten Stellen. Die grundsätzlichen Bedienkonzepte wurden also weitestgehend übernommen. Selbst die Sequenzer werden so programmiert, wie man es von der Hardware kennt. Der ergänzende Arpeggiator generiert mittels „Arpeggio-Chords“ aus einer einzelnen Note ganze Akkorde und gibt sie als Arpeggio-Muster wieder, genial! Auch die Noten aus dem Step-Sequenzer können zum Triggern des Arpeggiators genutzt werden. Die zusätzlichen Parameter sind eine Bereicherung der beiden Synths und bieten mehr Spielraum und Ausdrucksmöglichkeit bei der Bedienung. Im folgenden Video erhaltet ihr einen Überblick über die beiden Emulationen.

Mehr Parameter, mehr Klangvariation! 

Wirklich praktisch sind die Tune-Parameter, mit denen sich in Nithonat die Drums passend zum Grundton eines Songs stimmen lassen. Der zusätzliche „Attack“ der Bassdrum und „Snappy“ bei der Snare erlauben es, den Drums mehr Punch zu verleihen. 

Audio Samples
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Kick-Snare Kick-Snare Punch

In Nithonat erlauben die neuen Parameter zudem mehr Ausdruck und Dramaturgie. Im Folgenden hört ihr einen Loop aus dem internen Sequenzer. Zunächst sind alle Parameter auf Ausgangsposition, die in etwa den Klang der 606-Hardware nachempfindet. In den weiteren Klangbeispielen werden Decay und Tune der Toms automatisiert, was dem Loop Dynamik verleiht und ihn interessanter gestaltet. Durch eine Automation weiterer Decay-Parameter entsteht der Eindruck, dass beispielsweise die Hi-Hats offener gespielt werden und die Snare fester angeschlagen wird.

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03. Drums (Tom Fills) 04. Drums (Toms Fills + Tune-Automation) 05. Drumloop 06. Drumloop (Decay-Automation)

Saubere Distortion

Das Distortion-Modul liefert einen satten Sound, der sich vor Effekt-Pedalen namhafter Hersteller nicht zu verstecken braucht. Ausgestattet mit Preamp und Clip wird die eigentliche Verzerrung justiert, was leichte Sättigung bis totale Verzerrung erlaubt. Die Klangfarbe des Effekts wird mit dem Equalizer geregelt. Gewöhnliche Parameter besitzt dieser allerdings nicht. Vielmehr arbeitet hier unter der Haube ein 3-Band-EQ (LP, HP, BP), der mit Size, Wetness, Brightness und Density justiert wird und sich wahlweise pre oder post Diode-Clipper schalten lässt. Das ermöglicht viel Klanggestaltung, die immer wieder mit neuen Sweetspots überrascht!

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07. Saw-Wave (ohne Distortion) 08. Pulse-Wave (ohne Distortion) 09. Saw-Wave (Preamp 50% + Clip 50%) 10. Saw-Wave (Preamp 75% + Clip 50%) 11. Pulse-Wave (Preamp 50% + Clip 50%) 12. Pulse-Wave (Preamp 75% + Clip 50%)

Interne Variationen 

Nachgebildet wurden auch die Schwankungen, also minimale Variationen der Klangerzeugung, was man deutlich sehen und auch hören kann. So werden selbst bei Noten gleicher Anschlagsstärke nie exakt gleiche Klänge ausgegeben, was das Innenleben der Hardware nachempfindet.

Fotostrecke: 2 Bilder Variationen im Sound gleicher Noten
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