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Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato Test

Mit dem Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato präsentiert die griechische Boutique-Pedalmanufaktur den kleinen Bruder des Killer V. Das Pedal besitzt einen vollanalogen LFO samt originalgetreuer zweistufiger Pitch-Shifting-Schaltung sowie einen Preamp, der bis zu 20 dB Boost liefert.

Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato Test

Heraus kommt ein Vibratosound, der sich an den legendären 50/60er-Jahre Magnatone-Amps orientiert und dort durch eine echte Tonhöhenmodulation erzeugt wurde. Zudem soll das Vibrato laut Hersteller in der Lage sein, vom leichten Schimmer bis zum eindrucksvollen 3D-Sound eine große Bandbreite zu liefern. Keine Ansage, die meine Neugierde dämpft – im Gegenteil!

Das Killer V-Pedal, also der große Bruder unseres heutigen Testpedals, kann man getrost als Erfolg bezeichnen, denn bei ihm hat man Preamp und Vibrato-Einheit in enger Anlehnung an die Schaltung der Magnatone-Amps integriert. Und um die Vibratoeinheit geht es heute, denn diese ist die Hauptattraktion des mit deutlich weniger Schalt- und Regelmöglichkeiten ausgestatteten Memphis Vibrato-Pedals.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato generiert Effekte vom atmosphärischen Schimmer bis zu dreidimensionalen Vibratos.

Sicher in einem Karton verpackt wird das 215 Gramm wiegende und 70 x 114 x 48 mm (BxTxH) messende Pedal ausgeliefert, zusammen mit Bedienungsanleitung und Gummifüßchen, die das Gehäuse vom Wegrutschen abhalten. Die Verarbeitung des Metallgehäuses ist hochwertig, das gilt auch für die Lackierung, die fehlerfrei aufgetragen wurde.

Rein und raus geht es an den Gehäuseseiten, wobei sich links beim Ausgang auch die Netzteilbuchse befindet, die den Anschluss eines Standard-9-Volt-Gleichstrom-Stromspenders erlaubt. Soll eine Batterie verwendet werden, muss dazu die Unterseite abgeschraubt werden. Ein Blick in das Innere zeigt eine saubere Verarbeitung auf der Platine und den Anschluss für einen 9-Volt-Block, der sich nicht im Lieferumfang befindet.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich eine Klinkenbuchse, die den Eingang repräsentiert.

Keinesfalls jedoch sollte ein Netzteil mit mehr als 9 Volt angeschlossen werden, da die Spannung intern auf 18 Volt verdoppelt wird!

Insgesamt drei weiße Chickenhead-Regler stellen Intensity, Speed und Volume ein und erklären sich im Grunde selbst. Die Potis lassen sich sehr feinfühlig und mit genügend Widerstand drehen, dank der Skalenstriche und der Bauform der Knöpfe ist ein Ablesen der Potistellung auch aus der Entfernung gegeben.

Fotostrecke: 3 Bilder Alle Bedienelemente sind über die Oberseite des Pedals erreichbar.

Wird das Memphis Vibrato mithilfe des Fußschalters aus seinem True-Bypass erweckt, zeigt eine weiße LED den aktiven Betrieb an. Der LED kommen aber noch weitere Aufgaben zu. Sie signalisiert die Geschwindigkeit sowie die Intensität des Effektes durch Pulsieren und wechselnde Helligkeit an und bietet damit auch optisch eine sehr gute Kontrolle über die Potistellungen.

Fehlt nur noch der Kippschalter, der mit All Wet und Dry/Wet beschriftet ist. In der All-Wet-Stellung ist nur das Effektsignal zu hören, bei Dry/Wet beide Signal gemischt.

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Für die folgenden Aufnahmen verwende ich einen Fender Bassman, dessen Boxenausgang in eine Universal Audio OX läuft, in der ich eine mit vier Greenback-Speakern bestückte Box ausgewählt habe. Wie immer sind die Beispiele nicht weiter im Klang bearbeitet, lediglich eine Prise Hall sorgt für etwas mehr Räumlichkeit.

Die Audios habe ich allesamt mit einer Strat eingespielt und los geht es mit allen Reglern des Memphis Vibratos in der Mittelstellung, zuerst mit dem Kippschalter in der Dry/Wet- und anschließend in der All-Wet-Position.

Audio Samples
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Alle Regler in Mittelstellung, Dry/ Wet Alle Regler in Mittelstellung, All Wet

Das Pedal liefert einen wunderbar warm klingenden Vibratosound mit einer wirklich beeindruckenden Tiefe, der einen herrlichen Vintage-Klang aus den Speakern zaubert. Erwartungsgemäß wird im Dry/Wet-Mode der Effekt etwas abgemildert, wer es extremer mag, wechselt in den All Wet-Mode.

Jetzt drehe ich den Intensity-Regler ganz auf. Wieder ist erst die Dry/Wet- und anschließend die All-Wet-Position zu hören.

Audio Samples
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Intensity-Regler max, Dry/Wet Intensity-Regler max, All Wet

Wer es intensiver mag, dürfte mit den höheren Regler-Settings glücklich werden. Das gilt natürlich vor allem für Michael Landau-Fans, der diesen Effekt immer wieder gerne benutzt und beweist, dass auch extreme Settings sehr musikalisch eingesetzt werden können.

Das Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato liefert einen wunderbar warmen, fast schon dreidimensional klingenden Vibrato-Effekt.

Jetzt kommt der Speed-Regler an die Reihe. Den drehe ich erst in die Minimal-, dann in die Mittel- und anschließend in die Maximalstellung. Auch hier sind beide Kippschalterpositionen zu hören, beginnend mit der Dry/Wet-Stellung.

Audio Samples
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Speed-Regler min, mid, max, Dry/Wet Speed-Regler min, mid, max, All Wet

Das Memphis Vibrato liefert auch in den Extremeinstellungen tolle Sounds, ganz gleich, ob ganz langsam oder ganz schnell, die eine beeindruckende Lebendigkeit besitzen und zum Experimentieren einladen.

Fehlt eigentlich nur noch der Volume-Regler, der aufgedreht auch als Booster genutzt werden kann. Zuerst spiele ich die Mittelstellung, anschließend die Maximalstellung an. Dazu positioniere ich den Speed-Regler ganz nach rechts.

Audio Samples
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Volume-Regler mid Volume-Regler max

Sobald der Volume-Regler aufgedreht wird, kommt die Vorstufe des Amps ordentlich ins Schwitzen, was sie augenblicklich mit einem ziemlich dreckigen Zerrsound quittiert. Mir gefällt das sehr gut, denn so kommt, zumindest mit dem angeschlossenen Bassman, ein wirklich eigenständiger Sound zustande.

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Das Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato ist ein beeindruckendes Pedal, das außer mit seiner hochwertigen Verarbeitung vor allem mit seinem wunderbar warmen, fast schon dreidimensional klingenden Vibrato auf ganzer Linie überzeugt. Das Pedal besitzt zudem einen All-Wet- und Dry/Wet-Kippschalter, der je nach Einsatzgebiet zwischen mehr oder weniger Effektsound wählt. Hinzu kommt die Boost-Funktion, die den angeschlossenen Amp ordentlich anpusten kann – und das Ganze zu einem wirklich sehr fairen Preis. Sehr beeindruckend!

Das Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato punktet mit einem eindrucksvollen Sound und beherbergt auch eine Cleanboost-Funktion mit bis zu 20 dB Boost.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • eindrucksvoller Sound
  • All-Wet-, Dry/Wet-Schaltung
  • rauscharm
  • Cleanboost-Funktion mit bis zu 20 dB Boost
Contra
  • keins
Artikelbild
Crazy Tube Circuits Memphis Vibrato Test
Für 159,00€ bei
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Modell: Memphis Vibrato
  • Typ: Tremolo-Pedal
  • Herstellungsland: Griechenland
  • Regler: Intensity, Volume, Speed
  • Schalter: All Wet, Dry/Wet
  • True Bypass: Ja
  • Anschlüsse: Input, Output, 9 V DC (Center Negativ)
  • Stromaufnahme: 17 mA
  • Spannung: 9 Volt (Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Maße: 70 x 114 x 48 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 215 Gramm
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (Juni 2022)
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