Cort CM20B & CM40B Basscombos Test

Im Frühjahr 2020 debütierte die koreanische Company Cort im Segment der Bassverstärkung und stellte mit dem CM150B einen außerordentlich preisgünstigen Basscombo für Einsteiger und Tieftöner mit knappem Budget vor. Der gut ausgestattete und 150 Watt starke CM150B konnte in unserem Test vor allem klanglich auf Anhieb überzeugen und stellte sich zudem als absoluter Preis-Leistungs-Sieger in seiner Klasse heraus! Erfreulicherweise bekommt die Combo-Familie von Cort nun Zuwachs und wird um zwei weitere Modelle ergänzt: Der 40 Watt starke CM40B hat einen Zehnzöller an Bord und der CM20B geht mit 20 Watt und einem Achtzöller ins Rennen. In diesem Test stellen wir beide Combos auf den Prüfstand und wollen herausfinden, ob sie genauso überzeugend abschneiden wie das größere und ältere Modell der CM-Serie.

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Die neuen Cort-Basscombos verprechen vor allem viel Spaß beim heimischen Üben!

Details

Cort CM40B

Mit 40 Watt Leistung fällt der CM40B in die Kategorie der Übe-Basscombos und ist dementsprechend sehr kompakt gebaut – die genauen Maße betragen 365 x 375 x 270 mm. Auf der Waage macht sich der CM40B mit knapp 10kg bemerkbar, sodass der Transport mit dem oben sitzenden Koffergriff wirklich mühelos von der Hand geht – zu den leichtesten Exemplaren seiner Gattung gehört der Combo allerdings nicht.

Fotostrecke: 3 Bilder Rein optisch sind die Cort-Basscombos …

Optisch gibt sich der Budget-Basscombo eher unauffällig und zweckmäßig. Das Gehäuse ist mit einem genarbten schwarzen Kunststoffüberzug verkleidet, an den Ecken sitzen schützende Metallkappen, und für den sicheren Stand sorgen Gummifüße auf dem Boden. Der 10-Zoll-Lautsprecher sitzt hinter einem schlichten Frontgrill mit Kunststoffbespannung, welcher bei Bedarf abgenommen werden kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Tragegriff hilft beim Transport.

Das Verstärker-Panel wurde in die Rückseite installiert, sodass alle Regler und die wichtigsten Anschlüsse bequem von oben zugänglich sind. Ganz links parkt die Eingangsklinke für den Bass, gefolgt vom obligatorischen Gain-Regler und von zwei EQ-Presets, mit denen der Sound bereits vor den eigentlichen Equalizer per Taster blitzschnell angepasst werden kann.
Das erste Preset trägt die Bezeichnung “Bright” und boostet bei Bedarf die Höhen, das zweite Preset – “Mode” genannt – sorgt für einen Scoop-Sound mit abgesenkten Mitten bei gleichzeitig geboosteten Bässen und Höhen. Mittig auf dem Panel finden wir einen Vierband-Equalizer mit den entsprechenden Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen. Darauf folgt der Master-Regler, mit dem die Endlautstärke justiert wird.

Fotostrecke: 6 Bilder Ein Blick auf das Cockpit auf der Oberseite.

Ganz rechts sitzen außerdem zwei Miniklinken, die für heimische Übesessions überaus nützlich sind – klar, es handelt sich um einen Aux-In zum Anschluss externer Audioquellen sowie um einen Kopfhöreranschluss für den stillen Betrieb! Auf der Rückseite des Verstärker-Panels finden wir schließlich den Power-Schalter und eine Pre-Out-Klinkenbuchse, die zur Weiterleitung des Signals an ein Mischpult oder zum Recording-Equipment dient.

Cort CM20B

Wer nur extrem wenig Platz zu Hause hat oder noch stärker auf das Budget achten muss, bekommt mit dem 20 Watt starken CM20B vielleicht sogar die bessere Lösung für das heimische Üben: Der preisgünstigste Basscombo der CM-Serie ist abermals eine ganze Ecke kleiner und leichter als der CM40B: Seine Abmessungen betragen 305 x 315 x 210 mm, auf der Waage macht sich der Winzling mit gerade mal 6 kg bemerkbar.
Selbstverständlich gehen die kompakte Bauform und der günstigere Preis auf Kosten einiger Features sowie der Endstufenleistung (20 Watt). Darüber hinaus kommt im CM20B kein Zehnzöller, sondern ein Achtzöller zum Einsatz. Bei der Ausstattung des kleinsten Modells beschränkt sich Cort auf das Wesentliche und verzichtet auf das Bright-Preset und den Klinkenausgang.

Fotostrecke: 4 Bilder Der kleine Bruder: Hier seht ihr den CM20B, welcher …

Zur Klanganpassung gibt es lediglich einen Dreiband-Equalizer und die Lautstärke wird nicht (wie beim CM40B) mit getrennten Gain- und Masterreglern, sondern mit einem einzigen Volume-Regler justiert. Dennoch hat der CM20B eigentlich alles an Bord, was man zum Üben in den eigenen vier Wänden benötigt – für größere Einsätze wäre die Leistung ohnehin zu gering. Cort macht hier also durchaus alles richtig, wie ich finde!

Fotostrecke: 4 Bilder Aufgrund der geringeren Platzverhältnisse muss der Cort CM20B …

Praxis

Der stärkere CM40B hat einen Line-Ausgang an Bord, sodass das Signal beim Gig zur Verstärkung an ein Mischpult weitergeleitet werden kann. Wirklich geschickt gelöst ist das Feature allerdings leider nicht, denn die Lautstärke am Line-Out wird vom Master-Regler beeinflusst, was zur Folge hat, dass sich der FOH-Mischer mit lästigen Lautstärkeunterschieden herumschlagen muss, sobald der Bassmann den Pegel auf der Bühne verändert. Außerdem hat Cort keinen Pre/Post-Schalter integriert, sodass auf dem Line-Out auch immer gezwungenermaßen alle EQ-Klanganpassungen anliegen.

Dafür liefert der Ausgang des CM40B allerdings zweifellos ein sehr brauchbares und nebengeräuscharmes Signal – lediglich in Sachen Komfort muss man eben Abstriche machen. Wirklich tragisch finde ich das allerdings nicht, denn die meisten Bassisten kaufen sich einen Budget-Basscombo in erster Linie zum Üben in den eigenen vier Wänden – und genau hier können die beiden neuen Sprösslinge aus der CM-Serie von Cort wirklich auf Anhieb überzeugen!

Die neuen Cort-Basscombos verprechen vor allem viel Spaß beim heimischen Üben!
Die neuen Cort-Basscombos verprechen vor allem viel Spaß beim heimischen Üben!

Beide Comboverstärker liefern bereits mit neutraler EQ-Einstellung einen runden und griffigen Sound, der im oberen Bereich auch ohne Tweeter ausreichend Präsenz und Strahlkraft besitzt. Mit dem aufgeräumt-straffen Wohlfühlsound macht das Üben wirklich Spaß – so muss es sein!
Erwartungsgemäß klingt der CM40B (bedingt durch das größere Gehäusevolumen und der Ausstattung mit einem 10-Zöller) hörbar mächtiger und etwas “ausgeglichener” als der CM20B. Die zusätzlichen EQ-Presets und der zweite Mittenregler machen das größere Modell zudem eindeutig zum Gewinner in Sachen Flexibilität!

Die Firma Cort hat ihren Sitz in Südkorea.
Die Firma Cort hat ihren Sitz in Südkorea.

Mit dem Bright-Feature erhält man auf Knopfdruck deutlich mehr Höhen, sodass Attacks und Saitengeräusche stärker zu hören sind. Und für einen toll klingenden Scoop-Sound aktiviert man einfach den Mode-Taster – ein knackiger Slapsound steht auf Abruf bereit.
Beide Features führen zu musikalisch absolut sinnvollen Ergebnissen und wurden keinesfalls zu extrem abgestimmt, wie ich finde. Gleiches gilt für die Abstimmung des Vierband-Equalizers: Mit den beiden Mittenreglern lässt sich der Klangcharakter des Basses wirklich sehr flexibel formen, zudem arbeiten die Filter relativ nebengeräuscharm – nur bei heftigen Einstellungen mit extremen Höhen ist ein Rauschen zu vernehmen!

Klanglich flexibler und "mehr Headroom" - wer kann, sollte lieber gleich zum CM40B greifen!
Klanglich flexibler und “mehr Headroom” – wer kann, sollte lieber gleich zum CM40B greifen!

Wer sich für den kleineren CM20B entscheidet, muss auf die EQ-Presets und das zweite Mittenband verzichten und erhält damit etwas weniger Flexibilität. Der Grundklang des CM20B ist darüber hinaus etwas mittenbetonter und punchiger. Nöhlige Frequenzen bleiben aber trotz der kompakten Bauweise zum Glück weitestgehend außen vor.

Noch weniger Platz im Wohn- oder Musikzimmer als der große Bruder benötigt der CM20B.
Noch weniger Platz im Wohn- oder Musikzimmer als der große Bruder benötigt der CM20B.

In Sachen Leistung darf man freilich keine Wunder erwarten, denn schließlich wurden beide Modelle in erster Linie als Übe-Basscombos konzipiert. Der größere CM40B liefert aber durchaus ausreichend Kraft und klangliches Volumen zur Begleitung von Sängern oder eines Akustikgitarristen bei kleinen Auftrittsgelegenheiten.
Zum Abschluss gibt es wie immer ein paar Soundfiles:

Audio Samples
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CM40, flat CM20, flat CM20, Bass-Boost, Treble-Cut CM40, Bass-Boost, HiMid-Cut, Treble-Boost CM40, bright CM40, Mode In, HiMid-Boost, Treble-Boost
Fotostrecke: 2 Bilder Na, welcher Basscombo soll es sein – der kleine, …

Fazit

Die Konkurrenz im Sektor der Übe-Basscombos muss sich zukünftig warm anziehen, denn Cort hat mit den beiden Neuzugängen der CM-Serie ohne Frage zwei weitere Preisbrecher im Programm. Beide Modelle überzeugen mit einem aufgeräumten Wohlfühl-Sound, sind sehr robust gebaut und selbst für Einsteiger und Tieftöner mit extrem übersichtlichen Budget noch erschwinglich. Wer mit der etwas größeren Bauform und dem minimal höheren Preis kein Problem hat, sollte meiner Meinung nach allerdings ruhig gleich zum CM40B greifen: Das stärkere Modell klingt etwas ausgewogener und bietet mehr klangliche Flexibilität, außerdem reicht die Leistung durchaus auch für kleinere Auftritte zur Begleitung von Sängern oder Akustikgitarristen. Ganz ehrlich: Bessere Basscombos wird man zurzeit für derart kleines Geld wohl nirgendwo finden – deshalb gibt es auch eine uneingeschränkte Kaufempfehlung meinerseits!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • toller „Plug And Play“-Sound
  • gut abgestimmter EQ
  • robuste Bauweise
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • CM40B: Master-Regler beeinflusst Line-Out-Lautstärke
Artikelbild
Cort CM20B & CM40B Basscombos Test
Für 99,00€ bei
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Technische Spezifikationen:
  • Cort CM40B
  • Hersteller: Cort
  • Modell: CM40B
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Leistung: 40 Watt
  • Lautsprecher: 1×10 Zoll
  • Regler / Schalter: Gain, Bass, Low Mid, High Mid, Treble, Master, Bright, Mode
  • Anschlüsse: Input, Aux, Phones, Line-Out, Netz
  • Maße: 365 x 375 x 270 mm
  • Gewicht: 9,7 kg
  • Preis: 149,- Euro, Ladenpreis im August 2021
  • Cort CM20B
  • Hersteller: Cort
  • Modell: CM20B
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Leistung: 20 Watt
  • Lautsprecher: 1×8 Zoll
  • Regler / Schalter: Volume, Bass, Mid, Treble, Mode
  • Anschlüsse: Input, Aux, Phones, Netz
  • Maße: 305 x 315 x 210 mm
  • Gewicht: 6 kg
  • Preis: 115,- Euro, Ladenpreis im August 2021
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