Clavia Nord Piano 6 Test

Nachdem der schwedische Hersteller Clavia auf der NAMM 2025 die neue Nord Organ 3 vorgestellt hat, folgt jetzt das Nord Piano 6. Zahlreiche Details des Stagepianos wurden gegenüber dem Vorgänger Nord Piano 5 erweitert bzw. überarbeitet.

Alles besser als beim Vorgänger? Das Clavia Nord Piano Stage 6 hat ein neues Bedienkonzept, auch unter der Haube hat sich einiges getan.
Alles besser als beim Vorgänger? Das Clavia Nord Piano Stage 6 hat ein neues Bedienkonzept, auch unter der Haube hat sich einiges getan.

Checkliste zum Kauf von XY

  • Stagepiano mit Dual Piano und Dual Sample Synth Sektion
  • Hochwertige Hammermechanik mit Dreifachsensor 
  • 2GB Piano Speicher, 1GB Sample Synth Speicher
  • Seamless Transitions: unterbrechungsfreies Umschalten der Sounds
  • 576 Speicherplätze (16 Bänke à 36 Programme)
  • Effekt-Sektion mit neuen Effekten: Mod1, Mod2, EQ, Amp, Compressor, Delay, Reverb 
  • Perfekt für den Bühneneinsatz
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Clavia Nord Piano 6 88
Clavia Nord Piano 6 88 Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Clavia Nord Piano 6 73
Clavia Nord Piano 6 73 Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Das Bedienpanel des Nord Piano 6 bietet ein neues Design und gleicht jenem aus dem Nord Stage 4. Die beiden Sektionen Piano und Sample-Synth bieten jeweils zwei Layer, welche unabhängig voneinander angepasst werden können. Zusätzlich ist jeder Layer mit einem Fader inkl. LED-Anzeige ausgestattet. Insgesamt ist das Nord Piano 6 wesentlich Performance-freundlicher. Eine erweiterte Polyphonie sowie neue Effekte gehören ebenfalls zu den wichtigen Features des Nord Piano 6. Außerdem bietet das Stagepiano eine hochwertige Hammermechanik mit Dreifachsensorik, die es in einer Version mit 73 und 88 Tasten gibt. Welche Neuerungen das Nord Piano 6 noch bereithält, das schauen wir uns in diesem Testbericht genauer an.

Erster Eindruck

Das Nord Piano 6 macht einen wirklich schicken und sehr soliden Eindruck. Die roten Seitenteile aus Holz, sowie das ansonsten aus Metall verarbeitete Gehäuse lassen erahnen, dass es für den täglichen Einsatz auf der Bühne konzipiert wurde. Mit seinen ca. 19 kg ist die 88-Tasten-Version entgegen meiner Erwartung trotzdem recht griffig und einfach aus dem Gehäuse zu holen. Dank der reduzierten Features ist das Bedienfeld im Gegensatz zum Nord Stage 4 übersichtlicher und noch eine Menge Platz, um z.B. etwas darauf abzulegen. Im Übrigen wird das Nord Piano 6 mit dem hochwertigen Nord Triple Pedal 2 ausgeliefert, was wirklich erfreulich ist. 

Neues Bedienpanel am Nord Piano 6

Das Nord Piano 6 verfügt über ein überarbeitetes Bedienkonzept. Hatte man bislang nur die Möglichkeit zwischen den globalen Panels A und B hin- und herzuschalten, so verfügt das Nord Piano 6 jetzt über individuell anwählbare Panels.

Besonders auffällig sind die zugehörigen Fader, welche im Betrieb mit grün leuchtenden LEDs ausgestattet sind und mit denen die jeweilige Lautstärke der zugehörigen Panels angepasst wird. Ansonsten ist das Bedienfeld gut strukturiert und bietet neben dem zentralen OLED Display und einiger Menü-Taster auch die praktischen Effekt-Slots auf der rechten Seite, die man bereits von den meisten Nord Keyboards kennt.

Alles ist so pragmatisch wie möglich gehalten und erlaubt sofortigen Zugriff auf die wichtigsten Parameter. Das Nord Piano 6 ist also ein Performance-Piano, mit welchem man sicherlich auch ohne Lektüre des mitgelieferten Handbuchs sehr schnell zum Ziel kommt! 

Das Nord Piano 6 in der Variante mit 88 Tasten.
Das Nord Piano 6 in der Variante mit 88 Tasten.

Piano Sektion

Mit einem Speicher von 2GB und einer Polyphonie von 120 Stimmen bietet die Piano-Abteilung des Nord Piano 6 eine Menge Platz für die mittlerweile luxuriöse Auswahl der Nord Piano Library. Ab Werk ist das Nord Piano 6 schon mit den neuesten Pianos ausgestattet, zu denen u.a. der White Grand und das Amber Upright in der XL-Version gehören. Die Piano-Sektion verfügt außerdem über die Unison-Funktion, mit der man den Klang der Pianos vervielfachen und verstimmen kann, um z.B. einen schönen Chorus-Effekt à la „Don’t Stop Believin’“ zu erhalten. Ebenso gibt es verschiedene Timbre-Presets, die sich auch sehr für den Einsatz von diversen E-Pianos eignen. Auch die dynamische Kompression gehört zur Piano-Abteilung und verhilft zu mehr Dichte – ganz ohne Verwendung jeglicher Effekte aus der Effekt-Abteilung. Die Anwahl der Piano-Klänge ist in sechs Kategorien unterteilt und erfolgt über den praktischen Drehencoder.

Sample Synth Sektion

Gleich neben der Piano-Sektion befindet sich die Sample-Synth-Abteilung. Auch hier gibt es zwei Layer, welche praktisch über zwei Taster aktiviert und in mittels Fader in ihrer Lautstärke angepasst werden. Die Auswahl der integrierten Klänge reicht von Streicher-Samples über Mellotron-Sounds bis hin zu modernen Synth-Samples. Praktischerweise gibt es auch hier die Unison-Funktion, welche den Klängen auf Wunsch zu deutlich mehr Breite und Chorus verhilft.

Dazu gesellt sich die Mono- bzw. Legato-Funktion, sowie das wählbare Vibrato. Letzteres lässt sich z.B. per Pedal aktivieren oder als Delay, d.h. das Vibrato wird dann verzögert dem Sample hinzufügt. Eine kompakte Lautstärken-Hüllkurve mit den Reglern Attack, Decay und Release 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Piano und Sample Synth Sektion im Nord Piano 6.

Splitfunktion und Seamless Transitions

Das Nord Piano 6 verfügt über die Nord-typische Split-Funktion. Insgesamt neun mögliche Splitpunkte, welche per LED überhalb der Tastatur gekennzeichnet sind, ermöglichen vielseitige Splits. Im Gegensatz zu den Modellen der Nord Stage Serie kann man mit dem Nord Piano 6 allerdings nur einen Splitpunkt für jedes Programm bestimmen. Jeder Layer kann deshalb wahlweise nur für den oberen, unteren oder beide Splitbereiche eingestellt werden.

Ein praktisches Feature sind die Crossfades, welche wahlweise einen Übergang von 6 oder 12 Halbtönen um den Splitpunkt erlauben. So vermeidet man einen harten „Bruch“ und die Samples werden nahezu fließend übergeblendet. Außerdem ermöglicht das Nord Piano 6 „Seamless Transitions“: beim Umschalten von Klängen reißen diese nicht ab. Auch Effekte wie z.B. Delay- und Hall klingen aus. 

Das Nord Piano 6 bietet zahlreiche neue Effekte

In der Effekt-Abteilung des Nord Piano 6 hat sich einiges getan. Alle Effekte – mit Ausnahme des globalen Reverbs – können jetzt individuell pro Layer angewählt werden. Das verhilft dem Nord Piano 6 zu einem wirklich fetten und vielseitigen Sound. Außerdem bieten Mod 1 und Mod 2 neben dem Rate-Regler jetzt auch einen Amount-Regler. Auch finden wir hier neue Effekte, wie z.B. den Spin-Effekt, welcher einer Leslie-Simulation nachempfunden wurde. Mod 2 bietet außerdem eine Mono-Funktion.

Neben dem Amp und dem Comp-Effekt bietet das Nord Piano 6 natürlich auch ein Delay: jetzt sogar mit zwei Ping-Pong-Varianten, Flam-Effekt und einem Filter für das Feedback. Letzterer schickt das Feedback-Signal wahlweise durch einen Hoch-, Tief- oder Bandpass. Das globale Reverb bietet zahlreiche Algorithmen wie z.B. Room, Stage und Hall verfügt zusätzlich über ein Pre-Delay. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Effekt-Sektion des Nord Piano 6 bietet direkten Zugriff auf zahlreiche Effekte.

Program-Panel

Mittig auf der Bedienoberfläche liegt das zentrale Display des Nord Piano 6. Gleich darunter finden wir sechs Taster, mit denen sechs Programme angewählt werden können. Auch der bekannte Live-Mode für spontane Kreationen ist hier zu finden. In Verbindung mit dem Shift-Knopf dienen diese Sechs Taster zum Aufrufen verschiedener Menüs und zur Navigation tiefergehende Einstellungen. Überhaupt sind fast alle Taster der Bedienoberfläche mit Doppelfunktionen ausgestattet, was die Beschriftung unterhalb dieser Taster erahnen lässt. Damit schafft Nord etwas, das vielen anderen Herstellern nur selten gelingt: eine wirklich einfache und intuitive Bedienung. Zum schnellen Scrollen durch die Programme dienen der praktische Drehencoder sowie zwei Tasten zum Umschalten von Bänken und Menü-Seiten.   

Anschlüsse

Alle Anschlüsse des Nord Piano 6 liegen auf der Rückseite. Den Anfang macht der Monitor In, über den per Miniklinke ein externes Audiosignal eingespeist wird. Gleich daneben sind die Audio-Ausgänge: Kopfhörer-Anschluss für 6,3mm Klinke, sowie Line-Out L/R ,und zwei Anschlüsse für Sustain- und Volume / Control-Pedal. Für das mitgelieferte Dreifachpedal bietet das Nord Piano 6 außerdem einen separaten Din-Anschluss.

Mit etwas Abstand finden wir hier außerdem Anschlüsse für MIDI In/Out, USB und einen Foot Switch. Letzterer kann z.B. zum Umschalten von Klängen oder für das Vibrato verwendet werden. Die Buchsen des Nord Piano 6 sind übrigens so robust und verlässlich, dass die Stecker hier wirklich „bombenfest“ einrasten – das ist lobenswert! 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse des Nord Piano 6 befinden sich auf der Rückseite.

Tastatur 

Die Tastatur des Nord Piano 6 gehört zur gehoben Klasse. Nord hat hier eine Hammermechanik verbaut, welche mit einer Dreifach-Sensorik und einer sehr guten Haptik ausgestattet ist. Die Gewichtung ist insgesamt sehr angenehm und lässt sich gut spielen, ohne zu leicht oder zu schwer zu sein. Einziger Wermutstropfen: die Tastatur ist nicht skaliert. Diskant und Bass sind also gleich schwer gewichtet. Bedenkt man jedoch, dass das Nord Piano nicht alleine auf das Spielen von Piano-Klängen ausgelegt ist, dann ist das sicherlich ein guter Kompromiss. Außerdem ist sie beim Spielen sehr leise und fühlt sich sehr gut an.

Nord Sound Manager und Sample Editor 4

Um das Nord Piano 6 mit Samples und Sounds zu bestücken, benötigt man den kostenlosen Nord Sound Manager. Damit lassen sich Samples aus dem mittlerweile wirklich immensen Angebot der Nord Library aus dem Netz herunterladen und im Nord Piano 6 speichern. Die einzelnen Sounds werden ganz einfach per Drag und Drop in den Sound Manager und darüber ins Nord Piano 6 geladen.

Neben der Verwaltung von Presets erlaubt der Sound Manager außerdem das Erstellen von Backups. Insgesamt ist die Bedienung jedenfalls sehr einfach und unkompliziert. Wem das noch nicht genug ist, der sollte sich den Nord Sample Editor 4 anschauen. Damit lassen sich im Handumdrehen eigene Samples erstellen und direkt auf die Tastatur mappen. In der neuesten Version ist der Sample Editor so unglaublich intuitiv und einfach zu bedienen, dass ich diese Software an dieser Stelle wirklich loben muss – so schnell und einfach geht es bei keinem anderen Anbieter! 

So klingt das Clavia Nord Piano 6 in der Praxis

Eine Besonderheit von Clavia Nord ist die wirklich große Piano Library. Davon profitiert auch das Nord Piano 6. Insbesondere bei den akustischen Flügeln und Upright Pianos findet man hier alles, was das Herz begehrt. Jedes Piano hat einen ganz eigenen Charakter und die Auswahl reicht von hellen Flügeln bis zu dumpfen Uprights für atmosphärische Filmmusik.

Das White Grand gehört zu meinen Lieblings-Pianos, genau wie das Amber Upright – sie sind wirklich sehr gelungen. Natürlich verfügen die Pianos allesamt über Nebengeräusche wie z.B. Saitenresonanzen und auf Wunsch lässt sich sogar ein Pedalgeräusch aktivieren. Letzteres reagiert sogar dynamisch – je nachdem, wie stark ich auf das Pedal trete! Hören wir uns ein paar Beispiele an.

Audio Samples
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White Grand Velvet Grand Soft Grand Amber Upright Felt Upright Bambino Upright Pedal Noise

E-Pianos des Nord Piano 6

Auch bei den E-Pianos gibt es eine Menge sehr schöner und unterschiedlicher Klänge. Zwar ist die Auswahl hier nicht ganz so groß wie bei den akustischen Pianos, aber dennoch finden wir hier zahlreiche Rhodes, Wurlitzer und Clavinet Sounds. Auch FM-Pianos und weitere digitale Kandidaten sind in den verschiedenen Kategorien zu finden.

Audio Samples
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EP Nefertiti EP Stockholm Wurlitzer 2 Ballad EP Clavinet

Sample-Synth-Abteilung

Besonders umfangreich wird es im Bereich der Sample-Synth-Abteilung des Nord Piano 6. Schon ab Werk befindet sich im Nord Piano 6 eine beeindruckende Menge an Samples, die in zahlreichen Kategorien geordnet sind. Egal ob Bläser, Gitarren, Streicher oder Synthesizer: hier ist wirklich alles dabei.

Auch die erst kürzlich hinzugefügten Spitfire Strings sind wirklich sehr schön geworden. Daneben gefallen mir die zahlreichen Synth-Sounds, unter denen sich z.B. Lead-Sounds, Synth-Bläser und Pads tummeln. Die Lead-Sounds profitieren vom Mono/Legato-Modus, mit dem sich die Samples fast wie bei Analog-Synthesizern spielen lassen. Außerdem kompensiert man damit gewissermaßen den nicht vorhandenen Pitch-Bender. Auch das sich wahlweise einschleichende Vibrato ist ein schönes Feature!

Audio Samples
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Spitfire String Quintet Paisley Xa Smooth Sine Lead Synth Pad 1

Unison und Timbre

Sowohl die Piano- als auch Sample-Synth-Abteilung bieten jeweils einen Unison-Effekt, der in drei Stufen anwählbar ist. Damit vervielfacht man den Klang und verstimmt ihn leicht. So versieht man einen Piano-Sound mit dem nötigen 80er-Jahre-Chorus, ohne auf die Effekt-Abteilung zurückzugreifen. Auch bieten die zahlreichen Timbres in der Piano-Abteilung sehr nützliche EQ-Presets, um ein E-Piano beispielsweise glockiger oder bassiger klingen zu lassen.  

Audio Samples
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Unison Piano Timbre EPiano

Split und Layer

Sein volles Potential entfaltet das Nord Piano 6 vor allem dann, wenn man sprichwörtlich alle Register zieht. Mit insgesamt vier Layern kann man dem Stagepiano jedenfalls wirklich fette und sehr unterschiedliche Klänge entlocken. Angereicht mit zahlreichen Effekten kann man hier eine erstaunliche Bandbreite erzielen.

Im ersten Beispiel ist ein Split mit Synth Bass links und Piano gelayert mit Synth Brass – so hätte es z.B. bei Simply Red klingen können. Jeder Klang wurde  dabei individuell mit Effekten versehen, was zu noch mehr Breite und Charakter führt. Im darauf folgenden Beispiel habe ich nacheinander ein akustisches Piano, ein E-Piano sowie Synth-Pad und Streicher gemischt. Der Klang wird also nach und nach gewaltiger! 

Audio Samples
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Split Sound 4-Layer Program Extravaganza (Piano, Epiano, Synth Pad, Strings)

Effekte des Nord Piano 6

Hören wir uns zum Abschluss noch ein paar Effekte an. Denn gerade hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger einiges getan: Nicht nur bieten die zwei Modulationseffekte Mod1 und Mod2 dank ihrer Rate- und Amount-Regler jetzt deutlich mehr Finesse. Auch das Delay mit Stereo-Ping-Pong und Feedback-Filter hinterlässt einen starken Eindruck.

Interessant ist auch der Flam-Effekt, welcher das Delay optional in sehr kurzen Slapback-Intervallen erklingen lässt. In Kombination mit dem Ping-Pong-Effekt entstehen hier sehr interessante Räume. Daneben ist mein persönlicher Favorit der Chorale-Effekt, welcher auf Wunsch die Hallfahne des Reverb mit einem Chorus moduliert. Gerade beim Hall und Cathedral ist das besonders atmosphärisch. 

Audio Samples
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Chorus 1 Chorus 2 Spin-Effekt Delay Feedback Lowpass, Highpass, Bandbass Flam Delay Chorale Reverb

Bedienung

Durch das neue Bedienkonzept lässt sich das Nord Piano 6 intuitiv bedienen. Der direkte Zugriff auf die Panels ist wirklich praktisch. Einen passenden Sound aussuchen, dazu ein paar Effekte, und weiter geht es mit dem nächsten Layer.

Auch in der Sample-Synth-Abteilung wird man sehr schnell fündig. Außerdem sind die übersichtlichen, aber durchdachten Taster bzw. Regler wie z.B. Hüllkurve, Unison oder Mono/Legato sinnvoll. Was mir bei der Suche nach Klängen sehr geholfen hat, war die passende Listen-Ansicht. In Kombination aus Shift-Taste und Drehencoder werden Klänge über das Display übersichtlich als Liste dargestellt. Auch das Speichern, Benennen oder Tauschen von Klängen ist innerhalb kürzester Zeit erlernt. Auch über den Nord Sound Manager können Klänge sehr einfach verwaltet werden, was z.B. bei der Organisation für Auftritte oder Proben sehr nützlich ist. 

Das Display des Nord Piano 6 erlaubt eine gute Übersicht über die Eingestellen Klänge.
Das Display des Nord Piano 6 erlaubt eine gute Übersicht über die Eingestellen Klänge.

Nord Library 

In der Praxis lässt sich das Nord Piano 6 mit seinem recht großen Speicher sehr individuell mit Sounds bestücken. Das Angebot der Nord Piano Library sowie der Nord Sample Library ist über die Jahre so umfangreich geworden, dass hier wirklich für jeden Zweck etwas dabei ist. Insbesondere bei den Pianos finde ich es gut, dass die zahlreichen akustischen Pianos in verschiedenen Größen verfügbar sind.

So kann man sich überlegen, ob man lieber wenige Pianos in der XL-Version verwendet, oder lieber möglichst viele Klänge in kleineren M- bzw. S-Größen. Natürlich verzichten die Pianos in den kleineren Varianten auf klangliche Details, aber selbst das ist mir in der Praxis nie sonderlich aufgefallen.  

Nord Piano 6 – Das sind die Alternativen

FeaturesNord Piano 6 (88)Korg Grandstage XKawai MP11SE

Tastatur
88 Tasten Hammermechanik (nicht skaliert)88 Tasten
skalierte Hammermechanik
88 Tasten
skalierte Hammermechanik
KlängeNord Sound Library70040
Polyphonie120128256
Split/Layer4 Layer, 2 Splitzonen3 Layer, 2 Splitzonen3 Layer, 3 Splitzonen 
Anzahl Effekt-
Slots
733
Line-Eingangjajaja
Symmetrische
Ausgänge
neinjaja
Gewicht19,2 kg25kg34kg
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Clavia Nord Piano 6 88
Clavia Nord Piano 6 88 Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Korg Grandstage X
Korg Grandstage X Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Kawai MP-11 SE
Kawai MP-11 SE
Kundenbewertung:
(54)

Fazit

Mit dem Nord Piano 6 schickt Clavia ein überarbeitetes Stagepiano der Spitzenklasse ins Rennen. Neben einer hochwertigen Hammermechanik verfügt das rote Stagepiano über großartige Sounds und neue Effekte. Das neue Panel-Design erlaubt ein schnelleres und intuitiveres Auswählen der Klänge, die über die praktischen Fader schnell in ihrer Lautstärke angepasst werden.

Die Effekte können – mit Ausnahme des globalen Reverbs – jetzt für jede der vier Sektionen individuell ausgewählt werden. Dank des großen Sample-Speichers lassen sich unzählige Piano-Klänge aus der Nord Library in das Piano laden. Dazu kommen die vielen nützlichen Samples, die Nord kostenlos zur Verfügung stellt.

In vielen Punkten gleicht das Nord Piano 6 zwar technisch gesehen dem Vorgängermodell, wurde aber durch das neue Bedienkonzept sinnvoll überarbeitet und eignet sich umso mehr für die Performance auf der Bühne. Wer ein tolles Stagepiano mit vielseitigen Features sucht, der sollte sich das neue Nord Piano 6 unbedingt anschauen!

Das Nord Piano 6 ist ein vielseitiges Stagepiano mit tollen Features.
Das Nord Piano 6 ist ein vielseitiges Stagepiano mit tollen Features.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Tolle Tastatur mit Hammermechanik
  • Sehr gute Sounds
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Verbessertes, intuitives Bedienkonzept
  • Tolle, neue Effekte
Contra
  • Wenige technische Veränderungen gegenüber dem Vorgängermodell
  • Keine skalierte Hammermechanik
Artikelbild
Clavia Nord Piano 6 Test
Für 3.699,00€ bei
  • Premium-Klaviatur mit Hammermechanik, Dreifachsensorik und gewichteten Tasten
  • 2 Piano Layer und 2 Sample Synth Layer, regelbar per LED-Fader
  • Kategorien: Flügel, Klaviere, Electric Pianos, Clavinet, Digitalpianos, Marimba, Vibraphon und mehr
  • 2 GB Speicher für Nord Piano Library und 1 GB für Nord Sample Library
  • OLED-Anzeige
  • Seamless Transitions (unterbrechungsfreies Umschalten zwischen Sounds)
  • Piano-Sektion: 120-stimmige Polyphonie, 3 Dynamikkurven zur Anpassung an Spielstil,
  • zuschaltbares Pedalgeräusch, 5 wählbare Timbre-Einstellungen
  • Sample Synth-Sektion: 2 unabhängige Sample Synth Layer, Bedienelemente für Attack,
  • Decay und Release, Mono-, Legato- und Glide-Modi,
  • Unison-Modus für Ensemble-Sounds, 3 Dynamikstufen und Vibrato
  • Effektsektion pro Layer mit Modulationseffekten (Tremolo, Wah, Phaser, Chorus, Flanger und mehr),
  • Delay mit Tap-Tempo, Kompressor, 3-Band Equalizer und 3 Verstärkersimulationen
  • Globaler Reverb Effekt mit 6 Algorithmen (Room, Booth, Spring, Stage, Hall, Cathedral)
  • inkl. Nord Triple Pedal 2, Staubschutzhülle und Netzkabel
  • Abmessungen Nord Piano 6 73 (B x H x T): 1069 x 121 x 349 mm
  • Abmessungen Nord Piano 6 88 (B x H x T): 1282 x 121 x 349 mm
  • Gewicht Nord Piano 6 73-Tasten: 16,2 kg
  • Gewicht Nord Piano 6 88-Tasten: 19,2 kg
  • Preis (Verkaufspreis April 2024)
  • Nord Piano 6 (73): 3299,00 €
  • Nord Piano 6 (88): 3699,00 €

Herstellerseite: https://www.nordkeyboards.com

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Profilbild von Uwe

Uwe sagt:

#1 - 20.04.2025 um 22:32 Uhr

0

Ich nutze das NP 6 seit einigen Wochen und finde, die Tastatur ist wirklich sehr gut ausbalanciert und leise. Die Piano Sounds könnten mal langsam um einen Steinway D274 in der Qualität des White Grand ergänzt werden, das gleiche gilt für den Yamaha CFX. Bin gespannt, ob Clavia mal aktiv wird. Außerdem bitte gute Trumpets, Sax und eine gescheite Jazzguitar, vielleicht eine Gibson E335 und ein Midi Drumset, dann ist das Nord Piano unschlagbar. Die Effekte sind klasse, man kann den Ping Pong Effekt gut nutzen, um ihm wie einen Arpeggio zu nutzen und cool ist auch, das man für alle 4 layers unterschiedliche Effekte und sends nutzen kann. Klasse Clavia, das kann keiner so wie ihr.

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