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Celestion Seventy 80 Test

In dieser Folge unseres Testmarathons für Gitarrenlautsprecherwerden wir einen recht günstigen Speaker aus dem Hause Celestion in die Mangel nehmen – den Celestion Seventy 80. Wer seine 4×12 Box mit diesem Lautsprecher neu bestücken möchte, muss nicht sehr tief in die Tasche greifen, denn er ist mit einem Straßenpreis von 68 Euro der Günstigste in unserem Testmarathon.

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Laut Hersteller liefert er aber hundertprozentig den typischen Celestion-Sound und ist besonders für die Ansprüche der modernen Amp-Hersteller als Allround-Lautsprecher konzipiert.

Details

Siebzig – Achtzig – ja was denn nun? Wir nehmen selbstverständlich die höhere Zahl, der Seventy 80 kann 80 Watt verkraften und ist schon im Zweierpack in der Lage, einen 100 Watt Amp locker zu stemmen. Nicht nur beim Preis ist er weit unten, er ist auch der Leichteste. Bei 3,1 kg fällt die Bestückung einer 4×12 Box mit diesem Probanden noch moderater aus, der Bandscheibenvorfall ist also nicht unbedingt vorprogrammiert.

In Sachen Frequenzgang liegt er im Standardbereich von 80 Hz bis 5 kHz mit einer Resonanzfrequenz bei 85 Hz und einem Kennschalldruck von 98 dB. Er pumpt einen Amp nicht zusätzlich auf, das ist aber bei der Konzeption mit einer höheren Belastbarkeit nicht nötig, denn man wird diesen Kollegen eher an einen stärkeren Amp hängen.

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Praxis

Der Praxistest wurde in sechs Disziplinen mit unterschiedlichen Sounds durchgeführt. Dabei standen immer verschiedene Anforderungen an die Klangübertragung im Fokus. Einzelheiten dazu und zum benutzten Equipment findet ihr hier.

Clean

Der Seventy 80 kommt mit einem stärkeren Tiefmittenbereich und ist dadurch etwas wuchtiger im Klang. Das merkt man bereits bei der ersten Disziplin, der Kombination von Strat und Fender Twin mit einem Cleansound. Der tropft ganz angenehm aus dem Speaker, im Höhenbereich etwas härter und leicht metallisch. Aber den Charakter des Twin-Sounds trifft er auf jeden Fall. 

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Clean

Crunch

Beim nächsten Einsatzbereich, einem leicht angezerrten Sound mit Tele und Vox AC30, schafft der Lautsprecher die erwartete Charakteristik des Vox nicht perfekt. Mir fehlen die crispen Höhen, er klingt in dieser Kategorie schon fast etwas brav.

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Crunch

Mid Gain

Bei höheren Verzerrungsgraden beginnt der Seventy 80 langsam Fahrt aufzunehmen. In Verbindung mit dem Marshall Plexi und der SG wird ein recht modern klingender Rocksound generiert, die Höhen harmonieren gut mit dem Amp und der starke Mittenbereich garantiert ein sattes Durchsetzungsvermögen. Auch die Übertragung unterschiedlicher Zerrgrade, bedingt durch die Anschlagsdynamik, ist im grünen Bereich.

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Mid Gain

High Gain Lead

Bei den Leadsounds sieht es ähnlich positiv aus. Die Abstufung zwischen den beiden angewählten Pickups ist klar hörbar und durch den etwas härter klingenden Höhenbereich setzt sich der Ton gut durch. Man hört die Leadgitarre, ohne dass man den Amp signifikant lauter drehen müsste. Klanglich geht es auch hier in eine moderne Richtung, ein typischer, leicht sägender Vintage-Ton wird nicht erzeugt.

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Hi Gain Lead

High Gain Low

Bei High Gain Sounds zeigt sich unser Testkandidat von seiner besten Seite, das ist eindeutig die Paradedisziplin des Seventy 80. Akkorde werden trotz hoher Verzerrung sauber dargestellt und auch mit Downtunings kommt er sehr gut zurecht. Wer viel in diesen etwas tieferen Gefilden unterwegs ist, wird mit dem Lautsprecher auf jeden Fall einen guten Schallübertrager haben.

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Hi Gain Low

Metal

Moderne Metalsounds sind in dieser Disziplin an der Tagesordnung. Unser Mid Scoop Sound punktet mit präsenten Höhen und klingt nicht so körnig wie manch anderer Vertreter aus der Vintage-Ecke. Das ist natürlich immer alles Geschmacksache, aber wer auf den Gitarrensound von Rammstein oder anderen Vertreter des etwas moderneren Metalsounds steht, wird hier seinen Spaß haben.

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Metal
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Fazit

Der Celestion Seventy 80 hat seine Stärken eindeutig im verzerrten Bereich. Er erzeugt einen modern klingenden Sound mit kräftigen Höhen und einem durchsetzungsfähigen Mittenbereich. Auch bei Downtunings gibt es in den tieferen Gefilden keine Probleme, Riffs auf den Basssaiten werden sehr präzise und mit einer direkten Ansprache abgegeben. Mit einer Belastbarkeit von 80 Watt ist der Lautsprecher gut aufgestellt, wenn es darum geht, leistungsstarke Amps zu übertragen. Außerdem ist er durch sein niedriges Gewicht und eine angenehme Preisgestaltung prädestiniert für den Einsatz in einer 4×12 Box. Im Crunch-Bereich oder mit Vintage-orientierten Soundvorstellungen kann er nicht dienen, er ist mehr für härtere Einsätze zu haben.
Den Testmarathon Gitarrenlautsprecher findet ihr hier.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • High Gain Sounds
  • knackige Basswiedergabe
  • 80 Watt Belastbarkeit
  • niedriges Gewicht
  • Preis
Contra
  • Crunchsounds (Vintage Style)
Artikelbild
Celestion Seventy 80 Test
Für 81,00€ bei
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Technische Daten
  • Hersteller: Celestion
  • Modell: Seventy 80
  • Typ: Gitarren-Lautsprecher
  • Belastbarkeit: 80 Watt
  • Größe: 12“
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Magnet: Keramik
  • Resonanzfrequenz: 85 Hz
  • Frequenzbereich: 80 Hz – 5 kHz
  • Kennschalldruck: 98 dB
  • Gewicht: 3,1 kg
  • Preis: 74,00 Euro UVP
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