Mit dem Boss RT-2 versucht sich der Hersteller aus Hamamatsu an einer frischen Emulation des Leslie-Sounds. Der markante, flirrende Doppler-Klang der Originale ist bis heute Kult – deren Format und Gewicht hingegen seit jeher ein Hemmschuh. Das Boss RT-2 will diesen Sound in einem Kompaktpedal einfangen und bisherige Simulationen dabei qualitativ übertreffen. Aufgrund der stereophonen Auslegung dürfte das Pedal dabei für Gitarristen und Keyboarder gleichermaßen interessant sein.

Kleines Format, drei Betriebsarten
Nachdem das beliebte und nicht mehr verfügbare Boss RT-20 von 2005 in die Jahre gekommen ist, hat sich der japanische Hersteller und Marktführer im Pedalbereich an eine neue digitale Simulation des Leslie 122 gesetzt, die nunmehr in Konkurrenz zu neueren Mitbewerbern wie Strymon oder Electro Harmonix tritt. Blickfang ist das runde LED-Display, das die Rotationsgeschwindigkeit der virtuellen Horntreiber und des Basslautsprechers visualisiert. Das weitere Bedienkonzept des Kompaktpedals ist geradlinig. Statt unendlicher Parameter gibt es drei Betriebsarten:
- Modus 1 berücksichtigt den charakteristischen Röhrenverstärker im simulierten Leslie 122
- Modus 2 setzt auf einen breiteren Frequenzbereich und eine bessere Kombinationsfähigkeit mit Overdrive-Pedalen
- Modus 3 liefert schließlich den Rotary-Effekt in einer moderneren, weniger gefärbten Klangvariante.
Regler, Schalter und Schnittstellen
Die Bedienung erfolgt über zwei Doppelstock-Potentiometer. Regelbar sind der Pegel und die Übersteuerung des simulierten Verstärkers sowie die beiden Geschwindigkeiten „Slow“ und „Fast“. Natürlich lässt sich über den Fußschalter nicht nur der Effekt ein- und ausschalten, sondern auch zwischen den beiden Geschwindigkeiten wechseln. Über einen Schalter auf der Rückseite kann man dabei zwischen einer schnellen oder langsamen Übergangsphase wählen. Über einen weiteren Schalter kann man zudem den Drive-Regler zu einem Balance-Regler umfunktionieren, der das Mischungsverhältnis von Hoch- und Tieftöner justiert.
Des Weiteren gibt es einen Eingang, um die Effektgeschwindigkeit oder andere Parameter über ein optionales Expression-Pedal zu kontrollieren. Schließlich darf man sich über Stereoein- und -ausgänge freuen, mit denen sich das Boss RT-2 bequem auch mit Keyboards kombinieren lässt. Bei Bedarf können aber auch das unbearbeitete und das Effektsignal auf getrennten Ausgängen ausgegeben werden.

Was kostet das Boss RT-2?
Das Boss RT-2 ist ein spannender Neuzugang im Pedalportfolio des Herstellers. Es ist ab sofort lieferbar und im Musikhaus Thomann für 269 Euro zu haben. Ein passendes Netzteil ist gesondert zu budgetieren.


Weitere Informationen unter: https://www.boss.info/global/products/rt-2