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Boss DD-3T Test

Mit dem Boss DD-3T meldet sich ein legendäres Delay-Pedal zurück, das erstmals 1986 vorgestellt wurde und nun auch mit einer Tap-Tempo-Funktion zu haben ist. Auch wenn das Boss DD-3T um ein paar zeitgemäße Features erweitert wurde, setzt der bekannte japanische Hersteller bei diesem Digitaldelay nach wie vor auf eine simple und übersichtliche Bedienung.
Das Update zum DD-3T kam kürzlich gemeinsam mit dem ebenfalls kompakten, aber dennoch sehr üppig bestückten Boss DD-8

Boss_DD_3T_Digital_Delay_TEST

auf den Markt. Preislich liegen die beiden Pedale nicht allzu weit auseinander. Was das neue DD-3T im Detail zu leisten vermag, möchte ich im kommenden Test herausfinden.

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Details

Lieferumfang/Gehäuse

Auch das Boss DD-3T kommt schon mit einer eingesetzten Batterie und bringt damit 428 g auf die Waage. Ansonsten präsentiert es sich im vertrauten Boss-Design und misst 73 x 129 x 59 mm (BxTxH). Eine mehrsprachige Bedienungsanleitung liegt dem Pedal bei, der Anwender findet aber auch sehr übersichtlich aufbereitete Infos auf der Website des Herstellers.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Vorbild für das Boss DD-3T ist das DD-3 aus den 80er Jahren.

Anschlüsse

Zwar wurden die Anschlüsse des DD-3T im Vergleich zum klassischen Vorgänger neu angeordnet, aber auch das DD-3T spielt seine Delays weiterhin in Mono aus. An der rechten Seite findet der Anwender die Eingangsbuchse. Neu hinzugekommen ist außerdem ein zusätzlicher Eingang für einen externen Fußschalter zum Eingeben des Delay-Tempos, der Output und ein Direct Out befinden sich an der linken Seite. Es besteht also die Möglichkeit, das direkte Signal noch einmal abzugreifen und beispielsweise an einen zweiten Amp zu schicken. Das Netzteil wird, wie gewohnt, an der Stirnseite angeschlossen.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf der rechten Seite finden sich zwei Klinkenbuchsen,…

Bedienelemente und Funktionen

Wie schon erwähnt, fällt auch beim neuen Boss DD-3T die Bedienung einfach und übersichtlich aus. Steuern lässt sich die Intensität des Delays (E. Level) sowie die Länge (Feedback) und die Geschwindigkeit (Time). Über ein gerastertes Poti können außerdem drei Tempobereiche festlegt oder die sogenannte Short Loop Funktion angewählt werden. Die drei Tempobereiche decken Verzögerungszeiten von 12,5 – 50 ms (S), 50-200 ms (M) und 200-800 ms (L) ab. Im Vergleich zu anderen momentan erhältlichen Delaypedalen ist die maximale Verzögerungszeit also etwas eingeschränkt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente bestehen aus vier Potis mit blauen Kappen.

Hält man den Fußschalter einen Moment länger gedrückt, wird der Tap-Tempo-Modus aktiviert. Anschließend kann über den Fußschalter das Tempo eingeben werden. Im Tap-Tempo-Betrieb ändert sich die Funktion des gerasterten Potis und die drei erwähnten Tempobereiche sind nun für den Notenwert zuständig, der passend zum eingegeben Delay-Tempo ausgegeben wird. Dabei kann der Anwender zwischen einer Vierteltriole, einer punktierten Achtel und einer Viertelnote wählen. Letztere steht dementsprechend für den eingegeben Grundschlag.

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Praxis

Wir starten unseren Praxislauf mit einer schlichten Bestandsaufnahme der drei verfügbaren Delay-Tempobereiche des Boss DD-3T. Die Potis für Effektlevel und Feedback stehen auf 12 Uhr. Um einen ersten Eindruck zu den Tempoeinstellungen zu bekommen, drehe ich das Time-Poti in allen Modi in drei Schritten auf.

Audio Samples
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Delay Mode Check: S.50ms Delay Mode Check: M.200ms Delay Mode Check: L.8000ms

Klanglich gibt sich das Digitaldelay typischerweise sehr neutral und klingt gleichmäßig aus. Wie schon erwähnt, ist die maximale Verzögerungszeit von 800 ms im Vergleich zu anderen Delay-Pedalen auf dem Markt ein wenig eingeschränkt. Für viele Anwendungen dürfte der Umfang aber dennoch ausreichen. Lässt man die Tap-Tempo-Option erst einmal außen vor, wird man sich in der Praxis wohl am meisten im M oder L Mode aufhalten. Wie ihr in den beiden folgenden Audiobeispielen hören könnt, kann der S-Mode aber beispielsweise für Double-Tracking-Effekte (S-Mode: Praxisbsp. 1) oder auch etwas trashige räumliche Sounds (S-Mode: Praxisbsp. 2) genutzt werden. Beim sogenannten Double-Tracking-Effekt lässt sich der Höreindruck einer zweiten identisch gespielten Gitarre erzeugen, die den Sound etwas breiter macht und es empfiehlt sich, den Direct-Out ebenfalls mit aufzuzeichnen. Für mein Empfinden kann dieser Effekt aber auch schnell etwas künstlich wirken. Das Feedback-Poti ist in diesem Fall komplett geschlossen, Time- und Effektlevel-Poti zeigen auf 12 Uhr. Für einen besseren Höreindruck habe ich das Pedal im ersten Durchlauf deaktiviert.

Audio Samples
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S Mode: Praxisbsp. 1 -> Pedal off/on -> E. Level 10-> 12 S Mode: Praxisbsp. 2
Das Boss DD-3T lässt sich einfach bedienen und bietet die Klangqualität wie man sie vom Original kennt.
Das Boss DD-3T lässt sich einfach bedienen und bietet die Klangqualität wie man sie vom Original kennt.

Sounds in Richtung Slapback, die das Signal einfach etwas plastischer und räumlicher darstellen, findet man im Handumdrehen über den M-Mode. Dreht man das Feedback-Poti weit auf, lassen sich außerdem pulsierende, flächige Klänge kreieren und damit dem neutral klingenden Delay auch eine experimentellere Note abgewinnen. Auch hierzu sollen drei Praxisbeispiele nicht fehlen. Für die zerrenden Sounds parkt das Pedal dabei im Einschleifweg meines Marshalls, mit dem es sich bestens versteht.

Audio Samples
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M Mode: Praxisbsp. 3 M Mode: Praxisbsp. 4 M Mode: Praxisbsp. 5

Auch die Nutzung der neuen Tap-Tempo-Option gestaltet sich, wie zu erwarten, unkompliziert. Auch wenn nur drei rhythmische Notenwerte zur Verfügung stehen, ist die schnelle Anwahl über das Mode-Poti im Bühnenalltag absolut hilfreich. Hier kommen zwei typische Brot-und-Butter-Einstellungen, bei denen ich das Tempo per Fußbefehl eingegeben- und anschließend punktierte Achtel als Notenwert angewählt habe.

Audio Samples
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Praxisbsp. 6: Eingabe über Tap Tempo (punkt. Achtel) Praxisbsp. 7: Eingabe über Tap Tempo (punkt. Achtel)

Auch wenn das DD-3T mit der Short Loop noch eine zusätzliche nette Spielerei in petto hat, ist der kreative Umgang mit diesem typischerweise unauffällig agierenden Digitaldelay insgesamt eher eingeschränkt. Was sich mit der Short-Loop-Funktion beispielsweise anstellen ließe, hört ihr im letzen Beispiel. Die Länge des Loops ist dabei vom Time-Poti abhängig und der kurze Aufnahmeschnipsel wird so lange im Kreis gespielt, bis man den Fußschalter wieder löst.

Audio Samples
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Praxisbsp. 8: Short Loop
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Fazit

Wer ein absolut unkompliziertes, robustes und preisgünstiges Digitaldelay für Brot-und-Butter-Anwendungen sucht, kann mit dem Boss DD-3T nichts falsch machen und ist mit der nun endlich vorhandenen Tap-Tempo-Funktion auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten gut aufgestellt. Dennoch tummeln sich inzwischen auf dem Markt einige Mitbewerber im selben Preissegment, die klanglich flexibler sind. Dabei macht Boss auch im eigenen Haus mit dem nicht viel teureren DD-8 dem DD-3T Konkurrenz. Am Ende kommt es auf das Einsatzgebiet an. Wer sich von seinem Delaysound inspirieren lassen will, ist meiner Meinung nach mit dem DD-8 besser beraten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • Tap-Tempo-Option
  • original Klangqualität
Contra
  • klanglich und funktional beschränkt
Artikelbild
Boss DD-3T Test
Für 142,00€ bei
Trotz funktionaler Einschränkungen kann man das Boss DD-3T für Brot-und-Butter-Einsätze bedenkenlos empfehlen.
Trotz funktionaler Einschränkungen kann man das Boss DD-3T für Brot-und-Butter-Einsätze bedenkenlos empfehlen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Boss
  • Modell: DD-3T
  • Typ: Digital Delay
  • Fertigungsland: Malaysia
  • Anschlüsse: Input, Tempo, Output, Direct Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: On/Off/Tap-Tempo, E. Level, Feedback, Time, Mode
  • Stromversorgung: optionales 9V-Netzteil oder 9V-Batterie (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 45 mA
  • Bypass: Buffered Bypass
  • Abmessungen: 73 x 129 x 59 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 428 g (mit Batterie)
  • Ladenpreis: 135,00 (April 2020)
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