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Boss AD-2 Acoustic Preamp Test

Der Boss AD-2 Acoustic Preamp verspricht natürlichen Akustiksound in jeder Spielsituation. Mit dem im Herbst 2016 erschienenen Pedal nimmt sich der japanische Hersteller erneut den Problemen der verstärkt spielenden Akustikgitarristen an. So bietet der in diesem Bodenpedal schlummernde Klangprozessor eine Acoustic-Resonance-Funktion, die dem Signal des Gitarrentonabnehmers ein Stück des unverstärkten Instrumentenklanges zurückgeben soll. Außerdem stellt das Gerät einen speziell auf Akustikgitarren zugeschnittenen Hall sowie einen Notch-Filter zur Unterdrückung von Feedback bereit. Darüber hinaus erspart es mit einem symmetrischen DI-Out die Anschaffung einer separaten DI-Box.

Auf der Bedienoberfläche sind zwei größere und ein etwas kleineres Poti nebst roter LED angebracht.


Die Entwicklung von Prozessoren, die sich um den Sound von Tonabnehmern für Akustikgitarren kümmern, treibt Boss schon länger voran. So soll beispielsweise das AD-8 Pedal laut Herstelleraussage das Piezo-Pickupsignal des Instrumentes in den Klang legendärer Akustikgitarren umwandeln können. Aber so weit will unser heutiger Testkandidat nicht gehen. Dennoch bin ich sehr gespannt, ob das Pedal in der Lage ist, meinem Piezo-Pickup mehr Leben einzuhauchen.

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Details

Geliefert wird unser heutiges Testpedal, wie vom Hersteller gewohnt, in einem Pappkarton, der auch eine kurze Bedienungsanleitung enthält. Bei der Konstruktion ist man ebenfalls keine Experimente eingegangen und so präsentiert sich auch dieser Vertreter im typischen Boss-Pedaldesign, das man zweifelsohne als wertig und äußerst robust bezeichnen kann. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das typische Boss-Pedaldesign hat sich bewährt und wurde auch beim AD-2 konsequent umgesetzt.

Den Netzteilanschluss finden wir an der Stirnseite, den Eingang für das Gitarrensignal auf der rechten und zwei Ausgänge auf der linken Seite. Hier verfügt der Spieler neben einem standardmäßigen Ausgang, über den das Signal beispielsweise an einen Akustikamp oder andere Effektgeräte geschickt werden kann, auch über einen symmetrischen DI-Line-Out im Stereo-Klinkenformat. Über den geht es mit einem entsprechenden Kabel beispielsweise direkt ins Mischpult. Da ein TRS-Kabel mit einem Stereo-Klinkenstecker auf der einen und einem XLR-Stecker auf der anderen Seite nicht unbedingt zur Standardausstattung gehört, ist es ratsam, sich ein solches ins Gepäck zu legen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse für die Kabelverbindungen liegen rechts und links auf den Gehäuseseiten,…

Über den Boss-typischen Fußschalter, der gleichzeitig das Batteriefach beherbergt, kann bei diesem Exemplar der Effekt nicht nur an- und ausgeschaltet, sondern bei längerem Halten der Signalweg auch stummgeschaltet werden. Ohne Frage ein sehr praktisches Feature, wenn man beispielsweise schnell und unkompliziert die Gitarre wechseln möchte. Im Mute-Modus beginnt übrigens die Kontrollleuchte auf der Oberseite des Gerätes zu blinken.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Klassiker bei Boss-Pedalen ist der typische gummierte Fußschalter,…

Die schon angesprochenen Funktionen des AD2 Preamp-Pedals lassen sich über drei Potis steuern. Das mit Ambience betitelte Poti hält dabei die Steuerung des Reverbs bereit, über die Notch Funktion wird die Feedback-auslösende Frequenz angewählt und unterdrückt. Das mit Acoustic Resonance beschriftete Poti regelt außerdem die vom Prozessor produzierte klangliche Anpassung des Tonabnehmersignals, die für mehr Natürlichkeit sorgen soll.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Bedienoberfläche sind zwei größere und ein etwas kleineres Poti nebst roter LED angebracht.

Die Unterseite ist für eine gute Bodenhaftung komplett gummiert. Boss gibt übrigens auf dieses Pedal fünf Jahre Herstellergarantie.

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Praxis

Zum Warmspielen habe ich das Pedal vorerst vor meinem AER-Amp geparkt. Mein erster Eindruck ist, dass das Gerät bei einer 12-Uhr-Einstellung der Ambience- und Acoustic-Resonance-Funktion einen dezenten Reverb bereitstellt und dem Signal ein ausgeprägteres Bassfundament spendiert. Außerdem wird das für Piezo-Pickups typische “Nölen” in den Mitten hörbar reduziert. Die Gitarre meine Wahl ist übrigens ein Furch OM-Modell, das mit einem Pickupsystem von AER bestückt ist, bei dem ich nur den Piezo-Pickup aktiviert habe.
Für eine genauere Untersuchung des Klangverhaltens unseres Probanden nutze ich nun den DI-Ausgang des Gerätes, dessen Signal direkt in den Digitalwandler geht und anschließend aufgezeichnet wird. Wie sich herausstellt, bietet das AD-2 Pedal als DI-Box ein sauberes und kräftiges Signal, mit dem sich gut arbeiten lässt. Sehr schön!

Als erstes möchte ich hören, ob die vom Pedal mitgebrachte Effektsektion generell im aktivierten Zustand einen klanglichen Einfluss ausübt. Dafür hören wir nun zweimal das gleiche Akkordpicking. Im zweiten Durchlauf schalte ich die Effektsektion hinzu. Alle drei Potis stehen dabei auf Linksanschlag.

Audio Samples
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Soundcheck off/on -u003e Alle Potis auf Linksanschlag
AmbienceNotchAcoustic Resonance
777

Wie man hören kann, arbeitet das Gerät hier völlig neutral.
Legen wir nun unser Ohr auf den Ambient-Reverb des AD-2. Diesen drehe ich im folgenden Beispielen in fünf Schritten auf.

Audio Samples
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klanglicher Einfluss des Ambience Potis
AmbienceNotchAcoustic Resonance
7/9/12/15/1777

Der Effekt wird ab 12 Uhr wirklich hörbar und bewegt sich dann bis 15 Uhr weiterhin in einem recht subtilen Rahmen. In diesen Settings wird das Signal also mithilfe der Ambient-Funktion einfach etwas plastischer dargestellt. Auf den letzten Metern kann man aber auch einen sehr deutlichen Reverbeffekt generieren, der dem Signal zweifelsohne schmeichelt.
Dasselbe Spiel wiederhole ich nun mit der Acoustic-Resonance-Funktion.

Audio Samples
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klanglicher Einfluss der Acoustic Resonance Funktion
AmbienceNotchAcoustic Resonance
1277/9/12/15/17

Hier werden Tiefmitten und Bass mit Hinzunahme der Acoustic-Resonance-Funktion hervorgehoben. Zudem verlieren die Mitten des Piezo-PUs, wie schon anfangs über den Amp wahrgenommen, etwas von ihrem nöligen Charakter. Nach 12 Uhr kann es dennoch schnell zu viel des Guten werden. Hier hängt es auch ein wenig vom gelieferten Signal ab, inwieweit man diese Funktion bemühen kann. Mit dem Fishman Piezo PU System meiner Sigma Akustikgitarre ist z.B. die Grenze eindeutig schon bei 12 Uhr erreicht, da sonst der Bassanteil überhand nimmt.
Setzt man die Funktion moderat ein, wird das Signal auf jeden Fall wärmer und griffiger. Ähnlich wie beim vor einiger Zeit von mir getesteten BodyRez-Pedal von TC Electronic gewinnt es zweifellos und bekommt einen Hifi-artigen Touch. Am Ende kann natürlich auch dieses Pedal nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem Piezotonabnehmer zu tun haben.
Wenn es um die Bekämpfung von Feedback-Problemen geht, sind Notch-Filter ein probates Mittel. Welchen klanglichen Einfluss der hier integrierte hat, will ich nun genauer erfahren und drehe das Poti ebenfalls in fünf Schritten auf.

Audio Samples
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klanglicher Einfluss des Notch Filters
AmbienceNotchAcoustic Resonance
127/9/12/15/1712

Mithilfe des Notch-Potis lassen sich verschiedene Frequenzbereiche absenken, was sich je nach Position unterschiedlich auf das Signal auswirkt. Im besten Falle lässt man dieses Poti natürlich unangetastet. Falls aber einzelne Frequenzbereiche Rückkopplungen verursachen, ist der Notch-Filter absolut von Nutzen.
Im nächsten Beispiel habe ich mit dem deaktivierten Pedal ein Feedback provoziert und dieses anschließend mit dem Notch-Filter erfolgreich eliminieren können. Durch die Acoustic-Resonance-Funktion und den Reverb steht dabei das Signal auch mit aktiviertem Notch-Filter besser da als vorher.

Audio Samples
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Beispiel zur Feedbackunterdrückung -u003e Pedal off/on
AmbienceNotchAcoustic Resonance
121212

Hören wir uns zum Abschluss noch zwei weitere Beispiele mit unterschiedlichen Spielweisen und Einstellungen an.
Zu sehr schönen Ergebnissen komme ich beim Fingerpicking, wenn ich die Acoustic-Resonance-Funktion auf 12 Uhr justiere und das Ambience-Poti voll aufdrehe. Das Signal wirkt hier sehr schön griffig – durchaus ähnlich dem eines Mikrofons, das in geringem Abstand vor dem Instrument positioniert wurde.

Audio Samples
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Fingerpicking Praxisbeispiel
AmbienceNotchAcoustic Resonance
17712

Die schon angesprochene Bassbetonung tut auch Strumming-Akkordfiguren durchaus gut, wie das abschließende Beispiel zeigt.

Audio Samples
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Strumming Praxisbeispiel
AmbienceNotchAcoustic Resonance
12712
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Fazit

Das Boss AD-2 Acoustic Preamp-Pedal kommt wie gewohnt robust und sauber verarbeitet und ist durchaus in der Lage, dem Piezo-Pickup-Signal von Akustikgitarren auf die Sprünge zu helfen. Dabei macht unser Proband als Pedal vor einem Amp wie als DI-Box eine sehr gute Figur. Während das Ambience Reverb in den meisten Einstellungen für eine dezente räumliche Note sorgt, die einem etwas starren und direkt wirkenden Piezo-Signal gut bekommt, macht die Acoustic-Resonance-Funktion – moderat eingesetzt – das Tonabnehmersignal griffiger und wärmer. Außerdem beweist sich der Notch-Filter in der Praxis als sehr effektiv, wenn es um Feedback-Probleme geht. Anspielen lohnt sich!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige und robuste Verarbeitung
  • Signalqualität des DI-Ausgangs
  • Klang und Wirkung des Ambience-Reverbs
  • klanglicher Einfluss der Acoustic Resonance Funktion in moderaten Einstellungen
  • effektiver Notch-Filter zur Feedbackunterdrückung
  • Mute Funktion
Contra
  • keins
Artikelbild
Boss AD-2 Acoustic Preamp Test
Für 129,00€ bei
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Boss
  • Modell: AD-2
  • Effekt-Typ: Acoustic Preamp
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Anschlüsse: Mono Input, Mono Output, Line-Out (symmetrischer DI-Out), Netzteil
  • Regler: Ambience, Notch, Acoustic Resonance
  • Schalter: Ein-Aus
  • Bypass Modus: Buffered Bypass
  • Stromversorgung: 9V DC
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Stromverbrauch: 55 mA
  • Abmessungen B x H x T (mm): 73 x 59 x 129
  • Gewicht: 450 g
  • Preis: 135,00 Euro (UVP)
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