Behringer hält die Mini/Micro-Serie spannend. Der Neuzugang lautet UB-Xa Mini. Entschieden soll er an den Oberheim OB-Xa anknüpfen – ein mächtiger polyfoner Analog-Synthesizer der frühen 80er Jahre mit dem berühmten „Jump“-Sound.

Einige Minis von Behringer hatten wir bereits im Test: Der Behringer Pro VS Mini und Behringer JT Mini überzeugten mich nicht so sehr wie der Behringer Phara-O Mini nach Vorbild des Korg Volca Keys. Und nicht zum ersten Mal serviert uns Behringer einen Oberheim mit analogem Signalpfad. Der Behringer UB-Xa und seine Desktop-Variante UB-Xa D sind Nachbauten des Oberheim OB-Xa. Sie glänzen vor allem mit einer sensationellen Preis/Leistungs-Relation. Mit dem UB-Xa mini soll es nun den Oberheim-Sound zum absoluten Sparpreis in paraphoner Form geben. Ob die Rechnung noch aufgeht?
Zugegeben, preiswerten Vintage-Oberheim-Sound gibt es auch in Plugin-Form. Geht es aber ums DAW-less Producing oder um mobilen Spielspaß, ist jede Software-Lösung unsexy. Ihr braucht eine kleine Box in der Hand und das könnt der Behringer UB-Xa Mini sein.
Erster Kontakt mit dem Behringer UB-Xa Mini
Der Behringer UB-Xa Mini ist ein dreistimmig paraphoner Analog-Synthesizer. Er integriert eine Klangerzeugung plus Step-Sequenzer in einer sehr handlichen Box. Das Panel zeigt sich im Oberheim-Look – dunkel mit blauen Streifen. Über ein Dutzend Regler könnt ihr anpacken und die Klangparameter ebenso per MIDI steuern.

Eine Spaßbremse ist das Touch-Keyboard. Die 27 Tasten sind haptisch überhaupt nichts für Keyboarder. Sie dienen neben der Noteneingabe auch zur Anwahl unterschiedlicher Funktionen wie LFO-Wellenform, Filter-Typ oder Motion-Sequenz. Die Stromversorgung und der Datenaustausch mit einem Computer laufen über ein USB-C Port. Ein Sync In/Out, klassischer MIDI-IN sowie ein Kopfhörer-Ausgang (3,5 mm Klinke) sind weitere Anschlüsse des Behringer UB-Xa Mini.

Soweit der erste Eindruck: Wenn ihr euch mit Synthesizern etwas auskennt, kommt ihr mit der Soundgestaltung klar. Früher oder später müsst ihr aber euch unbedingt den Quick Start Guide als PDF aus dem Netz besorgen – nur so holt ihr alles aus dem Behringer UB-Xa Mini heraus.
Behringer UB-Xa Mini mit sechs Spielmodi und klassischen OB-Features
Alle drei Oszillatoren schwingen in Fußlagen von 32“ bis 1“ mit einem Sägezahn, Rechteck oder auch kombiniert als Saw/Square. Möglich ist auch eine Pulsweitenmodulation per LFO und im Ringmod-Spielmodus erklingt beim UB-Xa Mini eine Rechteck-Wellenform. Anders als beim Vorbild Oberheim OB-Xa lassen sich die Oszillatoren nicht synchronisieren – schneidende „Sync“-Patches fallen damit schon einmal flach. Okay, das Limit von maximal dreistimmigen Akkorden finde ich schlimmer.
Die Oszillatoren des UB-Xa Mini lassen sich in sechs verschiedenen Modes betreiben: Parafon, Unisono, in Quint- oder Oktavstimmung sowie mit Ringmodulation unisono oder parafon – nicht Oberheim-like, aber das hat Behringer praktisch gelöst! Im Oszillator-Bereich sind noch drei weitere Parameter erreichbar: PWM für die Pulsweitenmodulation, Frequency zum Einsatz als Pitch-LFO und Detune fürs Verstimmen im Unisono-Mode.

Bei der Filtersektion könnt ihr euch zwischen 12dB oder 24dB Tiefpass entscheiden und die Resonanz hinzunehmen. Außerdem lässt sich die Intensität für Hüllkurve und LFO justieren. Der LFO schwurbelt mit Sägezahn-, Dreieck oder Rechteck-Wellenform. Nur eine ADSR-Hüllkurve ist vorhanden – leider für Amp und Filter gleichzeitig.
Mini-Ausstattung á la Behringer: Vom Sequenzer bis zur Synthtribe-App
Der 16-Step-Sequenzer des Behringer UB-Xa Mini ist ein tolles Feature – vor allem dank Motion Sequencing. Bis auf wenige Parameter wie Filter-Resonanz oder VCO-Wellenform lassen sich quasi alle Klangparameter automatisieren. Nach der Aufnahme können sogar aufgezeichnete Control-Daten geglättet werden – etwa für smoothere Filtersweeps.

Nur Mut: Im Freestyle-Mode ist die Quantisierung abgeschaltet und die Phrasen werden mit allen Timing-Schwankungen abgespielt. Schließlich lassen sich insgesamt zehn Sequenzer-Patterns speichern. Leider gibt es beim UB-Xa Mini weder einen internen Chorus- noch ein Delay-Effekt. Kleiner Tipp für mehr Fülle: Den Sound bekommt ihr mit dezentem schnelleren Vibrato per Pitch-LFO oder durch Einsatz der Pulsweitenmodulation voller und lebendiger – Audio-Demo 3 hören!
Eine Freeware macht den UB-Xa MINI komplett: Per Synthtribe-App aktualisiert ihr das Betriebssystem und stellt globale Dinge ein. Übrigens: Bitte die neueste Version der App herunterladen. Ansonsten erkennt Synthtribe eventuell nicht den angeschlossenen UB-Xa Mini.























