Behringer NOX101 Test

Praxis

Der NOX101 von Behringer ist ein schlichter, kostengünstiger Zweikanal-Battle-Mixer. Das Layout des Pultes ist sehr aufgeräumt und die Aufteilung der Bedienelemente klar strukturiert. Besonders gut gefällt mir die Tatsache, dass der untere Bereich der Bedienoberfläche ganz und gar den drei Fadern „gehört“. Genauso, wie es ein Scratch-, bzw. Battle-DJ gern hat. Grundsätzlich macht das Pult auch in qualitativer Hinsicht eine gute Figur, doch ein paar Dinge lassen am Ende schon deutlich werden, in welcher Preisklasse sich unser Testobjekt tummelt. So sind die Drehregler der Channel-Equalizer etwas wacklig geraten und die Kanal-Fader bewegen sich in ihrer seitlichen Führung leider leicht im Schlingerkurs. Dennoch muss ich fairerweise erwähnen, dass die beiden Regler angenehm leichtgängig sind. Etwas hochwertiger ist dagegen der Crossfader ausgefallen. Das sind allerdings auch die einzigen Punkte, welche ich in Sachen Qualität am NOX101 auszusetzen habe.
Die LED-Kette mit ihren zehn Segmenten zeigt im Main-Modus zuverlässig den Pegel des Masters an. Genauso wie es sein sollte, ist die Anzeige von der Stellung des Master-Drehreglers, also von der tatsächlich an den beiden Outputs (symmetrisch/unsymmetrisch) anliegenden Spannung abhängig. Bedauerlicherweise teilt der PFL-Modus die Anzeige nicht in den linken und rechten Kanal (jeweils Mono) auf. Nein, stattdessen haben sich die Behringer Ingenieure dazu entschlossen, beide Kanäle lediglich Pre-Fader/Post-EQ für die Anzeige zu summieren. Es wird also der Pegel angezeigt, welcher entstünde, würde man beide Channels gleich laut mischen. Doch wer braucht diese Information? Richtig, kein Mensch und erst recht kein DJ. Diesen Knopf braucht man also gar nicht erst zu betätigen.
Der Crossfader hat gemessen an der Preisklasse, in der sich unser Testobjekt bewegt, eine überraschend gute Qualität, denn er ist leichtgängig und für Scratch-DJs und Turntablists absolut geeignet. Zudem lässt sich seine Arbeitskurve, von einem schnellen Scratching-Modus  – zum Beispiel für Flare- und Crab-Scratches – bis zu einer Stellung für butterweiche Übergänge, stufenlos einstellen. Die rote Reverse-LED gibt mir ein direktes Feedback zur aktuellen Arbeitsrichtung des Überblendreglers. Die drei einstellbaren Kurvenausprägungen der Channel-Fader sind ebenfalls sehr brauchbar. Von einer eher logarithmischen Kurve (soft) über die lineare Ausprägung (mid) bis zu einer schnell ansteigenden Curve (sharp) ist alles dabei, was das DJ-Herz begehrt. Top! 

Fotostrecke: 2 Bilder Behringer NOX101: Der Crossfader des Pultes arbeitet kontaktlos.

Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass man dank der Umschalter auf dem Backpanel, statt der Plattenspieler alternativ auch zwei Line-Quellen pro Kanal anschließen kann. Dies macht das Pult noch vielseitiger einsetzbar. Da ich bereits beim Thema Plattenspieler bin, möchte ich auf die im Pult verbauten Phono-Vorverstärker zu sprechen kommen. Diese liefern ein wirklich akzeptables, klangliches Ergebnis. Sicher, teurere Modelle bieten in der Regel ein noch etwas druckvolleres und vor allem in den Höhen leicht transparentes Klangbild. Doch verstecken müssen sich die Phono-Preamps des NOX101 sicher nicht. Also: alles gut!
Auch beim Mastersound des Nox 101 schlägt das DJ-Herz wieder etwas höher. Das Signal ist sehr rauscharm und allgemein druckvoll, mit klar aufgelösten Bässen und transparentem Höhenbereich. Gemessen am Preis des Behringer-Pults ist dies absolut beachtlich. Allerdings vermisse ich einen zweiten, separaten Ausgang. Ein zusätzlich regelbarer Booth oder zumindest ein Record-Out gehört bei vielen, vergleichbaren Modellen der Konkurrenz, wie etwa dem DJ-Tech DIF 1S, mittlerweile schließlich zur Standard-Ausstattung.

Fotostrecke: 2 Bilder Behringer NOX101: Ein Mini-Crossfader dient zur Selektion der Cue-Quelle.
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