Austrian Audio Hi-X60 Test

Praxis

Verwendungszweck

Der geschlossene Austrian Audio Hi-X60 wird aufgrund seiner hohen Dämmung primär als professioneller Monitoring-Kopfhörer beworben, der sowohl für laute Umgebungen als auch sensible Mikrofonaufnahmen, bei denen Kopfhörerübersprechungen vermieden werden sollen, konzipiert wurde. Darüberhinaus verfügt der Kopfhörer über erstklassige Wiedergabeeigenschaften, sodass selbst kritische Klangbeurteilungen vom Hi-X60 lässig bewältigt werden. Zu einem fairen Preis erhalten ambitionierte Anwender einen top Allrounder!

Fotostrecke: 2 Bilder geschlossene Ohrmuschelabdeckung des AA-Kopfhörers

Testbedingungen

Der Austrian Audio wurde während des Tests an den Kopfhörerausgängen eines Universal Audio Apollo X4, SPL Phonitor mini und einem iPad betrieben. Zum Vergleich habe ich zeitweise meinen hoch geschätzten Adam Audio Studio Pro SP-5 herangezogen. In der Gesamtheit seiner Eigenschaften ist der Hi-X60 dem spürbar teureren Studiokopfhörer der Berliner nach meiner Einschätzung mindestens ebenbürtig!

Klangeigenschaften des Hi-X60

Der Austrian Audio Hi-X60 gehört tatsächlich zu der Kategorie von Kopfhörern, die ich während des Tests nur ungern absetzte, weil es wirklich ein Vergnügen ist, damit zu hören. Der Hi-X60 spielt dynamisch und lebendig mit einer knackigen Transientenansprache und einer wirklich luftigen und authentischen Räumlichkeit, die man bei Kopfhörern in geschlossener Bauweise nur selten findet. Dies liegt neben der erstklassigen Separierung und Tiefenstaffelung an einer Stereobühne, die im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern keinesfalls überbreit erscheint. Allerdings profitiert der AA-Kopfhörer durchaus von der Crossfeed-Funktion des SPL Phonitor mini. Aber gehen wir noch einmal einen Schritt zurück, schließlich handelt es sich ja „nur“ um einen Monitoring-Kopfhörer: Diese Anforderung erfüllt der Hi-X60 mit Leichtigkeit, wobei anzumerken ist, dass der Bassbereich nicht geboostet ist, was von einem Teil der Zielgruppe erwünscht sein könnte. Kommen wir also zu den Frequenzen: Alle Frequenzbereiche werden adäquat wiedergegeben. Der – wie bereits erwähnt – nicht explizit angehobene Bass ist aber alles andere als unterrepräsentiert und ist bis in den Sub-Bereich gut beurteilbar, was klangentscheidende Maßnahmen erlaubt. Die gut austarierte Abbildung der unteren und oberen Mitten empfinde ich als sehr natürlich, musikalisch und lebendig. Auch Tonalitäten kritisch zu beurteilen ist problemlos möglich – vom vielfach verpönten „Badewannen-Frequenzgang“ einiger Mitbewerber ist der Hi-X60 jedenfalls weit entfernt. Hohe Frequenzen werden sehr frisch, filigran und durchaus präsent wiedergegeben. Wo Schärfe im Mix ist, wird diese nicht verhehlt, aber auch nicht übertrieben herausgestellt. Bei einer sehr lauten Abhörlautstärke kann ein stärkerer Roll-off in den hohen Frequenzen zur Gehörschonung durchaus vorteilhaft sein, allerdings bewirkt die hohe passive Dämmung der Umgebungsgeräusche, dass sich der Abhörpegel mit dem Hi-X60 in vielen Anwendungssituationen in Grenzen hält. Zusammenfassend bewerte ich die Wiedergabeeigenschaften des Austrian Audio Kopfhörers für sehr viele Anwendungssituationen vom Monitoring und Tracking bis zum Mixen und sogar Mastering als hervorragend geeignet.

Tragekomfort

Der Hi-X60 passt sich meiner Kopfform perfekt an und sitzt sehr sicher, wodurch selbst ruckartige Bewegungen mit dem Kopf problemlos möglich sind. Ein derart sicherer Sitz sowie die erwünschte Abdichtung der Ohrmuscheln erfordert selbstverständlich einen gewissen Anpressdruck, der von den ausgesprochen weichen Polstern aus Memory Foam und (offensichtlich) Kunstleder aber gut kompensiert wird, sodass man den Tragekomfort als „artgerecht“ oder unproblematisch bezeichnen kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Die weichen (wechselbaren) Ohrpolster erhöhen den Komfort und dichten hervorragend ab.
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