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Audio Technica MBDK7 Test

Details

Schick sortiert lachen einen sieben Mikros von AT an, sobald man den ersten Blick in das Innere des Plastik-Koffers wagt. Ein noch größeres Wagnis wäre es, diesen Koffer durch die Sicherheitsschleuse am Flughafen zu nehmen, erinnert das äußere doch sehr an ebenjene Behältnisse, in denen düstere Gesellen gerne mal explosives Material aufbewahren. Und welcher Sicherheitsbeamte hat schon so viel Ahnung von Mikro-Koffern wie du oder ich? Du würdest also versuchen, dich ganz sachlich hinter der Röntgenschleuse und nach dem „Mach’n se das ma bidde auf“ zu erklären: „Das ist ein Mikrofon-Koffer für Drumsets, die Mikros sind von der Firma Audio-Technica, in unauffälligem Mitternachts-Blau gehalten, hochwertig verarbeitet, allesamt mit Metallgehäusen ausgestattet. Das dicke Kurze steckt man in die Basstrommel, drei von den Vieren, die genau gleich aussehen, kann man an den Toms befestigen, eines an der Schnarr-Trommel und die zwei Langen hier, die hängt man über das Drumset, um Becken und Trommeln etwas räumlicher zu erfassen, und die hohen Frequenzen der Cymbals anständig aufnehmen zu können.“ Wenn dann die Frage kommt, wo denn das Hi-Hat-Mikro bleibt, bist du schneller raus aus der Geschichte als du dachtest. Gleichzeitig gärt diese Frage in deinem Schädel…ja wo ist das Hi-Hat-Mikro? Zur Verteidigung von Audio-Technica weise ich darauf hin, dass auch fast alle vergleichbaren Konkurrenz-Produkte eben jenes Mikro vermissen lassen. Das macht es natürlich nicht besser, die Hi-Hat will gehört werden, das passende Hörgerät scheint zu fehlen.

Die Klemmen für die Tom-/Snare-Mikros fehlen zwar nicht, sind aber leider unbrauchbar. Hat man die unflexiblen Hart-Plastik-Halterungen irgendwann mühevoll über den Rim der Trommel gespannt, erweisen sich die steifen Gesellen als so unbeweglich, dass sich die Vibration des Kessels ohne Umschweife auf die Mikros überträgt, was einen unerträglich bratzigen, clippigen Sound zur Folge hat. Dafür gibt es nur eine einzige radikale Lösung: Weg mit den Schallbrücken, her mit den Stativen. Jetzt klingt alles wunderbar, das Problem wurde umschifft, die von ihren Klemmen befreiten 5MBK-Tom- beziehungsweise Snare-Mics mit Nierencharakteristik sind grundsätzlich äußerst benutzerfreundlich, da sie wenig Platz einnehmen und mit einer eingebauten, verstellbaren Stativ-Klemme ausgestattet sind.

Auch das MB6K für die Kickdrum wird mit einem eingebauten, verstellbaren Stativ-Gelenk geliefert, ist überraschend klein, dynamisch und mit Haut und Haaren Niere. Die zwei länglichen Kondenser aus dem Plastik-Koffer hänge ich über das Drumset, zwei Stativ-klemmen sorgen für den Halt, zudem sind die Mikros mit einem Ein-/Aus-Schalter ausgestattet und laut der bebilderten Pappverpackung auch für die Hi-Hat-Abnahme zuständig. Aha! Würde ich eines der Mikros für die Hi-Hat abzwacken, wäre das schöne Stereobild im Eimer. Den Kompromiss will ich entschieden nicht eingehen und verpasse der Hi-Hat für den Test ein Neumann KM84. Man gönnt sich ja sonst nix.

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DienerVT.de sagt:

#1 - 17.06.2018 um 07:09 Uhr

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Ich benutze diese Kesselklemmen:https://produkte.k-m.de/de/...

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