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Audio-Technica ATW-3255 IEM Test

Praxis

Installation und Bedienung des Audio-Technica ATW-3255 IEM

Das beiliegende Rack-Kit lässt sich dank der mitgelieferten Schrauben einfach montieren und bietet eine verwindungsfreie Halterung und Front. Mit 1,1 kg ist der Sender auch nicht zu schwer, um ihn im Rack der Wahl zusätzlich zu transportieren. Wird das beiliegende externe 12 V Netzteil am Sender des Audio-Technica ATW-3255 IEM angeschlossen, kann sein Kabel mit einer Schlaufe am Gerät befestigt werden. Dafür steht ein angeschraubter Kunststoffhaken zur Verfügung, der als Zugentlastung dient. So steht die Funkanalage nicht beim geringsten Zug am Stromkabel urplötzlich ohne Stromversorgung da.

Beim Anschließen der XLR-Kabel fällt mir auf, dass auch hier für Sicherheit gesorgt wird. Rückhaltesicherungen stellen sicher, dass angeschlossene XLR-Stecker nicht versehentlich aus den Buchsen herausrutschen können.

Umschaltbare RF-Ausgangsleistung

In der Praxis hilfreich kann ein weiteres Feature des Senders ATW-T3205 sein. Denn seine RF-Ausgangsleistung lässt sich zwischen 10 mW und 50 mW umschalten. Das ist zwar für die gebotenen Funkfrequenzen in der Deutschland nicht nötig, kann aber beim Einsatz in kleinen Räumen mit parallelen glatten Wänden und/oder niedrigen Decken sinnvoll sein. Denn da kann es bei hoher Sendeleistung zu Artefakten im übertragenen Klang kommen. Ist das der Fall, kann die Wahl der 10 mW Sendeleistung in einigen Fällen sicher für Abhilfe sorgen. Auf was ihr sonst noch beim In-Ear-Monitorign in kleinen Räumen achten könnt, lest ihr hier in einem Feature, das wir gezielt diesem Thema gewidmet haben. Außerdem kann am stationären Sender sowohl dessen Display-Helligkeit als auch das Layout der Darstellung angepasst werden.

Fotostrecke: 2 Bilder An der Seite des Senders sind Bohrungen für das Anbringen des Rack-Kits vorbereitet

Der Receiver des ATW-3255 IEM wiegt ohne Batterien/Akkus kaum mehr als 100 g und ist nicht nur leicht, sondern dank seiner geringen Abmessungen auch relativ unauffällig zu tragen. Dadurch dass sich das Fenster zur Infrarotsynchronisation von Sender und Empfänger in der Mitte seiner Rückseite befindet, muss für die Synchronisation nicht erst die Frontklappe des Empfängers geöffnet werden. Das ist bei vielen Bodypack-Sendern und -Empfängern anderer Hersteller der Fall.

Ob es nun aber praktischer ist, die Frontklappe zu öffnen oder erst das Bodypack abzunehmen und umzudrehen, darüber ließe sich sicherlich vortrefflich streiten. Sobald das Kopfhörerkabel aufwändig verlegt wurde, ist die hier vorliegende Variante aus meiner Sicht jedenfalls klar im Nachteil. Denn entweder das Kabel rutscht aus seiner Verlegung heraus oder es muss aus dem Receiver rausgezogen werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Zur Synchronisation und Navigation muss das Batteriefach geöffnet werden

Eine LED weist am ATW-R3250 auf den Status des Receivers hin. Ist er eingeschaltet und es liegt kein Funksignal an, leuchtet sie rot. Besteht die Funkverbindung zum Sender, leuchtet sie entsprechend grün. Der Receiver des Technica ATW-3255 IEM lässt sich nicht nur zwischen Stereo- und Monobetrieb umschalten, sondern es kann auch das Panning der Wiedergabe geregelt und ein individueller Mix von linkem und rechtem Kanal eingestellt werden. Sein Diversity-Empfang sichert die Qualität der Funkübertragung ab.

Die Filter des Receivers erweisen sich in der Praxis als gut abgestimmt und deshalb hilfreich. Während das Low-Shelf-Filter Bässe wahlweise unterhalb von 80 Hz, 160 Hz oder 320 Hz um bis zu 9 dB anheben oder absenken kann, lässt das High-Shelf dies bei 6 Hz, 8 Hz und 10 Hz zu. In beiden Fällen geschieht das in 3 dB Schritten. Der Limiter ist dagegen in 6 dB Schritten regelbar. Sein Regelbereich reicht von -30 dB bis 0 dB.

Noch mehr Features

In der Praxis offenbaren sich im Menü des Receivers auch Features, auf die der Hersteller nicht gesondert hinweist. Dazu zählt etwa ein automatischer Frequenzscan ebenso wie ein dreistufig regelbarer Squelch und die Möglichkeit, einen Empfänger in seinem Setup individuell zu benennen. Auch stehen mit Stereo, Mono-Balance und Mix nicht nur zwei, sondern gleich drei Audio-Modi zur Verfügung. Sie geben entweder ein L/R-Signal, zwei getrennte Monosignale oder ein zusammengemischtes Monosignal aus. Im Utilities-Menü findet sich noch eine Auto-Lock-Funktion, eine Auswahl für den RF-Modus, die aus Stereo, Mono und 3000Link besteht.

Ein Level-Lock-Feature ist hier aktivierbar, das das Maß der Ausgangslautstärke festschreibt. Sie wird per Level-Drehregler justiert, bevor er außer Funktion gesetzt wird. Damit der Empfänger optimiert arbeitet, lässt sich im Utility-Menü auch die Art der Batterie/des Akkus einstellen. Soll das Leuchten der LED nicht stören, kann sie hier deaktiviert werden. Sind all diese Einstellungen getroffen, lassen sie sich sogar als Preset abspeichern.

Wird der kleine Taster auf der Oberseite des Empfängers gedrückt, gibt er mit jedem Drücken eine von drei Unterseiten mit Infos zu aktuellen Parametern des Receivers preis. Wird der Taster nicht gedrückt, sind im Display RF-Signalstärke und Audiopegel des Eingangssignals zu sehen. Außerdem werden die gewählten RF- und Audiomodi angezeigt. Um die Batterien/Akkus zu schonen, schaltet sich das kleine Display nach 30 Sekunden ohne Menüaktivität automatisch ab.

Zu den In-Ear-Kopfhörern gehört ein Softcase mit Zubehörfach.

Manchmal sind es Kleinigkeiten

…. die bei einem Produkt begeistern. Und so finde ich beim Audio-Technica ATW-3255 IEM das Softcase der In-Ears wirklich praktisch. Außerdem sorgen die über die Ohrmuscheln verlegten Biegedrähte und Ummantelungen an den Abschlüssen des Kopfhörerkabels dafür, dass die In-Ears gut angepasst werden können und sicher sitzen. Da sie nur 10 g wiegen, lassen sie sich auch über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei tragen. Das 160 cm lange Kabel der ETH-40 lässt sich gut unter der Kleidung verlegen, ohne dass allzu viel Kabel übrig bleibt.

Zu den weiteren positiven Kleinigkeiten gehört, dass die Lautstärkeregler-Kappe des Empfängers eine mit dem Finger deutlich wahrnehmbare Längsausbuchtung hat. So lässt sich das Einstellen der Ausgangslautstärke gut informiert mit Fingerspitzengefühl umsetzen. Das ist wichtig, denn der Regler hat keinen Punkt oder sonstigen Hinweis auf seiner Reglerposition. Wenn ihr auf der Suche nach Tipps zum Umstieg aufs In-Ear-Monitoring sucht, werdet ihr in unserem Workshop „Tipps zum Umstieg auf In-Ear-System“ fündig (https://www.bonedo.de/artikel/in-ear-monitoring-tipps-zum-umstieg-auf-in-ear-system/).

Wie klingt das Audio-Technica ATW-3255 IEM?

Audio-Technica versprechen für das ATW-3255 IEM einen Sound, der klar und natürlich klingen soll. Und im Zusammenspiel mit den mitgelieferten In-Ears ETH-40 lässt sich auch genau das bestätigen. Der Klang wirkt aufgeräumt und dynamisch. Sprachsignale klingen voll und präsent. Das Einschalten des Empfängers wird mit etwas zeitlichem Versatz von einem minimalen Audiospike begleitet. Er ist leise genug, um auch bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler nicht zur Belastung fürs Gehör zu werden. Im Audiobeispiel könnt ihr euch einen Eindruck von dem geringen Einschaltgeräusch machen. Damit es wahrnehmbar wird, müsst Ihr die Wiedergabelautstärke aber schon ordentlich aufdrehen.

Das Ausschalten des Receivers ist sogar nahezu geräuschlos. Das Zustandekommen und Aufheben der Funkverbindung wird von keinerlei Nebengeräuschen begleitet. Und auch das wahrnehmbare Grundrauschen des Receivers ist bei voller Lautstärke und nicht anliegendem Funksignal gleich null.

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