Antress Seventh Sign Test

Jetzt haben wir das DI-Signal unserer Gitarre mit dem LePou Le456schön „angezerrt“ und anschließend mit der Cabinet-Faltung Voxengo Boogex  „abgenommen“, da fehlt es uns im Mix nur noch etwas an „Glue“, sprich Kompression, um das Geshredder im Mix auch ordentlich durchsetzungsfähig erscheinen zu lassen. 

FET(te) Gain Reduction! Das Compressor-Freeware-PlugIn Antress Seventh Sign im Test.
FET(te) Gain Reduction! Das Compressor-Freeware-PlugIn Antress Seventh Sign im Test.


Und weil es sich mit Klassikern so schön arbeiten lässt, nehmen wir dafür am besten einen „1176“, bzw. in unserem Fall den kostenlosen Antress Seventh Sign, eine Emulation eben dieses Klassikers von Urei/Universal Audio.
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Details

Der 1176 wurde von Urei 1968 vorgestellt und war der erste True Peak Limiter auf Halbleiterbasis, sprich er arbeitete mit Transistoren. Besondere Verhaltensauffälligkeiten boten sich bei diesem Kompressor vor allem bei der „Programm-abhängigen“ Interpretation von Ratio, Attack und Release, die sich eben mehr an dem Eingangssignal als an festen Regelzeiten orientiert. Somit gehört der 1176 eindeutig zu den musikalischen Gerätschaften, die nach Gehör und Gefühl eingestellt werden möchten und sich nicht auf teutonisch-nüchterne Werte oder Zeitangaben verlassen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Das “Original” in der letzten Revision und jetzt von Universal Audio. (Bild mit freundlicher Genehmigung von www.uaudio.com)

Eine weitere Berühmtheit erlangte der 1176 aufgrund des so genannten „British-Mode“ bzw. des  „All-Button-in Mode“, bei dem einfach alle Ratio-Taster auf einmal gedrückt wurden. Das war sicherlich nicht im Sinne des Erfinders, funktioniert aber ohne Probleme und technische Beeinträchtigungen, weshalb dies vor allen von der Gitarren-Fraktion gern genau so gehandhabt wird. Dabei sorgt dies jedoch nicht etwa für eine doppelte Ratio, sondern in erster Linie für eine Arbeitspunktverschiebung, wodurch sich vor allem die Attack- und Release-Zeiten noch einmal anders „Programm-abhängig“ verhalten . 
Ja, und unser heutiger, kostenloser Software-Kandidat versucht selbstverständlich all dies so natürlich wie nur möglich nachzubilden bzw. „so gut es eben geht“ auch klanglich zu simulieren. Beim Layout der Bedienelemente hat man sich dabei zwar am Original orientiert, dies jedoch etwas frei interpretiert. Wenn es Kritik gibt, dann nur an der äußerst fragwürdigen Schriftart. Wer es hübscher mag, der darf sich auch gern die 1176-Simulation für die UAD-Plattform kaufen, sollte allerdings keinerlei relevante klangliche Unterschiede erwarten…

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