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AMT Q7-LS Mini Test

Quantum 7 heißt die neue Funkstrecke von AMT (Applied Microphone Technologies), die mit diversen Clip-Mikrofonen für Blasinstrumente kombiniert werden kann. Wir testen Q7-LS Mini, das für Saxofone entworfen wurde und mit dem Q7-5C einen am Mikrofonhalter anklemmbaren Sender enthält. Am anderen Ende der Funkstrecke steht der Funkempfänger Quantum 7 Mini. Die Strecke kann per Batterie betrieben werden und ist so kompakt, dass alle Komponenten in den Saxofonkoffer passen. Immerhin 1177 Euro kostet das System. Wir verraten, ob das Geld gut angelegt ist.

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Details

In die Q7-Serie von AMT sind viele Ideen geflossen, um die kabellose Mikrofonierung von Blasinstrumenten zu optimieren. Dazu zählt, dass der Sender mit dem Mikrofon eine Einheit bildet und so auf Taschensender verzichtet werden kann. Außerdem soll der Sender mit einer einzigen AA-Batterie bis zu zehn Stunden durchhalten. Somit bleibt das System am Rand des Schalltrichters federleicht und kaum spürbar. Auf der anderen Seite hat AMT den Empfänger trotz Antennen-Diversity auf die Größe seines Displays geschrumpft, sodass er noch in einen Saxofonkoffer passt.
Das Mikro mutet wie eine Miniaturversion teurer Overheads an und ist an vier Punkten innerhalb einer kleinen Spinne stoßsicher aufgehängt. Unser Testbesteck enthält das Mikrofon samt Mikrofonhalter, ein Kabel zum direkten Anschluss an die Haustechnik samt optionalem Inline-Adapter (XLR-Mini auf XLR), welches bei kabelgebundenem Betrieb an Gürtel oder Hosentasche geklemmt werden kann. Daneben gibt es die Funkstrecke mit dem batteriebetriebenen Sender Q7-5C und dem Empfänger Q7 Mini inklusive Netzteil. 

Fotostrecke: 8 Bilder Alles, was das Saxofonistenherz höher schlagen lässt: AMT Q7-LS und Q7 Mini

Funk

Das AMT Quantum 7 Mini arbeitet in Europa im ISM-Band von 863 – 865 MHz mit 43 Kanälen. Hier lassen bis maximal vier Systeme gleichzeitig betreiben. Außerdem bietet AMT einen 9,5 Zoll großen Quantum 7 an, der zusätzlich das Frequenzband zwischen 823 – 832 MHz (LTE-Mittenlücke) mit 90 Kanälen verwaltet. So können herstellerunabhängig bis zu sieben Systeme parallel eingesetzt werden. Diese Frequenzen sind in der EU lizenz- und gebührenfrei. Ihr seid dennoch gut beraten, vor einem Gig im europäischen Ausland die dortigen Regularien zu prüfen.  

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Praxis

Der Zusammenbau gelingt einfach, einmal am Instrument angebracht, kann der Sender samt Mikrofon glatt in Vergessenheit geraten, so leicht ist er. Die Verbindung des Clips über die Verschraubung bietet selbst zappeligsten Hornblowern große Sicherheit. In bester Saxofonista-Manier kann das Spielgerät geschwungen werden, dass die Fetzen fliegen: Das Mikro hält! Selbst wenn man das Horn etwas unglücklich auf seinem Ständer ablegt, bleiben Mikrofon und Sender an der Kanne. Und da es keinen Taschensender gibt, besteht auch nicht die Gefahr, das edle Instrument unbeabsichtigt hinter sich her zu ziehen.

Fotostrecke: 6 Bilder Das montierte Mikro macht eine schlanke Figur am Horn

Klang

Wir haben das System mit einem hiesigen Saxofonisten getestet, der in den letzten 30 Jahren bereits einige Funkstrecken von Sennheiser, Shure, AKG, aber auch von kleineren Firmen erprobt hat. Seine Meinung zum Quantum lautet: „Mit dem Mikro bin ich zu Hause“. Das Mikrofon bildet das Horn detailgetreu mit allen Nuancen ab. Dabei überträgt die Funkstrecke, sie deckt etwa einen Radius von 80 Metern ab, den Sound verlustfrei. Der Klang ist funkend genauso exzellent wie kabelgebunden. Die folgenden Aufnahmen entstanden direkt bei neutralem EQ. Gespielt wird ein Yanagisawa T-880 (Tenor) aus den 80er Jahren.

Audio Samples
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Der pure Klang des Yanagisawa über die Funkstrecke Die gleiche Phrase diesmal mit Kabel Zum Vergleich hier eine Aufnahme mit einem Neumann TLM 103

Hier eine Video-Präsentation des Saxofonisten mit kleiner Band. Der Mix-Engineer hat zur besseren Trennung zwischen Sax und Keys dem Saxofon eine kleine Delle in den Mittenfrequenzen weggemischt. Sonst wird das System linear über die FOH gefahren.

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Mehr Informationen

Funkstrecke

Das Mikrofon hat etliche Auftritte absolviert, drinnen wie draußen, und dabei mit höchster Zuverlässigkeit überzeugt. Selbst bei einer Sendedistanz von über 60 Metern oder mit einer dicken Wand zwischen Sender und Empfänger riss das Signal nicht ab. Stets blieb die Audioqualität unverändert gut. Als segensreich erweist sich die Entscheidung, handelsübliche Batterien zur Stromversorgung zu nutzen. So bekommt man auch in den abgelegensten Teilen der Republik schnell Ersatz. Die Betriebsdauer des Systems wird vom Hersteller mit zehn Stunden angesetzt, ein durchaus realistischer Wert. Wer ein Haar in der Suppe sucht, muss lange suchen: Es kann unter sehr unglücklichen Umständen passieren, dass sich das Gerät im Transportkoffer selbsttätig einschaltet, wenn der On/Off-Schalter mit anderen Gegenständen in Berührung kommt. Zur Sicherheit nehmt Ihr einfach die Batterien heraus und schon bleibt das Gerät auch beim wildesten Transport ausgeschaltet.
Unser Saxofonist sähe außerdem am Empfänger gerne eine gesicherte XLR-Buchse, um auch bei dieser formschlüssigen Verbindung auf Nummer sicher zu gehen. Das könnte allerdings eng werden.

Optionales

Wer mehr Sendeleistung benötigt und zusätzlich die LTE-Mittenlücke nutzen möchte, greift zum bereits erwähnten großen Quantum-7-Empfänger. Dank mitgelieferter Montagewinkel ist er rackfähig und mit 150 Metern Reichweite kommt er beinahe doppelt so weit wie der kleine Bruder. Zusätzlich bietet er True-Diversity und eine XLR-Buchse für die symmetrische Übertragung.

Fotostrecke: 4 Bilder Das leicht größere Paket mit der AMT Q7-LS und Quantum 7
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Fazit

1177 Euro sind kein Pappenstiel für eine Funkstrecke, zumal die Konkurrenz bereits für ein Drittel des Geldes Alternativen bietet. Im direkten Vergleich können die Mitbewerber aber nicht mithalten. Kein anderes Produkt ist derart durchdacht und so roadtauglich verarbeitet – geschweige denn, dass der Sound auch nur annähernd vergleichbar wäre. Hinzu kommt, dass das System den Kannenspieler nicht im Geringsten behindert. Egal ob große oder kleine Bühne, dass Quantum 7 Mini passt immer. Und dann findet das ganze System auch noch im Saxkoffer Platz! Mit bestem Gewissen kann ich diesem Funksystem fünf Sterne geben. Ein absolutes Spiel- und Hörerlebnis!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound
  • stabile Funkstrecke bis 80 Meter
  • Verarbeitung
  • schnell und sicher am Horn montiert
  • geringes Gewicht
  • Plug & Play
  • Betriebsdauer im Batteriebetrieb
Contra
  • keins
Artikelbild
AMT Q7-LS Mini Test
AMT Q7-LS Mini Saxofon 2
AMT Q7-LS Mini Saxofon 2
Technische Spezifikationen
  • Instrumentenmikrofon inklusive Funkstrecke
  • PLL-Synthese, 100 Frequenz-Presets
  • IR-Sync
  • FM Modulation
  • LC-Display
  • Batterieanzeige am Sender
  • Dynamikbereich: >100 dB
  • Frequenzbereich: 60 Hz – 17 kHz ± 3 dB
  • TDH:
  • Rauschabstand: ≥ 108 dB
Quantum 7 Mini
  • UHF 863 – 865 MHz ISM-Band (Europa)
  • 43 Sendekanäle, bis zu vier Kanäle parallel nutzbar
  • Scan-Funktion
  • Antennen-Diversity mit 80 Metern Reichweite
  • Rauschabstand: >105 dB
  • Ausgang: 6,35 mm Klinke symmetrisch/unsymmetrisch
  • Stromversorgung: 9V DC Netzteil / 2 AA Batterien
Quantum 7
  • UHF 863 – 865 MHz ISM-Band (Europa)
  • 43 einstellbare Sendekanäle (ISM Band) bis zu vier Geräte/Kanäle parallel nutzbar
  • UHF 823-832 MHz LTE Mittenlücke (Europa)
  • 90 Sendekanäle (LTE-Mittenlücke) bis zu 7 Kanäle parallel nutzbar
  • Scan-Funktion
  • True Diversity mit 150 Metern Reichweite, bei freier Sicht zwischen Sender und Empfänger
  • 2 x BNC-Antennenanschlüsse, BNC-Verlängerungen inbegriffen
  • Ausgang: 6,35 mm Klinke unsymmetrisch / XLR-Buchse symmetrisch
Sender
  • RF-Leistung: 10 mW
  • Mikrofontyp: Kondensator
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Hub (Deviation): ± 48 kHz
  • Antenne: ¼-Wellenlänge-Antenne
  • Stromversorgung: 1 x AA Batterie 1,5 V
  • Betriebsdauer: ca. 10 Stunden, batterieabhängig
  • UVP Q7-LS Mini: 1.177,- €
  • UVP Q7-LS: 1.296,- €
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