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Alles über Bass-Lautsprecher

Wie funktioniert eine Bassbox? Für welche Bass-Lautsprecher sollte ich mich für welchen Musikstil und welche Spieltechniken entscheiden? Machen verschiedene Speakergrößen einen klanglichen Unterschied? Keine Frage: Eines der großen Rätsel beim Kauf einer Bassbox ist, welche Bass-Lautsprecher die passende für den eigenen Stil sind. Die mit Abstand am beliebtesten Größen für Bass sind Lautsprecher mit 10, 12 oder 15 Zoll Durchmesser. Natürlich kann man diese auch auf unterschiedliche Weise kombinieren. Dieser Ratgeber-Artikel wird dir helfen, deine persönliche Favoriten zu finden und die Liste der Kandidaten sinnvoll einzugrenzen!

Alles über Bass-Lautsprecher
Dieser Artikel versorgt dich mit allen wichtigen Infos zum Thema “Bass-Lautsprecher”
Inhalte
  1. Funktionsweise von (Bass-)Lautsprechern
  2. Welchen klanglichen Unterschied machen verschiedene Speakergrößen?
  3. Speakergrößen-Vergleich: Versuchsaufbau
  4. Klangbeispiele verschiedener Speakergrößen für Bass
  5. Video zum Bass-Speakergrößen-Experiment
  6. Welche Bassbox für welche Musikstile und welche Spieltechniken?

Funktionsweise von (Bass-)Lautsprechern

“Wie funktioniert eigentlich ein Lautsprecher?”

Die drei wichtigsten Bestandteile eines Lautsprechers sind: Ein Magnet, eine Spule und eine konische Membran inklusive eines Kugelsegments (Kalotte), das die Spule schützt. Diese ist am Ende der Membran befestigt und sitzt in einer ringförmigen Öffnung des Magneten. Damit sich die Membran überhaupt bewegen kann, ist sie mit einem elastischen Band (Sicke) mit dem Gehäuse (wird aufgrund der Form auch “Korb” genannt) verbunden.

Wird nun ein elektromagnetisches Signal vom Verstärker zur Box geschickt, so läuft dieses durch die Spule. Das hat zur Folge, dass sich das herrschende Magnetfeld verändert – die Spule bewegt sich. Dadurch wird automatisch auch die Membran in Bewegung versetzt ‑ entweder nach vorne, was einen Verdichtung der Luft verursacht (Überdruck), oder nach hinten, was eine Verdünnung der vor ihr befindlichen Luft nach sich zieht (Unterdruck). Durch diese Wechselwirkung aus Über- und Unterdruck entstehen Schallwellen, die an unsere Ohren gelangen, die somit den Ton wahrnehmen.

Speaker
Fotostrecke: 2 Bilder Hier seht ihr einen Standard-Lautsprecher von vorne …

Welchen klanglichen Unterschied machen verschiedene Speakergrößen?

Um bei der Beantwortung dieser Frage ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, macht es natürlich Sinn, Boxen des gleichen Herstellers und derselben Modellserie gegenüberzustellen. Wie es sich herausstellte, ist das leider gar nicht so einfach: Hersteller gibt es bekanntlich viele – und diese haben für gewöhnlich auch verschiedene Modellreihen, aber dass eine Serie wirklich auch Cabinets in Varianten mit allen drei gängigen Größen von Bass-Lautsprechern umfasst, ist tatsächlich eher selten.

Fündig wurden wir schließlich bei der italienischen Company Markbass und ihrer Traveler-Serie. Diese ist auch in der Summe die beliebteste Modellreihe von Markbass und daher entsprechend breitenwirksam.

Unsere Testkandidaten sind im Einzelnen:

  1. Markbass Traveler 102P (2×10” mit regelbarem Hochtöner und rückseitiger Bassreflexöffnung)
  2. Markbass Traveler 112P (1×12” mit regelbarem Hochtöner und rückseitiger Bassreflexöffnung)
  3. Markbass Traveler 115P (1×15” mit regelbarem Hochtöner und rückseitiger Bassreflexöffnung)
Gruppenbild Bassboxen
Unsere drei Testkandidaten im trauten Gruppenbild.

Speakergrößen-Vergleich: Versuchsaufbau

Als Bassverstärker für unseren Test von Bass-Lautsprechern kam ein Markbass Little Mark Vintage zum Einsatz, dessen Klangregelung neutral blieb, um das Resultat nicht zu verfälschen. Abgenommen wurden die Bass-Lautsprecher mit einem Großkondensator-Mikrofon in exakt 15 cm Abstand, um so auch den Gesamtklang der Box inklusive Hochtöner (der bei allen Boxen voll aufgedreht war!) besser einfangen zu können. Im Gegensatz zur sogenannten “Close Mic”-Abnahme (Mikrofon ganz nah am Lautsprecher) entspricht dieser Sound eher dem, was man als Spieler tatsächlich von der Box hört.

Mikrofoniert man einen Lautsprecher, so ist das Signal per se nicht sonderlich reich an Höhen (vor allem bei der “Close Mic”-Abnahme), dafür aber etwas rauer und leicht komprimiert. In der Praxis mischt man deshalb häufig D.I.- und Mikrofon-Signal miteinander. Wir konzentrieren uns für unseren Test allerdings auf das Vergleichen von gängigen Größen von Bass-Lautsprechern – da würde ein D.I.-Signal natürlich nur stören. Zu hören bekommt ihr daher das reine Mikrofonsignal!

Markbass LMV
Fotostrecke: 2 Bilder Der Testamp: ein Markbass Little Mark Vintage.

Klangbeispiele verschiedener Speakergrößen für Bass

Bilder und Töne sagen mehr als tausend Worte, daher folgen jetzt für jede Box drei Klangbeispiele mit verschiedenen Spieltechniken. Für absolute Neutralität habe ich die Soundbeispiele zuvor auf einen TC Electronic Wiretapp Riff Recorder aufgenommen und so den “menschlichen Störfaktor” eliminiert.

Erwähnen muss ich noch: Wir betrachten hier natürlich nur den reinen Sound. Außer Acht bleibt bei unserem Experiment der Faktor des Körperschalls – also inwieweit der Sound der Box körperlich spürbar ist, wenn man davor steht und spielt.

Audio Samples
0:00
10-Zoll-Bassbox – 1 10-Zoll-Bassbox – 2 10-Zoll-Bassbox – 3 12-Zoll-Bassbox – 1 12-Zoll-Bassbox – 2 12-Zoll-Bassbox – 3 15-Zoll-Bassbox – 1 15-Zoll-Bassbox – 2 15-Zoll-Bassbox – 3

Eine beliebte Kombination ist die 2x10er- mit der 1x15er-Box. Und das klingt so:

Audio Samples
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2×10/1×15-Boxenkombi – 1 2×10/1×15-Boxenkombi – 2 2×10/1×15-Boxenkombi – 3

Video zum Bass-Speakergrößen-Experiment

Nachfolgend findet ihr alle Sounds und Bilder von unserem Speakergrößen-Experiment in einem Video.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Welche Bassbox für welche Musikstile und welche Spieltechniken?

Zum Klang einer Box tragen die individuelle Abstimmung des Herstellers, ihre Größe, die Anzahl der Speaker, sowie nicht zuletzt die Konstruktion des Gehäuses bei, welches entweder geschlossen ist oder Bassreflexöffnungen vorne oder hinten besitzt.

Je nach persönlichem Geschmack und Spielweise kann man eigentlich mit einer Box jedweder Bass-Lautsprecherbestückung in jeder Stilistik gut zurechtkommen. Die folgende Einteilung der drei Größen in ihre klanglichen Charakteristika bzw. ihre bevorzugten Einsatzgebiete dient daher nur zur groben Orientierung!

10-Zoll-Boxen für E-Bass

  • Schnelle Ansprache und Attack, präzise, direkt
  • Frequenzbetonung der oberen Mitten (ca. 700-1000 Hz)
  • In Kombination von mehreren 10er-Lautsprechern (z. B. 4×10) ist dennoch ein sehr tiefer Frequenzgang mit straffer Bass-Wiedergabe möglich
  • Geeignet für Allround-Basssounds und Techniken wie Slapping, Plektrum, schnelles Fingerspiel, Akkorde, etc.

15-Zoll-Boxen für E-Bass

  • Etwas langsamer in der Ansprache, weniger Attack
  • Präsent in den tiefen Mitten und Bässen
  • Weichere und gutmütigere Basswiedergabe, allerdings nicht so tief im Frequenzgang wie z. B. eine 4x10er
  • Geeignet für Blues, Reggae, Rock, Soul, Vintage-Sounds etc.

12-Zoll-Boxen für E-Bass

  • Vereinen Charakteristika von 10ern und 15ern, besitzen aber dennoch einen eigenständigen Klang
  • Liegen beim Attack in der Mitte der beiden
  • Angenehm runde Betonung der Mitten, gut für knackige Fingerstyle-Grooves, Fretless, aber auch Rock, Soul, Vintage etc.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel über Bass-Lautsprecher etwas bei der Suche nach eurer Traum-Bassbox helfen. Vielen Dank an Dirk Hesse von S.M.I.L.E Music, dem deutschen Vertrieb von Markbass, für die Leihgabe der Boxen und des Amps!

Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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