Allen & Heath Xone DX Test

Xone:DX ist ein eindrucksvoller selbstkonfigurierender All-in-One Controller für Serato Itch mit effizientem Layout und hohen Spaßfaktor. Der Digi-Mischer ist sehr gut verarbeitet, die Bedienelemente legen die bewährte Allen & Heath-Qualität an den Tag: Weiche Fader, sanfte Potis, genaue Encoder und Buttons, die Meinungen spalten. Die leicht schleifgefährdeten Jogdials sind ihrem Verwendungszweck entsprechend klein, handlich und präzise. Das 24 Bit/ 96 kHz-Soundinterface überzeugt, denn sein Sound ist glasklar und druckvoll, nur der Kopfhörerausgang ist ein wenig zu leise. Hier schafft Software-Overdrive Abhilfe, ohne das Gehörte nennenswert zu verzerren. Xone DX bildet die beigefügte Software Serato Itch mustergültig ab. Dedizierte Cue-, Transport-, Loop- und Effektsektionen sorgen für einen klasse Workflow. Der kompakte Brite hat quasi für jedes Feature den passenden Regler parat und bringt so auf zwei Layern reichhaltig Kreativität und Leben in den effektgeladenen Vier-Deck-Itch-Mix. Die Hotstarts könnten jedoch durchaus zahlreicher und größer sein und auch die Pitch-Anzeige ist etwas unklar und zudem sprunghaft. Xone mixt aber nicht nur Seratos Software-Player, sondern auch angeschlossene Plattenspieler oder CD-Player mit der vollen Bandbreite des 3-Band-EQs und der Effekte. Dazu bietet er redseligen Zeitgenossen einen transparenten und ebenso „befeuerbaren“ Mikrofoneingang. Bei Unterbrechung der Rechnerverbindung oder der Stromzufuhr kann ein anliegender MP3-Player über Direct-Input als Notfallhilfe dienen. Ein Standalone-Betrieb, wie beim analogen Mischpult ist allerdings nicht möglich. Der S-Bahn taugliche, plattentaschengroße Dancefloor-Kontrolletti setzt auf Standard-MIDI-Kompatibilität. Das schätzt man sehr, denn so rappelts auch mit alternativer Software ordentlich im Karton.

Itch 1.6 hat featuremäßig ordentlich zugelegt, allen voran das neue Beatgrid, die umfangreiche anwenderfreundliche und zum Teil schon recht gut klingende Effektsektion. Und natürlich zwei zusätzliche Software-Player. Toll ist auch die Tatsache, dass es out-of-the-box läuft. Zu meinem Bedauern gibt es leider noch viele Baustellen, zum Beispiel in Form von Systemabstürzen während der File-Analyse. Dazu kommen partielle Grafikbugs, Glitches, zeitweilige Performanceprobleme oder Monosound auf dem Kopfhörer, die den Spielspaß trüben und Nerven kosten. Bis zur nächsten Software-Revision würde ich daher bei einem Live-Einsatz vor Publikum zuvor ausführliche Testfahrten unternehmen. Fehlende Cue-Quantisierung und versatzgefährdete Autoloops sind vielleicht eine Frage der Philosophie, aber erzeugen während einer Vierdeck-Akrobatik kein sicheres Gefühl. Weiterhin vermisse ich neben einem visuellem Softwaremixer ein Bewertungssystem in der Trackverwaltung. Dedicated Controller steht auf der Fahne, so soll es dann auch sein. Vier Sterne bekommt DX, Dreieinhalb updatefähige gibt’s für Itch. Das macht aufgerundet knappe vier Zacken. Der Preis scheint mir mit 1200 Euro insgesamt etwas hoch angesetzt, einen dreistelligen Betrag empfände ich passender. Wenn alle Bugs beseitigt sind, dann heißt es für die Konkurrenten nicht zu Unrecht: Aufgepasst!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • „All in One“-Konzept
  • Reichhaltige Ausstattung
  • Hochwertige Bedienelemente
  • Volle MIDI-Kompatibilität
  • Gute Verarbeitung und Portabilität
  • Autonomer Notfall-Eingang
  • Durchdachtes Layout
  • DJ-Software im Lieferumfang
Contra
  • Kein Standalone-Betrieb (Hardware)
  • Etwas leiser Kopfhörerausgang (Hardware)
  • Teilweise kleine Buttons (Hardware)
  • Unpräzise und sprunghafte Pitch-Anzeige (Hardware)
  • Softwarebugs und Abstürze (Software)
  • Kein visueller Softwaremixer (Software)
  • Kein Bewertungssystem (Software)
  • Nicht kompatibel mit SSL2 (Software)
Artikelbild
Allen & Heath Xone DX Test
Für 779,00€ bei

Herstellerlinks: http://www.allen-heath.com/de/ http://www.xone.co.uk/

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Profilbild von Andi

Andi sagt:

#1 - 14.06.2011 um 19:07 Uhr

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Hallo,
zuerst Danke für den ausführlichen Test.
Mich würde interessieren ob sich ein Update vom VCI 300 zum xone dx lohnt ? Ich besitze den VCI 300 und bin soweit auch sehr zufrieden, beneide den xone dx jedoch um die 4-Deck-Unterstützung. Da ich nur Minimal/Elektro/House spiele sind die jogwheels für mich nicht so wichtig.Vielen Dank und Gruß

Profilbild von Numinos

Numinos sagt:

#2 - 15.06.2011 um 15:57 Uhr

0

Hallo Andi,ich antworte mal hier als Kollege von Peter und da ich den Xone:DX schon länger bei meinen DJ-Sets auf Herz und Nieren, respektive Fader und Taster, getestet habe. Alles Gesagte ist in dem Zusammenhang entsprechend meine persönliche Meinung.Also es gibt neben der 4-Deck Unterstüzung noch eine ganze Reihe anderer Gründe, warum das "Update" vom VCI-300 zum Xone:DX lohnenswert ist. Das sieht man schon, wenn man auf das Layout schaut: Der Xone:DX wartet locker mal mit dem 2,5-fachen an Bedienelemten im Vergleich zum VCI-300 auf und das nicht nur, weil er 4 Decks unterstützt, sondern weil er eine separate Loop- und Cue- Steuerung besitzt. Daher sind die beiden Controller auch eigentlich nur schlecht miteinander vergleichbar, denn der Xone:DX spielt ganz klar eine Liga höher als der VCI. So viele Bedienelemente wollen aber auch ihren Platz haben, weshalb man für den DX defintiv mehr Stellfläche reservieren muss als für den VCI - auch beim Transport kann das ein Faktor sein: Mit dem Laptop-Bag zum Gig ist mit dem VCI kein Problem - mit dem DX hingegen ist das schon ein Akt. Nicht vergessen sollte man auch, dass der DX einen Standalone-Modus hat wo er einfach nur als Audio-Mischer genutzt werden kann. Persönlich hat mir der DX in der ganzen Zeit wo ich mit ihm unterwegs war, ausgesprochen gut gefallen: Das Teil fühlt sich von vorne bis hinten wertig und professionell an (woran das Metallgehäuse nicht ganz unbeteiligt ist) - Allen & Heath eben. Und da ich kein großer Freund von Doppelbelegungen bin, hat mich die gute Ausstattung mit dezidierten Tastern und Reglern voll überzeugt.Gerade in deinem speziellen Fall machen die großen Jogwheels des VCI ja eigentlich keinen Sinn und nehmen nur Platz weg, den Du beim Mischen eher für Eingriffe im Bereich EQ, FX und Cues brauchst.Also wenn's Dein Budget hergibt, kann ich Dir dieses "Update" nur empfehlen.best
NUMINOS

Profilbild von Andi

Andi sagt:

#3 - 16.06.2011 um 01:25 Uhr

0

Hallo Numinos,vielen Dank für deine schnelle Antwort, du hast mir die Entscheidung sehr vereinfacht und es wird wohl innerhalb der nächsten Wochen ein dx angeschafft.Viele Grüße

Profilbild von Andi

Andi sagt:

#4 - 16.06.2011 um 02:53 Uhr

0

Noch eine Frage: würdest du den neuen ns6 von Numark oder den xone DX vorziehen ? über den Numark hört man ja auch nur gutes.
Nochmals vielen Dank

Profilbild von Marcel

Marcel sagt:

#5 - 27.09.2011 um 23:19 Uhr

0

Hallo Zusammen.
Konnte schon jemand testen ob der Xone das Signal der SSL Breakout Box durchschleifen lässt?
So, dass man z.B. Itch und Scratch live auf einem Rechner parallel laufen lassen, um dann, statt wie im Artikel genannt, zwischen Itch und dem SL switchen kann?

Profilbild von peter

peter sagt:

#6 - 28.09.2011 um 22:29 Uhr

0

Hallo zusammen,
der Xone:DX hat sehr wohl die Fähigkeit, externe Zuspieler in ein Mixset zu integrieren. Zu beachten ist dabei, dass er aber KEIN analoger Mischer ist, sondern eine USB-Soundcard, die natürlich im Laptop-Betrieb jedes Signal durchreichen kann.

Profilbild von jochen

jochen sagt:

#7 - 27.07.2012 um 00:22 Uhr

0

Bin hin und her gerissen zwischen dem DX und dem 6000er
hat jemand n gutes argument``?

Profilbild von DerDitze

DerDitze sagt:

#8 - 27.07.2012 um 12:56 Uhr

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