ADAM Audio Artist 5 Test

DETAILS

Genau wie bei der A5X aus gleichem Hause handelt es sich auch bei der Artist 5 um einen aktiven Zwei-Wege-Nahfeldmonitor. Die Bändchen-Hochtöner scheinen bei beiden Modellen bis auf die jeweilige Einfassung identisch zu sein und hören auf den Namen „X-ART“. Auch der Tieftöner ist mit 5,5 Zoll (145 mm) gleich groß wie bei der günstigeren Schwester A5X. Selbst die Verstärkerleistung zeugt von Familienzugehörigkeit – jeweils 50 Watt für das Bi-Amping verspricht das Handbuch. Auch die Trenn-Frequenz bei 2,5 kHz ist gleich. 

Vom Gewicht her ist die Artist 5 jedoch mit ihren 7 Kilo pro Einheit ein klein wenig schwerer als die A5X, was aber sicherlich nicht an dem geringfügig größeren Gehäuse mit den Maßen 290x175x220 mm (HxBxT) liegt. Durch den weißen oder schwarzen „High Gloss” Klavierlack erhält der Speaker eine edle Anmutung und grenzt sich optisch von anderen Testexemplaren ab – auch gegenüber der pragmatisch-matten A5X. Solch eine Lackierung ist recht aufwendig und trägt meiner Einschätzung nach deshalb am meisten zu dem Preisunterschied zwischen beiden Modellen bei.

Fotostrecke: 11 Bilder Artist 5

Eine weitere Differenz besteht in den unterschiedlich positionierten Bassreflextunneln. Während sich bei der Artist 5 der „Druckausgang“ auf der Rückseite in Form eines breiten Schlitzes findet, fallen die beiden vorderen Ports der A5X sofort ins Auge. Die Artist 5 verzichtet außerdem auf die hart-abgeschrägten Gehäusekanten, bietet dafür aber Membranschutz in Form eines Stoffgitters. Die magnetisch-fixierbare Blende gehört selbstverständlich zum Lieferumfang. Akustisch hat dies jedoch keine ernsthafte Relevanz. 

Der nächste Unterschied zur A5X ist das eingebaute Class-Compliant-USB-Interface, was für „Consumer“ ein wirklich nettes Feature darstellt, jedoch unter professionellen Gesichtspunkten aufgrund mangelnder „Niedrig-Latenz-Treiber“ und maximaler 16-Bit-Auflösung eher wenig nützlich scheint. Sei es drum.

Sollte man diese USB-Verbindung dennoch nutzen wollen, muss der zweite Speaker zwangsläufig über die ebenfalls rückseitig platzierten Stereo-Link Verbinder angeschlossen werden – und nicht etwa ein zweites Mal per USB. Dadurch kann die Lautstärke beider Monitore bei Nutzung der unsymmetrischen analogen und des „digitalen“ Eingangs von einer Box aus geregelt werden, allerdings nicht zusammen mit dem XLR-Anschluss. 

Kauft man also ein Stereo-Paar, kauft man demnach prinzipiell zwei Interfaces, wovon man aber immer nur eines praktisch nutzt. Der über USB angeschlossene Speaker ist dabei immer der “Linke”. Das passende 2 m Mono-Cinchkabel für den Stereo-Link wird wie bei der A5X mitgeliefert. Bei der weißen Version sind sogar die Kabel weiß. Fancy!

Fotostrecke: 5 Bilder IO-Sektion inklusive USB

Ebenfalls auf der Rückseite warten die analogen XLR- und RCA (Cinch) -Anschlüsse, die auch die A5X zur Verfügung stehen. Die zwei Filter sind bei beiden Modellen identisch und beschränken sich auf einen bei 5 kHz mit +/- 6 dB einsetzenden High-Shelf und einen +/- 6 dB Low-Shelf ab 300 Hz in Potentiometer-Ausführung, die sich mit einem Schraubenzieher in leichter Rasterung bedienen lassen. Zusätzlich gibt es ein weiteres Poti für die Anpassung des Tweeter-Levels im Bereich von +/- 4 dB.

ADAM_Artist5_FrontIn

Ein weiterer Unterschied ist der 3,5 mm Klinkeneingang auf dem Bedienfeld der Vorderseite der Artist 5, der den unkomplizierten Anschluss von iPod und Co unterstützt. Er sitzt zwischen dem bereits erwähnten Level-Poti und dem Power-Schalter. Das Level-Poti reicht von „ Minus-Unendlich“ über eine gerasterte Mittenposition (= 0dB) bis hin zu + 14 dB bei Rechtsanschlag. 

Neben dem Level-Poti leuchten die Status-LEDs.  Die untere signalisiert den Stereo-Betrieb, kennzeichnet also die linke Box. Und die andere LED zeigt den Power-Status: Grün bedeutet “An” und Rot “Standby”. Der Standby aktiviert sich dabei nach ca. 15 Minuten Leerlauf ohne anliegendes Audiosignal.

Besondere Sicherheitsschaltungen zum Schutz vor Überlastszenarien konnte ich indes nicht ausmachen. Genau wie bei der AX5 gibt es auch hier keine Möglichkeit der magnetischen Streufeldkompensation.

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Juergen sagt:

#1 - 22.11.2013 um 20:23 Uhr

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Die Höhenwidergabe ist unglaublich detailliert mit viel Detailreichtum. Das ist wohl schon das Beste an diesen Lautsprechern. Der Mittentonbereich ist sehr angenehm Neutral aber etwas zu präsent gegenüber dem Bass und den Höhen. Die Räumliche Abbildung ist nicht neutral. Im Hochtonbereich gibt es Zeitungleichheiten zwischen den beiden Kanälen, so dass manche Töne an einer Seite beginnen und sich dann erst im Raum platzieren. Gitarren wirken riesengroß und platzieren sich im Vordergrund aber dafür mit unglaublich viel Detailreichtum. Die Stereozone (Sweet spot) ist leider sehr klein. In meinen Hörraum erzielte ich die besten Ergebnisse mit einen hörabstand von maximal zwei Metern. Darüber hinaus wird der ohnehin etwas schwächliche Bassbereich unbrauchbar und die Stereoabbildung wird auch schlechter. Mein Hörraum war sicher etwas zu groß für diese kleinen Lautsprecher. Vieleicht sind die Adams etwas besser in kleinen Räumen.Der Rauschspannungsabstand verschlechterte sich leider auch nach ein bis zwei Monaten.

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