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Adam A7X Test

Bei Adams AX Monitor-Serie steht auch das Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund, weswegen sich diese Speaker in den vergangenen Jahre großer Beliebtheit erfreuen konnten. Mit der A7X haben wir dabei den zweitgrößten Monitor aus dieser Reihe zum Test einbestellt, zu welcher auch noch die A3X, die A5X und die A8X gehören. 

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Die Adam A7X von vorn …


Die A5X konnte uns übrigens bereits in unserem ersten bonedo Monitor-Testmarathon überzeugen, sodass wir gespannt waren, wo sich die A7X heute platzieren wird – und wie sich der Aufpreis von rund EUR 150,– im Vergleich zu der etwas kleineren Box bemerkbar machen wird. Zusätzlich wollten wir wissen, wie die deutlich günstigere Adam F7 im Vergleich zur A7X klingen würde, weswegen wir diese im Zuge unseres neuen Testmarathons  gleich mit untersucht haben. Im Paar sind die F7 übrigens bereits für einen Straßenpreis von rund EUR 600,– zu haben, die A7X hingegen für stattliche EUR 1100,– das Paar.

Details

Allgemeines

Die Adam A7X ist ein aktiver Zweiwege-Nahfeldmonitor in Bassreflex-Bauweise, die einzeln zu einem Stückpreis von knapp EUR 550,– gehandelt wird. Damit gehört sie zur oberen Mittelklasse. Die Zahl im Namen verrät übrigens die Größe des Tieftontreibers und lässt auf die Größe der restlichen Familienmitglieder namens A3X, A5X und A8X schließen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Adam A7X von vorn …

Aktiver, bi-amped 2-Wege-Monitor

Der Carbon/Glasfaser-Tieftöner ist 7 Zoll groß. Als Tweeter kommt hingegen der hauseigene X-ART Hochtöner zum Einsatz, was für „eXtended Acceleration Ribbon Technology“ steht und ein Markenname für Bändchenhochtöner darstellt. Im Gegensatz zu sonst üblichen Soft-Dome-Tweetern verwenden diese eine gefaltete Membran, welche die Luft quasi aus den Lammellen herauspresst anstatt Schallbewegungen direkt an die Luft zu koppeln.

Fotostrecke: 2 Bilder Der X-ART Hochtöner ist auch bei der A7X am Start …

Wie bei allen professionellen, aktiven Monitoren werden die Treiber erst nach der Frequenztrennung – welche hier bei 2,5 kHz erfolgt – separat mit Leistung versorgt („Bi-Amping“). Am Tweeter fährt der Verstärker eine Leistung von 50 Watt auf, am Woofer sind es hingegen 100 Watt. Die Tweeter-Endstufe arbeitet dabei im Class-A/B Betrieb, die des Woofers als Class-D. 
Mit etwa 9,3 kg Gewicht und den Maßen von 337 x 201 x 280 mm (HxBxT) fällt der Speaker durchaus massiv, aber dennoch keineswegs zu schwer oder gar zu leicht aus. In Sachen Anschlüssen und Konfigurationsmöglichkeiten mangelt es der A7X kaum -– lediglich der Stereo-Link, welcher bei A5X und A3X zu finden ist, fehlt. Wer dort das Audiosignal für den zweiten Monitor aus dem Stereo-Link bezieht, kann die Lautstärke für beide Monitore mit nur einem Master-Volume-Regler bedienen. Ein Monitor-Controller oder ein entsprechend ausgestattetes Interface machen dieses Features in den meisten professionellen Studios aber ohnehin obsolet.

Fotostrecke: 3 Bilder Wie beim Vorgänger A7 sind On-/Off-Schalter nebst Lautstärke-Poti vorderseitig auffindbar.

Akustische Gehäusemerkmale und vorderseitige Bedienelemente

Zur Verringerung von Reflexionen und Strömungsgeräuschen wurden die vorderen oberen Ecken nach hinten abgeschrägt, was auch der Optik eine gewisse Schneidigkeit verleiht. Der Hochtöner als auch der darunterliegende Woofer sind säuberlich mit der Front verschraubt, Waveguides oder ähnliches gibt es hingegen nicht.
Abgerundet wird unser Überblick der Front bei dem vorderseitigen Volumen-Regler und dem Power-Schalter nebst Status-LED. Diese befinden sich zwischen den beiden vorderseitig angebrachten Bassports und ersparen einem beim Justieren der Lautstärke und Einschalten das nervige Gefummel hinter dem Lautsprecher.

Rückseitige Anschlüsse und eingebaute Filter

Auf der Rückseite finden wir einen symmetrischen XLR Anschluss und einen unsymmetrischen RCA Anschluss, was für Hi-Fi Setups z.B. im Wohnzimmer ideal ist. Ein Klinkenanschluss fehlt indes, was jedoch in Anbetracht von Adapterkabeln durchaus zu verschmerzen ist. Ferner finden wir rückseitig den Stromanschluss und einen Spannungswahlschalter, welcher allerdings das Wechsel der Sicherung verlangt. Um die A7X der jeweiligen Raumakustik oder auch dem persönlichen Hörgeschmack anpassen zu können, gibt es auf der Rückseite ein Höhen- und ein Tiefen-Filter sowie ein zusätzliches Tweeter-Level-Poti. Die beiden Shelf-EQs bieten dabei einen Spielraum von bis zu -6 dB und +6dB, das Tweeter-Level hingegen hebt oder senkt den Hochtonbereich um bis zu +/- 4 dB. Ferner filtert der High-Shelf ab 5kHz, der Low-Shelf ist hingegen unter 300Hz wirksam. Alle drei Potis sind versenkt und können nur mit einem Schlitz-Schraubenzieher oder dem Fingernagel bedient werden. 

Fotostrecke: 2 Bilder Fummelig, aber alles an Board: Versenkte HF-, LF- und Volume-Regler, sowie XLR und Cinch.

Leistungsdaten

Das Handbuch beziffert den Übertragungsbereich mit 42 Hz bis 50 kHz an, allerdings ohne wichtige Angaben bezüglich des Abfalls zu treffen. So lässt sich über die Realitätsnähe der Werte nur spekulieren, ich gehe jedoch stark davon aus, dass man sich auf die -10dB-Eckpunkte bezieht. Zuzüglich zum Maximalpegel, welcher mit 106 dB/m beziffert ist, offenbart das Manual sogar den Verzerrungsgrad – allerdings den bei 90 dB und das mit etwa 0,5%. Somit kann es sich bei den 106 dB um einen reinen „Peak“ Wert handeln, der leider nur wenig über das nutzbare Lautstärkenniveau verrät.

Handbuch und Stromkabel gehören zum Lieferumfang.
Handbuch und Stromkabel gehören zum Lieferumfang.
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Praxis

Testaufbau

Wie jeder Speaker im Vergleich werden auch die Adam A7X einzeln auf meinen Stativen im 1m-Stereodreieck hinter dem Arbeitstisch angehört sowie in verschiedenen Vergleichssetups und zu allen anderen Speaker abgeglichen. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei dem Vergleich mit anderen Speakern aber nur auf die wichtigsten Gegner der A7X konzentrieren. Eine Englische, Deutsche und Chinesische Online-Variante des Handbuchs findet ihr übrigens hier.

Im Spitzenkampf des Marathons

Grundlegend kann man sagen, dass die A7X schon zu den besseren Monitoren mit moderaten Preis zählen. Auch im Rahmen des Testmarathonvergleichs konnten die A7X vor allem bei der Wiedergabe von akustischer Musik überzeugen. Zwar klangen auch bassbetonte Genres wie Hip/Hop oder EDM nicht übel, im Testmarathon gab es dafür aber dennoch geeignetere, präzisere Kandidaten wie etwa den KRK VXT6. Zunächst jedoch ein paar Worte zum Grundcharakter der Adams!

Hi-Fi-Badewanne und saftige Bässe

Die Bässe der A7X kommen mit ordentlich Tiefgang und Schmackes daher, hier geht nichts verloren. Im Gegenteil: Die Tiefen wirken zu mächtig, was einen leicht intransparenten, mumpfigen Eindruck entstehen lässt. Beim Hören und Genießen von leichter musikalischer Kost macht dieser Boost natürlich Spaß, keine Frage. Nur dem analytischen, kritischen Abhören ist dies bei bass-starker Musik nicht sehr zuträglich. Unter Zimmermanns Bassgetümmel schlug sich die A7X grundsätzlich souverän, wenn  auch zu „boomy“. Bei steigendem Pegel kam es jedoch unweigerlich – wie bei allen Marathonteilnehmern – zu starken Portturbulenzen, wobei einem der Port dann auch ordentlich Luft ins Gesicht föhnt.

Spitze Höhen, detaillierte Mitten

In den Höhen klingt die A7X offen und detailliert. Bei Rock beispielsweise sind hochfrequente Percussion gut hör- und identifizierbar, wegen der lauten Abstimmung wird dies auf Dauer aber doch ein wenig stressig. Hier empfiehlt es sich definitiv, mit dem High-Shelf-EQ oder direkt mit dem Tweeter-Level gegen zuarbeiten. Neben Marathonkollege KRK VXT6 wirken die Höhen des A7X aber auch schon wieder weniger scharf. 
Die Mitten werden durch die kräftigen Höhen ein stückweit maskiert, können ansonsten dennoch mit gutem Detailreichtum punkten. Bei akustischer Gitarrenmusik kam dies besonders gut zur Geltung, wenn auch ein etwas beschönigender Eindruck entsteht. Das Stereopanorama der A7X ist grundsätzlich angenehm breit und tief – die Stereostaffelung könnten dennoch etwas feiner aufgelöst sein. Die Phantommitte wiederum sitzt bombenfest, allerdings nur solange man sich innerhalb des relativ kleinen Sweet-Spots befindet.
Innerhalb des Testmarathons heißt die Konkurrenz vor allem KRK VXT6 und Focal Alpha 65, wobei letztere Stärken und Schwächen von VXT6 und A7X vereinen. Die Focal gilt aufgrund des deutlich niedrigeren Preises als Favorit. Die Genelec M040 macht zwar auch eine verdammt gute Figur, ist dafür aber deutlich teuerer.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Adam A7X von vorn …

Adam Audio A7X vs KRK VXT6 (EUR 549,– vs. EUR 528,–)

Obwohl sich die VXT6 von KRK und die Adam A7X ähneln, besitzen sie unterschiedliche Charaktere: Beide bieten präsente und detaillierte, jedoch auch leicht überzeichnete Höhen, was bei der VXT6 im Direktvergleich deutlich stärker ausfällt. Bei der VXT6 empfiehlt es sich somit auf jeden Fall mit dem High-Shelf EQ runterzugehen. Gleichzeitig klingen beide dadurch aber auch sehr offen und detailreich. In den Mitten ist die VXT-6 deutlich kritischer. Durch ihre leichte HiFi-Badewanne tendiert die ADAM hingegen zum Beschönigen, weshalb es bei ihr sinnvoll ist, auch etwas mit dem Bassfilter nach unten zu gehen. Im Jens-Zimmermann-Belastungstest haben beide mit Portturbulenzen zu kämpfen, welche bei der VXT6 etwas heller und hörbarer ausfallen. Die tiefer spielende A7X klingt im Bass und den unteren Mitten teils recht mumpfig und damit undifferenziert. Die Stereobühne ist bei beiden auf gleich gutem Niveau und lässt einwandfreie Lokalisierungen zu. Die etwa EUR 20,– günstigere VXT6 kann erneut in die Rolle des Techno/Hip-Hop-Spezialisten schlüpfen, während die A7X eher im Rock-, Pop- und Akustik-Bereich zu Hause ist.

Adam Audio A7X vs. Genelec M040 (EUR 549,– vs. EUR 628,–)

Neben den etwas „boomigen“ A7X fallen die extrem schlanken Bässe der M040 deutlicher ins Gewicht, wenngleich die A7X hier auch bassmäßig zu viel bieten. Während bei der M040 deutliche Portturbulenzen durch Jens Zimmermann verursacht wurden, neigt die A7X – bevor es zu deutlichen Port-Verzerrung kommt – zu einem leichten „Pocken“ auf den tiefen Kickdrums. Bei moderaterem Pegel lag die A7X mit ihrer Präsenz und der Tiefe im Bass allerdings vorn. Anders sieht es hingegen in den Mitten aus, denn hier macht die A7X einen vergleichsweise dünnen Eindruck, auch wegen der recht präsenten Höhen. So kommt der leicht „boxige“ HiFi-Charakter der A7X noch mehr zur Geltung. Die M040 hingegen punktet mit Linearität und Ehrlichkeit. Insgesamt wirkt der M040 wesentlich analytischer. Schick genug fürs Wohnzimmer wäre sie auch, genau wie die A7X.

Adam Audio  A7X vs. Focal Alpha 65 (EUR 549,- vs. EUR 299,-)

Die betonten Höhen der ADAM fallen auch hier nochmals auf, HiFi-Leute könnten das allerdings gut finden. Die Focal klingt im A/B-Vergleich sogar fast ein wenig zu dumpf, nichtsdestotrotz sind bei ihr Mittendetails deutlich besser erkennbar und auch die unteren Höhen sind eindeutig detaillierter. Die Focals klingen damit kritischer, die ADAMs hingegen gefälliger. Obwohl mich die Alphas vor allem in den Mitten überzeugen können, neigen sie vor allem bei Gitarrenmusik dennoch zu einem etwas hohlen „Boxy“-Sound. Die Alpha ist ferner weniger genrebewusst als die VXT6 (Elektronisch) und die ADAM A7X (Akustisch) und liegt meiner Einschätzung nach damit klanglich irgendwo dazwischen. Die Focal hat den kräftigen Bass der ADAM und die Details in den Mitten der VXT-6 – jedoch ohne die anstrengenden Höhen von ADAM und KRK. 

Adam Audio A7X vs Adam Audio F7 (EUR 549,- vs. EUR 299,-)

Die zunächst recht ähnlich wirkenden Lautsprecher F7 und A7X von Adam kommen beide mit 7-Zoll-Woofer und typischen X-ART-Hochtöner. Und doch gibt es gravierende Unterschiede. Den ersten finden wir in der Basswiedergabe, welche bei der F7 deutlich zurückhaltender ist als bei der unten zu dick auftragenden A7X. Mit dem Bassfilter kann man zwar in beide Richtungen nachhelfen, bei besonders bassintensiver Musik Marke Jens Zimmermann hat die F7 aber definitiv deutlichere und früherer Probleme mit Portturbulenzen. In den Höhen wiederum klingen beide offen, die A7X bietet aber deutlich mehr Details und Räumlichkeit. Die Mitten sind bei beiden etwas kaschiert. Zum Hören von Musik ist dieser Hi-Fi-Charakter durchaus in Ordnung, für den Einsatz als Referenzgerät meiner Meinung eher suboptimal. Die F7 klingen im Direktvergleich außerdem blechern und büßen – im Gegensatz zu den A7X – bei höheren Pegeln einiges an Klarheit ein. Insgesamt klingt die F7 kleiner, kälter sowie deutlich weniger edel als die EUR 250– teureren A7X. Wer dem Mehrpreis nicht scheut, sollte zur A7X greifen, wenn das Budget jedoch eng ist, sollte man auf jeden Fall einmal die Focal Alpha 65 und KRK Rokit RP6 G3 ausprobieren.

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Fazit

Die Adam A7X ist eine verdammt gute Box, die ganz klar zu den Spitzenreitern im Marathon zählt – allerdings nicht unbedingt zu den neutralsten Arbeitsgeräten. Dies liegt vor allem an den etwas zu stark auftragenden Bässen und Höhen, wodurch wichtige Mitten etwas in den Hintergrund treten, an Details verlieren und so der Box einen etwas schönenden Charakter verleihen. Zum Musikhören, gerade bei luftiger, akustischer Musik ist das natürlich ideal, für bassintensive, moderne Musik gibt es hingegen durchaus besser geeignete Boxen für das Studio wie unser Vergleich zeigte. Nichtsdestotrotz ist die A7X eine grundsätzlich ehrliche Box und das zu einem moderaten Preis!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • detaillierter Klang
  • tiefe, kräftige Bässe
  • hohe Pegelfestigkeit
  • hochwertige Verarbeitung
  • viele Anpassungsmöglichkeiten
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • kein Auto-Standby
  • etwas mumpfig in den Bässen/ unteren Mitten
Artikelbild
Adam A7X Test
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FEATURES:
  • Aktivmonitor
  • 7 Zoll Carbon/Rohacell/Glass Tieftöner mit 100 W
  • X-A.R.T. Hochtöner mit 50 W
  • Shelving Filter Hochton: > 5 kHz ~ +/-6 dB
  • Shelvingfilter Tiefton:
  • Frequenzgang kHz: 42 Hz – 50 kHz
  • Übergangsfrequenz: 2,5 kHz
  • max Peak SPL / Paar 1m: 114 dB
  • Pegelsteller Eingang/Gain: +14 dB
  • Pegelsteller Hochton: +/-4 dB, THD 90 dB/1m > 100 Hz:
  • Eingänge analog: XLR / RCA
  • Eingangsimpedanz: 30 kOhm
  • Abmaße (BxHxT): 201 x 337 x 280 mm
  • Gewicht: 9,3 kg
PREIS:
  • EUR 649,- (UVP)
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