Ableton Live 8 Test

Live hat seinen Ursprung als Nischenprodukt in einer Welt voller herkömmlicher Zeitachsen-basierender Sequenzer und Multitrack-Recorder. Anfangs als Loop-Schleuder belächelt, fand es schnell Anhänger bei Live-Performern und DJs, die das „Live Sequencing Instrument“ zunehmend auch für „herkömmliche“ Produktionsweisen nutzten. Mit dazugekommener MIDI- und VST- Unterstützung wuchs es mit der Zeit zu einer seriösen (auch Zeitachsen-basierender) DAW heran, ohne jedoch seinen Ursprung zu leugnen. Somit ist Live heutzutage auf sehr vielen „Performer“-Laptops, vermehrt in heimischen Studios, aber auch zunehmend in professionellen Studios zu finden.
Der größte Unterschied zwischen all den am Markt befindlichen Traditionalisten und Live liegt im Design. Anfangs mit dem „1-Fenster-1-Monitor“-Prinzip allein, zogen auch die größeren Platzhirsche nach, konnten aber nie an die Perfektion aus Schlichtheit und Einfachheit heranreichen. Der zweite große Unterschied ist das „2-Ansichten“-Prinzip, welches einerseits die „klassische“ Zeitachsen-basierende  Ansicht bietet („Arranger“), aber auch die „Session View“. Bei dieser handelt es sich um eine beliebig groß skalierbare Matrix, in der sogenannte Clips, welche Audio- oder MIDI-Informationen enthalten können, zeitgleich oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge gestartet, gestoppt und wiederholt werden können. Das lädt zum Jammen ein, bietet aber auch als „Skizzenblock“ den perfekten Start für neue Produktionsideen!
Fairerweise muss man eingestehen, dass es Live immer ein wenig an praxisorientierten, Tontechniker- typischen Edit-Funktionen á la Pro Tools mangelte – es ließ sich zwar immer ein Work-Around finden, dieser kostet im Tagesgeschäft aber Zeit, Ressourcen und damit Geld. Lasst uns also schauen, wo Live nun mit der Versionsnummer 8 steht!
Da ich schon des längeren „Live Suite“-Nutzer bin, bot sich mir das Suite-Update an. Stolze 1309,7 MB mussten dafür geladen werden. Gesagt, getan, gestartet. Und dann: Nichts – keine Veränderungen!
„Gut so“, dachte ich mir, war doch im Großen und Ganzen bei Live schon soweit alles in Ordnung  gewesen. Die Veränderungen müssen also im Detail zu finden sein. Unabhängig davon, aber abhängig vom erworbenen Live-Paket und dessen Umfang und Preis erhält man eine Menge neuer  Sounds, Instrumente und Effekte.  Zur Übersichtlichkeit einmal in tabellarischer Form:

Tabelle_01 Bild

*Boxed: Live wird in einer Box mit allen DVDs und gedruckten Handbüchern geliefert.

**EIC2: Essential Instrument Collection 2: Eine Sammlung gesampelter Instrumente.

***Session Drums:  Multi- und Stereo-mikrofonierte „realistische“ Drumkits

Die abgespeckte Live LE-Version wurde übrigens nicht auf Version 8 gehoben, hier muss man sich weiterhin mit der Funktionalität von Live 7 begnügen.

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