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Tama S.L.P. Sonic Stainless Steel 14×6,5 Snare Test

Mit der Sonic Stainless Steel in 14×6,5 erweitert Tama sein gut gefülltes S.L.P. Snaredrum-Portfolio um eine dritte Stahlkessel-Variante, wobei man dieses Mal auf besonders reinen und daher teureren Edelstahl setzt. Das ist aber nicht der einzige Unterschied zu den günstigeren Geschwistern. Anders als bei der Vintage Hammered Steel kommt hier ein etwas tieferer, glatter Kessel zum Einsatz. Gleichzeitig geht es in puncto Dimensionen und optische Erscheinung etwas ziviler zu als bei der martialischen Big Black Steel. Trotzdem soll unser Testobjekt natürlich kein Leisetreter sein, im Gegenteil. 

Tama_SLP_Sonic_Stainless_Steel
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Für eine ordentliche Präsenz soll nämlich nicht nur der durchaus gesund dimensionierte Kessel sorgen, sondern auch weitere Zutaten wie der Snareteppich in Überbreite und die satten, drei Millimeter starken Stahlspannreifen mit dem verheißungsvollen Namen „Ultimate Steel Mighty Hoop“. Mit einer klanglichen Bandbreite zwischen feiner Ansprache und schädelspaltender Power möchte die Sonic Stainless Steel also auf viele musikalische Szenarien vorbereitet sein. Ob das tatsächlich der Fall ist, lest ihr auf den folgenden Zeilen.  

Details

Der Edelstahlkessel besitzt eine graue Beschichtung

Unser Testobjekt macht einen wirklich eleganten Eindruck. Dazu tragen nicht nur die klassischen Böckchen bei, sondern vor allem die matt schimmernde Beschichtung, mit welcher der 1,2 Millimeter Edelstahlkessel versehen wird. Eine Schweißnaht zeigt, dass es sich um einen nicht nahtlos gezogenen Kessel handelt, diese ist allerdings nur von innen sicht- und fühlbar. Die Kesselränder sind im 45 Grad-Winkel in eher rundlicher Form umgebördelt, ein flaches, aber breites Snarebed soll dem Teppich eine adäquate „Raschelfläche“ bieten. 

Fotostrecke: 5 Bilder Schlicht, aber elegant: Der graue Kessel dürfte zu allen Sets passen.

Dickere Spannreifen und ein 30-spiraliger Teppich

Wie von den anderen S.L.P. Modellen bekannt, kommt auch die Sonic Stainless Steel mit einem professionellen Hardware- und Verschleißteilepaket daher. Dazu gehören die zehn formschönen Messing-Tubelugs genauso wie die unspektakuläre, aber funktionelle Drop Style Abhebung mit einseitiger Justierbarkeit. Um ein schnelles Verstimmen auch bei harter Spielweise zu verhindern, hat Tama der Testtrommel zudem seine sogenannten „Hold Tight Washers“ spendiert. Hierbei handelt es sich um spezielle, zweiteilige Stimmschrauben-Unterlegscheiben aus Metall und Kunststoff. Erst bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Spannreifen ungewöhnlich dick sind. Statt auf 1,6 oder 2,3 Millimeter kommen die Ultimate Steel Mighty Hoops auf satte drei, was Rimshots und Rimclicks zu mehr Präsenz verhelfen soll. Eine weitere Spezialität finden wir auf der Unterseite, dort raschelt nämlich ein breiter, 30-spiraliger Teppich vor sich hin. Zu guter Letzt montiert Tama Felle von Evans USA, ein G1 coated auf der Schlag- und ein Snare Side 300 auf der Resonanzseite. 

Fotostrecke: 5 Bilder Eine weitere Spezialität der S.L.P. Sonic Stainless Steel: 3,0 Millimeter dicke Spannreifen.
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Praxis

Kräftige Spannreifen sorgen für Druck

Zunächst bugsiere ich die Testsnare auf mein Stativ und stelle fest, dass sie aufgrund der dicken Spannreifen nicht zu den Leichtgewichten gehört. Die Spannreifenstärke sorgt zudem für ein Stimmerlebnis, welches mich an jenes von Diecast-Reifen erinnert. Das bedeutet, dass man darauf achten muss, den Spannprozess möglichst gleichmäßig zu gestalten, sonst verlieren entlastete Schrauben schnell die Spannung. Diese Erfahrung musste ich auch machen, denn nach dem Aufnehmen des ersten Satzes Soundfiles stellte ich fest, dass eine der Schrauben der Resonanzfellseite auf dem Studioboden lag. Dies kann jedoch der Trommel nicht angelastet werden, das gehört eben zu den Eigenschaften starrer Spannreifen. Klanglich und auch vom Spielgefühl her machen diese Stahlreifen in „Überdicke“ nämlich Spaß. Rimshots und Rimclicks besitzen ordentlich Druck und Fokus, ohne zu hart zu klingen. Der breite 30er-Snareteppich verleiht der Trommel in allen Lebenslagen mehr „Zuckerguss“ in den Höhen, allerdings ist die Ansprache dadurch auch minimal verwaschener als bei einem schmaleren Teppich. Die Abhebung sorgt für zuverlässige Teppichspannung, arbeitet ansonsten allerdings etwas ruckelig und möchte mit Nachdruck bedient werden. Da gefallen mir die Modelle an anderen S.L.P. Snares besser.

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Mehr Informationen

Hohe Stimmung

Stahlblechsnares ohne verstärkende Sicke in der Kesselmitte besitzen einen ganz charakteristischen Sound, den es auch bei der Sonic Stainless Steel zu hören gibt. Ein trockenes „Tock“ im Anschlag, gefolgt von einem singenden, klaren Sustain. Aufgrund der Tiefe kommt hier noch ein schönes Volumen hinzu, der Teppich sorgt für einen lebendigen Höhenbereich. 

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Hohe Stimmung – solo Hohe Stimmung – Groove

Mittelhohe Stimmung 

Sehr musikalisch und ausgewogen geht es es zu, wenn man die Trommel aus den höchsten Registern heraus stimmt. Der Attack bekommt eine knusprige Breite und der Kesselton passt sich an die Fellspannung an. Das fühlt sich auch beim Spielen gut an, und auch hier addieren die zusätzlichen Spiralen eine schöne Fläche. Auch die Ansprache ist angenehm direkt.

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Mittelhohe Stimmung – solo Mittelhohe Stimmung – Groove

Mittlere Stimmung

Im mittleren Bereich entfaltet unser Testobjekt noch mehr Kesselton, welcher wiederum den Teppich anregt und den Eindruck erzeugt, als würde das Rascheln länger „stehen bleiben“. Gleichzeitig wird die Snare bei kräftigen Flams sehr laut und präsent und dürfte sich auch gegen flächige Gitarren gut durchsetzen, ohne dass nur noch „Pock“ übrig bleibt. 

Tiefe Stimmung

Geht es noch weiter abwärts in den Stimmkeller, so entsteht ein präsenterer Kesselton, welcher den Gesamtsound für meinen Geschmack etwas zu stark dominiert. Ein Nebeneffekt des soliden Sustains ist ein stark und vor allem lange mitraschelnder Teppich. Ganz anders sieht es übrigens mit aufgelegtem Portemonnaie aus. Dann entfaltet das Instrument einen tollen, rauschig-tonlosen „wet“-Sound, wie er heute so geschätzt wird. Davon könnt ihr euch am Ende des Videos selbst überzeugen. 

Audio Samples
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Tiefe Stimmung – solo Tiefe Stimmung – Groove
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Fazit

Neben Versionen mit gehämmertem sowie besonders tiefem Stahlkessel bringt Tama mit der S.L.P. Sonic Stainless Steel nun eine Edelstahlvariante mit glattem Kessel auf den Markt. Die Snaredrum überzeugt mit sehr präsenten und voluminösen Sounds, ohne unnötige Schärfe zu besitzen. Für klare und laute Rimshots und Rimclicks sorgen besonders dicke Stahlspannreifen mit drei Millimetern Stärke, ein breiterer Teppich erhöht den Raschelanteil im Sound. Klanglich geht mit der Snaredrum so einiges zwischen lautem Rock und filigranerer Ghostnote-Arbeit. Immer mit dabei: das für Stahlkessel typische, tonale „Singen“, welches sich je nach Tuning mehr oder weniger stark ins Gesamtgeschehen mischt. Abgesehen von der etwas eckig laufenden Abhebung kann die Hardware ebenso überzeugen, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut. Wer also auf der Suche nach einer musikalisch klingen Mixtur aus Rock- und Funksnare ist, sollte die Sonic Stainless Steel unbedingt mal anspielen. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • druckvolle, klare Sounds in allen Stimmbereichen
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Ausstattung
  • qualitativ hochwertige Verschleißteile (Felle und Snareteppich)
Contra
  • Abhebung läuft etwas ruppig
Artikelbild
Tama S.L.P. Sonic Stainless Steel 14×6,5 Snare Test
Für 486,00€ bei
Typisch Edelstahl: Die Tama S.L.P. Sonic Stainless Steel Snare klingt singend-voluminös.
Typisch Edelstahl: Die Tama S.L.P. Sonic Stainless Steel Snare klingt singend-voluminös.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: S.L.P: Sonic Stainless Steel 14×6,5 Snaredrum
  • Herstellungsland: China
  • Kesselmaterial: Edelstahl, Kesselstärke 1,2 Millimeter
  • Hardware: Ultimate Steel Mighty Hoops (3,0 Millimeter Stahlreifen), zehn Messing-Tubelugs
  • Felle: Evans
  • Teppich: Stahl, 30 Spiralen
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Anleitung
  • Preis (Verkaufspreis März 2020): 398,00 EUR
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