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Korg i3 Music Workstation Test

Korg hat ein neues leichtes und somit bestens transportables Keyboard im Programm: Die i3 Music Workstation. Ohne internes Lautsprechersystem konzipiert, fällt sie aus der Kategorie der Home-Keyboards heraus, auch wenn man die i3 bei vielen Online-Händlern in dieser Rubrik zu finden ist. Die neue i3 möchte mit einem Straßenpreis von unter 600 € ein preiswertes Arbeitsmittel für Bühnenmusiker, Komponisten und “angehende Produzenten” sein, wie der Hersteller das Instrument in seiner Werbung beschreibt. Gut ausgestattet ist sie auf den ersten Blick: Die Workstation bietet ein sehr kompaktes und sehr leichtes Design, 61 Tasten, 790 Sounds und einen Arranger mit 270 Styles. 

Korg i3 Music Workstation Test
Korg i3 Music Workstation Test


Vor über 25 Jahren, 1993 stellte Korg schon einmal ein Arranger-Keyboard unter der Bezeichnung „i3“ vor, das ebenfalls ohne integrierte Lautsprecher auskam und daher auch hauptsächlich als Bühnen-Instrument eingesetzt wurde. Mit der neuen i3 Workstation, die es in Schwarz und Silber gibt, möchte Korg in die Fußstapfen dieses legendären Vorgängers treten. Im Vergleich zu damals ist die neue i3 allerdings in einem wesentlich günstigeren Preissegment angesiedelt und auch viel einfacher aufgebaut. Viele der technischen Daten und vor allem die vorhandenen Sounds und Styles sind auch im fast zeitgleich mit der i3 vorgestellten Entertainer-Keyboard EK-50L zu finden, das allerdings über eingebaute Lautsprecher verfügt und im Funktionsumfang abgespeckter ist. Wie bewährt sich die Korg i3 im alltäglichen Einsatz? Wie einfach ist die Bedienung und wie hoch ist die Klangqualität? Diese Fragen werden in diesem Test beantwortet.

Details

Auspacken

Ich glaube, ich habe noch nie ein leichteres 61-Tasten-Keyboard in den Händen gehalten. Die i3 ist mit gerade einmal 4 kg ein echtes Fliegengewicht. Diese Workstation kann man sich auch locker für die Busfahrt zum Proberaum unter den Arm klemmen. Im Karton finden wir dann noch das externe 12V-Netzteil und der Quick Start Guide, der nur noch aus einem einzigen Blatt Papier besteht. Auch daran erkennt man, dass es sich um “Korg´s easiest to use workstation ever” handelt, wie es in einem Werbeclip heißt.

Erster Eindruck

Die i3 zeigt sich nach meinem Empfinden in einem sehr gelungenen, schlichten aber dennoch edlen und modernen Design. Die Gehäuseform erinnert mich etwas an die legendäre erste echte Music Workstation aus dem Hause Korg: Die Korg M1 aus dem Jahr 1988. Das mattschwarze Bedienfeld ist oben abgerundet und fällt dann steil nach unten ab. Auch die spätere T-Serie von Korg hatte diese Formgebung, also kann man hier schon von einem typischen Workstation-Design sprechen. Die hier getestete schwarze Version i3 Black hat im Gegensatz zur i3 Silver eine gummierte und somit sehr robuste Gehäuseoberfläche. Die Seitenteile rechts und links bestehen aus perforiertem schwarzen Blech, was die Griffigkeit erhöht. Die Bedienelemente sind zentral um das Display gruppiert und bestehen zum Großteil aus LED-Tastern, die bis zu drei Farben annehmen können. Beim Einschalten der i3 wird man auch sofort von einer kleinen Lightshow begrüßt, die diese farblichen Fähigkeiten demonstriert. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Korg i3 Music Workstation …

Bedienfeld

Das Frontpanel ist sehr übersichtlich aufgebaut. Alle Regler und Taster gruppieren sich um das Display herum und erfüllen zum Teil mehrere Funktionen gleichzeitig. Dadurch ist die Anzahl der Taster reduziert und die Größe der Tasten erfreulicherweise nicht zu klein ausgefallen. Das einfarbige 3,5” LC-Display hat eine weiße Hintergrundbeleuchtung und ist gut abzulesen. Hier werden alle wichtigen Parameter direkt angezeigt: Neben dem eingestellten Sound-Set sind das auch der aktuell angewählte Klang eines Parts und der Name des Styles, der mitlaufen wird, sobald man den Arranger startet. Außerdem findet man hier Informationen über dem gespielten Akkord, das Tempo, die augenblickliche Taktnummer des Styles bzw. Songs, sowie die Angabe, welche Setlist-Bank eingestellt ist.

Das Display der i3 mit den wichtigsten Parametern.
Das Display der i3 mit den wichtigsten Parametern.

Direkt am Display finden wir links drei wichtige Tasten, mit denen der Modus der i3 eingestellt wird: mit der “SEQ”-Taste wird das Instrument in den Sequenzer-Modus gebracht, der dazu dient, MIDI-Songs aufzunehmen oder abzuspielen. Die Taste “SETTING” führt zu den Einstellungen des Instruments und mit der EXIT-Taste gelangt man zurück in den normalen Darbietungs-Modus. Mit den Tasten rechts vom Display wird der Cursor im Display gesteuert und mit dem Wahlrad und den +/- Tasten werden die Parameter im Display geändert. Auf der linken Seite des Bedienfeldes liegen alle Taster, die für die Soundauswahl und das Mixing der Keyboard- , Arranger-und Sequenzer-Parts benötigt werden. Darauf gehe ich im Praxis-Teil dieses Tests ausführlich ein. Zusätzlich kann die untere Reihe dieses Tastenfeldes auch im CHORD MODE benutzt werden, um Akkorde für die Style-Begleitung zu erzeugen. Direkt über der Klaviatur liegen die Bedienelemente, die schnell erreichbar sein müssen: Die +/- OCTAVE/TRANSPOSE-Leuchttaster dienen dazu die Oktavlage der Klaviatur zu verschieben.
Dabei zeigt die Farbe an, wie groß die Verschiebung ist: grün bedeutet eine, und rot zwei Oktaven. Drückt man gleichzeitig die SHIFT-Taste, kann man das Instrument in Halbtonschritten transponieren. Rechts daneben liegen der VOLUME-Regler und die beiden Equalizer-Regler HIGH und LOW. Die Klangcharakteristik kann man damit zwar nur grob aber sehr schnell und effektiv einstellen. Unterhalb des Displays liegen alle Leuchttaster, die zur Steuerung des Arrangers im Darbietungsmodus bzw. des Sequenzers im Sequenzer-Modus benötigt werden. Diese Taster sind größer dimensioniert und können so sicherer bedient werden. Hier schaltet man z. B. den Style an und aus, ändert die Variation oder startet das Ending. Rechts unterhalb des Wahlrades finden wir den SET LIST- Bereich. Hier legt man eigene Gesamteinstellungen des Instruments auf 50 User-Speicherplätze ab, die in zehn Bänken á fünf Register organisiert sind. Die Taster rechts vom Wahlrad sind für vier besondere Funktionen reserviert.
Über EFFECT gelangt man in ein Menü, indem man die Keyboard- und Arrangerparts mit Effekten klanglich veredeln kann. ENSEMBLE fügt den Melodietönen des Upper Parts Harmonie-Töne hinzu, die zum gespielten Akkord passen. Über die TAP TEMPO-Taste ändert man das Tempo des Arrangers und die PERFORMANCE REC-Funktion erlaubt es, seine Darbietung von jedem Betriebsmodus der i3 aus als Audiodatei (WAV) auf einen angeschlossenen USB-Stick aufzunehmen. Als Spielhilfe besitzt die i3 – wie bei Korg üblich – einen Joystick links neben der Tastatur.

Fotostrecke: 5 Bilder Links vom Display liegt das Part-Tastenfeld

Tastatur

Die i3 ist mit 61 leicht gewichteten Tasten ausgestattet, wie sie sich z.B. auch im EK-50L befindet. Die Qualität der Klaviatur ist gut und entspricht dem Preissegment. Die Anschlagdynamik lässt sich in drei Stufen einstellen, von soft bis hard.

Die Tastatur besitzt eine für diese Preisklasse gute Qualität
Die Tastatur besitzt eine für diese Preisklasse gute Qualität

Anschlüsse

Auf der Rückseite der i3 finden sich neben der Einschalttaste alle Anschlüsse. Da ist zunächst der Anschluss für das externe Netzteil, neben dem auch ein Kabelhaken als Zugentlastung vorhanden ist. An den USB-TO-HOST-Anschluss kann ein Computer mit der i3 verbunden werden, um MIDI-Daten zu übertragen. Der USB-TO-DEVICE-Anschluss ist für ein USB-Speichermedium vorgesehen, um beispielsweise Audio-Aufnahmen zu machen, User-Styles zu laden, ein Firmware-Update aufzuspielen oder ein Backup der eigenen Setlists zu speichern oder zu laden. Die i3 besitzt – im Gegensatz z. B. zum EK-50L – einen richtigen MIDI-OUT-Anschluss, um auch einen externen MIDI-Klangerzeuger über die Tastatur der i3 ansteuern zu können. Daneben findet man einen Pedal-Anschluss, an den man entweder ein Sustain-Pedal oder ein Expression-Pedal anschließen kann. Beides geht leider nicht. Die obligatorischen OUTPUT L/R-Buchsen für Standard-Mono-Klinkenkabel geben das Audio-Gesamtsignal aus, um es zu verstärken oder an ein Mischpult anzuschließen. Ein AUDIO-IN-Stereo-Miniklinken-Anschluss erlaubt es, Musik von einer externen Klangquelle – z. B. eines Smartphones – in die Workstation zu leiten. Praktisch: Dieses Signal liegt auch an den Output-Buchsen an und wird auch bei einer USB-Audioaufnahme mit aufgezeichnet. Schließlich befindet sich noch eine Kopfhörer-Buchse im Stereo-Miniklinken-Format auf der Rückseite der i3.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Korg i3 Music Workstation in der Rückansicht mit allen Anschlüssen.
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Praxis

Handhabung und Workflow

Nach dem Einschalten braucht die i3 ungefähr 16 Sekunden um hochzufahren. Die praktische GRAND PIANO/SOUND-Taste verwandelt die i3 schnell in ein Piano und stellt Sound Nr. 001, “Grand Piano” ein. Dreht man jetzt am Wahlrad, können alle 849 Sounds und Drumkits ausgewählt und angespielt werden. Mit den beiden Category-Tastern unter dem Wahlrad springt man dabei schnell von einer Klangkategorie zur nächsten. Auf der Tastatur der i3 kann man bis zu vier Klänge gleichzeitig spielen. Neben dem Lower-Part kann man bis zu drei gelayerte Upper-Parts aktivieren. Dazu gibt es die Taster UPPER1, 2 und 3 sowie LOWER/SPLIT. Die Aktivierung geschieht durch gleichzeitiges Drücken der SHIFT-Taste und der entsprechenden Part-Taste wie z. B. UPPER1. Hier kommen die unterschiedlichen Farben der Leuchttasten ins Spiel: Ist die Taste dunkel, so ist der Part deaktiviert. Ist sie grün, so ist er aktiv, also eingeschaltet. Spielt man auf der Tastatur, so wird die Part-Taste kurz gelb, wenn sie erklingt. Will man eine Klangfarbe ändern, so muss man die entsprechende Part-Taste drücken. War sie grün, wird sie jetzt gelb. War sie dunkel, so wird sie jetzt rot!

Die Korg i3 Music Workstation ist in den Farbvarianten 'Black' und 'Silver' erhältlich.
Die Korg i3 Music Workstation ist in den Farbvarianten ‘Black’ und ‘Silver’ erhältlich.

In beiden Fällen kann man jetzt über das Wahlrad und die CATEGORY-Tasten einen neuen Sound für diesen Part anwählen. Es klingt komplizierter als es ist. Nach kurzer Eingewöhnungszeit kommt man schnell zum Ziel. Korg hat mit dieser Benutzeroberfläche, bei der die Tasten durch die Farbwechsel vier mögliche Statusanzeigen besitzen und mehrere unterschiedliche Funktionen übernehmen können, ein sehr aufgeräumtes Panel mit großen Tasten geschaffen. Viele Arranger-Keyboards besitzen getrennte Tasten für die Anwahl und die Aktivierung der Parts. Oft gibt es viele Anwahl-Tasten für die einzelnen Klangkategorien, von Piano über E-Piano bis World. Auch diese Tasten wurden bei der i3 durch Verwendung der beiden kleinen CATEGORY-Tasten überflüssig. Auch auf ein Zahlenfeld hat Korg hier verzichtet. Um die Lautstärken der einzelnen Parts einzustellen, hält man die entsprechende Part-Taste gedrückt und dreht am Data-Wheel. Ein waagerechter Balken im Display zeigt dann die Veränderung des Volumens an. Auf diese Weise werden im Effect-Menü übrigens die Sends-Level, also die Stärke des jeweiligen Effekts bei jedem Part eingestellt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Für die Mixing-Funktion in der i3 …

Wenn man dieses Prinzip der Bedienung einmal verstanden hat, geht es dem erfahrenen User schnell von der Hand. Für Keyboard-Einsteiger ist es allerdings schon eine Herausforderung! Der Nachteil dieser Methode ist, dass man beide Hände dazu benötigt. Die Lautstärkeverhältnisse lassen sich also nicht ändern, während man spielt.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Display wird das aktuelle Sound Set angezeigt …

Sounds und Sound Sets

Mit den 790 Sounds und 59 Drum Kits besitzt die i3 eine große Bandbreite an Klängen aller Kategorien. Mit 64 Stimmen ist auch genügend Polyphonie vorhanden, sodass auch bei der Verwendung des Arrangers keine Aussetzer auftreten sollten. Die i3 besitzt 200 werkseitige Sound Sets, die man über die SOUND SET-Taste und das Data Wheel auswählen kann. Dabei wurden Sounds für die vier Keyboard-Parts – Lower, Upper1, Upper2 und Upper3 – voreingestellt und so aufeinander abgestimmt, dass sie als Grundlage für die eigene Performance dienen können. Die Wellenformen basieren auf dem Material des erfolgreichen Entertainer-Keyboards EK-50. Es gibt aber auch neue, modernere Klänge in der i3, die auch zu den zusätzlichen EDM-Styles passen. Das akustische Piano ist in vielen Variationen vertreten. Ich habe im Folgenden eine kleine Auswahl angespielt. Man erkennt, dass schon die einzelnen Sounds zum Teil aus Layern bestehen.

Audio Samples
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Piano Mix Piano&Pad Piano Vergleichs-MIDIfile

Jetzt eine Auswahl der 200 Sound Sets, die aus bis zu vier Einzelsounds bestehen. Die Klangqualität ist für ein Keyboard in dieser Preisklasse sehr gut.

Audio Samples
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DW EP&Pad Click Organ Church Full Kalimba DistGuitar SmallStrings SynthBrass1 Brass/Bass ThreePipes

Auch moderne Sounds sind an Bord:

Audio Samples
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Popping PluckSyn Trancy Pizz Big Synth Trap Hit

Jeder Style verfügt außerdem über vier Style Sets, das sind Sound Sets, die passend für den Style programmiert wurden. Die gibt es bei den größeren Keyboards der Pa-Serie auch, beim vergleichbaren Kollegen EK-50L gibt es hingegen nur ein mit dem Style verknüpftes Set, das sogenannte STS (Single Touch Setting). Die vier Style Sets kann man bei der i3 bequem über die entsprechenden Tasten SET1 bis SET4 anwählen. Bei einigen Styles sind auch nicht alle vier Sets programmiert. Man kann die Sounds und Parameter dieser Sound Sets beliebig verändern und seinen Bedürfnissen und seinem Geschmack anpassen. Die Effekt-Sektion bietet hier 173 verschiedene Effekttypen, von Reverb bis Distortion, da ist für jeden Sound etwas Passendes dabei! Viele Sounds sind mit einem Default-Effekt versehen, den man durch einen anderen ersetzen kann, wobei die Effekte nicht im Detail verändert werden können, lediglich der Send-Level lässt sich pro Part einstellen. Es stehen insgesamt vier Effekt-Blöcke zur Verfügung, dabei wirken Effekt 1 und 2 auf die Keyboard-Parts und Effekt 3 und 4 auf die Style-Parts. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das Effekt-Menü in der i3 …

Abspeichern muss man diese Eigenkreationen dann aber zusammen mit dem gewählten Style, den Sounds, dem Tempo und den gewählten Effekten in einer sogenannten Set-Liste. Man betätigt die BANK-Taste solange, bis im Display der gewünschte Buchstabe (A-J) angezeigt wird. Danach drückt man erneut die BANK-Taste und gleichzeitig die gewünschte Set Listen-Taste (1-5), um den Speichervorgang abzuschließen. Ich finde den Namen Set Liste für eine einzige Registrierung etwas irreführend, weil ich damit eher eine Abfolge von Registrierungen verbinde. Beim Einschalten wird übrigens immer Set Liste A-1 geladen. Hier sollte man also seine ‚Lieblings-Anfangs-Einstellung‘ abspeichern. Die Bänke A-C sind werkseitig bereits belegt, können aber auch überschrieben werden. 

Styles

Die 270 Styles sind zum Großteil alte Bekannte aus dem altbekannten EK-50. Sie bestehen aus acht Parts: Bass, Drums, Percussion, und weiteren fünf Parts für zusätzliche Instrumente. Genau wie bei den Keyboard-Parts können diese Arranger-Parts leicht verändert werden: Man kann die Parts ein- und ausschalten und Parameter wie Klangfarbe, Volumen und Effekt-Send-Level ändern. Diese Veränderungen werden in einer Set Liste dann auch dauerhaft gespeichert. Ein Style kann während der Wiedergabe variiert werden. Es gibt zwei Intros, vier Variationen, zwei Fills, ein Break und zwei Endings. Im Vergleich zum EK-50 wurden einige eher altbackene Styles weggelassen und dafür 23 neue Styles hinzugefügt. Hier zunächst einige EK-50 “Klassiker”:

Audio Samples
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BigBandMed Macarena Reggae2 Salsa2 Lite Bossa Groove Ballad Cinema Bld

Hier einige neue Styles, die man auch im aktuellen EK-50L findet:

Audio Samples
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Smoke Ocean On You Rumba Morning

Schließlich ein paar Styles, die exklusiv nur in der i3 zu finden sind:

Audio Samples
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Soulful AnalogBeat Gold Beats Old School

Insgesamt ist das bewährte Material aus den erfolgreichen EK-50-Keyboards übernommen und modernisiert worden. Der Arranger der i3 läuft stabil und flüssig. Leider kann man die Styles nicht tiefgreifender editieren als oben erwähnt.

Sequenzer

Die i3 verfügt über einen MIDI-Sequenzer mit 16 Spuren und Echtzeitaufnahme, mit welchem maximal 999 Songs mit 100.000 Noten aufgenommen werden können. Man wählt ein Sound Set, einen Style und ändert gegebenenfalls die Einstellungen nach seinen Wünschen. Dann einfach die Recording-Taste – die mit dem schwarzen Kreis rechts neben SYNC START – drücken, und mit der Start/Stop-Taste – links neben SYNC START -wird die Aufnahme gestartet. Mit der rechten Hand spielt man die Melodie, während die linke Hand für die Akkorde zuständig ist. Auch Fills und andere Variationen des Styles werden mit aufgezeichnet. Ein erneuter Druck auf die Start/Stop-Taste beendet die Recording-Session und die aufgezeichneten Inhalte werden automatisch als User-Song gespeichert.
Beim Abspielen kann man auf der Tastatur den Song mit den Live-Parts begleiten, auch eine Loopwiedergabe ist möglich. Man kann User-Songs verändern, indem man Teile des Songs durch erneutes Aufnehmen ersetzt oder im Overdubbing-Modus überlagert. Ein Step Editing ist nicht möglich. Anschließend kann ein User-Song auch ins SMF-Format konvertiert werden, damit er auch auf anderen GM-kompatiblen Geräten abgespielt werden kann. Neben MIDI-Songs können auch WAV- und MP3-Dateien wiedergegeben werden. Es gibt auch drei MIDI-Demosongs, die das Soundmaterial der i3 veranschaulichen. WAV-Dateien können per USB-Recording-Funktion aufgezeichnet werden; auf diese Weise habe ich die Audio-Beispiele dieses Tests erstellt. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der Sequenzer-Modus …

Chord Mode

Ein interessantes Feature der i3 hätte ich eher in einem Entertainer-Keyboard für Einsteiger vermutet als in einer Workstation: Wenn man die Taste CHORD MODE links neben dem Display betätigt, leuchtet die untere Reihe des linken Tastenfeldes rot, und man ist in der Lage, die Akkordfunktion des Arrangers über die Tasten CHORD 1 bis CHORD 8 anzusteuern. Das ist für Anfänger gedacht, die noch nicht in der Lage sind, die Harmonien mit der linken Hand zu greifen. Leider sind die Akkorde für jeden Style festgelegt und können auch nicht verändert werden. Diese Funktion sehe ich eher als Spielerei für Einsteiger an, um ein Gefühl für die Möglichkeiten der Begleitautomatik zu bekommen. Vielleicht kommt da noch ein Update, welches das Instrument um diese Funktionalität ergänzt.

Klang

Die i3 hat einen sehr guten, ausgewogenen Grundsound, der sich mit den beiden Equalizer-Reglern sehr schnell und effektiv in puncto Höhen und Tiefen anpassen lässt. Ich hätte mir persönlich allerdings lieber ein Filter-Reglerpaar gewünscht (Cutoff/Resonanz), was für mich zeitgemäßer gewesen wäre. Beim wesentlich günstigeren Yamaha PSR-E463 ist beispielsweise ein Live-Control-Reglerpaar vorhanden, mit dem man verschiedene Parameter steuern kann.

Sonstiges

Korg legt dem Instrument einen Code für ein Software Bundle bei. Damit kann sowohl Software für Mac oder PC heruntergeladen werden als auch Apps für iPhone und iPad. So hat man als User die Möglichkeit, mit kostenlosen DAWs wie z. B. Reason Lite von Propellerhead oder Korgs Gadget 2 Le for Mac in die Welt der digitalen Musik-Produktion einzusteigen. Es sind auch viele Software-Synths dabei, wie z. B. die Korg Collection M1 Le, mit dem die legendären Klänge der Ur-Workstation von Korg zu neuem Leben erweckt werden können. Über die Audio-In-Buchse lassen sich externe Instrumente anschließen, oder ein Playback von einem angeschlossenen Media-Player abfeuern, zu dem man dann selbst performt und das Ganze als WAV-Datei aufnimmt, die mithilfe des Sequenzers oder anderen kompatiblen Playern abgespielt wird. Praktisch! Der Eingangs-Pegel des Audio-In Bereichs lässt sich übrigens in den Settings des i3 schnell anpassen. Im MEDIA Menü lassen sich alle SetList-Einträge als BackUp auf ein USB-Medium übertragen und nach Bedarf wieder einladen. Ebenso können in diesem Menü zusätzliche User Styles, die es auch kostenlos von Korg zum Download gibt, in die i3 eingeladen werden. Das sind ca. 90 Styles, die auch nach dem Ausschalten im Speicher erhalten bleiben, aber nur komplett ausgetauscht werden können. Hier einige Beispiele aus den “StyleVolume”-Paketen StyleVol 01 bis StyleVol 06:

Audio Samples
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Jig2 Wishing Pop 8 Beat Flipper New Sweet Ballad

Korg i3 Music Workstation Sound Demo (no talking)

Timeline Inhalt
00:00 – 01:52      Bearbeitung eines Sound Sets
01:53 – Ende      Style und Chord Modus

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Mehr Informationen
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Fazit

Die Korg i3 Music Workstation besitzt die bewährte und sehr gut klingende Sound-Engine des Korg EK-50(L), welche durch eine Reihe neuer PCM-Wellenformen erweitert und mittels zusätzlicher Styles und erweiterter Funktionalität modernisiert wurde. Auf dieser Basis hat Korg das Bedienkonzept leicht verändert und die Hardware in ein elegantes, superleichtes Bühnen-Gehäuse ohne Lautsprecher verbaut. Für einen günstigen Preis erhält der Keyboard-Einsteiger mit der i3 eine Fülle an gut klingenden Sounds, die man sehr schnell auf seine Bedürfnisse anpassen kann. Einerseits kann man zuhause mit dem Arranger eigene Ideen skizzieren und aufnehmen, andererseits nimmt man als Band-Keyboarder die i3 auch mit in den Proberaum, oder zu Gigs. Durch den MIDI-Output ist auch die Einbindung in ein größeres Setup gewährleistet, was den Einsatz der i3 flexibel gestaltet. Somit ist die i3 quasi eine kleine Workstation mit Arranger-Funktionen, bzw. ein Arranger-Keyboard mit den Möglichkeiten einer Workstation, was jeder für sich selbst entscheiden sollte. Interessante Konkurrenz aus eigenem Hause ist der Synthesizer Kross 2, der allerdings keinen Arranger besitzt sowie das neue EK-50L Entertainer-Keyboard, das in der Einsteiger-Klasse zu Hause ist und über ein leistungsstarkes Lautsprechersystem verfügt, aber nicht an den Funktionalitätsumfang der i3 Music Workstation heranreicht. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Anschauen sollte man sich die i3 Music Workstation auf jeden Fall.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Viele sehr gute Sounds und Styles
  • Gute Editier- und Speichermöglichkeiten
  • USB-Audiorecorder
  • MIDI Out
  • Sehr leicht und kompakt
  • Umfangreiches Software Bundle
Contra
  • Einige Parameter nur mit beiden Händen editierbar
  • Externes Netzteil
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Korg i3 Music Workstation Test
Für 425,00€ bei
Die Korg i3 Music Workstation ist eine superleichte Arranger-Workstation, die mit universalem Charakter und sehr guten Klangeigenschaften punktet.
Die Korg i3 Music Workstation ist eine superleichte Arranger-Workstation, die mit universalem Charakter und sehr guten Klangeigenschaften punktet.
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