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Tama Star Reserve Hand Hammered Aluminum 14×6,5 Snaredrum Test

Mit dem offiziellen Nummerieren ihrer Star Reserve Modelle haben sie bei Tama offenbar aufgehört, mit der Entwicklung nicht. Und so hat sich heute die neueste Kreation mit dem Namen Hand Hammered Aluminium 14×6,5 im Teststudio eingefunden. Eine kurze Recherche zeigt, dass es sich um das siebte Instrument handelt, welches sich mit dem Prestige-trächtigen Zusatz „Reserve“ schmücken darf. Unter den vorherigen Modellen finden sich Varianten mit gehämmerten Messing– und Kupferkesseln, auch eine waschechte Solid-Snare ist dabei. Ohne auf Preisschilder zu gucken, ahnt der Snarefreund bereits, dass es nicht billiger wird, wenn Reserve draufsteht. In dieser Reihe dürfen die Tama-Konstrukteure nämlich das verbauen, was sie für das absolut Beste halten, hergestellt wird dann auch nicht in China, sondern im japanischen Stammwerk. 

Tama Star Hammered Alu Snare
Tama Star Hammered Alu Snare


Bei unserem Testobjekt handelt es sich um die erste Aluminium-Snaredrum der Serie und um die dritte Metallsnare. Sie zeichnet sich durch verschiedene Spezialitäten aus, die bei anderen Snaredrums entweder gar nicht oder zumindest nicht in dieser Konfiguration erhältlich sind. Es beginnt bei einem gehämmerten Kessel ohne Bördelung, dafür mit satten drei Millimetern Wandstärke. Dieser wird mit massiven Messingspannreifen kombiniert, dazu gibt es Hardware aus dem Oberklasseregal. Was klanglich bei diesen Extravaganzen herauskommt und ob sich die Investition lohnt, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Dicker Kessel mit Hämmerung

Dass es sich bei der Star Reserve Hand Hammered Aluminum Snare um ein sogenanntes Premiumprodukt handelt, zeigt schon die riesige, innen zusätzlich stabilisierte Verpackung. Wie auch die anderen Modelle der Reihe, wird die Aluminum mit einem verschlossenen Briefumschlag samt Echtheitszertifikat geliefert. So feierlich eingestimmt, kommen wir nun zur Snare selbst, der man auch optisch sofort ansieht, dass sie nicht der 300-Euro Klasse entstammt. Der Kontrast zwischen den gelblich matt schimmernden Spannreifen, den verchromten Anbauteilen und dem durch die Hämmerung unregelmäßig texturierten Kessel fällt vielleicht nicht unbedingt in die Kategorie Understatement, macht jedoch ordentlich was her. Sehen wir uns zunächst den Metallzylinder genauer an. Anders als die meisten Alukessel, besteht er nicht aus dünnem Blech mit Bördelung, sondern wurde aus einer kräftigen, drei Millimeter dicken Aluplanke geschnitten, gewalzt und anschließend verschweißt. Die 45 Grad-Gratung wurde, wie auch das eher flache und weite Snarebed, auf die Ränder aufgeschliffen. Diese Bauweise ist für sich genommen schon eher speziell, wirklich außergewöhnlich ist allerdings ihre Kombination mit einer mehrteiligen Hämmerung. In der Mitte fallen die Hammermale größer aus, zu den Rändern hin werden sie kleiner. Das bewirkt nicht nur einen interessanten optischen Effekt, die unterschiedliche Verdichtung soll auch klangliche Einflüsse haben. Ein zusätzliches „Tama Star Reserve“ Metallbadge auf der Außenseite sowie ein Papierschild mit dem Namen des Hämmerers sollen letzte Zweifel an der speziellen Natur dieses Kessels ausräumen. Wie von der Serie gewöhnt, kann die Verarbeitung nur als exzellent beschrieben werden. 

Fotostrecke: 5 Bilder Ungewöhnliches Konzept: dicker Alukessel mit Hämmerung.

Bei den Spannreifen kommt massives Messing zum Einsatz

Auch bei der verbauten Kesselhardware lässt sich Tama nicht lumpen. Statt für die weitverbreiteten Spannreifen aus Stahl oder Zinkguss haben sich die Konstrukteure bei der Reserve Aluminum für Versionen aus massivem Messing mit mattierter Oberfläche entschieden. Die dreifach geflanschten 2,3 Millimeter-Reifen weisen aber noch eine weitere Besonderheit auf, denn sie besitzen an der oberen Seite einen Innenflansch, ähnlich wie bei den alten Slingerland Sticksaver Hoops. Tama nennt sie „Brass Sound Arc Hoops“. Sie nehmen pro Seite acht Spannschrauben auf, welche sich in doppelseitigen Tama Star Böckchen mit Kunststoffunterlagen drehen. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang noch, dass keine normalen Unterlegscheiben für die Stimmschrauben verwendet werden, sondern die speziellen Tama Hold Tight Washers, welche mithilfe einer Metall/Plastik-Sandwichkonstruktion für eine bessere Stimmstabilität sorgen sollen. Als ebenso hübsch designt wie praxistauglich darf die Abhebung gelten, welche auch an vielen anderen Tama Snares ihren Dienst tut und über eine beidseitige Teppichspannungsjustierung verfügt. Eine leichte Rasterung der Rändelschrauben soll selbsttätiges Verstellen verhindern, ein weiteres Feature des Bauteils stellt das per Stimmschlüssel abnehmbare Butt End dar. Wer also das Resonanzfell wechseln möchte, behält so die Teppicheinstellung bei und erspart sich das erneute Einfädeln der Halteschnüre. Der Teppich selbst ist ebenfalls ein hochwertiges Teil aus dem Tama-Programm, 20 unbehandelte Stahlspiralen und eine saubere Verlötung in den Messing-Endplättchen sollen eine präzise Ansprache garantieren. Auch bei den Fellen gibt es ein interessantes Detail zu berichten: Sie kommen nicht, wie bei den meisten anderen Trommeln des Herstellers, von Evans, sondern in diesem Fall von Remo USA mit einem Ambassador coated (oben) sowie Ambassador Snare Side (unten). 

Fotostrecke: 5 Bilder Das untere Badge ist nur der Nobelreihe vorbehalten: „Tama Star Reserve“.
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Praxis

Spitze in Sachen Sound und Handling 

Wie zu erwarten, ist die edle Snaredrum auch in der Praxis eine Freude. Schon haptisch merkt man, dass man etwas Teures in der Hand hält, auf dem Snarestativ erfüllen sich dann die hohen Erwartungen. Alle mechanischen Teile funktionieren absolut weich und gleichmäßig, die speziellen Stimmsicherungen sorgen für einen leichten Widerstand, ohne hakelig zu sein und die Abhebung verrichtet ihren Job lautlos und zuverlässig. Den Gesamtklang der Trommel würde dich als groß und klar, aber nicht aggressiv bezeichnen. Damit erinnert sie mich tatsächlich stark an die Star Reserve Nummer 4, die Hand Hammered Copper. Im Gegensatz zu dieser klingt sie jedoch etwas heller, trockener und „geradliniger“, was einerseits mit dem Kesselmaterial Aluminium, andererseits mit der deutlich höheren Kesseldicke zu tun hat. Absolut herausragend ist die Teppichansprache, welche nicht nur äußerst direkt geschieht, sondern auch perfekt mit dem Kesselton verschmilzt. Herauszuheben ist auch das tolle Spielgefühl, welches mit der Kesseldynamik und der Sensibilität einher geht. 

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Mehr Informationen

Hohe Stimmungen

Mit klarem Ton und erstaunlichem Volumen quittiert die Star Reserve Aluminum Snare auch sehr hohe Stimmungen. Der stabile Kessel komprimiert erst sehr spät, es findet also kaum ein Energieverlust statt. Reduziert man die Fellspannung etwas, geht der Kesselton noch einmal richtig auf, wird bauchig, ohne an Straffheit zu verlieren. Rimshots klingen fett, gleichzeitig warm und ausgewogen. Interessant finde ich, dass die Snare auch in diesen Tunings kaum etwas Metallisches an sich hat. 

Audio Samples
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Hohe Stimmung, solo Hohe Stimmung, Groove Mittelhohe Stimmung, solo Mittelhohe Stimmung, Groove

Mittlere und tiefe Stimmungen

Auch in mittleren und tiefen Stimmungen erinnert mich das Testobjekt stark an die Kupferversion. Der Druck bei harten Schlägen ist fast körperlich fühlbar, besitzt aber nichts Aggressives. Auch der klare Kesselton und die Eigenschaft, über Stimmfehler lange hinwegzusehen, hat die Alu von ihrem Copper-Pendant übernommen. Geht es stimmtechnisch in den Keller, zeigt sich eine Eigenschaft, die speziell Fans der aktuell so angesagten „Wet“-Sounds lieben dürften. Mittig angespielt, weist die Snare nämlich auch ungedämpft kaum störende Obertöne auf, stattdessen liefert sie einen tiefen „Düsch“, garniert mit präzise integrierten Teppichanteilen. Insgesamt ist es schon beeindruckend, wie hochwertig der Klang über so einen weiten Stimmbereich ist. Weitere Tunings und die Auswirkungen starker Dämpfung findet ihr übrigens wie immer im Video.

Audio Samples
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Mittlere Stimmung, solo Mittlere Stimmung, Groove Tiefe Stimmung, solo Tiefe Stimmung, Groove Sehr tiefe Stimmung, solo Sehr tiefe Stimmung, Groove
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Fazit

Wie auch ihr Kupfer-Pendant, die Star Reserve Hand Hammered Copper, kann die Hand Hammered Aluminum im Test auf ganzer Linie überzeugen. Das in Japan gefertigte Instrument ist mit seinem drei Millimeter starken, gehämmerten Kessel und den massiven Messingreifen mit Innenflansch nicht nur konstruktiv interessant, auch die Verarbeitung ist vom Feinsten. Dass man sich die richtigen Zutaten herausgesucht hat, zeigt der äußerst dynamische Sound mit einer musikalischen Balance aus Kesselton und Teppichansprache. Alle spieltechnischen Details setzt die Snare mühelos um, bei Bedarf kann sie beeindruckend druckvoll und voluminös werden. Besondere Stärken besitzt sie auch in tiefen und sehr tiefen Stimmungen, wo sie immer straff und sauber bleibt. Dass sie bei all diesen Qualitäten keine Diva ist, was eventuelle Stimmungenauigkeiten angeht, dürfte besonders Drummer freuen, die häufig das Tuning anpassen müssen. Natürlich sind knappe 1000 Euro eine Ansage, wer jedoch eine vielseitige Snare höchster Qualität sein Eigen nennen möchte, sollte die Trommel unbedingt mal anspielen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • klarer, großer Kesselton
  • hervorragende Ansprache
  • sehr gute Dynamik
  • gutmütiges Stimmverhalten
  • exzellente Verarbeitung
  • musikalisch integrierte Rimshots und Rimclicks
Contra
  • keins
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Tama Star Reserve Hand Hammered Aluminum 14×6,5 Snaredrum Test
Für 1.049,00€ bei
Die kann was: Eine perfekte Verarbeitung und höchste Klangqualität liefert die Tama Star Reserve Aluminum Snaredrum im Test.
Die kann was: Eine perfekte Verarbeitung und höchste Klangqualität liefert die Tama Star Reserve Aluminum Snaredrum im Test.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: TAS1465H Star Reserve Hand Hammered Aluminum
  • Herstellungsland: Japan
  • Kesselgröße: 14″ x 6,5″
  • Kesselmaterial: Aluminium, handgehämmert,
  • Kesselstärke: 3,0 Millimeter
  • Hardware: dreifach geflanschte, massive Messingreifen mit Innenflansch
  • 8 Bridge-Type Spannböckchen
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Anleitung, Echtheitszertifikat
  • Preis (Verkaufspreis April 2021): 998,00 EUR

Seite des Herstellers: https://www.tama.com/eu

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