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Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 Test

Mit der Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 liefert der amerikanische Hersteller eine alternative Variante des Jason Richardson Modells, die auch Fans mit kleinerem Geldbeutel ansprechen soll. Jason erlangte durch sein Mitwirken bei Bands wie “Born of Osiris” und “Chelsea Grim” eine große Popularität und zählt zu den neuen Aushängeschildern von Prog-Rock, Metal und moderner, virtuoser Gitarrenmusik. Bereits seit geraumer Zeit darf er sowohl ein 6- wie auch ein 7-saitiges Signature-Modell aus dem Hause Music Man sein Eigen nennen.
Die allerdings gehen nicht gerade zum Taschengeldkurs über die Ladentheke. Umso erfreulicher erscheint deshalb die Nachricht, dass die Music Man-Tochterfirma Sterling beide Modelle zu etwa einem Drittel des Preises

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anbietet, und dabei sowohl optisch als auch bei den Spezifikationen versucht, so wenig Abstriche wie möglich zu machen. So kommt auch die Sterling-Version im typischen Look mit einem Erlekorpus und einem Ahornhals, weist jedoch andere Pickups, andere Hardware und mit Indonesien auch ein anderes Herstellungsland auf. Die Siebensaiter-Version der preiswerten Richardson-Signature steht nun zum Test bereit.

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Details

Korpus

Der Korpus der Richardson 7 besteht aus Erle und ist mit einer Maserpappel-Decke garniert, die aufgrund des ansprechenden Holzmusters ihrem Namen auch alle Ehre macht. Die Lackierung des Instruments wird als “Natural Poplar Burl Burst” bezeichnet, wobei es sich um einen Farbverlauf handelt, der ähnlich einer traditionellen Sunburst-Lackierung transparent beigefarben in der Mitte beginnt und die attraktive Maserung sehr gut zum Vorschein bringt, in Richtung der Zargen jedoch in einen dunklen Braunton übergeht.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 erweitert den Tonumfang mit einer zusätzlichen B-Saite nach unten.

Die Korpusform ist, wie bei Music Man Cutlass-Modellen üblich, eine Strat-artige Doublecut-Variante, wobei das Horn des unteren Cutaways sogar zusätzlich verjüngt wurde. Das Bodyshaping wirkt ausgesprochen körperfreundlich und übertrumpft durch die angenehmen Rundungen in puncto Geschmeidigkeit und Komfort aus meiner Sicht sogar den klassischen Stratkorpus.

Als Brücke kommt ein schwarzes und im Korpus plan versenktes Zweipunkt-Tremolo zum Einsatz, dessen ansteckbarer Arm durch eine seitlich angebrachte Inbusschraube in seiner Beweglichkeit eingestellt werden kann. Das Arbeiten damit gestaltet sich sehr elegant und die Stimmstabilität ist für ein Tremolosystem dieser Gattung angemessen. Durch die unterfräste Konstruktion sind Whammy-Stunts sowohl nach oben als auch nach unten umsetzbar. Unterhalb des Tremolos befinden sich der Dreiwegschalter und zwei Potis für die Pickups, wobei das gesamte Regelwerk deutlich stärker in Richtung Korpusmitte verlagert wurde, als das beispielsweise bei einer Les Paul oder entsprechenden Modellen von Ibanez der Fall ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Hardware der Richardson 7 ist komplett in schwarz gehalten.

Auch die Rückseite des Korpus ist mit der Burst-Lackierung versehen, allerdings zeigt sich hier lediglich die Maserung des Erlekorpus. Dort sind auch die Kunststoffabdeckungen für die Tremoloeinheit und die Elektronik angebracht sowie ein Batteriefach, das den obligatorischen 9V-Block beheimatet. Gurtpins und Klinkenbuchse wurden an den üblichen Stellen der Zargen positioniert.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Blick auf die Korpusrückseite fällt auf mehrere Kunststoffabdeckungen.

Hals

Der Hals kommt mit einer 648 mm Mensur und beim Holz entschied man sich für das zunehmend populärer werdende geröstete Ahorn, dem ein Palisandergriffbrett aufgeleimt wurde. Die Halsrückseite fühlt sich relativ matt und unbehandelt an und schmiegt sich extrem komfortabel in die Handfläche. Auch wenn über das Halsprofil keine konkreten Angaben gemacht werden, könnte man hier auf ein flaches C-Shape tippen. Die Sattelbreite beträgt 49,5 mm und das Griffbrett hat einen Radius von 40 cm, was relativ flach ist und komfortable Bendings in jeder Lage ermöglicht. Der Hals-Korpusübergang wurde nicht verjüngt, allerdings verleihen die Verrundung des Halsfußes und der damit verbundene weiche Übergang ein sehr angenehmes Gefühl beim Spielen in den hohen Lagen.

Fotostrecke: 7 Bilder Beim Hals kommt das zunehmend populärer werdende geröstete Ahorn zum Einsatz.

Die Richardson 7 kommt mit 24 Medium Jumbo-Bünden, die allesamt gut abgerichtet und verrundet sind, jedoch leider nicht poliert wurden, was bedauerlicherweise zu einem ziemlich rauen Bending- und Vibratogefühl führt. Selbstverständlich sind unpolierte Bünde bei preiswerteren Gitarren keine Seltenheit und sicherlich auch ein Makel, den ein Gitarrenbauer leicht beheben kann, aber bei einem Preis von über 1000 Euro will ich das so nicht durchgehen lassen.
Die Griffbrettmarkierungen bestehen aus klassischen weißen Punkteinlagen. Die Saiten laufen in Richtung Kopfplatte über einen schwarzen Kunststoffsattel zu einer 5 plus 2 Offset-Anordnung der Mechaniken, die bei diesem Modell als Locking-Tuner ausgeführt sind und in Sachen Hersteller nicht näher benannt werden. Die Halsschraube für den Dual Action-Halsstab ist nicht an der Kopfplatte, sondern am Hals-Korpusübergang anzutreffen und kann dort mit dem im Lieferumfang enthaltenen Metallstift eingestellt werden.

Elektrik

Das Instrument ist mit zwei aktiven JR-Humbuckern ausgestattet, die von Music Man speziell nach den Vorgaben von Jason Richardson gewickelt wurden und direkt in den Korpus montiert sind. Zum Umschalten der Pickups dient ein robuster Dreiwegschalter, ebenfalls in Schwarz. Die Elektronik ist mit einem Volume- und einem Tone-Poti ausgerüstet, die beide mit einer zusätzlichen Push/Push-Funktion versehen sind. Dabei erfolgt das Umschalten hier übrigens durch Drücken und nicht durch Hochziehen der Potis. Beim Volume-Poti aktiviert man damit einen 12 dB Volume-Boost, wohingegen das Tone-Poti einen Coil-Tap realisiert. Die Schaltung ist so ausgelegt, dass auch ohne Aktivierung der Coil-Tap-Funktion am Tonepoti die Zwischenstellung stets gesplittet ist, sodass insgesamt fünf Positionen möglich sind:
– Bridge PU
– Bridge & Neck PU (beide gesplittet)
– Neck PU
– Bridge PU gesplittet
– Neck PU gesplittet

Fotostrecke: 8 Bilder Auf der Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 kommen zwei Tonabnehmer zum Einsatz.

Zum Lieferumfang gehören der Tremoloarm, ein gut gepolstertes Sterling Deluxe Gigbag, ein Metallstift für den Truss Rod und zwei Inbusschlüssel.

Fotostrecke: 2 Bilder Im Lieferumfang der Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 ist ein gepolstertes GigBag enthalten,…
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Praxis

Trocken angespielt wirkt die Gitarre sehr lebendig und fühlt sich aufgrund der Korpusform und des Halsmaterials sehr bequem an. Die Saitenlage und die Oktavreinheit sind einwandfrei eingestellt und auch die Halsneigung ist tadellos. Ein häufiges Problem bei 7-Saitern ist die Intonation der tiefen B-Saite, insbesondere bei 648 mm Mensuren, und auch beim Testkandidaten gilt es, beim Tuning gut aufzupassen. Auch hier sollte man versuchen, einen Kompromiss zwischen offenem und gegriffenem Ton zu finden, oder auch einmal mit diversen Saitenmarken und/oder -stärken zu experimentieren, die ein passendes Tuning vielleicht einfacher ermöglichen. Für die Soundfiles spiele ich zunächst direkt in ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks.
Clean angespielt präsentiert sich die Gitarre sehr mächtig und die Pickups zeigen eine hohe Ausgangsleistung und ordentlich Druck. Wie man es bei aktiven Bauformen erwarten darf, ist der Grundsound etwas “hi-fi”-ig und kommt natürlich auch in den Zwischenpositionen vollkommen brummfrei daher. Die gesplittete Zwischenstellung fällt im Pegel etwas ab und bringt die charakteristischen glasigen und perlenden Sounds, die sich für cleane Pickings gut eignen, für Funk jedoch aus meiner Sicht etwas zu wenig Bauch besitzen. Der Hals-Humbucker hingegen liefert voluminöse und warme Sounds, mit denen man auch jazzige Klänge hervorzaubern kann.

Audio Samples
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Clean – alle Pickups Clean – Steg- und Hals-Pickup gesplittet Clean – Funky – Zwischenposition Clean – Jazzy – Neck
Die Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 liefert neben amtlichen Metalsounds auch gutklingende Clean- und crunchige Mid-Gain-Sounds.
Die Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 liefert neben amtlichen Metalsounds auch gutklingende Clean- und crunchige Mid-Gain-Sounds.

Nun möchte ich mir Riffs mit mittleren Gainwerten anhören und parke einen Walrus Audio Ages Overdrive vor meinen Bassman. Die Richardson 7 entpuppt sich hier als durchaus wandlungsfähig und liefert auch für Mid-Gain Classic-Rock überzeugende Ergebnisse. Der gesplittete Halshumbucker macht aus dem Modell natürlich noch keine Strat, aber der leicht britzelige Vintage Rock-Sound wird relativ gut transportiert.

Audio Samples
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Bluesy Crunch – Overdrive – Neck Split Mid Gain – Overdrive – Bridge

Ich erhöhe den Zerrgrad und wechsele standesgemäß zu einem Peavey 5150.
Man hört ganz klar, dass die Richardson 7 sich in diesen Gefilden am meisten zuhause fühlt. Die Ausgangsleistung der Pickups kitzelt eine Spur Extra-Gain aus der Vorstufe und Riffs kommen druckvoll rüber. Beim Spielen mehrstimmiger Akkorde über mehrere Saiten löst die Gitarre gut auf und trennt die Saiten sehr klar, und auch bei höheren Gainwerten bleibt der Bass definiert und matscht nicht.
Die Elektrik verrichtet ihren Dienst tadellos und das Boost-Poti ist eine tolle Dreingabe, wenn man einen fast cleanen Amp in die Zerre fahren will, um beispielsweise zum Solospiel zu wechseln. Nuancierte Spielweisen lassen sich mit dem Volume-Poti relativ gut regulieren, auch wenn die Pickups nicht ganz so dynamisch reagieren wie hochwertige, passive Kandidaten. Das Tone-Poti arbeitet ebenfalls sehr wirkungsvoll, auch wenn eine vollkommen zurückgenommene Stellung hier eher weniger Einsatz finden dürften, da der Sound doch sehr mulmig und dunkel wird. Leadsounds mit singenden und durchsetzungsfähigen Solo-Lines setzt die Richardson gut um, lediglich die bereits erwähnten unpolierten Bünde trüben den positiven Ersteindruck und bremsen das Spielgefühl enorm. Das ist bedauerlich, denn der Spielkomfort des Halses ist schon mit den Einstellungen ab Werk extrem hoch.

Audio Samples
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5150 – Medium Gain Riff – Rhythm Channel 5150 – High Gain Riff – Lead Channel 5150 – Boost Poti 5150 – Dynamic Picking – Volume 5150 – Tone Pot 5150 – Leadsound – Steg- und Hals-Pickup
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Fazit

Die Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 ist eine tadellos verarbeitete und vielseitige Gitarre, die darüber hinaus noch durch eine attraktive Optik und eine extrem bequeme Korpusform punkten kann. Auch wenn das Modell und vor allem die Pickups sicherlich eher auf die Metallfraktion ausgelegt sind, lassen sich durch die Splitfunktion, den Boost und die insgesamt fünf verschiedenen Pickup-Positionen eine Vielzahl an Sounds gewinnen, die von HiFi-igen Cleans über crunchige Mid-Gain-Sounds bis zu fetten Metal-Brettern eine große Range abdecken. Das Spielgefühl der Gitarre könnte aufgrund des tollen Halses und der tadellosen Werkseinstellung eigentlich hervorragend sein, allerdings verwundert es mich sehr, dass man ein Modell, das knapp 1200 Euro kostet, mit unpolierten Bünden ausliefert, die meine Spielfreude doch merklich getrübt haben. Die Intonation der B-Saite ist bauartbedingt sowohl beim Testkandidaten als auch bei Vergleichsmodellen mit gleicher Mensur stellenweise problematisch, hier könnte jedoch das Experimentieren mit diversen Saitenmarken und -stärken Abhilfe schaffen. Von den oben genannten Punkten abgesehen bekommen Freunde der härteren Gangart hier ein flexibles und zuverlässiges Instrument zu einem angemessenen Preis.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • große Soundpalette von clean bis Metal
  • flexibel durch Split- und Boost-Möglichkeiten
  • attraktive Optik
  • komfortable, ergonomische Korpuskontur
Contra
  • Bünde nicht poliert
Artikelbild
Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 Test
Für 1.111,00€ bei
Die Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 glänzt mit einer großen Soundpalette von Clean bis Metal, einer attraktiven Optik und einer ergonomischen Korpuskontur.
Die Sterling by Music Man Cutlass Richardson 7 glänzt mit einer großen Soundpalette von Clean bis Metal, einer attraktiven Optik und einer ergonomischen Korpuskontur.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sterling by Music Man
  • Name: Cutlass Richardson 7
  • Typ: E-Gitarre, 7-Saiter
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Farbe: Natural Poplar Burl Burst (NPB)
  • Korpus: Erle
  • Decke: Maserpappel
  • Hals: gerösteter Ahorn
  • Griffbrett: Palisander
  • Mensur: 648 mm
  • Griffbrettradius: 400 mm
  • Sattelbreite: 49,5 mm
  • Bünde: 24 Medium Jumbo-Bünde
  • Tonabnehmer: 2x Music Man Designed JR Humbucker
  • Potis: 1 Volume-Regler mit Push/Push-Funktion für Volume-Boost, 1 Tonregler mit Push/Push-Funktion für Coil-Tap
  • Schalter: Dreiweg-Kippschalter
  • Tremolo: Modern Tremolo
  • Mechaniken: Locking Tuner
  • Hardware: schwarz
  • Zubehör: Gigbag, Werkzeug
  • Ladenpreis: 1199,00 Euro (April 2021)
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Der Erlekorpus besitzt eine Maserpappel-Decke mit einer sehr ansprechenden Holzmaserung.

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