Wie packe ich bloß mein ganzes Equipment für den nächsten Gig ein? Diese Frage ist oftmals der Auslöser, bevor es an die Anschaffung eines DJ-Bags geht. Doch einfach draufloskaufen ist eine schlechte Vorgehensweise.
Es macht nämlich schon einen Unterschied, ob man nur mit dem DVS unter`m Arm in den Bus springt und in die nächstgelegene Bar geht, ob eine Performance mit MIDI-Controller und FX-Board oder ein Auftritt mit Notebook, Mixer, Triggerpad, Keyboard und Co. ansteht. Ein Kandidat, der für all diese Szenarien infrage kommen könnte, ist das Ortofon Digibag.
Hardware Auf den ersten Blick erscheint der Rucksack zunächst einmal groß. Und zwar ausreichend groß, um allerlei nützliche Gegenstände zu verstauen, die ein Künstler so zu seinem Standard-Gepäck zählt. Also Laptop, Audio-Interface, Kabel, Vinyls und weitere Accessoires. Die Tasche ist überwiegend aus schwarzem Nylon gefertigt. Einzige Farbkomponenten sind die knallroten Ortofon Schriftzüge auf der Vorderseite und dem Schulterpolster. Geschleppt wird mit Rücken, Schulter oder Tragegriff. Gegen Abrieb am Boden schützen vier Gummifüße. Bei Maßen von 440 x 440 x 270 mm bringt der Proband im Leerzustand etwa 1,7 kg auf die Waage. Das ist ungefähr deckungsgleich mit dem Gewicht eines kompletten Mini-DJ-Sets bestehend aus Audio2Interface, 9“-Netbook und Faderfox DJ3. Dennoch wirkt der Proband handlicher als die großen Studiobags.
Eigentlich besteht das Digibag ja aus zwei Teilen. Da ist zum einen eine herausnehmbare Polstertasche, die in vielen Fällen als Laptopbehausung dienen wird. Die Aufschrift „Vinyl preservation Academy“ könnte aber einen dezenten Hinweis darauf geben, dass sie auch sehr gut für den Transport digitaler Steuervinyls und einiger Notfallplatten dienen könnte. Der Test ergab ein Volumen für rund 20 Vinyls und zwei Timecodes. Prima. Das Notebook wandert in ein separat angeschafftes Neopren-Sleeve.
Der zweite Part ist der Rucksack selbst. Die gut gepolsterte Hauptasche hat eine Fläche von etwa 35 x 16 cm und ist 45 cm tief. Sie beherbergt einen handtiefen Einschub, zwei Seitenschlaufen und eine klettverschlossene Minitasche, etwa für wichtige Speicherkarten oder ein kleines Schloss, das durch die Ösen der leichtgängigen Zipper an der Hauptasche gezogen wird. Sehr schön.
An der Rückseite ist eine praktische Trolleylasche angebracht. Dahinter befindet sich ein Schnellzugriffsfach, etwa für ein Musikmagazin oder einen Schreibblock. Auch die Seitentaschen sind mit 20 x 5 x 15 cm ziemlich geräumig ausgefallen. Sie bieten Platz für Tonabnehmersysteme oder persönliche Items, nehmen aber beispielsweise auch ein Faderfox-Modul auf. Das vordere halbrunde Abteil ist wie geschaffen für den Transport eines Kopfhörers. Der Schlitz im Inneren nimmt bereitwillig Bahn-Tix, iPod, In-Ear-Phones, Mobiltelefon oder USB- und WLAN-Stick auf. Dazu noch einen Beutel mittlerer Größe für das Audio-Interface, die dazugehörigen Kabel und Netzteile. Auch die kleine Frontbag ist gepolstert und verstaut griffbereit Field-Recorder, Promo-CDs, Visitenkarten und dergleichen. Holla.
Funktionalität und Handling Da geht schon einiges rein ins Ortofon Digibag, sogar das obligatorische Zweit-T-Shirt findet noch eine Nische. Ich habe den Burschen mal mit einem Traktor-Scratch-Setup bestückt. Also mit Laptop, Audio-Interface, Kontrol-X1 und zusätzlicher Maschine, dazu zwei Timecodes, Nadel-Systeme, Kopfhörer, Multicore-Kabeln, Flipcam und dem SD-Card Set-Recorder.
Unsere Testnotebooks in den Formaten 13, 15.4 und 16.1 Zoll können ohne Ausnahme angemessen untergebracht werden. Auch für einen MIDI-Controller Marke VCI-100 ist zusätzlicher Raum vorhanden. Der Akai und Ableton-gepowerten Remix-Performance ist Ortofons Digibag allerdings nur bedingt gewachsen. Weder APC40, 25er Volltasten-Keyboard noch Vestax VCM-600 passen hinein. Für kleineres Equipment a´la APC20, Launchpad und LPK-25 reicht‘s indes. Und auch Dinge des täglichen Lebens, wie Sonnenbrille, Getränk und Lutschbonbons brauchen nicht zuhause zu bleiben.
Tragekomfort Nach mehreren Einsätzen kann ich dem Digibag einen angenehmen Tragekomfort bescheinigen. Die Gewichtsverteilung ist gut, der Rucksack sitzt, wie ich finde, ziemlich angenehm auf dem Rücken, selbst wenn ein umfangreicheres Set zum Einsatz kommt. Der solide vernähte und zusätzlich verpoppte Tragegriff ist sehr zweckdienlich, wenn man das Gerät zum Entladen auf einen Tisch verfrachtet. Ein wenig mehr Polsterung an der Auflage des Schultergurts hätte allerdings nicht geschadet, zudem könnte sie ruhig etwas größer ausfallen. Ist die Tasche bis zum Anschlag vollgestopft, kommt man schon auf ein Gewicht, dass man nicht unbedingt nach ein paar morgendlichen Jägermeistern auf dem Rücken per Fahrrad transportieren möchte. Wenn die Schultern also mal eine Pause brauchen, kann der DJ, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, sein Digibag auch auf dem optional erhältlichen Ortofon LP-Trolley 90 ziehen.
Nachfolgend findet ihr eine tabellarische Zusammenfassung der Merkmale.
Das Ortofon Digibag ist das ideale Transportgerät, wenn der Besitzer eine Menge Ausrüstung mit zum Gig nimmt. Angefangen mit dem 16,1-Zoll-Notebook-Boliden über Vinyl-Platten, Nadelsysteme, Kopfhörer, bis hin zum MIDI-Controller und Zweit-Shirt nimmt der Rucksack alles auf, was der kreative Artist für sein DJ-Set benötigen könnte. Die Aufteilung ist durchdacht, Außen- und Trennwände sind gepolstert, das Hauptfach ist zudem abschließbar. Die Reißverschlüsse sind leichtgängig und haken nicht. Die Verarbeitung ist vom Rucksackriemen bis hin zum Tragegriff über weite Strecken gelungen, nur die Schultergurtpolster und -größe sind etwas dürftig. Gummifüße schützen gegen Abrieb beim Bodenkontakt. Ein besonderes Schmankerl ist die extra Polstertasche, entweder für Laptop, oder falls dieses schon eine Schutzhülle besitzt, für bis zu 20 empfindliche Vinyls. Live-Performern sei gesagt: Für die APC40 reicht es leider nicht, der kleine Bruder APC-20, Akais LPK oder LPD finden aber locker Platz. Für den täglichen Trip mit der überfüllten S-Bahn ist die Bag aufgrund ihrer Größe und 1,7 kg Nettogewicht dennoch nur bedingt zu empfehlen. Für den digitalen DJ auf Reisen, der viel Frickelzeug mitschleppen muss ist sie in meinen Augen, vor allem mit dem optionalen Trolley, eine absolut interessante Option. Und das zu einem fairen Preis von 52 Euro.
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