Steinberg/Yamaha CMC-TP Test

Gerade die Bedienvorgänge, die im Kern wenig mit der Musik selbst, sondern mehr mit der Navigation in Cubase-Projekten zu tun haben, wie das Scrollen, Setzen von Lokatorpunkten und Loops, erfordern oft die größten Wege mit der Maus, da sich die zugehörigen Bildschirmelemente meist in einigem Abstand von den Spurparametern befinden.

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Ob und wenn ja wie gut der Steinberg / Yamaha CMC-TP Transport Controller hier die Bedienung vereinfacht, haben wir für euch getestet.

DETAILS

Bereits an der Anzahl von Bedienelementen lässt sich absehen, dass der CMC-TP fraglos einer der mächtigeren Götter innerhalb des CMC-Olymp ist. Schreiten wir also die Funktionen von Norden nach Süden ehrfurchtsvoll ab: Die erste Zeile beherbergt Taster für das Setzen von Locator-Punkten, das taktweise Vor- und Zurück Navigieren sowie einen Button, mit dem sich der Locator-Bereich automatisch an das aktuell ausgewählte Element anpasst. Zusätzlich lassen sich allen vier Tastern Shift-Doppelfunktionen (F1-F4) zuweisen.
In der Reihe darunter haben es sich die Tasten Lokator-Links/Rechts-Anfahren, Schneller Vor-/und Rücklauf bequem gemacht. Die Shift-Funktionen hier sind fest auf Lokator-Links/Rechts-Setzen und Frame-genau vor und zurück eingestellt. In der dritten Zeile harren der Shift-Button selbst sowie Taster für Marker-vor/zurück sowie Spur-kopieren auf ihren Einsatz.
Auch im TP-Controller kommt ein Touch-Fader zum Einsatz. Hier allerdings – im Gegensatz zu den anderen Steuerpulten der CMC-Serie – in horizontaler Anordnung. Er kennt insgesamt sechs verschiedene Betriebsmodi:
1.) Jog: Man steuert durch Darüberstreichen das Jog-Wheel. Je schneller man den Finger entlang des Schiebereglers bewegt, desto schneller wird die Rotationsgeschwindigkeit des Jog-Wheels im Transportfeld von Cubase. Der Status des Jog-Wheels erscheint dabei im Schieberegler.
2.) Shuttle: Steuert durch Darüberstreichen die Shuttle-Geschwindigkeit. Der Status des Shuttle-Wheels im Transportfeld von Cubase erscheint im Schieberegler.
3.) Locate (Positionszeiger bewegen): Bewegt durch Darüberstreichen den Positionszeiger. Der Status des Positionsreglers im Transportfeld von Cubase erscheint im Schieberegler.
4.) Scroll (Bildlauf): Durchblättert die Event-Anzeige nach der Anzeigeposition. Die aktuelle Anzeigeposition in der gesamten Länge der Event-Anzeige erscheint im Schieberegler. Eine Besonderheit ist hier, dass sich durch „Zusammen- und Außeinanderziehen“ mit zwei Fingern der Zoom-Faktor ändern lässt.
5.) Zoom: Zoomt beim Darüberstreichen waagerecht in den Anzeigebereich im Event hinein oder aus ihm heraus. Die aktuelle Anzeigebreite in der gesamten Länge der Event-Anzeige erscheint dabei im Schieberegler.
6.) Tap Tempo: Ermöglicht das Eintappen des Tempos.
In der untersten Reihe des CMC-TP sind die Standard-Funktionen Cycle, Stop/Play und Record angebracht. In Form von Doppelbelegungen stehen hier ferner Metronom-An/Aus, Auf-Null-Springen und Event-vorwärts-gehen bereit.

Das Layout des CMC-TP im Details
Das Layout des CMC-TP im Details

PRAXIS

Erstaunlicherweise wird einem beim Hantieren mit dem TP-Controller klar, wie oft man sich beim Produzieren mit – im weitesten Sinne – organisatorischen Handgriffen wie der Navigation, dem Setzen und Anfahren von Locatorpunkten und schlichtem Starten/Stoppen beschäftigt. Alle Bedienvorgänge, die über die Taster laufen, gehen dabei sicher und – nach einer gewissen Einarbeitungszeit – häufig schneller als mit der Maus von der Hand.
Ein zwiespältiges Bild ergibt sich in Hinblick auf den Touch-Fader: Im Jog- und Shuttle-Modus erweist sich das Prinzip des Darüberstreichens als durchaus zuverlässige Methode, um Stellen im Arrangement anzufahren. Auch die Modi Scroll und Tap-Tempo sind überzeugend umgesetzt. Schaltet man in die Betriebszustände Locate, Bildlauf und Zoom wird die Sache stellenweise etwas ungenau. So reagierte das Scrolling auf meinem Testsystem (einem i7-Boliden, der sich auch bei aufwändigsten Produktionen grundsätzlich unterfordert zeigt) mit einer merklichen Latenz und lief dann seltsamerweise noch ein bisschen „nach“, selbst wenn ich den Finger bereits vom Controller weggezogen hatte. Da der Touch-Fader in den anderen Modi und beim Gesamttest der CMC-Serie ein latenzfreies Verhalten zeigten, gehe ich an diesem Punkt von einem Software-Bug aus, der im Zuge eines Updates zu beheben sein dürfte.

Fazit

Trotz der vorgenannten Nickeligkeit im Scroll- und Zoom-Modus sollte man den TP-Controller auf einen der vordersten – wenn nicht gar den ersten Platz – der Wunschliste bei der Planung eines CMC-Systems stellen. Tatsächlich macht es in seinem Fall auch Sinn, ihn einzeln zu betreiben – nämlich dann, wenn es beispielsweise darum geht, vom Aufnahmeraum oder der Keyboard-Burg aus den Rechner in der Regie fernzusteuern.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Perfekte Cubase-Integration
  • Ideal für die Fernsteuerung des Rechners vom Aufnahmeraum aus
  • Modulares Konzept
Contra
  • Scroll- und Zoom-Modus reagieren (auf unserem Testsystem) etwas träge
Artikelbild
Steinberg/Yamaha CMC-TP Test
Für 82,00€ bei
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Technische Daten
  • modularer USB Micro Controller für Steinberg Cubase
  • 17 hintergrundbeleuchtete Gummi-Tasten und 4 frei belegbare Funktionstasten für Play, Stop, Record, Rew, Fwd, Cycle, Nudge und Marker
  • Touch Slider steuert Jog, Shuttle, Locate, Scroll, Zoom, Metronom und Tap Tempo
  • inkl. Download Version von Cubase AI 6 (bei Steinberg nach Registrierung downloadbar)

Herstellerlink: Steinberg

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von Numinos

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