PreSonus FaderPort Test

PreSonus FaderPort im bonedo-Test – Die Produkte des 1995 gegründeten amerikanischen Herstellers PreSonus decken mittlerweile eine große Bandbreite an Hard- und Software für Musik- und Audio-Produktionen ab. Nachdem man sich zunächst mit preisgünstigen Geräten am Markt etabliert hat, überraschte PreSonus mit einem relativ hochpreisigen, diskreten Mikrofonvorverstärker, dem ADL 600 Tube Amp. Als eine weitere innovative Überraschung folgte die direkte Einbindung von Celemony Melodyne in PreSonus´ DAW-Software Studio One, mit der man versucht, der etablierten Konkurrenz Kunden abzujagen.

USB DAW-Controller PreSonus FaderPort im Test: One love, one life, one fader !
USB DAW-Controller PreSonus FaderPort im Test: One love, one life, one fader !


Vergleichsweise unspektakulär wirkt dagegen der eher puristisch ausgestattete und sehr kompakte USB DAW-Controller FaderPort. Wie der Name und auch erste scheue Blicke auf die Bedienelemente vermuten lassen, liegt das Hauptaugenmerk auf Fader, Pan und elementarer DAW-Steuerung – und NICHT der Steuerung von Plug-Ins und virtuellen Instrumenten. Braucht man so was?
Nachdem ich (noch so gerade) zu der Generation gehöre, die mit Bandmaschine und analogem Mischpult gearbeitet hat, war es für mich vor etwa 10 Jahren ein seltsames Gefühl, die erste reine DAW-Produktion (nur mit Mann und Maus) zu „fahren“. Nach ca. 20 Minuten waren sämtliche Vorbehalte vergessen und seitdem dienten ggf. anwesende Fader lediglich dem direkten Zugriff auf Kopfhörer- und Regie-Mix bei Aufnahmesessions. Getreu dem Motto „richtige Kerle brauchen keinen Fader/Controller“ habe ich es teils belustigt verfolgt, wenn im Kollegenkreis enthusiastisch ein DAW-Controller angeschafft wurde, der dann nach spätestens zwei Wochen in einem Regal, Ebay-Angebot, o.ä. gelandet ist.    
Dementsprechend „un-enthusiastisch“ bin ich an den Test des PreSonus FaderPort herangegangen. Doch diesmal lief es anders: Der FaderPort hatte die zwei Wochen Regalaufenthalt bereits hinter sich, bis ich mich bequemte, den Treiber zu installieren und den Controller anzuschließen. Einige Tage später habe ich mir dann einen eigenen FaderPort bestellt! Was ist passiert? Liebe auf den zweiten Blick? Anscheinend, wenn auch mit kleinen Hindernissen. Für wen sich eine nähere Betrachtung des kompakten DAW-Controllers lohnt und welche Probleme ggf. auftreten können, findet ihr heraus, wenn ihr weiterlest.

Details

Überblick

Mit seinen kompakten Ausmaßen von 18 x 13 x 4cm hat der PreSonus FaderPort nicht viel direkte Konkurrenz zu fürchten. Allenfalls der etwas teurere Frontier AlphaTrack, der meines Wissens nicht mehr hergestellt wird, sowie der CM-CH von Steinberg/Yamaha (nur für Cubase ) stellen in gewisser Weise vergleichbare Produkte dar. Neben seinen 24 Tastern zur Kontrolle verschiedener DAW-Funktionen und dem Pan-Encoder sticht der 100mm lange Fader sofort ins Auge. Hierbei handelt es sich um einen mit 1024 Schritten hochauflösenden, berührungsempfindlichen und motorisierten (Dual-Servo Drive Belt) Alps-Fader – Profiwerkzeug, das auch in weitaus teureren Konsolen und Controllern Anwendung findet! Der Fader wird nur bei angeschlossenem, im Lieferumfang enthaltenen Netzteil vom Motor angetrieben. Ohne Netzanschluss ist der FaderPort über die USB-Stromversorgung voll funktionstüchtig, mit Ausnahme des „Flying Fader“-Betriebs. 

Der Faderport von hinten: Netzteilanschluss, USB-Buchse, FS-In und eine Kensignton-Buchse.
Der Faderport von hinten: Netzteilanschluss, USB-Buchse, FS-In und eine Kensignton-Buchse.

Verarbeitung

Das Gehäuse macht einen sehr robusten und professionellen Eindruck. Die metallene Deckplatte ist sauber verarbeitet, und die soliden Taster sind relativ schwergängig, haben aber einen gleichmäßigen, spürbaren Druckpunkt. Der Fader und der fein gerasterte Pan-Encoder fühlen sich genauso an, wie man es von professionellen Geräten gewohnt ist – absolut kein Vergleich zu beispielsweise irgendwelchen Plastik-Masterkeyboards, die auch für sich beanspruchen, DAW-Controller zu sein. Die Taster leuchten bei Betätigung verschiedenfarbig, entsprechend der angewählten Funktion. Des weiteren sind sie gut lesbar beschriftet. Hierbei kann es ggf. Host Programm-bedingt geringfügige Abweichungen zwischen Beschriftung und tatsächlicher Funktion geben. 

Im dunklen Studiolicht sind die bunten Hintergrundbeleuchtungen der Taster natürlich am besten zu erkennen.
Im dunklen Studiolicht sind die bunten Hintergrundbeleuchtungen der Taster natürlich am besten zu erkennen.

DAW-Steuerung

Der PreSonus FaderPort ist für den Einsatz mit allen gängigen DAW-Programmen konzipiert. Bei der Einbindung in das Host-Programm unterscheidet man zwischen einer HUI-Emulation und dem sogenannten Native-Mode, welcher auf die unterstützten Programme unterschiedlich zugeschnitten ist. Ein simples Beispiel: Der „TRNS“-Taster öffnet unter den meisten Host-Programmen das Transport Fenster, was z.B. bei Apple Logic wenig Sinn macht, da es sowieso Dauergast auf dem Bildschirm ist. Die freundlichen Leute von PreSonus haben diesen Button mit der Funktion „Track Zoom“ vorbelegt, was recht praktisch ist, bei Bedarf aber auch geändert werden kann. Welche Programme unterstützt der FaderPort denn nun im Einzelnen? 

Unterstützte Programme

Native-Mode:

  • Ableton Live
  • Cakewalk Sonar 6 und spätere Versionen
  • Logic Express/Logic Pro 7 und spätere Versionen
  • Magix Samplitude 10
  • Magix Sequoia 10
  • MOTU digital Performer 4 und spätere Versionen
  • PreSonus Studio One
  • Steinberg Cubase SX3 und spätere Versionen
  • Steinberg Nuendo 3 und spätere Versionen

HUI-Emulation:

  • Avid Pro Tools 6 und spätere Versionen
  • Avid Pro Tools M-Powered 6 und spätere Versionen
  • Steinberg Cubase LE, SE und SL 3 und frühere Versionen (mit Einschränkungen)
  • Steinberg Nuendo 2 und frühere Versionen (mit Einschränkungen)

Bedienelemente

Die 24 Taster, die neben Motorfader und Pan der DAW-Steuerung dienen, sind praxisgerecht in folgenden Kategorien gruppiert: Transport, Window View, Fader Mode und Channel Select. Desweiteren finden wir rechts vom Panoramaregler die Taster Mute, Solo und Rec (Record Enable). 

In der „Transport-Gruppe“ befindet sich der Shift-Taster, der diverse Doppelfunktionen anderer Taster aktiviert. Diese zusätzlichen Funktionen sind an der Beschriftung ober- bzw. unterhalb der jeweiligen Taster deutlich zu erkennen. Außerdem schaltet er z.B. den Panoramaregler bei Pro Tools Stereospuren vom linken auf den rechten Kanal, diesmal ohne Hinweis auf der Geräteoberfläche. Je nach verwendeter DAW-Software verbergen sich teilweise eine Vielzahl programmspezifischer Funktionen hinter Tastenkombinationen, die nur aus der Bedienungsanleitung oder den Zuweisungsfenstern der Host-Programme ersichtlich sind. Bei Ableton Live war man anscheinend besonders engagiert. In der Bedienungsanleitung wird eine Vielzahl für mich recht willkürlich erscheinender Tasterkombinationen zur Steuerung diverser Programmfunktionen aufgeführt.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Layout für Ableton Live.

Die weiteren Tastengruppen dienen Einstellungen bezüglich Fensteranordnung, Automationsmodus sowie Kanalwahl und bieten keine großen Überraschungen. Der Off-Taster (Fader Mode) deaktiviert die Faderfunktion in beiden Richtungen und somit auch den Motor – falls exzessive Lautstärken-Automationsfahrten des Faders das Fledermausgehör des Engineers mal stören sollten. 
Getestet habe ich den PreSonus FaderPort mit ProTools 10, Cubase 5 und Logic Pro 9 auf einem MacBook Pro/OSX 10.6.8/32Bit. Wie bewährt sich der Controller und welche Hürden gab es bei der Integration zu bewältigen?

Kommentieren
Profilbild von Pawl

Pawl sagt:

#1 - 23.03.2013 um 03:11 Uhr

0

Hi,erstmal vorweg: schöner Test zu einem wirklich interessanten Gerät.
Leider ist die Konkurrenzanalyse allerdings nicht ganz vollständig. Unmittelbare Konkurrenz stellt auch der Icon Qcon Lite dar: http://www.thomann.de/de/ic...Hier wäre es wirklich interessant zu erfahren, wie sich die beiden Controller im Vergleich zueinander schlagen!
Hoffentlich könnt ihr da noch einen weiteren Test durchführen. :)

Profilbild von Peter Koenemann

Peter Koenemann sagt:

#2 - 23.03.2013 um 19:46 Uhr

0

Hi Pawl, danke für Deinen Hinweis. Den Icon Controller hatte ich während meines Tests noch nicht auf dem Radar. Es würde mich auch interessieren wie er sich schlägt und werde mal versuchen einen Test anzuregen!

Profilbild von Pawl

Pawl sagt:

#3 - 23.03.2013 um 21:59 Uhr

0

Hi Peter,das wäre echt cool, weil über den Controller noch recht wenig im Internet zu lesen ist. Dabei verfügt er auf dem Papier über wesentlich mehr Funktionen als der Faderport.

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Numinos sagt:

#4 - 03.04.2013 um 16:07 Uhr

0

Gesagt, getan:
http://www.bonedo.de/artike...

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Chris sagt:

#5 - 11.04.2013 um 21:58 Uhr

0

Hmmm, bin immer noch am fummeln hier, neueste Firmware konnte mir nicht helfen, habe Windows 7 Ultimate x64 und Cubase Elements (6) auch 64bit, habe sogar mal die .dll in den Component Ordner kopiert und was nun ? Liegt es an den Einstellungen im Cubase selber, Gerät steht nicht in der Liste...Hilfe, will unbedingt dieses Gerät benutzen bzw. behalten...

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Chris sagt:

#6 - 12.04.2013 um 00:04 Uhr

0

also gut, vielleicht doch zu blond gewesen, Integration dieses tollen Gerätes doch möglich,in den Midieinstellungen durch ein + kann man das Gerät doch auswählen und siehe da...lediglich noch ein Problem mit dem Motorfader...

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Chris sagt:

#7 - 13.04.2013 um 01:13 Uhr

0

Motorfader läuft endlich, aber nur per Downgrade auf Firmware 1.2, wie es in vielen Foren auch steht, tolle Sache, kann es nur jedem empfehlen, toller Test hier, weiter so......

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Felix Klostermann sagt:

#8 - 13.04.2013 um 16:05 Uhr

0

Moin Chris, danke für dein Feedback! Es freut uns, dass der Faderport auch endlich bei dir funktioniert. Sicherlich, die Installation ist etwas fummelig, aber wenn es denn einmal funktioniert, ist der Faderport schon ne tolle Sache, oder ? :-)

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Chris sagt:

#9 - 14.04.2013 um 01:33 Uhr

0

Moin, Felix ;-), jep, tolle Sache der Faderport, werde ihn nicht mehr hergeben, erleichtert mir die Arbeit, überlege schon mal ein Video bei youtube auf Deutsch mal reinzusetzen, da es doch wahrscheinlich Leute gibt, die sowas dann doch lieber wieder zurückschicken und sich geärgert haben, dabei denke ich ist es in der Preisklasse eins der besten Produkte denke ich......

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Live Setup sagt:

#10 - 16.04.2013 um 23:58 Uhr

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LIVE! Setup
Once you have installed the FaderPort drivers and connected your FaderPort, press the STOP button to change the FaderPort’s mode of operation. The “OUTPUT” and “UNDO” buttons will begin to flash. Press the “OUTPUT” button to enter LIVE mode, press the “UNDO” button to exit. Once you have pressed the “OUTPUT” button, launch LIVE!

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Ich sagt:

#11 - 09.10.2014 um 22:52 Uhr

0

Also mein Faderport rockt nun unter Cubase 5.Bei angeschlossenem Faderport kurz den Resetknopf mit nem dünnen Pin gedrückt und die
Presonus Firmware 1.3.8 unter Suche bei Presonus gefunden und installiert.Sicherstellen, daß das Gerät beim flashen des Chips nicht gestört wird - also Antivirusprogramm aus - sonst 'dem' Gerät kaputt)Treiber installieren (bei mir für W7 32bit-Version und die dll-datei kopieren und unter Components bei Steinbergordner einfügen.Unter Geräte 'Geräte konfiguren ganz oben links am Bildrand das + anklicken und den Presonus Faderport anwählen. Wenn dann unter 'Fernbedienungsgeräte' der Faderport erscheint noch eben die Midieingänge auf Faderport stellen und fertig :-)

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