Anzeige

Gemini CDMP-7000 Test

Mit dem CDMP-7000 hat Gemini auf der NAMM-Show im Frühjahr 2012 für Aufsehen gesorgt. Schlappe 1150 € UVP verlangt der US-Hersteller für seine vollausgestattete DJ-Workstation, deren Feature-Liste aufhorchen lässt. Das Gerät verfügt über zwei separate Laufwerke mit großen Jogwheels und einen vollwertigen Dreikanal-DJ-Mixer. Es spielt Musik von CD, USB-Medien oder SD-Karten ab. Auch in Sachen Dateiformate gibt sich das Multitalent flexibel und kommt mit MP3-, AAC-, WAV- und AIFF-Files bestens zurecht. Zwei Touchscreens sollen für Bedienkomfort und den nötigen Überblick während der Performance sorgen.

Schraeg_2


Als vollwertiger Mischer bietet unser Proband zudem alternative Eingangsquellen an und kann mit Phono-Signalen, einem Mikrofon oder mit einem digitalen USB-Signal befeuert werden. Obendrein ist die Konsole zum MIDI-Protokoll kompatibel und hat zwei Effektabteilungen für kreative Naturen im Gepäck. Keine Frage, ein derart stattlicher Funktionsumfang kostet bei den meisten Konkurrenten einiges mehr. Spontan fällt mir da ein „Pionier“ auf dem DJ-Sektor ein, der zumindest optisch nicht zu verleugnende Parallelen aufweist. Die Kernfrage lautet jedoch: Wie ist es um die Qualität und Anwenderfreundlichkeit des CDMP-7000 bestellt? Wenn hier die Daumen nach oben zeigen, dann hat Geminis Workstation das Potential zum absoluten Geheimtipp für alle zu werden, die trotz begrenztem Budget auf professionelle Features nicht verzichten möchten. 

Details

In dem mächtigen, bunt bedruckten Karton finde ich zu meinem Erstaunen nur wenig Gegenstände, und zwar die eigentliche Workstation, zwei Cinch-Strippen, ein Netzkabel zur Spannungsversorgung sowie eine deutschsprachige Anleitung. Diese ist umfangreich, in ihren Ausführungen leicht verständlich und beinhaltet viele Abbildungen, sodass ein schneller Einstieg gewährleistet ist. Mit einem Kampfgewicht von fast acht Kilogramm und stattlichen Maßen von 730 x 110 x 320 Millimetern (B x H x T) macht der CDMP-7000 einen ziemlich massiven Eindruck, den der komplett aus Metall gefertigte Unterbau und das stabile Kunststoff-Chassis untermauern. Besonders positiv fallen mir adhoc die Jogwheels ins Auge, denn diese sind mit fast sechs Zoll Durchmesser ziemlich groß und verfügen außerdem über eine sehr gute Aufhängung. Auch die Fader des zentralen Mixers fühlen sich hochwertig an. Sämtliche Tasten und Drehregler des Gerätes sind griffig und wurden stabil im Gehäuse verbaut. Einzig die etwas wackeligen Track-Select-Drehknöpfe fallen hier aus dem Rahmen. Eine durchgehend gute Figur hingegen machen die Anschlussbuchsen am Front- und Backpanel. Zwar sind sie nicht vergoldet, aber die Qualität stimmt unterm Strich. Ich kann bis hierher festhalten, dass der CDMP-7000 ein robustes, sauber verarbeitetes Tool ist, bei dem es in Sachen Material- und Verarbeitungsqualität kaum etwas zu beanstanden gibt.

Gemini CDMP-7000 Lieferumfang
Gemini CDMP-7000 Lieferumfang

Anschlüsse

Am Backpanel befindet sich links der Einschaltknopf, gleich neben der Netzkabelaufnahme. Sechs analoge Ausgänge sind ebenso auf der Rückseite zuhause. Da wäre zunächst der symmetrische Master zu nennen, welcher in Form von zwei XLR-Buchsen bereitsteht. Das gleiche Signal lässt sich ferner noch einmal via Stereo-Cinch abgreifen. Zum Monitoring kann der Booth-Out genutzt werden. Der Record-Ausgang bietet sich zur Aufnahme an. Beide CD-Player können auch ohne den integrierten Mixer genutzt werden. Zu diesem Zweck stehen deren Signale zusätzlich an den Stereo-Cinch-Ausgängen CD1 und CD2 bereit sowie in digitaler Form an den S/PDIF-Anschlüssen Digital CD1 und Digital CD2.
Dazu gesellen sich fünf analoge Inputs (4x stereo und 1x mono). Geräte mit Line-Pegel werden an Aux1, Aux2 oder den beiden Kombi-Eingängen Line1/Phono1 sowie Line2/Phono2 angeschlossen. Letztgenannte lassen sich per Umschalter mit Plattenspielern nutzen. Zur Befestigung der Erdungskabel ist eine große Schraube verbaut. Mit Ausnahme von Aux2, welcher in Form einer dreieinhalb Millimeter großen Klinkenbuchse vorliegt, handelt es sich bei allen analogen Stereo-Inputs um Cinch-Buchsen.
Zum Anschluss eines Mikrofons dient eine XLR-Klinken-Kombi. Dieser Eingang steht zusätzlich am Frontpanel als 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse bereit. Die USB-Buchse Typ-B ist dazu gedacht, den CDPM-7000 an den Rechner anzuschließen, als Audiointerface zu nutzen und die MIDI-Kommunikation zwischen Software und der Gemini-Workstation sicherzustellen. Auf der Arbeitsoberfläche sind die Einschübe für Wechselspeicher beheimatet. Gemini spendiert gleich zwei Kopfhörerausgänge, die sich an der Vorderseite des Gerätes befinden – standesgemäß als kleine und große Klinkenbuchse ausgeführt.

Fotostrecke: 6 Bilder Gemini CDMP-7000 Frontpanel

Features

Der Gemini CDPM-7000 ist eine DJ-Workstation mit zwei Slot-in Multimedia-Playern, einem vollwertigen Dreikanal-Mixer und zusätzlichem USB-Audiointerface nebst MIDI-Schnittstelle. Die beiden Laufwerke spielen Audio- und Daten-CDs mit den Dateiformaten WAV, MP3, AAC und AIFF ab. In Gang kommen sie durch die gewohnte Play/Pause/Cue-Kombination, deren Tasten erfreulich groß ausgefallen und durch LED-Kränze beleuchtet sind. Die ebenfalls üppigen Jogwheels haben einen Außendurchmesser von 16,5 Zentimetern sowie eine Griffoberfläche von 14 Zentimetern im Durchmesser. In der Mitte des Tellers ist ein kreisrundes Display montiert, wo ein blauer, rotierender Zeiger eine auf 33,3 rpm laufende Schallplatte simuliert, während eine rote Anzeige den zugewiesenen Cue-Punkt oder im Slip-Modus die normale Playback-Position darstellt. Ein weißer Ring in der Mitte leuchtet auf, wenn das Jogwheel im Vinyl-Modus berührt wird. Der griffige Rand besteht aus Gummi, während die berührungsempfindliche Oberseite aus Metall gefertigt wurde. „Jog Adjust“ dient zum stufenlosen Justieren des Bewegungswiderstandes.
Anhand zweier Search-Buttons können bestimmte Song-Positionen angefahren und Cue-Punkte auf den Frame genau korrigiert werden. Zum Skippen durch Titellisten hingegen dienen die Tasten „Track Search“. Möchte ich die Abspielrichtung umkehren, ist der Reverse-Button zu betätigen. Zusätzlich wurden die Player mit je drei Hotcues bestückt. Durch Betätigen von „Memo“ lassen sich vorhandene Markierungen wieder löschen. „Loop In“ definiert den Startpunkt einer Wiederholschleife, „Loop Out/Adjust“ den Endpunkt des Loops, dessen Länge im Nachhinein mit dem Jogwheel verändert werden kann. Um eine Schleife zu verlassen oder erneut hineinzuspringen, betätigt man „Reloop/Exit“.

Effekte

Beide Laufwerke sind außerdem mit je einer Effektabteilung ausgestattet. Hier stehen Filter, Flanger, Echo, Wah Wah, Trance und Bubble zur Auswahl. Drei Tasten selektieren den Klangverwurster, wobei die Effekte eins bis drei im Pitch-Bend-Modus und die Übrigen (drei bis sechs) im Vinyl-Playback-Modus abrufbar sind. Bei der ersten Gruppe aktiviert das Jogwheel meine Auswahl und dirigiert die Parameter, welche bei der zweiten Gruppe einen fixen Wert besitzen und mittels „Hold“ aktiviert werden. Bei der ersten Gruppe fixiert diese Taste den Effektparameter. Der Dry/Wet-Drehregler bestimmt das Verhältnis zwischen Direkt- und Effektsignal.

Zwischen den beiden Playback-Modi „Vinyl“ und „Pitch Bend“ schalte ich mit der Vinyl-Taste um. Zwei Drehregler, treffend bezeichnet mit Start- und Stop-Time, ermöglichen eine stufenlose Regelung der Anlauf- und Bremszeit eines Musikstückes. „Master Tempo” sorgt hingegen für eine gleichbleibende Tonhöhe der Songs bei verändertem Pitch, der über einen 110 Millimeter langen Fader mit Mittenrastung angepasst wird. Der Regelbereich (+/-4, +/-8, +/-16, +/-24, +/-50 und +/-100 Prozent) kann mit der Range-Taste oder über den Touchscreen umgeschaltet werden. 

Audiodateien

… dürfen auch über den USB-Anschluss oder SD-Karten-Slot in den Player gelangen. Mögliche Medien sind USB-Festplatten oder Flashdrives sowie SD(HC)-Karten. Diese müssen im Format FAT, FAT32, HFS+ oder NTFS formatiert sein, um vom Player erkannt zu werden. Woher die Laufwerke ihre Musikdateien beziehen, das bestimmen die Buttons CD, USB und SD. Unterhalb dieser Knöpfe wurde die MIDI-Taste platziert, welche die Player in Controller für Software-Decks verwandelt.
Oberhalb der Jogwheels sind die farbigen Touchscreens platziert. Sie haben eine Größe von 55 x 70 Millimetern und präsentieren unter anderem Titelnummern und die Abspielzeit in Minuten, Sekunden und Frames. Die Position innerhalb eines Songs ist als übergeordneter Balken dargestellt. Außerdem wird angezeigt, ob Auto Cue angeschaltet wurde und welcher Zeitmodus (Remain/Elapsed) aktiv ist. Weitere dargestellte Werte sind BPM (ohne Nachkommastellen), Master Tempo (aktiv/inaktiv), Temporange und Pitch (mit zwei Nachkommastellen). Ferner sind die ID3-Tags Interpret, Song, Bitrate und Genre ablesbar. Ein weiterer Teil des Displays zeigt einen Ausschnitt des Titels (3,2 oder 6,5 oder 12 Sekunden) als rote Wellenform an. Außerdem werden Loops innerhalb der Wellenform in Gelb visualisiert. Darüber ist ein weißer Balken dargestellt, der dazu dient, Effektparameter per Touchscreen zu steuern.
Im unteren Teil der Anzeige ist der Library-Browser zu sehen. Dieser zeigt Tracks und Ordner an, die per Touchscreen (optional abschaltbar) ausgewählt werden können. Gleich neben dem Display findet sich das Select-Drehrad ein, welches ebenfalls zum Durchsuchen von Ordnern oder Songlisten herhalten kann. Durch Herunterdrücken öffne ich Verzeichnisse oder Musikdateien werden in den Player geladen. Der Back-Button dient zum Zurückspringen innerhalb der Ordnerstruktur. Außerdem kann der Select-Knopf den Kontrast des Displays stufenlos verändern. Insgesamt bietet der CDMP-7000 vier verschiedene BPM-Modi an. ID3, Manual und Auto kann ich mit dem BPM-Button anwählen. Der BPM-Lock-Modus lässt sich hingegen durch zusätzliches Drücken von „Lock“ aktivieren. Hierbei wird der Pitch des Songs per Select-Drehrad eingegeben. Drücke ich auf „Auto Cue/Time“, wird die „Luft“ am Anfang eines Songs bis zum ersten Cue-Punkt weggelassen. Weiter geht’s mit dem Mixer.

Mixer

Via Kippschalter stehen jedem Kanal drei Input-Quellen zur Auswahl:

  • Kanal 1: Aux1, USB-Input, Aux2 
  • Kanal 2: Player1, PC-Input, Line1/Phono2 
  • Kanal 3: Player2, PC-Input, Line2/Phono2

Sämtliche Kanäle sind mit Gain-Reglern, mittengerasterten Dreiband-Equalizern und einer zehnschrittigen Mono-LED-Pegelanzeige ausgestattet. Die Fader weisen einen Regelweg von 47 Millimetern auf. Der Crossfader wurde zusätzlich mit einer Schnellwechselvorrichtung bestückt. Drei Schalter dirigieren Fadercurve, Reverse und die Faderstart-Funktion des Crossfaders. Die komplette Mikrofon-Sektion des Mixers wurde auf das Frontpanel ausgelagert, wo der Level-Regler zugleich Gain und Lautstärke justiert, während sich der Klang mit einem Zweiband-EQ angleichen lässt. Ein Dreifach-Switch schaltet das Mikrofonsignal ein oder aus und aktiviert den Talkover. Hier ist auch der Booth-Regler zu finden.
Die Cue-Quellen werden mit separaten Drucktasten auf der Arbeitsoberfläche ausgewählt. „Cue/PGM“ blendet stufenlos zwischen Master und Vorhöre hin und her. Neben dem herkömmlichen Stereo-Monitoring ist ein Mono-Split-Cueing möglich. Dann ist der Master rechts zu hören, während das Preview links erklingt. Die Gesamtlautstärke wird mit dem Cue-Volume-Regler für beide Kopfhörerbuchsen simultan eingestellt.
Als Controller eingesetzt, kann der CDPM-7000 neben MIDI auch mit dem schnelleren HID-Protokoll arbeiten. Wer das Gerät zusätzlich als Audiointerface nutzten möchte, kann folgende Konfigurationen vornehmen:

  • 24 Bit/192 kHz 
  • 24 Bit/96 kHz 
  • 24 Bit/48 kHz 
  • 16 Bit/44,1 kHz
Fotostrecke: 3 Bilder Gemini CDMP-7000 Display
Anzeige

Praxis

Das gesamte Layout des CDMP-7000 wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich. Der Großteil der Bedienelemente wurde praxisgerecht angeordnet. Nichts wirkt überladen, kein Regler oder Knopf steht zu nah am anderen. Bravissimo! Die griffigen Regler, klare Beschriftungen und die überwiegend großen, verschiedenfarbig beleuchteten Tasten unterstützten den Workflow ebenfalls. Positiv zu erwähnen sind außerdem die praktischen Gummikappen der USB- und SD-Slots, denn sie schützen die Einschübe vor Feuchtigkeit und Schmutz. Wenig praxisgerecht dagegen scheint mir die Positionierung der Mikrofon- und Talkback-Sektion auf dem Frontpanel des Gerätes. Wer hier sichergehen möchte, was er aktuell genau regelt, der muss auf „Tauchstation“ gehen. Eine sichere Methode, um jemanden aus seinem Flow zu bringen.
Beim Einschalten leuchten zuerst die beiden Touchscreens auf. Ein anschließendes Surren verrät mir, dass beide Laufwerke nun initialisiert werden. Knapp 15 Sekunden dauert die gesamte Prozedur, dann ist das Gerät einsatzbereit. Völlig im grünen Bereich liegen die Zeiten zum Laden und Wechseln der Medien und Songs. Lediglich eineinhalb Sekunden benötigt der Einzug, um eine CD ins Laufwerk zu befördern. Nach weiteren sechs Sekunden Ladezeit meiner Audio-CD kann es losgehen und der Play/Pause-Button blinkt auf. Um von einem zum nächsten Track des Silberlings zu wechseln, braucht der Gemini ebenfalls knapp eineinhalb Sekunden.
Sehr gut gefallen mir die großen Jogwheels, denn sie verfügen über eine sehr stabile Aufhängung, einen griffigen Rand und eine großzügig bemessene, berührungsempfindliche Oberfläche. Das praktische helle Display in Mitte ist eine willkommene Hilfe bei der Arbeit mit den Decks. Punkten kann auch die stufenlose Justierung des Drehwiderstandes, denn sie funktioniert hervorragend. So gestalten sich Pitch-Bends per Jogwheel einfach akkurat. Doch leider haben die beiden Teller einen nicht zu unterschätzenden Schwachpunkt beim Scratching. Denn aktiviert man den Vinyl-Modus, reagieren die berührungsempfindlichen Oberflächen bereits, bevor sie mit den Händen in Kontakt kommen. Befinden sich die Finger knapp 15 Millimeter oberhalb der Drehräder, ohne diese zu berühren, stoppt das Playback. In der Anleitung findet sich leider keine Möglichkeit, um diese Empfindlichkeit zu justieren. Und wenn wir schon in der Thematik sind: Beim Bewegen der Jogwheels entsteht bezüglich des Audiofiles eine leichte, spürbare Latenz, was ein Zusammenspiel mit dem Fader beim Scratchen erschwert. Für Basic-Scratches reicht dies aus, aber filigranere „Kratzer“ sind mit dem CDMP-7000 relativ schwer zu performen. 

Audio Samples
0:00
Scratching

Die automatische BPM-Erkennung des Gerätes arbeitet auch bei „gebrochenen“ Beats ziemlich genau. Leider trifft das nicht auf das manuelle „Tappen“ der Geschwindigkeit zu. Denn bevor der Player die Chance hat, sich auf den richtigen Mittelwert einzustellen, bricht der Modus ab und wechselt zur ID3-BPM-Anzeige. Schade! Obwohl die Search-Taster einen wirklich guten Job erledigen, gibt es dennoch einen kleinen Kritikpunkt. Navigiere ich mit diesen durch ein Musikstück, so gibt es keinerlei akustisches Feedback, wo ich mich aktuell im Song befinde. Das Signal wird stumm geschaltet. So bin ich diesbezüglich alleine auf die visuelle Kontrolle des Displays angewiesen.
Die Loop-Sektion überzeugt hingegen ohne Einschränkungen. Die Tasten reagieren sehr schnell, wodurch sich kinderleicht saubere Schleifen erzeugen lassen. Sollte man einmal bei den Start- und Endpunkten danebengelegen haben, so kann man dies mit der Loop-Korrektur im Handumdrehen ausbessern. Das macht wirklich Spaß! Und auch die drei Hotcues funktionieren hervorragend und erweitern die kreativen Möglichkeiten beim Mixing sehr. Gleiches gilt für den Reverse-Modus, welcher die Songs störungsfrei in umgekehrter Richtung abspielt. Für noch mehr kreative Möglichkeiten sorgen die frei einstellbaren Start- und Stoppzeiten der Laufwerke. Top! 

Audio Samples
0:00
Start fast, middle, slow Stop fast, middle, slow

Die USB-Anschlüsse habe ich mit einem USB-Stick und einer ein Terrabyte großen Festplatte (beide FAT32) getestet. Meine zwei Gigabyte große SD-Karten hingegen war NTFS formatiert. Auch bei diesen Medien funktionierten Pitch-Bends, Scratching, Looping, die Master-Tempo-Funktion und dergleichen ohne Probleme.
Obwohl die beiden Touchscreens grundsätzlich zuverlässig arbeiten, gestaltet sich deren Bedienung aufgrund der teilweise kleinen Bereiche oft etwas umständlich. So ist etwa ein genaues Hinspringen zu einer bestimmten Position per Zeitbalken nur bedingt möglich. Unter anderem auch, weil man am Rand des Touchscreens stärker drücken muss, als dies in der Mitte der Anzeige nötig ist. Aber auch Felder wie BPM-Mode und Pitch-Range sind aufgrund ihrer kleinen Maße mit größeren Fingern etwas schwieriger zu bedienen. Außerdem verfügt die Song/Ordner-Anzeige über keinerlei Scroll-Funktion, sodass immer nur maximal drei Titel oder Verzeichnisse im Display sichtbar sind. Trotz Touchscreen können Ordner und Songlisten nur mit dem Select-Drehknopf durchsucht und Titel geladen werden. Zwar sind die Möglichkeiten des Touch-Modus etwas eingeschränkt, doch hat das eigentliche Display eine gute Qualität was Helligkeit, Kontrast und den Informationsgehalt angeht. Besonders die Darstellung der Wellenform und der Schleifen gefällt mir. Transienten können trotz der relativ schmalen Anzeige gut erkannt werden. Positiv hervorzuheben ist ferner die Möglichkeit, den Kontrast des Displays stufenlos zu verstellen und nahezu allen Lichtverhältnissen optimal anpassen. Die Player selbst liefern einen druckvollen, sauberen Sound. Die Master-Tempo-Funktion arbeitet ebenfalls zufriedenstellend. Erst ab einem Pitch von minus acht Prozent oder plus sechs Prozent treten hörbare Artefakte auf.

Audio Samples
0:00
Master-Tempo 0 Prozent Master-Tempo plus 3 Prozent Master-Tempo minus 3 Prozent Master-Tempo plus 6 Prozent Master-Tempo minus 6 Prozent Master-Tempo plus 10 Prozent Master-Tempo minus 10 Prozent

Die Änderung der Effektparameter per Jogwheel funktioniert zwar gut, doch lassen sich lediglich die Hälfte der insgesamt sechs Effekte auf diese Weise steuern. Auch vom Sound her ist das Ergebnis eher gemischt. Klingen Filter und Echo recht gut, sind die Presets für Flanger und Trance eher als unterdurchschnittlich einzustufen. Was ich außerdem in dieser Sektion vermisse, ist die Möglichkeit, die Effekte mit dem Songtempo synchronisieren zu können. 

Fotostrecke: 4 Bilder Gemini CDMP-7000 Jogwheel
Audio Samples
0:00
Bubble-FX Echo-FX Flanger-FX Filter-FX Trance-FX Wah-FX

Dank des allgemein klar strukturierten Layouts ist das Handling der Mixer-Sektion des CDMP-7000 leicht und intuitiv. Der mittig platzierte Crossfader ist von beiden Seiten frei zugänglich, ohne dass mir andere Bedienelemente in die Quere kommen. Bezüglich der anderen Drehknöpfe, Schalter und Fader wurde zwischen den einzelnen Bauteilen genügend Platz gelassen. Genauso wie es sein soll. Eine große Hilfe beim Mixen sind außerdem die Pegelmeter mit ihren zehn Segmenten, welche idealerweise Pre-Fader, Post-EQ arbeiten. Die Fadercurves der Channelfader sind fix, doch haben sie eine praxisgerechte Arbeitskurve. Beim Crossfader ist die Charakteristik in zwei Stufen schaltbar. Der Mix-Mode ermöglicht ein sanftes Überblenden von einem Kanal zum nächsten. Während dies anstandslos funktioniert, gibt es beim Scratch-Mode leider leichte Abstriche. Dieser „öffnet“ den Kanal zwar schalterartig, doch geschieht dies erst, nachdem der Fader einen Weg von circa vier Millimetern zurückgelegt hat. Das ist für komplexere Scratches leider definitiv zu viel. Positiv zu erwähnen hingegen ist, dass die Reverse-Funktion des Crossfaders im laufenden Betrieb ohne Unterbrechung des Signals betätigt werden kann. Alle Fader haben eine gute Qualität, verfügen über eine stabile, seitliche Führung und sind angenehm leichtgängig.
In der Cue-Sektion sind Mehrfachauswahlen möglich, die Tasten sind zudem beleuchtet. Das gefällt. Dank des Master/Cue-Drehreglers und des optionalen Mono-Split-Modus bleiben hier kaum Wünsche offen. Außerdem hat der Kopfhörerverstärker einen sauberen Klang und auch für leisere Headphones genügend Leistungsreserven. Hier gibt es nichts zu meckern! Die beiden Phono-Vorverstärker liefern einen zufriedenstellenden Sound. Wünschenswert wären etwas mehr Transparenz in den Bässen und druckvollere Mitten gewesen. Doch bezieht man den Preis dieser Workstation mit in die Rechnung ein, so geht das klangliche Ergebnis völlig in Ordnung. Mein Test zeigte erfreulicherweise, dass auch stärke Schläge auf das Chassis die Musikwiedergabe nicht aus der Ruhe bringen können. Die Anti-Shock-Funktion des CDMP-7000 ist somit absolut top!

Audio Samples
0:00
Phono Preamps CDMP-7000 Phono Preamps Pioneer DJM-909

Das Master-Signal ist besonders im oberen Aussteuerungsbereich erfreulich verzerrungsarm. Dennoch könnte der Sound im Allgemeinen etwas druckvoller sein und über höher aufgelöste Mitten verfügen. Das Ausgangssignal des CDPM-7000-Mixers liegt daher qualitativ eher im Mittelfeld. Das Mikrofonsignal ist zwar erfreulich linear, aber leider auch etwas drucklos. Außerdem kann man ein leichtes Rauschen wahrnehmen. Durch den guten Zweiband-EQ lässt sich klanglich glücklicherweise noch einiges aus dem Signal herauskitzeln. Grundsätzlich funktioniert der Talkover-Schalter des CDMP-7000 zuverlässig, doch wird das Musiksignal dabei leider für meinen Geschmack zu abrupt abgesenkt und angehoben. Die angenehm warmen Dreiband-Equalizer eignen sich hervorragend zum Angleichen der einzelnen Musiksignale. Die Frequenzbänder haben einen satten Cut/Boost, aber leider keine Kill-Funktion.   

Fotostrecke: 4 Bilder Gemini CDMP-7000 Equalizer
Audio Samples
0:00
Mikrofon und Talkover EQ-Cut/Boost Low EQ-Cut/Boost Mid EQ-Cut/Boost Hi

Der digitale Transfer von Audiodaten zwischen dem CDPM-7000 und einem Apple Computer erfolgt über einen regulären USB-Audio-Codec. Dieser kann in den Preferences der OSX-Systemeinstellungen als Audio In- oder Output-Verbindung gewählt werden. Die Anzahl der Kanäle bleibt somit auf einen Stereo-Input und einen Stereo-Output begrenzt. Das Ausgabesignal der Workstation kann per Rechner aufgezeichnet werden, während ein Stereo-Kanal des Computers via USB den Mixer-Kanälen 1, 2 oder 3 zugeordnet werden kann. Das funktionierte im Test ohne Probleme.
Zur Übertragung der MIDI-Signale der beiden Player an einen Computer hatte ich die DJ-Workstation über ein USB-Kabel mit meinem MacBook (2,4 GHz, Intel Core2Duo, OS X 10.5.8) verbunden. Nachdem sich beide Einheiten im MIDI-Modus befanden, öffnete ich die DJ-Software Cross DJ 1.6.1 von Mixvibes. In den Preferences wurde mir angezeigt, dass die Software beide Player als MIDI-Controller erkannt hatte. Nach der Konfiguration ließen sich die beiden virtuellen Laufwerke mit den Bedienelementen der Workstation problemlos steuern. Die Regler der Mixer-Sektion funktionieren ebenso reibungslos mit Cross-DJ.
Neben den Controller-Daten lässt sich auch Audiomaterial via USB übertragen. Leider ist dabei nur eines der beiden Laufwerke in den Audio-Preferences der Software als Input des CDMP-7000 wählbar. Beide virtuellen Player auf diese Art und Weise getrennt in die Workstation zu übertragen, ist leider nicht möglich. Da hilft auch eine zusätzliche Audioverbindung via USB nicht. Die Möglichkeiten, diese DJ-Workstation in Verbindung mit einer entsprechender Software und Computer zu nutzten, bleiben damit Aufgrund der begrenzten Anzahl digitaler USB-Audio-Kanäle beschränkt.

Fotostrecke: 2 Bilder Mixvibes Cross DJ
Anzeige

Fazit

Der CDMP-7000 von Gemini ist eine solide verarbeitete DJ-Workstation, die eine Vielzahl an Features zu einem moderaten Preis von 1150 € (UVP) anbietet. Dafür erhält der frischgebackene Besitzer einen Allrounder mit zahlreichen analogen und digitalen In- und Outputs, der neben Audio- und Daten-CDs auch mit USB-Wechselspeichern und SD-Karten arbeitet. Die beiden Laufwerke verfügen über große, griffige Jogwheels, sehr gute Loop-Sektionen und gesonderte Direkt-Ausgänge (analog und digital). Der interne Mixer wurde mit leichtgängigen Fadern und guten Equalizern bedacht. Dennoch gibt es auch Verbesserungspotenzial. So sind die Berührungssensoren der Jogwheels leider etwas zu empfindlich und die Bedienung der Touchscreens gestaltet sich teilweise etwas schwierig und fummelig. Für meinen Geschmack ungünstig platziert wurde außerdem die Mikrofon- und Talkback-Sektion. Ferner erzeugen die beiden Jogwheels beim Scratchen eine leichte Audio-Latenz und die Scratch-Curve des Crossfaders ist ab Werk nicht optimal konfiguriert. Der Sound könnte detailreicher und druckvoller sein, ist aber unterm Strich angesichts der Preisklasse angemessen. Für mich passt der Gemini gut ins Lager der Einsteiger, Allrounder und Semi-Profis. Als mögliche Einsatzorte kann ich mir Kneipen, Bars, kleinere und mittelgroße Clubs und mobile Diskotheken vorstellen. Professionelle Anwender, die zum Beispiel auf der Suche nach einem bezahlbaren Zweit- oder Ersatzgerät sind, dürfen ebenfalls einen Blick riskieren, es sei denn, sie legen Wert auf uneingeschränktes Scratch-Verhalten. Das Preis-Features-Verhältnis bei unserem Testkandidaten ist nämlich ansonsten erstaunlich gut. 

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Kompatibel mit Audio-CDs, Daten-CDs, USB-Laufwerken und SD-Karten
  • Spielt MP3, AAC, WAV und AIFF ab
  • Integrierte Phono-Preamps
  • Große, griffige Jogwheels
  • Leichtgängige Fader
  • Player verfügen über Direkt-Outputs (analog/digital)
  • Sehr gute Loop-Sektion
  • Klar strukturiertes Layout
  • Vielseitige Cue-Sektion
  • Viele beleuchtete Tasten
  • Kontrast vom Display ist stufenlos regulierbar
  • Guter Anti-Shock
  • Gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Berührungssensoren der Jogwheels etwas zu empfindlich
  • Ungünstig platzierte Mikrofon- und Talkover-Sektion
  • Kein Sound im Search-Modus
  • Manual BPM-Mode nicht ganz ausgereift
  • Talkover arbeitet etwas zu abrupt
  • Bedienung über Touchscreen leicht umständlich
  • USB-Audio In/Out auf zwei Stereo-Kanäle begrenzt
  • Crossfader-Kurve im Scratch-Modus nicht optimal
Artikelbild
Gemini CDMP-7000 Test
Für 629,00€ bei
Gemini CDMP-7000: Multiformat-DJ-Workstation für Notebooks, CD und USB-Datenträger.
Gemini CDMP-7000: Multiformat-DJ-Workstation für Notebooks, CD und USB-Datenträger.
Kommentieren
Profilbild von S.M.-T

S.M.-T sagt:

#1 - 10.07.2013 um 20:31 Uhr

0

Hallo! Also ich bin sehr zufrieden bis jetzt mit diesem Gerät.
Nur leider bekomme ich keine Software mit den Playern gesteuert, die jeweiligen Audiosignale habe ich aber die Player halt nicht.
Vieleicht kann mir da ja jemand helfen.Greezel S.M.-T

Profilbild von Olli

Olli sagt:

#2 - 15.04.2014 um 23:47 Uhr

0

Auch wenn der Test schon älter ist, aber eine "praxisgerechte Arbeitskurve" kann ich dem Crossfader im "smooth" Mode nicht bescheinigen. In der Mitte wird der Sound des laufenden Tracks deutlich leister, ganz am Ende dann plötzlich sehr laut. Somit in der Praxis für sanfte Übergänge gar nicht zu gebrauchen (Firmware 4.4).Könnt ihr hier bei Gemini vielleicht nochmal nachhaken? Ich würde es euch tausendfach danken!

Profilbild von PJoe

PJoe sagt:

#3 - 24.08.2014 um 20:12 Uhr

0

Ich überlege schon lange zeit, mir das CDMP - 7000 zuzulegen. Als Veranstaltungstechnik - Vermieter brauchen wir all-in-one Geräte die leicht für unsere Kunden zu bedienen sind.
Da wir das CDMP - 7000 aber auch unseren Haus-DJ´s mit auf Aufträge geben wollen, muss es (wie es ja ist) MIDI fähig sein.
Leider finden wir nirgendwo aufgelistet welche DJ Software von dem Gerät unterstützt wird.Einige unserer Dj´s benutzen Virtual Dj andere nutzen Serato.Bitte um schnelle Hilfe.MfG

Profilbild von Peter

Peter sagt:

#4 - 27.08.2014 um 12:36 Uhr

0

Moin PJoe,Virtual DJ sollte genau wie Traktor und Mixvibes funktionieren, Serato hat einen Link unterstützter Geräte auf seiner Website.Gruß

Profilbild von Christian Mueller

Christian Mueller sagt:

#5 - 21.11.2014 um 14:25 Uhr

0

Hab seit paar Tagen auch so ein Gerät. Ausgepackt abgetestet und wollte es wieder zurückschicken, da die Anmutung recht "preisgünstig" war. Einen Tag drüber geschlafen und beschlossen, dieses Gerät zu balten, denn ein vergleichbares Gerät gibt es für diesen Preis nicht! Nach der ersten Inbetriebnahme fiel mir ein defekter Kopfhörerverstärker und ein Rasseln im Inneren auf. Trotz den Garantiebestimmungen habe ich dann mal nachgesehen. Nach dem Öffnen des Gerätes ist mir dann sogleich ein 10cm langes Stück unverbrauchtes Lötzinn entgegengekommen, welches sich mal hier mal da auf die Platinen gelegt hatte und sporadische Defekte auslöste. Somit war mir gleich klar, warum das Gerät als B-Gerät verkauft wurde, mit angeblichen nur leichten Verpackungsschäden. Es war aber ein Garantierückläufer auf der 2. Kundentestrennstrecke. Ich nahm die Chance gleich wahr und begutachtete den Rest der verbauten Hardware dabei fiel mir ein leicht überfordertes (warmes) Schaltnetzteil auf und zwei leicht modifizierte Computerlaufwerke mit SATA Kabel. Die Teilebeschaffung dürfte somit einfach sein ;-) Der Rest ist Standardware aus dem 0815 Elektroniksegment, nichts schlechtes aber auch nichts herausragendes....

Profilbild von Andreas Berger

Andreas Berger sagt:

#6 - 21.03.2015 um 19:27 Uhr

0

Hallo,
kann mir jemand schreiben, welche Software ich genau brauche für den Gemini CDMP7000. Ich möchte die Musik vom Notebook steuern können und mit dem Überblendregler am Gerät regeln (von Deck A zu Deck B). Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet und hoffe das mir jemand helfen kann. Ich möchte mit dem Gerät auf kleineren Feiern in der Familie Musik machen und brauche daher keine professionelle Dj-Software die 300€ oder mehr kostet.
LG Andreas

Profilbild von Peter

Peter sagt:

#7 - 25.03.2015 um 18:57 Uhr

0

Hallo Andreas,probier doch mal das kostenlose Mixxx aus. Da hat du zwei Decks und ein Tool, dass dir beim Einrichten hilft :)Gruß
Peter

Profilbild von elson

elson sagt:

#8 - 05.06.2022 um 21:23 Uhr

0

gostaria de saber se esse produto está em estoque Gemini CDMP-7000:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.