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Output Signal Test

Output Signal – die Sample-Library im Test: Die amerikanische Soundschmiede „Output“ legt nach „Rev“ nun ihr zweites Software-Instrument nach. Mit „Signal“ liefert der Hersteller einen virtuellen Klangerzeuger, der auf der sogenannten „Puls Engine“ basiert, mit der sich Klänge durch komplexe Arpeggiatoren, Step-Sequenzer, LFOs und einen Looper zu rhythmischen Klangwelten formen lassen. 

Ouput_Signal_Bild_01_Aufmacher


Durch vier „Macro Fader“ wirkt Signal auf den ersten Blick zunächst wie eine einfache Library ohne viele Möglichkeiten der Klanggestaltung. Doch im Inneren von Signal befinden sich interessante Parameter, durch die statische Sounds der Vergangenheit angehören.
Es gibt übrigens auch noch eine kostenlose Version namens „Signal Free“, die wir ebenfalls getestet haben.

Details

Library

Signal ist für den Sample-Player Kontakt und den kostenlosen Kontakt-Player von Native Instruments erhältlich. Die 40 Gigabyte umfassende Library verfügt über 500 vorgefertigte Presets namens „Pulse Instruments“, die sich praktischerweise mit dem Tag-basierten Browser verwalten lassen. Neben dem Eingrenzen durch die Tags bei der Suche können auch eigene Presets kreiert und beim Speichern mit Tags versehen werden, um sie später schneller wiederzufinden. Ein zusätzliches „User-Tag“ beschleunigt die Suche nach den eigenen Presets.

Der Tag-Browser erleichtert die Suche nach dem richtigen Sound.
Der Tag-Browser erleichtert die Suche nach dem richtigen Sound.

Bedienoberfläche und Konzept

Im Wesentlichen besteht Signal aus den drei Hauptfenstern „Pulse Engine“, „Pulse Instruments“ und „Effects“.

Fotostrecke: 3 Bilder Die drei Hauptfenster: Pulse Engine, …

Zur Klangerzeugung dienen zwei Layer, in die jeweils ein synthetischer Klang oder ein real aufgenommenes Instrument geladen werden kann. Unter den „Synths“ befinden sich einfache Wellenformen wie „Analog Sine“ oder „Triangle“, aber auch komplexere Klänge wie etwa „Detune Poly“ oder „Organ Lead“. Bei den „Instruments“ ist von „Shakers“ über „Cello“ bis hin zu „Distorted Guitar“ einiges an realen Instrumenten vertreten – und laden beim Layern zum Experimentieren ein. Große Icons und Beschriftungen ermöglichen hier einen guten Überblick und dadurch eine schnelle Soundauswahl.

Fotostrecke: 2 Bilder Zur Klangerzeugung gibt es die Synths …

Pulse Engines

Das eigentliche Herzstück von Signal ist die Pulse Engine, die es ebenfalls in den zwei Layern „Pulse Engine A“ und „Pulse Engine B“ gibt. Beide Layer wiederum können jeweils einen „Main Rhythm“ und einen „2nd Rhythm“ für einen Klang erzeugen. Die Rhythms sind im Grunde LFOs in sehr komplexer Form. Neben gewöhnlichen Wellenformen, wie man sie von LFOs kennt, besitzen die Rhythms nämlich zusätzlich noch Step-Sequenzer, Arpeggiator und Loop, die allesamt als „Rhythm Pulse Type“ bezeichnet sind. 
Die Komplexität beginnt im Grunde schon bei den Wellenformen, die neben den üblichen Verdächtigen Sinus, Rechteck, Dreieck und Sägezahn noch etliche weitere Wellenformen in den Kategorien „Simple“, „Medium“ und „Complex“ bereithalten. Zudem bieten Step-Sequenzer und Arpeggiator vorgefertigte Patterns in „Simple“, „Syncopated“ und „Triplet“, die sich auswählen und nach Belieben modifizieren lassen. Mit „Loop“ werden Teile des Samples zur eingestellten Pulse Rate in Schleife wiedergegeben, wobei sich Teile des Loops durchfahren lassen. Bei allen Rhythms lässt sich darüber hinaus das Taktraster, hier benannt mit „Rhythm Pulse Rate“, in Bars, Regular, Dottet und Triplet auswählen.

Fotostrecke: 4 Bilder Wave bietet sehr komplexe Wellenformen zur Modulierung der Klänge.

Macro Fader

In der Standardansicht von Signal sind sofort die vier „Macro Fader“ ersichtlich, von denen jeder  jeweils bis zu sechs Parameter gleichzeitig steuern kann. Mit einem Klick auf den Macro-Button gelangt man zur Zuweisung der Macro Fader, die hier jedem erdenklichen Parameter von Signal zugewiesen werden können. In welchem Bereich sich der Parameter bewegen soll, ist ebenfalls einstellbar. Zusätzlich dient eine MIDI-Learn-Funktion per rechtem Mausklick zur schnellen Zuweisung eines externen MIDI-Controllers (nicht nur für die Macro Fader) und das für alle Parameter in Signal. 

Jeder der vier Macro-Fader kann sechs Parameter von Signal gleichzeitig steuern.
Jeder der vier Macro-Fader kann sechs Parameter von Signal gleichzeitig steuern.

Effects

Für jeden Layer bietet Signal zwei unabhängig voneinander arbeitende Effekte, die von EQ, Kompressor und Lo-Fi bis Tape Saturation und Stereo Spread alles zur Klangmanipulation bereithalten. Zudem gibt es als Master-Sektion die „Global Effects“, die ebenfalls reichlich bestückt sind.

Die Effekt-Sektion in Output Signal.
Die Effekt-Sektion in Output Signal.
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Praxis

Installation

Falls noch nicht geschehen, sollte Kontakt oder der kostenlose Kontakt-Player von Native Instruments installiert werden, welcher als VST-, AU- und AAX-Plug-In in 32 und 64 Bit sowohl für Windows als auch für Mac OS verfügbar ist. Signal benötigt die Kontakt-Version 5.3.1 oder neuer. Nach dem Kauf von Signal im Shop des Herstellers erhält man per E-Mail die Installationsanweisung, Seriennummer, Tutorial-Links und einen Link zum Downloader „Continuata Connect“. Um Signal zu installieren, benötigen wir zunächst eine funktionierende Internetleitung und den Downloader, der das 21 Gigabyte große Download-Paket herunterlädt und praktischerweise auch gleich automatisch entpackt und installiert. Nach dem Start von Kontakt (beziehungsweise des Kontakt-Players) wird  Signal bei den Librarys aufgeführt und mit der Seriennummer aktiviert.

Bedienung

Signal macht auf Anhieb einen aufgeräumten Eindruck, da alle Regler, Buttons und Beschriftung groß gehalten sind und die Oberfläche intuitiv zu bedienen ist. Einzig der Browser war zu Beginn etwas ungewohnt, da keine Instrument-Kategorien à la „Bass“, „Lead“ oder „Pad“, sondern Tags, wie „Complex“, „Low“ oder „Warm“ die Presets eingrenzen lassen. Hat man sich einmal an das Konzept von Signal gewöhnt, erweist es sich als praktischer Vorteil, innerhalb eines Presets zu bleiben und somit alle Effekte und Einstellungen der Pulse Engine zu bewahren, aber dennoch das Instrument oder den Synth-Sound eines Layers zu verändern.

Eigenes Sounddesign

Leider ist es nicht möglich, eigene Sounds in Signal zu laden, wodurch das Kontakt-Instrument für Sounddesigner wahrscheinlich interessanter gewesen wäre. Auf der Website finden sich aber käuflich zu erwerbende Signal-Expansions – vielleicht gibt es da ja einen Zusammenhang…

Klang

Zu Beginn war ich etwas skeptisch, da tatsächlich jeder Sound dauerhaft in Bewegung ist, wodurch Signal nicht als Allround-Library anzusehen wäre. Da sich die Pulse Engine jedoch mit einem Klick auf den großen Pulse-Engine-Button in der Mitte von Signal komplett abschalten lässt, bekommt man auch „normale“ Sounds aus Signal. Hören wir uns die Presets aus der Library einmal an:

Audio Samples
0:00
Just a Wisper Hypercharged Shimmer Hunger of the Sine Side Chain Supersaw Beast Bass

Die Sounds und Presets in Signal sind absolut zeitgemäß, sowohl für EDM-Produktionen als auch im Bereich Sounddesign für Filme. Die Library bietet durchsetzungsfähige Sounds, die eine ständige Bewegungsaktivität zeigen. Die meisten Presets weisen durch den dezenten Einsatz von Effekten noch genug Spielraum für die eigene Klanggestaltung auf. Beim Durchforsten der Library wird schnell klar, dass für derart komplexen Klangwelten normalerweise wesentlich aufwendigere Bearbeitungen nötig wären. Die Presets lassen sich schnell an die eigenen Bedürfnisse anpassen, auch von Grund auf (mit Init-Preset) sind die eigenen, komplexen Sounds wirklich schneller geschraubt, als es mit anderen Klangerzeugern möglich wäre. Egal welche Rhythm Pulse Types verwendet werden, alle formen den Sound schnell zu guten Ergebnissen. Qualitativ haben mich auch die Effekte überzeugen können, die sich allesamt sehr gut verwenden lassen.

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Fazit

Output Signal eignet sich hervorragend für Producer und Sounddesigner, die Sounds zum sofort Einspielen suchen oder aber selbst komplexe und bewegliche Klangwelten kreieren wollen, als eine Library-Lösung. Zeitgemäße Sounds verbunden mit einem einfachen Bedienkonzept und einer ausgereiften Pulse Engine machen Signal zu einem Hybrid zwischen Instrument- und Synth-Sounds, der weniger als Allrounder, sondern vielmehr als mächtiges Werkzeug zur Gestaltung beweglicher Layerings anzusehen ist.

Pro:
  • komplexe, bewegliche Sounds durch Pulse Engines
  • einfaches Bedienkonzept
  • ausgereifte Effekt-Sektion
  • Macro Fader ermöglichen einfache und komplexe Performance
Contra:
  • Verwendung eigener Samples nicht möglich
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Features:
  • 40 Gigabyte Library Instrument- und Synth-Sounds
  • 500 Presets
  • Tag-basierter Browser
  • Pulse Engine mit Wave, Step-Sequenzer, Arpeggiator und Loop
  • ADSR-Hüllkurven für Volume, Filter, Pitch und Panning
  • ausgiebige Effekt-Sektion separat pro Layer und global
  • 4 Macro Fader zur gleichzeitigen Kontrolle von sechs Parametern pro Fader
Preis:
  • 
EUR 219,- (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • komplexe, bewegliche Sounds durch Pulse Engines
  • einfaches Bedienkonzept
  • ausgereifte Effekt-Sektion
  • Macro Fader ermöglichen einfache und komplexe Performance
Contra
  • Verwendung eigener Samples nicht möglich
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