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Monkey Banana Turbo 6 Test

Der deutsche Hersteller Monkey Banana führt eine Reihe aktiver Zwei-Wege Speaker im Sortiment. Die vier Monitore der Turbo Serie sind dabei allesamt zusätzlich zu den analogen Eingängen mit digitalen S/PDIF-Eingängen versehen. 

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Neben den Speakern Turbo 4, 5, 6 und 8 mit entsprechend großen Tieftönern beinhaltet die Turbo-Serie aber auch noch den Subwoofer Turbo 10s. Mit der Turbo 6 haben wir den zweitgrößten Turbo-Monitor zum Test vorgeladen. Entsprechend dem Ethos des Herstellers überschreitet keiner der Speaker dabei die preisliche Mittelklasse. Wie sie sich in unserem Vergleich schlagen?

Details

Allgemeines

Zu einem Stückpreis von rund EUR 300,– wird der in Schwarz und Rot erhältliche Turbo 6 in den Läden gehandelt, preislich bewegt er sich also im unteren Mittelfeld. Abstriche in der Qualität will das 2010 gegründete deutsche Unternehmen dabei allerdings keine machen – so die Firmenphilosophie. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Box von vorn …

Biamped 2-Wege-Design

Der Woofer des Turbo 6 hat einen Durchmesser von 6,5 Zoll. Beim Hochtöner scheinen die Bananen-Affen aber eine Vorliebe zu haben: Alle Turbos haben den gleichen 1 Zoll Softdome-Tweeter verbaut. Lautsprecher mit mehr als zwei Wegen hat das Monkey Banana Monitor-Sortiment allerdings nicht zu bieten. In typischer Aktivmonitor-Manier versorgen zwei Class-A/B-Verstärker den Hoch- und den Tieftöner getrennt voneinander. Dieser Art der Verstärkung nennt man auch Bi-Amping. An den Woofer gelangen somit 60 Watt, der Tweeter hingegen wird von 30 Watt gespeist. Die Frequenztrennung findet logischerweise vor der Verstärkung statt und erfolgt bei 3 kHz.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Basstreiber der Turbo 6.

Ziemlich viel Box für wenig Geld

Der Turbo 6 hat gesunde Maße von 260 x 229 x 328 mm (HxBxT), ist aber durchaus ausladender als die Konkurrenz im Rahmen unseres Testmarathons. Mit 7,6 kg Nettogewicht liegt das MDF-Gehäuses aber an der unteren Grenze, die Box fällt also relativ leicht aus. Dank der digitalen S/PDIF-Anschlüsse ist die Turbo 6 den anderen Konkurrenten im Testmarathon aber eine Bananenlänge voraus! Solche Anschlüsse finden sich sonst nur im hochpreisigen Monitorsektor, dort allerdings meist auch im professionellen AES/EBU Format mit XLR anstatt in Form eines S/PDIF-Cinchs.

Das bei Betrieb hinterleuchtete Monkey Banana Logo, rechts zwischen Woofer und Tweeter, dient als Status-LED.
Das bei Betrieb hinterleuchtete Monkey Banana Logo, rechts zwischen Woofer und Tweeter, dient als Status-LED.

Akustische Gehäusemerkmale

Die etwas an einen Sarg erinnernde Form macht optisch durchaus etwas her, dient aber in erster Linie der Verminderung paralleler Wände und damit stehender Wellen im Gehäuseinneren. Sowohl der Tweeter als auch der Woofer sitzen dabei in einem leichten Waveguide, was eine optimale Schallführung vom Gehäuse weg ermöglichen soll. Der rückseitige Bassport fällt recht großzügig aus und sollte Portturbulenzen kaum Spielraum bieten. Gut auch, dass er auf Grund seiner rückseitigen Platzierung einem so auch nicht ins Gesicht föhnen kann. 
Das Gehäuse hinterlässt generell einen sehr robusten und hochwertigen Eindruck, zumal auch weitere akustische Bedingungen berücksichtigt werden. Im Lieferumfang finden wir somit auch noch vier Gummiringe pro Box vor, die zur akustischen Entkopplung – etwa vom Schreibtisch – dienen sollen. Ein wenig wird das durchaus helfen können, richtige Stative ersetzte solch eine Maßnahme aber niemals!
Bezüglich der Aufstellung lohnt es sich außerdem, auch einen Blick in das mitgelieferte Handbuch zu werfen, gibt es doch eine Reihe guter Ratschläge zur Positionierung und Einrichtung. Eine digitale Version des deutschen Handbuches könnt ihr euch übrigens hier herunterladen.

Leistungsdaten

Im sehr umfangreich und illustren Handbuch – das übrigens auch in „Sarg“-Form kommt –  ist der Frequenzgang mit 50 Hz – 30 kHz beziffert. Angaben dazu, bei welchem Abfall die ermittelt wurde, gibt es aber wieder einmal nicht. Der Maximalpegel des Woofers soll laut Handbuch hingegen 92 dB, der des Hochtöners 98 dB betragen und das bei 0,05% und 0,02% THD (Verzerrungsgrad).

Fotostrecke: 2 Bilder Unter dem Bassport befinden sich die XLR/TRS-Combobuchse, der Cinch-In sowie der SPDIF-In und Thru, und auch alle anderen Filter- und Settings-Bedienelemente.

Anschlüsse und eingebaute Filter

In Sachen Anschlussmöglichkeiten lässt die Rückseite keine Wünsche offen: Neben den analogen Anschlüssen in Form einer symmetrischen XLR/TRS Combo-Buchse und eines Cinch-Anschlusses kommt sogar noch ein digitaler S/PDIF-Anschluss inklusive Thru-Buchse zum Einsatz. 
Ob die Box ihr Signal vom digitalen oder analogen Eingang beziehen soll, wird mit dem entsprechenden Kippschalter daneben namens INPUT MODE eingestellt. Nutz man ein digitales Signal, wird mit dem CHANNEL-Kippschalters außerdem definiert, ob aus dem S/PDIF-Feed nun der rechte oder der linke Stereo-Kanal wiedergegeben werden soll. 
Zur Raumanpassung stehen ferner auf der Rückseite für Hochtöner und Tieftöner je ein EQ parat. Der High-Shelf regelt dabei ab 10 kHz, der Low-Shelf hingegen unter 100 Hz. Beide arbeiten dabei mit einem maximalen Hub von bis zu +/- 6dB. Es bleibt noch ein Volume-Regler und ein Hauptschalter nebst Stromanschluss zu benennen – und das war es auch schon.

Neben einem schicken Handbuch und dem obligatorischen Stromkabel gibt es neben einer Sample-CD außerdem noch kleine Gummiringe zum Entkoppeln der Speaker vom Untergrund im Lieferumfang zu finden.
Neben einem schicken Handbuch und dem obligatorischen Stromkabel gibt es neben einer Sample-CD außerdem noch kleine Gummiringe zum Entkoppeln der Speaker vom Untergrund im Lieferumfang zu finden.
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Praxis

Testaufbau

Wie alle Speaker des Vergleiches werden auch die Monkey Banana Turbo 6 einzeln auf meinen Stativen im 1m-Stereodreieck hinter dem Arbeitstisch angehört sowie in verschiedenen Vergleichssetups zu allen anderen Speaker abgeglichen. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei dem Vergleich mit anderen Speakern aber nur auf die wichtigsten Gegner der Turbo 6 konzentrieren.

Libero aus der Mittelklasse

Die Monkey Banana Turbo 6 liefern – auch im Rahmen des Testmarathons – ein grundsätzlich gutes und klares Klangbild für ihren moderaten Preis ab. Doch gerade in unserem Marathon gibt es auch eine Reihe Kandidaten die durchaus besser klingen – und dabei auch noch günstiger sind. Von dem Alleinstellungsmerkmal S/PDIF-Eingang, mit welchem die Monkeys die einzigen im Vergleich sind, einmal abgesehen. Andererseits ist dieser Anschluss auch zu vernachlässigen, da die meisten ohnehin über ein Audiointerface mit entsprechenden, analogen Ausgängen verfügen werden. Im HiFi Bereich mag dies allerdings durchaus anders aussehen.Oftmals eignen sich unterschiedliche Monitore in dieser Budgetklasse aufgrund ihres individuellen Charakters für unterschiedliche Zwecke, besonders unterschiedliche Musikrichtungen mehr oder weniger besser. Im Falle der Monkeys ließen sich jedenfalls keine gravierende Schwächen, allerdings auch keine besonderen Stärken finden, was sie zu einer Art Allrounder in der unteren Mittelkasse macht. Doch hören wir erst einmal genauer hin!

Satte Kicks, etwas dröhnende Bässe

Mit Kickdrums, besonders aus dem Elektro- und Hip-Hop-Bereich, haben die Monkeys grundsätzlich wenig Probleme. Zumindest bei moderaten Pegeln spielen diese relativ trocken und färbungsfrei. Dennoch entlockten tiefgehende Techno-Stresstests den Turbo 6 mit steigendem Pegel – wie bei vielen Marathonkandidaten allerdings auch –  durchaus drastische Portturbulenzen. Aufgrund des rückseitig befindlichen Bassports bleiben die Turbulenzen hier jedoch weniger auffällig. Bei sehr tiefen Bässen schleicht sich außerdem eine leichte Dröhntendenz hinzu. Im Verhältnis zu anderen Speakern spielen die Bananas aber ohnehin nicht allzu tief, sodass dieser Effekt bei moderaten Pegeln durchaus in den Hintergrund tritt.

Präsente Mitten

In den Mitten sind die Banana Turbo 6 präsent und wirken nur bei höheren Pegeln ein wenig zu anstrengend, was durchaus auch an den etwas metallischen Höhen liegt. Ferner kommt es im oberen Frequenzbereich zu leichten Verzerrungen. Grundsätzlich bleiben die Mitten aber recht neutral und relativ detailreich. Die Stereobühne ist ordentlich aufgelöst und ermöglicht eine verhältnismäßig gute Lokalisation.Die Höhen wirken bei den Turbo-Bananen außerdem immer etwas blechern – bei üppigerem Pegel sogar auch durchaus scharf. Besonders bei Becken und Hi-Hat wurde es in den Höhen somit hin und wieder durchaus anstrengend, vor allem bei einigen Metal-Produktionen. Für ein angenehmeres Hören empfiehlt es sich, mit dem EQ etwas herunterzugehen. 

Neben den gewohnten analogen Anschlüsse kann diese Box sogar noch mit einem S/PDIF aufwarten!
Neben den gewohnten analogen Anschlüsse kann diese Box sogar noch mit einem S/PDIF aufwarten!

Monkey Banana Turbo 6 vs. Focal Alpha 65 (EUR 299,– vs EUR 299,–)

Auf den ersten Höreindruck scheinen beide grundsätzlich identisch analytisch, doch fallen schon nach kurzer Eingewöhnung einige Unterschiede auf. Im Bassbereich spielt die Alpha tiefer und bleibt selbst bei hohem Pegel sehr resonanzarm. Die Portturbulenzen bei den Monkeys treten deutlich früher auf. In den Mitten offenbart die Alpha deutlich mehr Details, auch der Sweetspot ist größer und selbst die Stereostaffelung besser, weil präziser. In den Höhen recht ähnlich, zeigen sich bei den Alphas jedoch weniger Verzerrungen, was ihnen auch insgesamt ein weit stressfreieren Gesamtklang beschert. Optisch haben allerdings die Affen eindeutig die Banane vorn. 

Monkey Banana Turbo 6 vs. KRK Rokit RP6 (EUR 299,– vs EUR 200,– )

Die KRK Rokit RP6 spielen deutlich tiefer als die Monkey Banana Turbo 6. Der Techno-Basstest ließ zwar auch bei den KRKs ein Röhren ertönen, dennoch blieben Kickdrums bei den Rokits bei moderatem Pegel knackiger und ehrlicher als bei den Monkey Bananas. Im Mitten und Höhenbereich sind die RP6 dezenter abgestimmt als die Monkeys – im direkten Vergleich macht die KRK bei Techno und Hip Hop eine deutlich bessere Figur als mit Akustik- oder Rock-Musik, bei der sie leider einen leicht „boxigen“ Charakter offenbart. Mit dem Höhenfilter kann man den KRK zwar noch etwas unter die Arme greifen, muss dann aber auch mit auffälliger klirrenden Höhen rechnen. Verzerrungen konnte man allerdings auch bei den Monkeys feststellen, einen richtigen Vorsprung kann sich keiner der Monitore sichern. Allerdings kosten die KRK rund ein Drittel weniger.

Monkey Banana Turbo 6 vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 299,– vs EUR 199,– ):

Im Vergleich mit den Mackie MR6 MK3 klingen die Monkey Banana Turbo 6 in den Höhen etwas dezenter und leider auch etwas weniger detailreich. Die Mackies hingegen wirken präziser allerdings auch spitzer und damit etwas anstrengender. In den Mitten neigen die Mackie MR6 bei steigendem Pegel zum verschmieren, was beispielsweise Vocals in dicken Rock-Guitar-Wänden gerne mal „versumpfen“ lässt. Eine leicht blecherne Note begleitet hierbei allerdings beide Monitore. In Sachen Bassfestigkeit wiederum liegen die Bananas etwas weiter vorn, da tiefe Kicks weniger hörbar „pocken“ als bei der MR6. Das latente Dröhnen der Monkey Banana Turbo 6 lässt diesen Vorsprung allerdings auch durchaus wieder zusammenschrumpfen.

Adam F7 vs. Monkey Banana Turbo 6 (EUR 299,– vs EUR 299,– ):

Neben den sehr höhenbetonten Adam F7 wirken die Monkey Banana Turbo 6 nach oben hin durchaus bedeckt und klingen so auch etwas weniger „frei“. Außerdem zeigt sich erneut der leicht metallische Klang der Monkeys mit dem leicht „quäkenden“ Charakter. Hier machen die Adams bei zurückhaltender Lautstärke im Vergleich eine recht detaillierte Figur, besonders die oberen Mitten und Höhen sind reicher an Informationen. Trotzdem lässt sich die überzeichnende Tendenz der Adams nicht leugnen, weswegen ich für den Vergleich mit dem Höhenfilter heruntergehe. Im Bassbereich haben die Monkeys gegenüber den Adams hingegen wesentlich weniger Probleme mit Turbulenzen und klingen entsprechend sauberer. Abschließend kann man feststellen, dass die Monkey Banana Turbo 6 einen eher nüchterneren Frequenzverlauf bietet und ehrlicher klingt, die F7 aber vor allem in den Mitten detailreicher und damit besser auflösen.

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Fazit

Letzen Endes gibt es an den Monkey Banana Turbo 6 nicht wirklich viel auszusetzen, allerdings können sie ebenso wenig mit besonders tollen Eigenschaften punkten. Das macht sie zu guten, aber nicht unbedingt besonderen Speakern. Kickdrums werden zwar trocken dargestellt, bei höheren Pegeln geraten die Monkeys aber hörbar ins Schwitzen. Auf der anderen Seite haben die Monkeys wenig Schwierigkeiten mit durchschnittlichen Pegeln und bemühen sich um einen linearen Frequenzgang. Gegenüber den im Marathon favorisierten, preislich identischen Focal Alpha 65 können sich die Banana Turbo 6 jedoch  nur schwer behaupten. Im Zweifel machen sich die schicken, robust verarbeiteten Monkeys jedoch optisch gut im Wohnzimmer, wo der S/PDIF-Anschluss auch an Wert gewinnt. 

PRO:
  • neutrale Klangeigenschaften
  • gute Verarbeitung
  • S/PDIF-Anschluss
  • schickes Design
CONTRA:
  • leichte Verzerrungen
  • Portturbulenzen
MonkeyBanana_Turbo6_01_Aufmacher
FEATURES:
  • Aktivmonitor
  • Tieftöner: 6,5 Zoll magnetisch geschirmte Polypropylen/Keramik -Membran
  • Hochtöner: 1 Zoll Seidenhochtöner
  • Frequenzgang: 50 Hz – 30 kHz
  • Hochfrequenz – Pegel: -6 dB / +6 dB variabel bei 10 kHz
  • Niederfrequenz – Pegel: -6 dB / +6 dB variabel bei 100 Hz
  • Frequenztrennung: 3 kHz
  • Niederfrequenz – Verstärkerleistung: 60 W
  • Hochfrequenz – Verstärkerleistung: 30 W
  • Signal-/Rauschabstand HF/NF: > 92 dB / 98 dB
  • THD+N @RatedPower HF/NF: 0.06%/0.03%
  • Eingänge: XLR / Klinke – Combobuchse, Cinch-Eingänge, S/PDIF – Eingänge für digitale Signale
  • Ausgänge: S/PDIF – Buchse für digitale Signalweiterleitung
  • Eingangswahl: Analog oder Digital
  • Kanalwahl: Links oder Rechts (nur bei digitalem Signal)
  • Eingangsimpedanz: 20 kOhm balanced, 10 kOhm unbalanced
  • Eingangsempfindlichkeit: +4 dBu (balanced), -10 dBV (unbalanced)
  • Gewicht: 7,6 kg
  • Abmaße: 260 x 229 x 328 mm
  • Farbe: Schwarz, Rot
PREIS:
  • EUR 379,- (UVP)
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • neutrale Klangeigenschaften
  • gute Verarbeitung
  • S/PDIF-Anschluss
  • schickes Design
Contra
  • leichte Verzerrungen
  • Portturbulenzen
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Mikka sagt:

#1 - 19.12.2022 um 09:32 Uhr

0

Mich würde es sehr interessieren was es genau heißt, dass die Monkeys sich nicht gegen die Focals behaupten könnten. In meinem Direktvergleich haben die Monkeys deutlich besser abgebildet, waren räumlicher und man hat generell mehr Details wahrnehmen können. Daher verwundert mich diese Bewertung.

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