H2 Audio 5011 Test

H2 Audio aus Detroit haben mit dem 5011 einen Equalizer für API Series 500 im Angebot. Die Besonderheit: Das Design ahmt den klassischen, passiven Equalizer aus der Helios-Konsole Type 69 nach. Wir hatten zwei Module des Helios-EQs zum Test.

Helios 500er

Quick Facts zum H2 Audio 5011 Helios EQ

  • einkanaliges Series-500-Modul
  • Helios-0011-Design aus der Type 69 Konsole von Dick Swettenham / Olympic Studios
  • passiv, induktive Mitten (prop. Q)

Legendärer Helios-EQ

Es gibt Engineers, die grinsen leicht in sich hinein, wenn alle Welt über Studioklassiker von Neve, SSL und Pultec fabuliert. Denn da ist schließlich, neben einigen anderen, auch noch Helios. Die englische Company selbst ist längst Geschichte, hat aber auch Geschichte geschrieben. Es sind zum Beispiel einige Produktionen der Beatles, Hendrix, Led Zeppelin, Motorhead, Rolling Stones, Queen, Bob Marley, David Bowie, Kind Crimson, Iggy Pop, The Who, Frank Zappa, AC/DC, ELP, Genesis, Elton John und Eric Clapton über Helios-Pulte gelaufen. Und das Debut von Black Sabbath, das wohl getrost sowohl als Glücksgriff als auch als Meilenstein durchgeht.

Vor allem der Preamp und der EQ des Type 69-Pultes sind es wohl, die die wesentlichen klangbildenden Eigenschaften aufweisen, die immer noch als Geheimtipp gelten können.

H2 Audio beerbt Helios

Originale Helios-Konsolen und auch Teile daraus sind schwer zu bekommen und kaum bezahlbar. Es gab also mehrere Versuche und auch DIY-Projekte, um an den Helios-EQ-Sound zu kommen. Und natürlich Software. Mit H2 Audio haben sich drei Menschen zusammengetan, die verschiedene Produkte im Helios-Style anbieten. Darunter befinden sich recht originalgetreue Pream-/EQ-Module, 19“-Channelstrips und zwei 500er-Module.

Preamp und EQ in einem 500er-Modul unterzubringen, das Experiment gab es vor einigen Jahren von einem anderen Hersteller, das führte aber zu diversen Problemen. So gibt es nun den H2 Audio 5011, einen einkanaligen EQ ohne Preamp für APIs Series 500. Den Preamp gibt es separat als H2 Audio 2128.

Handarbeit aus Detroit

H2 Audio baut sämtliche Produkte von Hand in Detroit. Die Erfahrung ist vorhanden, einer der drei ist der Gründer von Q2 Audio (Compex-Nachbauten!), der andere von ACME, von denen unter anderem die Motown DI zu bekommen ist.

Die H2 Audio 5011-Kassette ist geschlossen. Das ist je nach Nachbarschaft des Einschubs sicher eine gute Idee, denn zwei Induktivitäten und ein großer Ausgangsübertrager, den Mesanovic fertigt, könnten für Emissionen sorgen oder unter Immissionen leiden. Den Deckel zu lüften lohnt sich jedoch: Die Platine und das Bedienpanel wurden sauber und hochwertig bestückt (mit Markenware zum Beispiel von WIMA).

geschlossenes Gehäuse
Die beiden H2 Audio 5011, die zum Test waren.
Übertrager, Spulen
Schön zu sehen: Ausgangsübertrager (oben links).

Parametrisierung: quirky!

Die Parameter und Bedienungen eines Helios-EQs sind nicht sonderlich alltäglich. Das Höhenband ist ein +/+10dB-Shelf mit Grenzfrequenz bei 10 kHz. Das Mittenband ist stepped und mit Gain ausgestattet – allerdings nur in eine Richtung: PK boostet und TR cuttet. Im Bass kann man sich zwischen einem Hochpassfilter und einem Bell-Boost entscheiden, ebenfalls mit schaltbaren Mitten-/Grenzfrequenzen. Wer es genauer wissen will: How to: Helios EQ ist ein Workshop, der sich mit diesem Prinzip beschäftigt.

High Shelf
Das Höhenband bedient man, wie man es von anderen EQs kennt.
Mid Band Helios
Beim Mittenband gibt es “TR” und “PK”.
Bass Band Helios
Über die Parametrisierung des Bassbands staunt man sicher bei der ersten Begegnung.
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