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Origin Effects Cali76 Compact Deluxe Compressor Test

Beim Origin Effects Cali76 Compact Deluxe Compressor handelt es sich laut Hersteller um die kompakte Version des original Cali76, und der wiederum orientiert sich am legendären Urei 1176. Kompressoren gibt es wie Sand am Meer, aber nur einen Urei 1176. Dieser Klassiker ist seit Ende der 60er Jahre ein absoluter Dauerbrenner und gehört in unzähligen professionellen Tonstudio zum “guten Ton”. Die Idee, einen 1176 in Pedalform zu bauen, stammt vom britischen Elektrotechniker und Gitarristen Simon Keats. Nach jahrelanger Zusammenarbeit mit Firmen wie Vox, Focusrite, Trident Audio und anderen forcierte sich allmählich die Idee, mit seiner Marke Origin Effects eine eigene Pedalkreation auf den Markt zu bringen.

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Seine vollanalogen Pedale werden mithilfe seines achtköpfigen Teams auf höchstem Niveau mit den besten derzeit verfügbaren Bauteilen in der südenglischen Grafschaft Oxfordshire per Hand gebaut. Vor der Auslieferung wird jedes Pedal fachgerecht kalibriert und getestet. Die gebotene Qualität wissen nicht nur Normalsterbliche zu schätzen. Die beeindruckende Endorserliste besteht zum größten Teil aus absoluten Gitarrenchefs wie David Gilmour, Don Felder, Peter Frampton, Steve Lukather, Mark Knopfler, Pete Townshend oder Lenny Kravitz, um nur einige zu nennen.

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Details

Konzept

Der Cali76 Compact Deluxe ist ein Bodenkompressor, der schaltungstechnisch und klanglich an den legendären 1176 von Urei angelehnt ist. Allerdings ist das Pedal keine 1:1 Kopie des Klassikers, denn man musste wegen der enormen Verkleinerung dezente Modifikationen vornehmen. Um alle Bauteile in einem Pedal unterzubringen, wurde unter anderem auf SMD-Technik gesetzt, die extrem verkleinerte Schaltungen erlaubt. Laut Hersteller wurde der Klang des berühmten Vorbildes dabei jedoch nicht verändert. Bei der Herstellung kamen nur die allerbesten Zutaten zum Einsatz und anstelle der heute gebräuchlichen ICs hat man, ebenso wie beim Original, FETs verwendet. Sie liefern eine musikalische und weiche Kompression, die weit entfernt vom brutalen und unnachgiebigen Sound traditioneller VCA-Kompressorpedale ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Origin Effects Cali76 Compact Deluxe Compressor ist quasi die geschrumpfte Version des legendären Urei 1176.

Aufbau

Das Cali76 Compact Deluxe ist in einem gebürsteten Metallgehäuse untergebracht und wirkt schon auf den ersten Blick majestätisch und edel. Die Abmessungen unterscheiden sich etwas von Standardpedalen – das Cali76 Compact Deluxe ist etwas länger geraten als das gewöhnliche Fußvolk, wodurch man das Design seines Pedalboards eventuell neu überdenken muss. Der Grund für das etwas längere Gehäuse ist letztlich der enormen Menge an Bauteilen geschuldet, die trotz SMD-Technik nun einmal ihren Platz benötigt. Schraubt man das Pedal auf, wird sehr schnell klar, wo der Hammer hängt. Hier bietet sich noch nicht einmal die Möglichkeit, einen 9-Volt-Block unterzubringen.

Kommen wir zu den Reglern, die jedem Tontechniker das Herz aufgehen lassen. Beginnen wir mit den beiden In- und Output-Reglern. Wer das Original kennt, weiß, dass man mit dem Eingangsregler auch gleichzeitig den Threshold einstellt, während der Ausgangsregler die Ausgangslautstärke justiert. Attack bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die Kompression greift. Bei einer lange Attack-Phase reagiert der Kompressor träge und lässt den Anschlag noch unbeeinflusst passieren, wodurch der Sound seine Natürlichkeit weitestgehend erhält. Release bestimmt die Geschwindigkeit, in der die Schaltung aufhört zu regeln, nachdem der Threshold unterschritten wurde. Im Gegensatz zum Urei-Klassiker besitzt das Pedal anstelle der vier Ratio-Taster einen Regler, mit dem sich das Ganze stufenlos einstellen lässt. Verzichten muss man bei diesem Pedal tatsächlich auf nichts, für mich Luxus pur! Anstelle des VU-Meters lässt sich der Grad der Kompression an der eingebauten LED ablesen. Das ist zwar nicht so komfortabel, wie man es von der Rack-Unit kennt, aber für ein VU-Meter ist hier definitiv kein Platz. Wenn kein Signal anliegt, leuchtet die LED rot, und je stärker das Pedal komprimiert, um so heller wird die Farbe. An gewohnter Stelle befindet sich der Fußtaster, mit dem das Gerät ein- und ausgeschaltet wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Inneren werkelt eine diskrete, ultraschnelle Class-A FET-Schaltung und sorgt für eine edle Studiokompression.

Wie bei vielen anderen Pedalen sitzen auch hier die Anschlüsse an der Stirnseite, dabei handelt es sich um die Ein- und Ausgangsbuchsen sowie einen Anschluss für ein externes 9-18 Volt Gleichstrom-Netzteil, das übrigens nicht zum Lieferumfang gehört.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein- und Ausgangsbuchsen sowie ein Anschluss für ein externes 9-18 Volt Gleichstrom-Netzteil sind auf der Stirnseite untergebracht.
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Praxis

Praxis und Sound

Mit dem Cali76 Compact Deluxe als geschrumpfte Version des legendären Urei 1176 geht für viele Soundgourmets ein Traum in Erfüllung. Wer das Original kennt, der weiß, das es fast unmöglich ist, einen unbrauchbaren Sound einzustellen. Klar ist die Stärke der Kompression reine Geschmackssache, aber ebenso wie beim 1176 wirkt auch hier der Ton nie klein und gedrungen.
Anschließend gibt es insgesamt drei cleane und vier High-Gain-Soundbeispiele. Bei den cleanen Sounds habe ich mich dazu entschieden, die Standardeinstellungen des Herstellers zu verwenden. Sie verschaffen einen guten Eindruck, wie das Gerät den Ton modelliert. Damit ihr den Unterschied besser hören könnt, gibt es bei den cleanen Audiobeispielen am Anfang immer zuerst ein kurzes Lick ohne Pedal. Im ersten Beispiel habe ich folgende Einstellungen verwendet: Dry 7 Uhr, Out 15 Uhr, In 15 Uhr, Ratio 7 Uhr, Attack 7 Uhr und Release auf Maximum.

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Dry 7 Uhr, Out 15 Uhr, In 15 Uhr, Ratio 7 Uhr, Attack 7 Uhr und Release auf Maximum.

Während das Pedal im ersten Soundbeispiel eher perkussiv gearbeitet hat, geht es im zweiten Beispiel um eine gleichmäßige Dynamik mit weich abgefangenen Transienten. Dank der langsamen Release-Time entfällt hier auch das typische Pumpen und obwohl das Pedal schon mächtig zupackt, ist der Sound nicht flach wie eine Flunder. Hier die Einstellungen: Dry 7 Uhr, Out und In auf 15 Uhr, Ratio 12 Uhr, Attack 13 Uhr und Release auf 11 Uhr.

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Dry 7 Uhr, Out und In auf 15 Uhr, Ratio 12 Uhr, Attack 13 Uhr und Release auf 11 Uhr.

Im Gegensatz zum originalen 1176 hat man hier noch einen zusätzlichen Dry-Regler eingebaut, mit dem sich komprimierte und unkomprimierte Signale mischen lassen. So kann die natürliche Einschwingphase vollständig erhalten bleiben. Das Ganze nennt sich parallele Kompression und eignet sich besonders für diejenigen, die anstelle des typischen Kompressorsounds eine eher unauffällige Verlängerung des Sustains erreichen wollen. Die Einstellungen: Dry, Out und In auf 15 Uhr, Ratio, Attack und Release stehen auf 13 Uhr.

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Dry, Out und In auf 15 Uhr, Ratio, Attack und Release stehen auf 13 Uhr.
Der Cali76 Compact Deluxe liefert exzellente und traumhafte Sounds und dürfte jeden Soundgourmet zufrieden stellen.
Der Cali76 Compact Deluxe liefert exzellente und traumhafte Sounds und dürfte jeden Soundgourmet zufrieden stellen.

Weil die meisten Kompressorpedale erfahrungsgemäß nicht gut mit Verzerrern harmonieren, wollte ich zuerst auch keine stark verzerrten Audios aufnehmen. Als ich dann aber mit dem Pedal herumexperimentierte, war ich überrascht, wie gut der Cali76 Compact Deluxe selbst mit sehr hohen Verzerrungen klarkommt. Keine Spur eines leblosen undynamischen Sounds. Stattdessen Sustain bis zum Abwinken. Hier zuerst ein Lick ohne Pedal.

Audio Samples
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Verzerrtes Lick ohne Pedal

Wenn man alle Regler auf die 12-Uhr-Position stellt, arbeitet das Pedal relativ unauffällig und könnte im Grunde immer eingeschaltet bleiben. Zusammen mit dem High-Gain-Kanal erhält man trotz der Parallelkompression zwar ein dezentes Pumpen. Allerdings gefällt mir dieser Sound fast noch besser als ohne Pedal. Der Ton wird angenehm griffig und erhält eine kleine zusätzliche Schippe Sustain.

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Alle Regler auf die 12-Uhr-Position

Im nächsten Audiobeispiel habe ich die Einstellung nur leicht modifiziert, indem ich den Dry-Regler komplett zurückgedreht habe, sodass keine Parallelkompression mehr stattfindet. Damit wäre es für meinen Geschmack zwar fast schon zu viel des Guten, aber für einige Fusionflitzefinger könnte das Ganze durchaus seinen Reiz haben.

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Dry-Regler zurückgedreht, keine Parallelkompression

Zum Schluss gibt es noch eine extreme Einstellung, die ich wegen der massiven Soundverdichtung nicht wirklich für bühnentauglich halte. Im Gegensatz zum vorherigen Soundbeispiel habe ich den Inputregler auf 16 Uhr gestellt. Das Ergebnis ist ein fast endloses Sustain, mit dem man auch ohne große Lautstärken sehr lange singende Noten erzeugen kann. In dieser Einstellung macht das Pedal dank der extrem hohen Kompression aus jeder noch so winzigen klanglichen Mücke einen wahren Sound-Elefanten.

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Inputregler auf 16 Uhr
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Fazit

Was für eine Wonne! Der Cali76 Compact Deluxe ist ein absoluter Kompressortraum in Pedalform. Egal, wie man das Pedal auch einstellt, es klingt immer gut, oder zumindest interessant. Irgendwelche Artefakte oder nervöses Herumgepumpe sind dem Pedal ein Fremdwort. Hier klingt alles genau so, wie es sein sollte. Wer den Urei 1176 mag und diesen Sound auch auf der Bühne genießen möchte, kommt um einen Kauf eigentlich kaum herum. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in Anbetracht der exzellenten Verarbeitung und des traumhaften Sounds völlig in Ordnung.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • exzellenter Sound, edle Studiokompression
  • extrem vielseitig
  • tadellose Verarbeitung
  • flexible Einstellmöglichkeiten
Contra
  • keins
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Origin Effects Cali76 Compact Deluxe Compressor Test
Für 329,00€ bei
Ein absoluter Kompressortraum! Hier klingt alles genau so, wie es sein sollte und die flexiblen Einstellmöglichkeiten erzeugen stets exzellente Sounds.
Ein absoluter Kompressortraum! Hier klingt alles genau so, wie es sein sollte und die flexiblen Einstellmöglichkeiten erzeugen stets exzellente Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Origin Effects
  • Modell: Cali76 Compact Deluxe Compressor
  • Effekt-Typ: Kompressor-Pedal
  • Herkunftsland: England
  • Arbeitsweise: Diskrete, ultraschnelle Class-A FET-Schaltung
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Input/Compression, Ratio, Attack, Release, Output, Dry Signal
  • Modes: Normal, Hot
  • Schalter: Bypass, Modus-Schalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V- 18V Gleichstrom-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 77 mA bei 9 Volt, 104 mA bei 18 Volt
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Abmessungen L x B x H (mm): 66 x 59 x 142
  • Gewicht: 620 Gramm
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (Januar 2018)
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