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Universal Audio OX Amp Top Box Test

Mit der Universal Audio OX Amp Top Box betritt eine neuartige reaktive Loadbox und Speaker Attenuator die Szene. Der Markt bietet mittlerweile unzählige Möglichkeiten, seine Gitarre mehr oder weniger authentisch aufzunehmen: Plug-Ins, Modeler, Profiler und jede Menge weiterer Optionen stehen Gitarristen zur Verfügung, und wenn es der eigene Röhrenamp ist, bleibt immer noch das gute alte Mikrofon vor dem Speaker. Aber auch für diesen Fall gibt es Lösungen, und wie es aussieht, ist zumindest im Frühjahr 2018 keine so umfassend wie die auf der Namm im Januar vorgestellte OX Amp Top Box von Universal Audio.

Universal_Audio_Ox_Amp_Top_Box_TEST


Der amerikanische Soft- und Hardware-Hersteller vereint in seiner Neuentwicklung einen Power Attenuator, eine Reactive Load Box, Speaker-, Cabinet-, Mikrofon- und Room-Modeling sowie vier UAD-Effekte und verspricht Aufnahmen in Studioqualität. Ohne falsche Bescheidenheit wird die Universal Audio OX Amp Top Box von ihrem Hersteller als “Die weltweit beste Reactive Loadbox” gefeiert und mit jeder Menge Vorschusslorbeeren ins Rennen geschickt. Spannende Geschichte.

Details

Optik/Verarbeitung:

Die Universal Audio OX Amp Top Box wird in einem schicken schwarzen Karton geliefert und macht auf den ersten Blick einen sehr hochwertigen Eindruck. Mit ihren 382 x 139 x 230 mm (B x H x T) besitzt sie fast 19″ Abmessungen, ist aber für den Rack-Einbau nicht vorgesehen. Stattdessen hat man dem Gehäuse große und verhältnismäßig hohe Gummifüße spendiert, damit es problemlos auf einem Verstärker ruhen kann, ohne mit dem Tragegriff in Konflikt zu geraten. Das stabile Metallgehäuse bringt satte 6,4 kg auf die Waage und besitzt rundum Lüftungsschlitze, was auch notwendig ist, denn im Betrieb muss unsere Testkandidatin viel Wärme loswerden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die OX Amp Top Box des amerikanische Soft- und Hardware-Herstellers Universal Audio vereint reaktive Loadbox und Power Attenuator mit Modeling.

Die Vorderseite steckt in einem ansehnlichen Holzrahmen und bietet einige Regelmöglichkeiten, auf die ich im Folgenden näher eingehen möchte.
Ganz rechts geht es los mit einem Kopfhörerausgang mit Pegelsteller, gefolgt von einem Regler, der den Ausgang des Line Outputs auf der Rückseite justiert, also das Signal, das zum Mischer, zur DAW oder ähnlichen Zielen geführt wird. Mit dem Speaker-Volume-Regler wird die Lautstärke der angeschlossenen Gitarrenbox bestimmt, und weil auch ein Power Attenuator integriert wurde, lässt sich ein voll aufgerissener Amp auch in Zimmerlautstärke betreiben. Bei der OX Amp Top Box handelt es sich aber auch um eine Reactive Load Box, bei der ein angeschlossener Amp auch ganz ohne Lautsprecher verwendet werden kann. Laut Universal Audio verhalten sich dabei Spielgefühl und dynamische Ansprache wie beim Spielen über eine reale Box. Mit dem Room-Regler wird der Anteil des gemodelten Raumanteils bestimmt, dazu aber später mehr. Mit dem Rig-Poti lassen sich sechs Presets anwählen, die sich mit der Software, auf die ich später ebenfalls noch näher eingehen werde, frei belegen lassen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Front ist klar gegliedert und bietet einige Regelmöglichkeiten.

Eine LED auf der rechten Seite zeigt den aktivierten Zustand der OX Box an. Aber sie kann noch einiges mehr, denn je nachdem, in welcher Farbe sie aufleuchtet oder blinkt, zeigt sie eventuelle Störungen oder Veränderungen an den Einstellungen an. Sehr gut! Somit gibt sich die Bedienfläche ausgesprochen nutzerfreundlich und erklärt sich ohne einen Blick ins detailliert geschriebene Handbuch von selbst.

Die Rückseite zeigt sich anschlussfreudig und bietet neben einem Speaker-Output samt Impedanzschalter auch zwei SPDIF-Digital-Outputs. Außerdem stehen eine Cinch- und eine Optical-Toslink-Buchse bereit. Dass die beiden symmetrierten analogen Ausgänge nur als Klinkenbuchsen ausgeführt sind, finde ich etwas schade, denn die OX Amp Top Box wird höchstwahrscheinlich meist in Studios genutzt werden und XLR- oder zumindest Kombibuchsen wären meiner Meinung nach die bessere Wahl gewesen. Zwei USB Type A und ein USB Typ B Anschluss finden sich rechts, allerdings ohne Funktion. Das gilt auch für die mit Footswitch beschriebene Klinkenbuchse. Ich gehe davon aus, dass sich Universal Audio etwas dabei gedacht hat und sie bei kommenden Updates aktivieren wird. Die OX Box wird mit einem eigenen Netzteil geliefert, das unterhalb des On/Off-Schalters angeschlossen wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Rückseite der OX Box gibt es jede Menge Anschlussmöglichkeiten um die Box in ein Setup zu integrieren.

Software

Die passende Software kann von der Hersteller-Website heruntergeladen werden und lässt sich nur auf Apple Computern ab OS 10.9 oder als IOS App auf iPads betreiben. Einmal installiert, verbinden sich die OX Box und das mit der Software bestückte Gerät über das in der OX Box integrierte WIFI-Netzwerk. Das Passwort ist auch auf der Rückseite zu finden, jede OX Box besitzt einen individuellen Hotspot-Namen und -Passwort, was sich aber in der Software ändern lässt. Sobald die Verbindung steht, lassen sich zahlreiche Einstellungen ausgesprochen komfortabel und intuitiv auf der Bedienoberfläche des Macs oder iPads vornehmen.

Hauptfenster
Hauptfenster

Zu sehen ist eine Gitarrenbox, vor der zwei Mikrofone positioniert sind, die sich, wie die Box, austauschen lassen. Es stehen eine ganze Menge Alternativen bereit, auf die ich kurz eingehen möchte. Von Haus aus stellt Universal Audio 100 sogenannte Rigs bereit, also Presets, die aus 17 verschiedenen Lautsprecherboxen, 8 direkten und 6 Raummikrofonen sowie vier Effekten zusammengestellt wurden.

Speaker
Speaker

Die recht eindrucksvolle Liste stellt folgende Speaker Cabinets bereit:

  • 1×10″ Black Cha Open Back Box mit Vintage 10″ Speaker
  • 1×12″ Blue J Amerikanische 50er Jahre Open Back Box mit 12″ Speaker
  • 1×12″ GB25 50er Jahre Open Back Box mit Overdrive und britischem “Green” Speaker
  • 1×12″ Blue 15 Open Back Box mit “Blue” 15″ Speaker
  • 1×12″ Black D-ux Mid 60s Open Back Box mit 12″ Speaker
  • 1×12″ Black GB30 Open Back Gehäuse mit britischen 30 Watt “Green” Speaker
  • 2×10″ V-ux Late 60s Open Back Gehäuse mit zwei 10″ Speakern
  • 2×12″ Two Verb Open Back Box mit zwei 12″ Speakern
  • 2×12″ Black 8H Halb geschlossene Box mit zwei12″ Speakern, gern genutzt von 80er Jahre Metal-Bands
  • 2×12″ Ace Top Mid 60s Open Back Box mit zwei britischen 12″ Speakern
  • 2×12″ Boutique D65 Bassreflex-Box mit britisch Style 65 Watt Speakern
  • 2×12″ Alnico 50 Geschlossene Box mit mit zwei Alnico 50 Watt Speakern
  • 4×10″ Bman Open Back Box mit vier 10″ Speakern
  • 4×12″ GB25 Thick Geschlossene Box mit vier 25 Watt “Green” Speakern
  • 4×12″ GB Punch Eine weitere geschlossene Box mit vier 25 Watt “Green” Speakern
  • 4×12″ Super 80 Bassreflex Box mit vier 12″ Vintage “Lead” 80 Watt Speakern
  • 4×12″ White 75 Bassreflex-Box mit vier britischen 12″ “White/Cream” 75 Watt Speakern.

Weiter geht es mit den Mikrofonen, die an den Lautsprechern stehen und in der Software in den Speaker (On Axis) oder angewinkelt (Off Axis) positioniert wurden. Die Software ermöglicht auch einen Low Cut und eine individuelle Lautstärkeregelung sowie Positionierung im Stereobild.

Mikrofone
Mikrofone
  • Dyn 57 Der dynamische Mikrofonklassiker schlechthin, wird seit den späten 60er Jahre für Gitarrenaufnahmen verwendet.
  • Dyn 421 Ebenfalls ein dynamisches, sehr gern verwendetes Mikrofon mit etwas mehr Fundament und seidigeren Höhen.
  • RIB 160 Bändchenmikrofon, wird gern in Kombination mit den vorgenannten Mikrofonen verwendet.
  • RIB 121 Ein weiteres Bändchenmikrofon, das oft in Kombination mit den vorgenannten Mikrofonen verwendet wird.
  • CON 414 Der Allrounder aus Österreich unter den Kondensatormikrofonen.
  • CON 67 Ein weiterer Klassiker unter den Kondensatormikrofonen aus Berlin.
  • Direct Hier wird der Sound des Amps ohne Speaker ausgegeben.

Schauen wir uns die Raummikrofone einmal näher an, die sich auf der Bedienfläche der OX Box in der Lautstärke regeln lassen.

  • Ribbon Stereo Das Stereo-Bändchenmikrofon wurde von Universal Audio im Schlagzeugbereich des Aufnahmeraums platziert.
  • Condenser Stereo Dabei handelt es sich laut Handbuch um ein Röhren-Stereo-Kondensatormikrofon, das ebenfalls im Schlagzeugbereich des Aufnahmeraums platziert wurde.
  • Condenser Man Mono Dieses Röhren-Kondensatormikrofon wurde im linken Bereich des Aufnahmeraums platziert.
  • Condenser 67 Mono Das klassische Röhren-Kondensatormikrofon wurde im rechten Bereich des Aufnahmeraums platziert.
  • Ribbon 84 Mono Bändchenmikrofon mit “Old School” Vibe.
  • Ribbon 121 Mono Bändchenmikrofon mit modernem Vibe.

Die OX Amp Top Box besitzt, wie bereits erwähnt, aber auch vier integrierte Effekte. Zur Auswahl stehen ein grafischer EQ, ein 1176 Kompressor, ein Delay und ein Plate-Reverb. Alle stellen voreingestellte Presets bereit, lassen aber natürlich auch ein Sichern der eigenen Kreationen bereit.

Fotostrecke: 4 Bilder EQ

Auf den Klang gehe ich später im Praxisteil näher ein.
Insgesamt sechs Presets offenbart der Regler vorne auf der Bedienfläche der OX Box, die im Gerät gespeichert sind und ganz ohne Rechner oder iPad angewählt werden, wie man auf dem folgenden Bild sehen kann.

Presets
Presets

Bevor es zum Praxisteil geht, hier noch ein paar Impressionen verschiedener Lautsprecher/Mikrofon-Kombinationen.

Fotostrecke: 4 Bilder 1×12 Black GB30 mit Condenser 414, Ribbon 121, Condenser Stereo

Die Verarbeitung der in China gefertigten OX Box ist auffallend hochwertig und auch die Software wurde auf den Punkt programmiert und ermöglicht ein intuitives Arbeiten, ohne dass man sich durch zahlreiche Menüs klicken müsste. Stattdessen steht die Benutzerfreundlichkeit klar im Vordergrund, sehr gut!

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Praxis

Sound/Bedienung:

Für die folgenden Audiofiles verwende ich unterschiedliche Gitarren und diverse Röhrenverstärker, die ich direkt über die OX Amp Top Box laufen lasse und klanglich nicht weiter bearbeite. Ich nutze die beiden Line Outs auf der Rückseite und gehe damit direkt in einen AVID HD i/o Wandler in mein Pro-Tools-System.
Da beim Wechsel von einem Rig zum anderen eine leichte Verzögerung auftritt, ist der Live-Einsatz bedingt zu empfehlen. Ich bin aber sehr gespannt, was Universal Audio in den nächsten Updates an Optimierungen vornimmt, denn immerhin findet man an der Rückseite Fußschalter und USB-Anschlüsse, die ebenfalls noch freigeschaltet werden müssen.
Ich werde ausgesuchte Konstellationen aufnehmen und versuche so, die klangliche Bandbreite abzudecken.
Los geht es mit einem Marshall JTM 45 HW und meiner Fender Nocaster aus dem Custom Shop. Dabei verändere ich die Position des Volume-Reglers der Gitarre. Zuerst ist eine 4×12″ Box von einem 421 und einem Ribbon 160 abgenommen zu hören. Als Raummikro verwende ich ein Ribbon 160.

Audio Samples
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Marshall JTM 45 HW mit 4×12“ Box: 421 und Ribbon 160 vor Box, Raummikro Ribbon 160

Es fällt direkt die räumliche Abbildung des Signals auf, dabei reagiert die OX Box ausgesprochen sensibel auf die Position des Volume-Reglers der Gitarre und die Spieldynamik.
Heraus kommt der bekannt bissige Sound der Amp-/Box-/Gitarren-Kombination.
Es folgt ein Beispiel mit einer 2×12″ (Vox) Box, die von einem Ribbon 160, Condenser 67 und Condenser 67 im Raum abgenommen wird.

Audio Samples
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Marshall JTM 45 HW mit 2×12“ (Vox): Ribbon 160 und Condenser 67 vor Box, Raummikro Condenser 67

Beide Aufnahmen wurden mit demselben Amp und derselben Gitarre aufgenommen, unterschiedlicher könnten die Sounds aber kaum ausfallen. Das zeigt wieder einmal, wie elementar wichtig die Box bzw. der verwendete Speaker im Gesamtsound ist.
Als nächstes kommt ein Marshall JCM 800 Silver Jubilee zum Einsatz. Als Gitarre verwende ich eine Gibson Les Paul. Wieder kommt die 4×12″ Box mit Greenbacks zum Einsatz. Ein dynamisches 421 und ein Ribbon 160 an den Speakern und ein Ribbon 160 im Raum sorgen für die Abnahme.

Audio Samples
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Marshall JCM 800 Silver Jubilee mit 4×12“ Box: 421 und Ribbon 160 vor Box, Raummikro Ribbon 160

Hier lässt sich sehr schön heraushören, wie knackig und bissig der Amp ans Werk geht. Das Klangbild ist frisch und gibt den Amp so wieder, wie ich ihn kenne.
Und nun die klassische Kombination aus JCM 800 und einer 4×12″ Box mit Creamback 75 Watt Speakern. Als Mikros kommen hier ein C414, ein Ribbon 121 und ein Stereo Condenser für den Raum zum Einsatz.

Audio Samples
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JCM 800 mit 4×12″ Box: C414 und Ribbon 121 an der Box, Raummikro Stereo Condenser

Der typisch nasale und in den oberen Mitten fokussierte Sound wird sehr schön dargestellt. Man beachte die Attacks, die dem Ton eine schöne Definition verleihen.
Mit dem jetzt angeschlossenen 50 Watt Fender Bassmann geht es nun in die amerikanische Klangwelt. Für das folgende Beispiel kommen passenderweise eine 4×10″ Bassman, ein C414, ein Condenser 67 und für den Raum ein Stereo Condenser zum Einsatz. Wieder ist die Tele zu hören.

Audio Samples
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Fender Bassman mit 4×10″ Box: C414 und Condenser 67 an der Box, Raummikro Stereo Condenser

Da ich den Amp recht weit aufgerissen habe, beginnt er ganz wunderbar zu zerren und verleiht dem Sound eine gewisse Portion Schmutz. Auch hier fällt die Übertragung der Attacks positiv auf.
Weiter geht es mit einem Fender Blues Deluxe Combo. Hier habe ich eine 1×12″ Box angewählt, in der ein Jensen Speaker seinen Dienst verrichtet. Als Mikros gibt es ein MD421, ein Condenser 67 und für den Raum ebenfalls ein Condenser 67.

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Fender Blues Deluxe Combo mit 1×12″ Box: MD421 und Condenser 67 an der Box, Raummikro Condenser 67

Die Box überträgt den glasklaren Sound des cleanen Kanals sehr authentisch und gibt selbst feinste Nuancen wieder.
Wie der Amp mit einer 4×10″ Bassmann Box klingt, kann man im nächsten Beispiel hören. Dabei sorgen ein C414, ein Condenser 67 und ein Stereo Condenser im Raum für die Abnahme.

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Fender Blues Deluxe Combo mit 4×10″ Box: C414 und Condenser 67 an der Box, Raummikro Stereo Condenser
Die Universal Audio OX Amp Top Box punktet vor allem mit ihrem wirklich fantastischen Sound.
Die Universal Audio OX Amp Top Box punktet vor allem mit ihrem wirklich fantastischen Sound.

Die offenen Höhen des Amps werden auch hier deutlich übertragen, sogar ein bißchen mehr als im Beispiel zuvor. Dabei kommt der Klang direkt und mit Punch aus meinen Studiomonitoren.
So weit die “klassischen” Amps.
Die folgenden Beispiele nehme ich mit “moderneren” Amps auf, die oft in aktuellen Rock-und Metal-Produktionen zu hören sind.
Beginnen möchte ich mit einem EVH 5150 und einer Music Man Reflex in Standardstimmung.
Als Speaker verwende ich eine 4×12″ Box mit 75 Watt Speakern und einem deutlichen Raumanteil. Mikros: Ribbon 160, Condenser 67 und ein Stereo Condenser im Raum.
Das zweite Beispiel dann mit verringertem Raumanteil.

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EVH 5150 mit 4×12″ Box: Ribbon 160 und Condenser 67 an der Box, Raummikro Stereo Condenser EVH 5150 mit 4×12″ Box: Ribbon 160 und Condenser 67 an der Box, Raummikro Stereo Condenser (weniger Raumanteil)

Gerade bei Crunch und höheren Gain-Settings trennt sich nach meiner Erfahrung die Spreu vom Weizen und zeigt eventuelle Schwächen in Sachen Dynamik und Sound deutlich auf. Aber auch diese Disziplin meistert die OX Box mit Bravour! Es ist wirklich sehr beeindruckend, wie natürlich sich der Sound darstellt und dank des Raummikrofons feinfühlig an die persönlichen Belange anpassen lässt.
Und nun dasselbe Setup, jetzt aber mit einer Cyan Hellcaster Bariton.

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EVH 5150 mit 4×12″ Box: Ribbon 160 und Condenser 67 an der Box, Raummikro Stereo Condenser – Cyan Hellcaster Bariton Gitarre

Auch mit tieferen Stimmungen lässt sich die OX Box nicht aus der Ruhe bringen und liefert überzeugende Resultate. Der Sound ist knackig, frisch und mächtig. Beeindruckend!
Soweit die Boxen-Simulationen.
Im nächsten Abschnitt schaue ich mir die Onboard Effekte einmal genauer an, wozu ich meinen Marshall JVM 410 in Kombination mit einer Tom Anderson Drop Top verwende. Beginnen möchte ich mit dem EQ, den ich im zweiten Durchgang aktiviere und die 400 Hz, 1kHz und 7KHz ordentlich reinschiebe.

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Equalizer-Check: 400 Hz, 1 kHz und 7 kHz angehoben

Sehr schön, wie der EQ den Grundsound beibehält und seinen Stempel nicht zu dick aufträgt. Somit fällt er in die Kategorie “unauffällig, aber effektiv”.
Als nächstes kommt der 1176 Kompressor dran. Wieder erst ohne, dann mit dem Studio-Klassiker.

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1176 Kompressor – Check

Es dürfte sicherlich niemanden verwundern, dass diese Universal-Audio-Emulation des 1176 ganz hervorragend klingt. Der Kompressor verdichtet das Signal und verleiht ihm eine ganz persönliche Note, die man von unzähligen Albumproduktionen der letzten Jahrzehnte kennt.
Weiter geht es mit der Delay-Abteilung. Hier sind eine ganze Reihe unterschiedlicher Delay- und Modulationseffekte möglich, die ich in den nächsten Beispielen anspielen werde.
Los geht es mit den unterschiedlichen Delays.
Hier das Dual Delay:

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Dual Delay

Es folgt ein Beispiel mit dem XOVR Delay samt einer leichten Modulation:

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XOVR Delay mit leichter Modulation
Die Onboard-Effekte bieten eine riesige Auswahl unterschiedlichster Effektsounds, die allesamt ausgesprochen hochwertig klingen.
Die Onboard-Effekte bieten eine riesige Auswahl unterschiedlichster Effektsounds, die allesamt ausgesprochen hochwertig klingen.

Als nächstes kommt ein Ping-Pong-Delay, ebenfalls mit leichter Modulation:

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Ping-Pong-Delay mit leichter Modulation

Es sind aber auch abgefahrene Delay-Effekte möglich:

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Delay Special Effekte

Die Delays erfüllen ihre Aufgaben sehr gut und zeigen sich direkt und schnörkellos.
Mit Delays lassen sich bekanntlich aber auch Modulationseffekte realisieren, die ich im Folgenden kurz anspielen möchte.
Hier eine kleine Auswahl:

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Chorus Flanger Rotary Vibrato

Auch hier kommen authentische und sehr gut klingende Effekte in Studioqualität zustande mit jeder Menge Einstellmöglichkeiten.
Hier einige Beispiele mit dem Plate Reverb:

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Plate Reverb 1 Plate Reverb 2

Das Plate Reverb gefällt mir ausgesprochen gut, denn es besitzt eine wirklich tolle räumliche Tiefe, die man nur von hochwertiger Soft- und Hardware kennt. Dabei zeigt es sich dicht in der Wolke, trotzdem nie vordergründig, und es umschmeichelt das Gitarrensignal.
Und als letztes Beispiel nehme ich einen Crunchsound mit Reverb und Delay auf.

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Crunchsound mit Reverb und Delay

Die Software lädt zum Experimentieren oder einfach nur Durchschalten der voreingestellten Presets ein und ich muss zugeben, dass ich in keinem Moment das Gefühl hatte, nicht über eine abgenommene Box zu spielen. Die Onboard-Effekte bieten eine riesige Auswahl unterschiedlichster Effektsounds, die allesamt ausgesprochen hochwertig klingen. Universal Audio hat in der Tat nicht zu viel versprochen, es werden wirklich Gitarrensounds in Studioqualität geboten.

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Fazit

Mit der Universal Audio OX Amp Top Box hat die amerikanische Marke die Messlatte in Sachen Amp-Recording ein ganzes Stück nach oben gelegt. Neben der hervorragenden Verarbeitung und dem wirklich durchdachten Konzept punktet das System vor allem mit seinem wirklich fantastischen Sound und der kinderleichten Bedienung. Dazu kommen vier Effekte, ebenfalls in bester UA-Qualität. Der Preis erscheint auf den ersten Blick vielleicht etwas hoch, relativiert sich aber schnell, sobald man sich etwas mit der OX Box beschäftigt und die klanglichen Resultate gehört hat.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Konzept
  • Bedienung
Contra
  • nur Klinken Line-Outs
  • Software lässt sich ausschließlich auf Apple-Geräten betreiben
Artikelbild
Universal Audio OX Amp Top Box Test
Für 1.429,00€ bei
Amp-Recording und Gitarrensounds in Studioqualität sowie Effekte in bester UA-Qualität zeichnen die Universal Audio OX Amp Top Box aus.
Amp-Recording und Gitarrensounds in Studioqualität sowie Effekte in bester UA-Qualität zeichnen die Universal Audio OX Amp Top Box aus.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Universal Audio
  • Modell: Universal Audio OX Amp Top Box
  • Typ: Reactive Load Box & Power Attenuator
  • Herstellungsland: China
  • Regler: Rig, Room, Speaker Volume, Line Out, Headphone, Impedanz-Wähler,
  • Anschlüsse: Headphone, Netzteil, USB (ohne Funktion), Coax/Optical S/PDIF Out, Footswitch (ohne Funktion), To Speaker (Anschluss für Gitarrenbox), From Amplifier (Anschluss für Amp, maximal 150 Watt), Line Out L/R
  • Effekte: UAD Delay, Reverb, Compressor, Equalizer
  • Systemvorraussetzungen: Mac OS ab 10.9, iPad iOS 11, Internetverbindung zum Registrieren
  • Abmessungen: 382 x 139 x 230 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 6,4 kg
  • Besonderheiten: Software zum Fernbedienen, Gummifüße extra hoch, eigener WIFI-Hotspot integriert
  • Ladenpreis: 1.299,00 Euro (März 2018)
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Musell sagt:

#1 - 25.03.2022 um 09:29 Uhr

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Hallo liebes Bonedo Team, vielen lieben Dank für den tollen Artikel! Als Windows 10 User möchte ich ergänzen, dass mit der aktuellen Firmware die Anbindung via WLan an mein Notebook ohne Probleme funktionierte. Und ja, alle meine AMPS, Gladius, Mesa Boogie, H&K etc. liefern einen rauschfreien Studio Sound. Für mich, ist der OX perfekt für jede Produktion und alternativlos! Man hört die Engel im Wohnzimmer.

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