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Yamaha FG3 und FGX3 Test

Die Yamaha FG3 und FGX3 Dreadnought-Akustikgitarren orientieren sich an den legendären japanischen Nippon Gakki Red Label Modellen aus den 60er Jahren, die trotz ihres damals recht günstigen Preises bis heute für ihren guten Sound geschätzt werden. Unverkennbar stand bei der FG3 und der FGX3 die FG180 Pate, eine Westerngitarre, die 1966 vorgestellt und erstmals 1967 mit dem legendären Red Label im Korpus ausgeliefert wurde.

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Das FGX3 Modell kommt zusätzlich mit dem sogenannten 3-Wege-Atmosfeel Tonabnehmersystem, bei dem das Signal eines Piezo-Pickups und eines Kontakt-Pickups mit dem eines internen Mikrofons gemischt werden können. Wir haben beide Gitarren für euch unter die Lupe genommen.

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Details

Lieferumfang

Geliefert werden die in China gefertigten Dreadnoughts erfreulicherweise mit einem hochwertigen Hard-Bag, in dem sie bequem und gut gepolstert transportiert werden können. Im Lieferumfang befindet sich bei beiden Gitarren außerdem ein Sechskantschlüssel zum Nachjustieren des Halses. Die FGX3 kommt zusätzlich mit einer optionalen Abdeckung für das Schalloch und zwei AA-Batterien, die das aktive Tonabnehmersystem versorgen. Bei der ersten Begutachtung präsentieren sich beide Instrumente mit einer sehr guten und sauberen Verarbeitung. Lediglich die Bünde sind nicht hundertprozentig poliert. Ab Werk sind die Gitarren mit Saiten aus dem Hause Elixir bespannt.

Yamaha FG3X

Fotostrecke: 5 Bilder Die Yamaha FGX3 orientiert sich an der 1966 vorgestellten FG180 Dreadnought-Gitarre.

Yamaha FG3

Fotostrecke: 5 Bilder Die Yamaha FG3 ist baulich mit der FG3X identisch,…

Korpus

Über die verwendeten Hölzer des historischen Vorbilds gibt es unterschiedliche Angaben. Stellenweise ist von komplett laminierten Hölzern für Decke, Zargen und Boden die Rede, manche Angaben sprechen aber auch von einer massiven Fichtendecke. Fakt ist, dass die neuen Modelle aus dem Hause Yamaha komplett mit massiven Hölzern ausgestattet werden. Für die Decke kommt dabei Sitka-Fichte zum Einsatz, Boden und Zargen werden aus Mahagoni gefertigt und für den Steg wird Ebenholz verbaut.

Yamaha FG3X

Fotostrecke: 5 Bilder Der klassische Steg ist aus Ebenholz gefertigt…

Yamaha FG3

Fotostrecke: 5 Bilder Die Saiten werden mithilfe von sechs schwarzen Stöckerl am Steg befestigt…

Eine Besonderheit liegt laut Hersteller in der Behandlung der Decke durch das sogenannte A.R.E. (Acoustic Resonance Enhancement) Verfahren, bei dem die Hölzer mit Wärme, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck behandelt werden, um den Alterungsprozess des Holzes zu beschleunigen und damit den Klang positiv zu beeinflussen. Wie ihre Vorbilder geben sich die beiden quasi identisch aussehenden Gitarren im Design recht schlicht und aufgeräumt, stechen aber für mein Empfinden durch ihre leicht ins orange tendierende seidenmatte Lackierung der Decke sofort ins Auge. Schon 2016 gab es zum 50. Geburtstag der FG-Serie ein Jubiläumsmodell. Ausgehend vom Bracing dieses Modells wurde für die neuen Gitarren die Verbalkung im Korpus noch einmal leicht überarbeitet, um die Ansprache des tieferen Registers zu verbessern.

Hals

Der Hals besteht aus afrikanischem Mahagoni und auch für das Griffbrett mit seinen 20 schlanken Bünden kommt Ebenholz zum Einsatz. Im Design bleibt der Hals dezent, lediglich unauffällige Punktmarkierungen auf dem Griffbrett erleichtern die Orientierung. Der Sattel misst 44 mm. Beim ansprechenden Design der Kopfplatte hat man sich am Urmodell der Red-Label-Serie orientiert. Für die gute Stimmung sollen Gotoh Open Gear-Chrome-Mechaniken sorgen, die Mensur beträgt 634 mm.
An der FGX3 wurde am Halsfuß auch gleich ein Gurtpin montiert.

Yamaha FG3X

Fotostrecke: 5 Bilder Am spitz zulaufenden Halsfuß der FG3X ist ein zusätzlicher Gurtpin angebracht.

Yamaha FG3

Fotostrecke: 5 Bilder Die FG3 kommt ohne Gurtpin.

Elektrik

Die Yamaha FGX3 präsentiert sich mit einem zusätzlichen 3-Wege-Tonabnehmersystem, das von Yamaha auf den Namen Atmosfeel getauft wurde. Im Detail haben wir es hier mit einem Piezo-Pickup am Steg zu tun, der im Verbund mit einem Kontakttonabnehmer und einem im Korpus verbauten Mikrofon für die Signalabnahme sorgt, wobei all drei Quellen gemischt werden können. Wie schon anfangs erwähnt, wird das aktive Pickupsystem dabei nicht wie sonst üblich mit einem 9V-Block, sondern mit zwei AA Batterien betrieben, die ganz bequem am im Gurtpin verbauten Klinkeneingang eingesetzt werden. Die Steuerung des Tonabnehmersystems ist ansonsten recht einfach gehalten. Lediglich drei Potis auf der oberen Zarge justieren die Gesamtlautstärke, das Mischungsverhältnis zwischen beiden Tonabnehmern und Mikrofon, sowie einen Bass-EQ.

Yamaha FG3X

Fotostrecke: 5 Bilder Das X in der Modellbezeichnung der Yamaha FG3X weist auf das gewisse X-tra hin,…
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Praxis

Beim ersten Anspielen können beide Gitarren mit einer optimalen Saitenlage punkten und lassen sich demzufolge sehr angenehm bespielen. Wie eingangs erwähnt, sind die recht schlanken Bünden nicht sauber poliert, was den insgesamt sehr positiven ersten Eindruck etwas trübt. “Massiert” man die Saiten etwas stärker, macht sich die raue Beschaffenheit der Bünde auch klanglich ein wenig bemerkbar. Beim Fachmann lässt sich diese kleine Unsauberkeit aber glücklicherweise schnell bereinigen.

Das FG3-Modell zeigt sich dann im Detail mit einem vollen, für Dreadnought-Modelle typischen Sound, der im tieferen Register sehr schön luftig und lebendig daherkommt und damit Flatpicking- und Strumming-Spielweisen ab der ersten Minute zur absoluten Freude werden lässt. Zudem wirkt die FG3 erstaunlich spritzig, wovon auch solistische Spielweisen profitieren, die ansonsten bei Dreadnought-Modellen ja eher nicht zur Hauptdisziplin gehören.

Das FG3-Modell präsentiert sich mit einem vollen, für Dreadnought-Modelle typischen Sound, der im tieferen Register luftig und lebendig ist.
Das FG3-Modell präsentiert sich mit einem vollen, für Dreadnought-Modelle typischen Sound, der im tieferen Register luftig und lebendig ist.

Im direkten Vergleich fällt die FGX3-Variante eine Spur zurückhaltender und gedeckter aus, was aber bei einem Instrument mit Tonabnehmersystem auch Sinn ergibt. Jeder Spieler, der an einer besonders lebendigen Akustikgitarre schon mal ein Tonabnehmersystem nachgerüstet hat, wird wissen, wovon ich rede. Man läuft einfach deutlich schneller Gefahr, mit Feedback konfrontiert zu werden.
Dennoch sprechen wir hier von Nuancen. Insgesamt wirkt die FGX3 nicht ganz so kernig im Sound, ähnelt der FG3 in der Grundausrichtung aber trotzdem sehr. Ich bin gespannt, welche ersten Eindrücke sich vor dem Mikrofon ergeben.

Insgesamt klingt die FGX3 zurückhaltender und gedeckter, nicht ganz so kernig im Sound wie die FG3.
Insgesamt klingt die FGX3 zurückhaltender und gedeckter, nicht ganz so kernig im Sound wie die FG3.

Für die Aufnahmen steht heute ein Neumann TLM 103 Kondensatormikrofon bereit, das ungefähr auf Höhe des 12. Bunds mit einem nicht allzu großen Abstand auf die Gitarre gerichtet ist. Das Mikrofonsignal geht in einen Golden Age Pre-73 MK II Preamp. Das Pickupsignal der FGX3 schicke ich wiederum in den DI-Eingang meines Focusrite ISA Preamps. Alle Signale werden anschließend von einem Motu Interface gewandelt.

Wir beginnen mit einem Fingerpicking und hören zunächst das FG3-Modell über das Neumann-Mikrofon. Anschließend spiele ich das gleiche Picking mit der FGX3 und zeichne dabei auch das Pickupsignal auf. Das interne Mikrofon des Tonabnehmers habe ich schon leicht hinzugemischt.

Audio Samples
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FG3 – Fingerpicking – Mic FGX3 – Fingerpicking – Mic FGX3 – Fingerpicking – PU

Auch wenn die Gitarren akustisch abgenommen vor dem Mikrofon sehr ähnlich wirken, fällt der Sound der FG3 eine Spur schärfer und lebendiger aus. Wobei auch der etwas zurückhaltendere akustische Sound der FGX3 in diesem Setting eine sehr gute Figur macht. Aber auch der Klangcharakter ihres Pickupsystems sagt mir zu. Natürlich hat ein Tonabnehmer immer seinen eigenen Sound, dennoch ertönt hier erfreulicherweise nicht allzu sehr die von Piezo-Pickups bekannte etwas kühle und statische Färbung, sondern ein recht natürliches Signal. Sehr schön!
Ganz ohne Rauschen kommt das Pickupsystem jedoch nicht aus. Im Live-Kontext dürfte dieser Umstand aber wahrscheinlich kein Problem darstellen. Für wirklich intime und dynamische Spielweisen im Studio, bei denen man den Pickup eventuell hinzumischen möchte, stört es mich allerdings schon ein wenig.
Ich greife erneut zur FG3 und gebe eine klassische Strumming/Flatpicking-Figur zum Besten. Ich muss sagen, dass ich die Tonansprache der Gitarre als absolut inspirierend für diese Spielweisen empfinde.

Audio Samples
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FG3 – Flatpicking – Mic

Wie sich der Sound des Tonabnehmersystems im Detail beim Hinzumischen des internen Mikrofons entwickelt, möchte ich im nächsten Beispiel herausfinden.
Wir hören dafür erst nur die Kombination aus Piezo und Kontakttonabnehmer, anschließend drehe ich das Mikrofon bis zur Hälfte hinzu. Im letzten Teil des Beispiels ist das Mikrofonpoti dann voll aufgedreht, was einem Mischverhältnis von 50 Prozent entspricht.

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FGX3 – Soundcheck Pickupsystem

Das Pickupsystem verhält sich in diesem Punkt genau so, wie ich es auch von anderen Systemen kenne, die ein internes Mikrofon bereitstellen. Mischt man es ein wenig hinzu, wird der Sound etwas weicher und auch eine Spur dynamischer. Dreht man das Mikrofon allerdings zu weit auf, wird der Klang sehr basslastig und undifferenziert. Hier muss man also je nach Situation etwas herumprobieren. Mit dem Bass-EQ können die tiefen Frequenzen auch ausgedünnt werden, was ebenfalls hilfreich sein kann. Zu weit sollte man das Mikrofon dennoch nicht aufdrehen. Das gilt auch im Hinblick auf Feedback, wobei der vom Hersteller beigelegte Feedback-Buster natürlich eine hilfreiche Ergänzung darstellt.
Ansonsten macht das Tonabnehmersystem, auch gemischt mit dem Neumann-Mikrofon, eine gute Figur, wie ihr im nächsten Beispiel hören könnt.

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FGX3 – Fingerpicking – Mic & PU

Am besten kennenlernen kann man Gitarren natürlich immer im Arbeitsalltag. Ich habe daher abschließend eine kleine Recording-Session veranstaltet und die Gitarren in einem typischen Country-Song-Kontext aufgenommen.
Hier hat mich die FG3 noch einmal absolut überzeugt. Die Haupt-Rhythmusgitarre, die auch den Song beginnt, habe ich mit diesem Modell eingespielt. Aber auch der Pickupsound der FGX3, den ich ausschließlich für die Leadgitarre verwendet habe, macht, meiner Meinung nach, eine sehr gute Figur. Insgesamt gaben sich beide Gitarren beim Mischen des Songs absolut pflegeleicht.

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FG3 & FGX3 – Beispielsong
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Fazit

Das Yamaha FG3 und FGX3 Dreadnought Geschwisterpaar bietet im Test eine überzeugende Vorstellung. Besonders hervorzuheben ist bei den gut verarbeiteten Instrumenten der lebendige und authentische Klangcharakter der FG3 und das schlüssige Konzept des Tonabnehmersystems der FGX3. Dennoch wäre es schön, wenn auch die Bünde ab Werk gleich optimal poliert wären. Das hält mich aber nicht davon ab, den beiden Gitarren eine Anspiel-Empfehlung auszusprechen. Auch wenn es zurzeit nur eine unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers gibt, zeigt sich diese als durchaus angemessen für die gebotene Leistung.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung (mit Einschränkung)
  • sehr gute Werkseinstellung und Bespielbarkeit
  • lebendige und luftige Ansprache (FG3)
  • authentischer Akustiksound
  • flexibler Klang des Tonabnehmer-Systems
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • hochwertiges Hard-Bag im Lieferumfang
Contra
  • Bünde nicht sauber poliert
  • Tonabnehmer-System rauscht etwas (FGX3)
Artikelbild
Yamaha FG3 und FGX3 Test
Für 1.279,00€ bei
Beide Gitarren setzen Yamahas FG-Tradition gekonnt fort und glänzen mit einer sehr guten Bespielbarkeit sowie einem lebendigen und authentischen Akustiksound. (Hier beide Modelle gemeinsam im Bild mit einer alten FG-312 12-String.)
Beide Gitarren setzen Yamahas FG-Tradition gekonnt fort und glänzen mit einer sehr guten Bespielbarkeit sowie einem lebendigen und authentischen Akustiksound. (Hier beide Modelle gemeinsam im Bild mit einer alten FG-312 12-String.)

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Yamaha
  • Modell: FG3 & FGX3
  • Typ: Dreadnought ohne und mit Tonabnehmersystem
  • Herkunftsland: China
  • Decke: Sitka-Fichte (A.R.E. behandelt)
  • Boden und Zargen: Mahagoni
  • Steg: Ebenholz
  • Hals: afrikanisches Mahagoni
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Bünde: 20
  • Sattelbreite: 44 mm
  • Mensur: 634 mm
  • Tonabnehmer (FG3X): 3-Wege-Atmosfeel, aktiv
  • Regelmöglichkeiten: Master-Volume, Mic-Blend, EQ
  • Stimmmechaniken: Gotoh Open Gear Chrome
  • Zubehör: inkl. Hard-Bag
  • Preis: FG3 899,00 Euro UVP/FGX3 1.099,00 Euro UVP
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