MXR Dyna Comp Bass Compressor M282 Test

MXR haben in ihrer langen Firmengeschichte bereits einige Effektklassiker auf den Weg gebracht. Als solchen kann man ohne Zweifel auch den Dyna Comp bezeichnen. Das legendäre Kompressor-Pedal erblickte 1972 das Licht der Welt und hat sich in kürzester Zeit auf den Pedalboards von Weltstars wie Bonnie Raitt, Andy Summers oder David Gilmour etabliert. Kein Wunder, zeichnet sich der Dyna Comp doch durch einen speziellen, sehr musikalischen Sound aus. Tieftönern, die nicht gerne mit Bodentretern für Gitarristen experimentieren, blieb der tolle Dyna-Comp-Sound bisher leider verwehrt. Doch das ändert sich nun erfreulicherweise, denn MXR haben ihren Klassiker endlich für die Verwendung mit dem E-Bass optimiert. Und das Beste ist: Der brandneue Dyna Comp für Bass kommt sogar im Mini-Format, so dass wohl jeder noch ein Plätzchen auf dem Pedalboard für den optimierten Klassiker finden wird!

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… Top-Qualität der Company aus Übersee auf.

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Details

Der Dyna Comp Bass Compressor wurde, genau wie der klassische Dyna Comp von 1972, um den sogenannten “metal can” CA3080-Operationverstärker konstruiert. Laut MXR zeichnet sich der CA3080 durch einen sehr transparenten Ton, wenig Nebengeräusche und einen erweiterten Dynamikumfang aus – auch bei der Bassversion sollten sich also diese positiven Tugenden bemerkbar machen.
Wie oben bereits erwähnt, kommt der Dyna Comp Bass Compressor in einem MXR-typischen Mini-Gehäuse, das die Abmessungen von 90 x 40 x 55 mm besitzt. Das Mini-Pedal wirkt insgesamt sehr stabil, und an der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen – tolle MXR-Qualität eben!

Fotostrecke: 3 Bilder Das Gehäuse des MXR M282 misst gerade mal …

Zum Betrieb benötigt der Kompressor eine Spannung von 9 Volt. Der Anschluss für ein Netzteil befindet sich an der Stirnseite des Gehäuses. MXR legt erfreulicherweise gleich ein passendes Netzgerät mit in den Karton, denn der Betrieb mit Batterien ist aufgrund des sehr kleinen Gehäuseformats selbstverständlich nicht möglich. An der rechten Seitenfläche finden wir die Klinkenbuchse für die Verbindung mit dem Bass und direkt gegenüber parkt die Klinkenbuchse zur Weiterleitung des Signals an den Amp.

Fotostrecke: 5 Bilder Links und rechts des Pedals befinden sich …

Die Parameter des Pedals werden mit insgesamt vier Reglern und einem kleinen Taster auf der Gehäusefront eingestellt. Der Taster mit der Bezeichnung “Attack” erlaubt den Zugriff auf zwei unterschiedliche Attack-Zeiten: Im Slow-Modus, der beim Einschalten aktiv ist, setzt die Kompression relativ spät ein, so dass die Transienten der Töne weitgehend erhalten bleiben. Wenn man den Taster betätigt, wird die schnellere Attack-Zeit aktiviert, und der Kompressor kappt in der Folge auch die Anschläge der Töne. Mit dem Clean-Regler kann das trockene Signal stufenlos zum komprimierten Sound beigemischt werden. Das Fundament des Basses bleibt damit stets intakt und auch subtilere Kompressionen sind mit diesem Feature problemlos möglich.
Rechts daneben finden wir den Sensitivity-Regler, der für die Kompressionsstärke und das Sustain zuständig ist. Die Lautstärke des Effektsounds wird mit dem Output-Regler justiert und “last but not least” bietet der Dyna Comp Bass Compressor noch einen Tone-Regler, mit welchem der Klang des komprimierten Signals beeinflusst werden kann. Hinter dem Tone-Regler steckt ein einfacher Cut-and-Boost-EQ, der bei 1kHz greift.
Aktiviert wird das Pedal wie üblich mit einem Fußtaster (True Bypass), und auch an eine LED für die Anzeige des Betriebszustandes des Dyna Comp Bass ist natürlich mit an Board.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Blickwinkel von oben auf das MXR-Pedal zeigt …

Praxis

Am besten versteht sich der MXR Dyna Comp Bass mit passiven Bässen, die nicht allzu pegelstark sind. Die Stärke der Kompression lässt sich dann mit dem Sensitivity-Regler sehr feinfühlig dosieren und der Sound bleibt auf dem gesamten Reglerweg sauber und unverzerrt. Mit einem meiner aktiven Bässe konnte ich den Sensitivity-Regler nur bis zur Hälfte aufdrehen, bei stärkeren Einstellungen lieferte der Dyna Comp leider nur noch unschöne verzerrte Sounds. Das ist aber freilich kein großes Ding, man kann den Kompressionsgrad in solchen Fällen einfach zurückregeln, bis der Sound wieder clean ist und arbeitet dann eben mit dem verbleibenden Reglerweg.
Die Nebengeräusche fand ich selbst bei starken Kompressionen eher moderat – das neue MXR-Pedal ist hier vielleicht minimal lauter als so mancher Boutique-Kompressor, aber durchaus noch im Rahmen.

Am besten scheint sich das M282 mit nicht zu outputstarken (Passiv-)Bässen zu vertragen.
Am besten scheint sich das M282 mit nicht zu outputstarken (Passiv-)Bässen zu vertragen.

Eines muss man jedoch wissen, wenn man den MXR zur Hand nimmt: Der Dyna Comp gehört nicht zu den Kompressoren, die ihren Dienst möglichst unauffällig verrichten und den Sound ohne jegliche Klangbeeinflussung verdichten. Er verändert den Sound nämlich durchaus auf eine angenehme Art – vor allem in den höheren Frequenzbereichen. Mein Jazz Bass klang durch den Dyna Comp Bass Compressor deutlich geschmeidiger und sanfter – das ist sie, die typische “Dyna-Comp-Magic”!
Durch diese Verdichtung erscheint der Basssound kompakter und kraftvoller, gleichzeitig ist allerdings naturgemäß auch ein leichter Verlust im Tiefbass-Bereich erkennbar. Aber keine Bange, denn genau hier kommt der Clean-Regler des Dyna Comp ins Spiel: Mit der Beimischung des trockenen Signals kann der Low-End-Verlust nämlich gezielt ausgeglichen werden, sodass der Sound auch bei heftigen Kompressionen seine komplette Tragfähigkeit behält. Und ein weiterer positiver Effekt diese Features ist, dass ein stark komprimierter Sound mit einer Dosis des sauberen Signal insgesamt wieder deutlich natürlicher und dynamischer wirkt – das Stichwort lautet “Parallel-Kompression”!

Neutral geht anders: Der Dyna Comp bringt eine durchaus gewollte eigene klangliche Färbung in das Basssignal.
Neutral geht anders: Der Dyna Comp bringt eine durchaus gewollte eigene klangliche Färbung in das Basssignal.

Die beiden Attack-Settings, die mittels eines kleinen Tasters auf der Front abrufbar sind, wurden von den MXR-Entwicklern sehr gut abgestimmt. Die Slow-Einstellung empfiehlt sich für knackige, perkussive Sounds, bei denen der Anschlag nicht gekappt werden soll. Wer schwebende Sounds mit langem Sustain erreichen möchte, drückt einfach den Attack-Taster, sodass auch die Transienten komprimiert werden. Klar, man erreicht den gewünschten Sound in der Regel genauer, wenn man die Attack-Zeit präzise an den Sound anpassen kann. Aber bei einem Pedal im Miniformat muss man zu Gunsten des Formfaktors eben mit Kompromissen in der Bedienung leben, und die beiden Settings funktionieren in der Praxis wirklich sehr gut.

MXR blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück: Die Anfänge der Company MXR reichen zurück bis in die frühen 1970er-Jahre!
MXR blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück: Die Anfänge der Company MXR reichen zurück bis in die frühen 1970er-Jahre!

Auch die Abstimmung des Tone-Reglers finde ich gelungen. Er greift bei den Hochmitten um 1kHz und wirkt sehr gut auf Durchsetzungskraft des Basssounds. Mit einem Boost werden Fingerstyle-Sounds präsenter und aggressiver, ohne zu nerven. Für gescoopte Slapsounds dreht man den Tone-Regler einfach gegen den Uhrzeigersinn und dünnt die Hochmitten je nach Geschmack aus. Klangwunder sind von einem simplen EQ-Regler dieser Art natürlich nicht zu erwarten, der Tone-Regler ist aber eine durchaus sinnvolle Ergänzung, die dem Dyna Comp Bass Compressor etwas mehr Flexibilität beschert.
Viel Spaß mit den Klangbeispielen:

Audio Samples
0:00
Clean: 12, Sens: 12, Tone: 3, slow Attack Clean: Off, Sens: 4, Tone: 1, fast Attack Slap, Sens: 11, Clean: 9, Tone: 10, fast Attack Slap, Sens: 11, Clean: 9, Tone: 10, slow Attack

Fazit

Wer ein flexibles Kompressor-Pedal sucht, das gleichzeitig als dezenter Klangveredler wirkt, macht mit dem neuen Dyna Comp Bass Compressor von MXR absolut nichts falsch. Der Kompressor im Mini-Format gibt selbst starke Kompressionen ohne künstlich wirkende Pumpeffekte oder Artefakte wieder und klingt insgesamt sehr organisch. Ein großer Pluspunkt ist der Clean-Regler, mit welchem das Fundament und der natürliche Charakter des Basssounds auch bei starken Kompressionen intakt gehalten werden. Klangliche Flexibilität bietet zudem der Tone-Regler zur Abstimmung der Hochmitten. Die Verarbeitung des Pedals ist MXR-typische tadellos und den Preis kann ich in Anbetracht der hervorragenden Klangqualität und der gebotenen Features nur als fair bezeichnen – zuschlagen, liebe Tieftöner!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • organisch klingende Kompressionen
  • Parallel-Kompression durch Clean-Regler möglich
  • gut abgestimmter EQ-Regler
  • moderate Nebengeräusche
  • 1a Verarbeitung
  • fairer Preis
Contra
  • -/-
Artikelbild
MXR Dyna Comp Bass Compressor M282 Test
Für 169,00€ bei
MXR_M282_Dyna_Comp_Bass_Mini_010_FIN
Das Gehäuse des MXR M282 misst gerade mal …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: MXR
  • Modell: M282 Dyna Comp Bass Compressor
  • Anschlüsse: Input, Output, Netz
  • Regler/Schalter: Attack, Output, Sensitivity, Clean, Tone, Bypass
  • EQ: +/- 7db @ 1kHz
  • Stromversorgung: 9 VDC, Netzteil
  • Sonstiges: True Bypass
  • Zubehör: Netzteil
  • Maße: ca. 90 x 40 x 55 mm
  • Gewicht: ca. 130 Gramm
  • Preis: 189,- Euro (Ladenpreis im Juni 2019)
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... Top-Qualität der Company aus Übersee auf.

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