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Moen GEC5 Test

Beim Moen GEC5 handelt es sich um einen kompakten Loop-Switcher, der sich als jüngstes Mitglied einer ganzen Switcher-Familie vorstellt. Der chinesische Hersteller aus Hongkong widmet sich neben seinem umfangreichen Angebot an Effekten, Netzteilen, Pedal-Boards und Zubehör auch recht intensiv der Entwicklung von komplexen Switchern, die zu recht zivilen Preisen erhältlich sind.

Moen_GEC5_Guitar_Effect_Commander_TEST


Auch der Moen GEC5 gehört in die Kategorie der kleinen und preiswerten Board-Organisatoren und kann laut Papierform mit fünf Anschlüssen für Pedale, einer Amp-Kanalumschaltung, MIDI-Konnektivität und 128 Speicherplätzen aufwarten. Das alles im handlichen, aber tourtauglichen Gehäuse und zu einem ausgesprochen moderaten Preis. Wir haben näher hingeschaut.

Details

Sicher verpackt erreicht mich der “Guitar Effect Commander” und macht auf den ersten Blick einen robusten und vertrauenserweckenden Eindruck. Das schwarz lackierte Metallgehäuse besitzt Abmessungen von 260 mm x 88 mm x 55 mm (BxTxH) und zeigt sich damit ausgesprochen kompakt, und mit einem Gewicht von 1250 Gramm vermittelt es auch eine gewisse Wertigkeit.
Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite und alle Bedienelemente auf der Oberseite, auf die ich im Verlauf des Tests natürlich noch näher eingehen werde. Zuerst aber schauen wir uns die Anschlüsse an der Front einmal etwas genauer an.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit Abmessungen von 260 mm x 88 mm x 55 mm erweist sich der “Guitar Effect Commander“ als recht kompakt.

Los geht es mit der Netzteilbuchse. Einen Stromspender hat Moen nicht beigelegt, allerdings begnügt sich das GEC5 bei 9 Volt und einer Stromaufnahme von weniger als 150 mA mit einem Standard-Netzteil oder einer zentralen Spannungsversorgung. Weiter geht es in der oberen Reihe mit MIDI-In und MIDI-Out, wobei pro Preset zwei Kanäle für Program Changes (PC) und Control Changes (CC) enthalten sind. Rechts daneben befindet sich die Tuner-Buchse. Wie der Name schon erahnen lässt, kann hier ein Stimmgerät angeschlossen werden.
In der Reihe darunter befinden sich neben der Netzteilbuchse ein BUF IN und ein NBUF IN-Eingang, von denen jeweils nur einer benutzt werden kann. Der BUF IN besitzt einen aktiven Buffer, NBUF kommt ohne aus. An der BUF OUT Buchse wird das BUF IN Eingangssignal direkt nach dem Buffer wieder ausgegeben, um beispielsweise das direkte Gitarrensignal aufzunehmen.
Insgesamt stellt das GEC5 fünf serielle Loops bereit, die jeweils mit einer Send- (S) und Return- (R) Buchse zum Anschluss eines Effektes bereitstehen. Die isolierte Loop 5 kann im Gegensatz zu den eben genannten seriellen Loops auch parallel betrieben werden. Zu diesem Zweck besitzt sie eigene In- und Output-Buchsen. Die Send- und Return-Buchsen lassen sich aber auch als Latch-Footswitches verwenden, um beispielsweise einen Amp umzuschalten. Die beiden mit FS beschrifteten Buchsen in der oberen Reihe erlauben die “analoge” Umschaltung beispielsweise eines Kanals oder Reverbs am Verstärker. FS2 arbeitet mit einer Mono-, FS1 mit einer Stereoklinke.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite des Moen GEC5 versammelt.

Schauen wir uns nun die Bedienoberfläche einmal etwas genauer an.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche wird von sechs Fußschaltern dominiert, alle Informationen laufen mittig auf dem Bedienfeld zusammen.

Hier befinden sich insgesamt sechs mit dem Gehäuse verschraubte Metallfußschalter. Sämtliche Informationen laufen mittig auf dem Bedienfeld zusammen, das aus einem dreistelligen LCD-Display sowie sechs Tastern und einem Schieberegler besteht, wobei letzterer die vorgenommenen Einstellungen verriegelt. Das ist ausgesprochen praktisch, da so ein versehentliches Verstellen verhindert wird.
Diverse Lämpchen geben Auskunft darüber, welche Loops oder Schaltungen gerade aktiv sind und zeigen so auf einen Blick die wichtigsten Informationen an.
LP 3 / 4 / 5 sind Programmtasten für Loop 3 / 4 / 5. Eine rote LED leuchtet auf, wenn der Loop aktiviert ist. Loop 3 und Loop 4 sind “order fixed” Loops, bei der Loop 5 handelt es sich um eine isolierte Loop.
Loop 3, Loop 4, Loop Green und Loop Blue sind intern verbunden. Der Signalpfad lautet: Gitarre – N1 – Loop3 – N2 – Loop4 – N3 – Ausgang. Die sequentiellen Loops (Grün und Blau) können sich an einer der Knotenpositionen N1 / N2 / N3 befinden. Die Anzeigen (N1 / N2 / N3) leuchten grün, wenn die Loop Grün aktiviert ist, und blau, wenn die Loop Blau aktiviert ist.

Signalweg
Signalweg

Die unteren vier Fußschalter dienen zum Aktivieren der vorher gespeicherten Presets. Diese Schalter rufen die in den entsprechenden Voreinstellungen 1 bis 4 gespeicherten Einstellungen auf. Die Schalter steuern auch einzeln einen Loop-In “On-the-fly” -Modus, in dem die Loops mit dem Preset-Schalter 1/ 2 / 3 / 4 und Stummschaltung individuell gesteuert werden können. Will man einige Pedale einzeln hinzuzufügen oder entfernen, erleichtert die “On The Fly”-Option dies.

  • Fußschalter 1 schaltet Loop5 ein / aus
  • Fußschalter 2 schaltet Loop4 ein / aus
  • Fußschalter 3 schaltet Loop3 ein / aus
  • Fußschalter 4 konfiguriert Loop Green

In der oberen Reihe befindet sich ein Bank/Mode und ein mit Tuner beschrifteter Fußschalter, der das einkommende Signal auf den Tuner-Ausgang leitet und gleichzeitig die Ausgangsbuchse stummschaltet. In diesem Fall leuchtet eine kleine LED zwischen den beiden oberen Fußschaltern.
So weit, so gut. Ich bin gespannt, wie sich das GEC 5 im Praxistest schlägt.

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Praxis

Im folgenden Praxisteil geht es ausschließlich um den Klang und die Signaltreue. Zu diesen Zweck habe ich die Loops mit einigen Pedalen verbunden. Alle Schaltvorgänge gehen absolut geräuschlos vonstatten, sehr gut! Aber auch Signalaussetzer konnte ich keine ausmachen. Das gilt auch für die Amp-Umschaltung.
Ich verwende einen Marshall JVM 410, der eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern antreibt, die ich wiederum mit einem SM 57 abnehme. Alle Audiofiles wurden natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet. Bei der verwendeten Gitarre handelt es sich um eine Fender Telecaster.
Im ersten Audiobeispiel ist der Amp pur zu hören, die Gitarre ist somit direkt mit dem Verstärker verbunden. Alle Beispiele spiele ich im Crunch-Kanal des Marshalls an, wobei ich unterschiedliche Anschlagsstärken einsetze.

Audio Samples
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AMP Direkt

Jetzt parke ich die verwendeten Pedale vor dem Verstärker. Bei den Pedalen handelt es sich um ein TC Electronic Corona, ein Danelectro Tune Melt Tremolo, ein Digitech Envelope Filter und ein Boss OD2.

Audio Samples
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Alle Effekte vor AMP (Effekte deaktiviert)
Der Moen GEC5 arbeitet relativ neutral ohne den Klang allzu sehr zu beeinflussen.
Der Moen GEC5 arbeitet relativ neutral ohne den Klang allzu sehr zu beeinflussen.

Ich kann leichte Dynamikeinbußen ausmachen, auch werden die Mitten leicht abgesenkt. Die Pedale verwende ich jetzt in Verbindung mit dem GEC5, wobei keine Loop aktiv ist. Wie erwartet, klingt der Bypass-Sound des GEC5 besser als die Pedale direkt vor den Amp geschaltet, aber deaktiviert.
In den folgenden Audiobeispielen habe ich verschiedene Schaltungsvarianten zum besseren Vergleich mit dem Eingang ohne (NBUF IN) und mit Buffer (BUF IN) aufgenommen.

Audio Samples
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(BUF IN – OUT) Alle Loops ausgeschaltet (NBUF IN – OUT) Alle Loops ausgeschaltet (BUF IN – BUF OUT)

Das erste Beispiel mit dem gebufferten Eingang an den normalen Ausgang zeigt sich offen und direkt. Auch in Sachen Dynamik kann das GEC5 hier punkten.
Im zweiten Beispiel, bei dem ich den NBUF-Eingang mit dem normalen Ausgang verwende, verdichtet sich das Mittenbild und der Sound erscheint etwas gedrungener. Wird das BUF IN-Signal direkt an den BUF OUT geleitet, kommt ein etwas offenerer Klang zustande.
Jetzt aktiviere ich alle Loops und deaktiviere die angeschlossenen Pedale. Wieder ist erst ein Beispiel mit dem Input-Buffer zu hören, im zweiten verwende ich den nicht gebufferten Eingang.

Audio Samples
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Alle Loops, Pedale Bypass mit Input Buffer (BUF IN – OUT) Alle Loops, Pedale Bypass ohne Input Buffer (NBUF IN – OUT)

Auch hier ist der Unterschied deutlich hörbar, der Buffered-Input zeigt sich wesentlich offener als der Eingang ohne Buffer, der sich, wie in den ersten Beispielen auch, recht mittig darstellt.

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Fazit

Mit dem Moen GEC5 hat der chinesische Pedalspezialist einen ausgesprochen handlichen und robusten Loop-Switcher auf dem Markt, der dank erweiterter Schaltmöglichkeiten und MIDI-Fähigkeit den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht wird. Auch klanglich kann die kleine Schaltzentrale überzeugen, vor allem die Option, zwischen einem gebufferten und einem ungebufferten Eingang wählen zu können, was dem Signal in bestimmten Situationen deutlich zugute kommen kann.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • Kanal und Effektschaltung am Amp
  • wahlweise mit Input-Buffer
  • Tuner Out
  • kaum Soundbeeinflussung
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Moen GEC5 Test
Für 259,00€ bei
Die kleine Moen GEC5 Schaltzentrale empfiehlt sich als robuste Lösung mit erweiterten Schalt- und MIDI-Fähigkeiten.
Die kleine Moen GEC5 Schaltzentrale empfiehlt sich als robuste Lösung mit erweiterten Schalt- und MIDI-Fähigkeiten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Moen
  • Bezeichnung: GEC5
  • Effekttyp: Loop Switcher
  • Loops: 5 (2x fixed, 2x seriell, 1x isoliert
  • Presets: 128
  • Tuner Out: Ja
  • Midi: Ja
  • Amp Switching: Ja
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Display: LCD (3 Ziffern)
  • True-Bypass: Ja
  • Abmessungen: 260 x 88 x 55 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 1250 Gramm
  • Ladenpreis: 259,00 Euro (September 2019)
Hot or Not
?
…und das Gewicht von 1250 Gramm verleiht dem Pedal eine gewisse Wertigkeit.

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