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Zoom TAC-8 und UAC-8 Test

Mit dem TAC-8 („Thunderbolt Audio Converter“) und dem UAC-8 („USB Audio Converter“) nehmen wir zwei nahezu identische 24-bit/192kHz Audio-Interfaces des japanischen Herstellers Zoom unter die Lupe. 


Die großzügig ausgestatteten Interfaces unterscheiden sich nur durch die Optik und ihre Schnittstelle zum Computer voneinander. Wahlweise steht dabei Thunderbolt oder USB 3.0 zur Verfügung. Ob eventuell noch weitere Unterschiede daraus resultieren, werden wir in diesem Test klären! 
Ähnlich wie bei dem von uns bereits getesteten Focusrite Clarette 8Pre warten auch hier acht Mic-Preamps und insgesamt 18 Inputs sowie 20 Outputs auf Nutzung. Wer solche Kapazitäten nicht unbedingt benötigt, für den sind möglicherweise die kleineren Zoom Interfaces interessant, beispielsweise das TAC-2 oder das UAC-2.

Details

Einmal Thunderbolt und einmal USB 3.0, bitte!

Sowohl das USB-3.0- (UAC-8) als auch das Thunderbolt-Interface (TAC-8) von Zoom bieten mit 18 Ins und 20 Outs reichlich Verbindungsmöglichkeiten. Bei beiden Interfaces entfallen dabei jeweils acht digitale I/Os auf ADAT und zwei weitere digitale auf S/PDIF. 

Ziemlich ähnlich: Zoom TAC-8 (unten) und Zoom UAC-8 (oben).

Preamps an die Front

Ein Blick auf die Front offenbart die acht Eingänge der mit bis zu 60 dB Gain verstärkenden Preamps, welche allesamt über XLR/TRS-Combo-Buchsen verfügen. Über jedem Input finden wir ein Gain-Poti sowie die Pegel-LED. Input 1 und 2 verfügen außerdem über einen Hi-Z-Knopf, welcher die Eingangsimpedanz des Vorverstärkers entsprechend für E-Gitarre und Bass anpasst. Die Phantomspeisung kann wiederum mit zwei kleinen Druckschaltern für die Preamps 1-4 und 5-8 separat zugeschaltet werden.

Die Preamps sind mit Combobuchsen ausgestattet. Gain kann sowohl am Gerät als auch in der Software eingestellt werden.

Den Preamps folgen rechts noch vier vertikal angeordnete LEDs, die den Clock Source Status visualisieren (ADAT, S/PDIF, WORD-CLOCK und INTERNAL). In einer kleinen Vertiefung daneben findet sich der Output-Regler. Rechts außen bieten beide Zoom-Interfaces jeweils zwei Kopfhörer-Anschlüsse mit eigenen Lautstärkereglern, die jedoch nicht über separate Wandler verfügen. Der Kopfhörerausgang 1 erhält damit dasselbe Signal wie der Main-Out, der zweite Headphone-Output hingegen kann sich wahlweise den Input von den analogen Outs 1/2 bis 9/10 via MixEFX-Software abgreifen. 

Auf der rechten Seite befinden sich zwei Kopfhörerausgänge und der Main-Out Volume-Regler.

Ausgänge und Digitale Anschlüsse auf der Rückseite

Passend zu den acht Preamp-Inputs bietet die Rückseite acht analoge TRS-Outputs sowie zwei weitere TRS-Outs, welche jedoch mit Main Output bezeichnet werden; also 10 analoge Outs in der Summe. Die analogen Audioanschlüsse werden durch den optischen ADAT- sowie den koaxialen S/PDIF-I/O ergänzt. 
Hinzu kommen MIDI- und Wordclock-Buchsen in beide Richtungen, der Netzteilanschluss, ein On/Off-Schalter und das allgegenwärtige Kensington-Lock. Schlussendlich kommen wir auch zum maßgeblichen Unterschied zwischen TAC-8 und UAC-8: Die Anbindung an den Computer. Beim USB AUDIO CONVERTER kommt namensgebend der USB 3.0-Standard zum Einsatz, der natürlich auch Abwärtskompatibel zu USB 2.0 arbeitet. Außerdem kann das USB-Interface mit einem kleinen Schiebeschalter in den CLASS COMPLIANT MODE versetzt werden, um das Interface auch ohne Treiberinstallation und an iOS-Geräten nutzen zu können.

Fotostrecke: 2 Bilder Die analogen Ausgu00e4nge finden wir auf der rechten Seite u2026

Das TAC-8 geht aber auch nicht leer aus: Statt des CLASS COMPLIANT MODE ist hier ein STANDALONE MODE möglich, der ebenfalls per Schalter aktiviert wird. Im Standalone-Mode fungiert das TAC-8 dann als autonomer acht-Kanal Mic-Preamp und ADAT-Wandler – und das eben auch ohne einen Computer an der Strippe. Konfigurationen können dabei im Voraus in der TAC-8 MixEfx Software vorgenommen werden und stehen dann nach dem Ausschalten entsprechend zur Verfügung.

Fotostrecke: 4 Bilder Das UAC-8 hat USB am Start u2026

Lieferumfang

Der Lieferung umfasst ein englischsprachiges Handbuch (die deutschsprachigen PDF-Versionen findet ihr hier (TAC-8) und hier (UAC-8)) und das Netzteil, welches mit Spannungen von 100 bis 240 Volt arbeiten kann. Dem UAC-8 liegt außerdem noch ein USB-Kabel bei, Käufer des TAC-8 müssen sich das Thunderbolt-Kabel hingegen anderweitig besorgen. Softwareseitig gibt es eine Cubase LE Version dazu.
In der Download-Sektion des Herstellers findet ihr – neben den Treibern – auch noch die MixEfx-Software für TAC-8 und UAC-8 samt passender Manuals zum Download. Mit deren Hilfe können einfache Mischvorgänge und Effekteinstellungen für das sogenannte DSP-basierte Direkt-Monitoring vorgenommen werden – um sich so einen latenzfreien Monitormix zu basteln.

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Praxis

Treiber, Class-Compliant, Latenz

Ganz Ungeduldige können mit dem Zoom UAC-8 sofort loslegen – allerdings muss dazu der kleine Schiebeschalter für den Class Compliant Mode auf der Rückseite auf ON gestellt werden. Dann kann das Interface sogar am iPhone verwendet werden!

Fotostrecke: 4 Bilder Fu00fcr die Installation ist leider das Ausfu00fchren zwei getrennter Installer notwendig.

MixEFX und die Kopfhörerausgänge

Neben dem Treiber selbst sollte man auf alle Fälle auch noch die MixEFX-Software installieren, denn ohne diese erhält man keinen Zugriff auf das erweiterte Routing, um beispielsweise die Kopfhörerausgänge definieren zu können. Apropos Kopfhörer: Dass diese über keine eigenen Wandler verfügen, finde ich nicht schlimm – zumindest der zweite Kopfhörerausgang lässt sich ja trotzdem individuell belegen. Die Kopfhörerverstärker klingen generell zwar gut, erzeugen aber im oberen Leistungsbereich deutliche Verzerrungen.

Wandlerklang

Der Klang der Wandler und Preamps wiederum ist auf sehr hohem Niveau. Im Vergleich zu meinem RME klingt das TAC-8 und UAC-8 zwar etwas weniger dick und breit, allerdings ist dies auch nur im direkten A/B-Vergleich hörbar. Die Bässe sind knackig, die Mitten präsent und die Höhen detailliert – was will man eigentlich mehr?

Preamps und Gain-Settings

Die Vorverstärker klingen ebenfalls gut und lassen unseren Test-Mikros genügend Raum zur Entfaltung, besonders viel Charakter haben sie allerdings auch nicht zu bieten. Leistungsreserven haben sie jedenfalls genügend und rauschen tuen sie nur äußerst minimal. Etwas schade ist jedoch der Umstand, dass sich der Gain via Drehregler am Gerät nur etwas fummelig und leicht sprunghaft einstellen lässt. 

Audio Samples
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TAC-8 – Acoustic Stereo (R: BPM CR-73 / L: SM57) TAC-8 – Acoustic Mono (BPM CR-73) TAC-8 – Acoustic Mono (SM57) TAC-8 – Bass DI UAC-8 – Acoustic Stereo (R: BPM CR-73 / L: SM57) UAC-8 – Acoustic Mono (BPM CR-73) UAC-8 – Acoustic Mono (SM57) UAC-8 – Bass DI

Via Software ist das Gain deutlich präziser handlebar: Besonders schön, und sonst nur in deutlich teureren Interfaces zu finden, ist das Auto-Gain-Feature, welches deas Gain bei auftretenden Clips automatisch herunterregelt. Gain hochdrehen, Auto-Gain an, einmal beherzt laut ins Mic reinsingen – die Vorverstärkung regelt automatisch runter und ihr seid während des nächsten Takes auf der sicheren Seite und vor Übersteuerungen gefeit! Etwas blöd ist nur der Umstand, dass es keine fixen Gain-Settings für typische Line-Pegel gibt, und man auch bei Stereo-Signalen immer händisch anpassen muss. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die MixEFX Settings fu00fcr Line-Out 1/2 u2026

Nicht ganz so toll ist auch das externe Netzteil. Sicherlich, bei ganz kleinen Interfaces ist der Platz im Gerät für das Netzteil meist nicht gegeben. Bei einem 19-Zoll Gerät wie den beiden Zooms wäre allerdings durchaus Platz für ein internes Netzteil gewesen. Außerdem fehlt den Geräten eine Zugentlastung.

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Fazit

Die Audio-Interfaces Zoom TAC-8 und UAC-8 machen was sie sollen: Sie bieten ausreichend viele Kanäle für vielfältigste Setups. Die Wandler und Preamps klingen vernünftig und sauber. Selbst für den mobilen Einsatz ist bei beiden Modellen mit dem Standalone- (TAC-8) beziehungsweise Class Compliant Mode (UAC-8) vorgesorgt worden. Letztlich sind diese beiden Modi und auch die Latenzwerte kein riesiger Unterschied – das TAC-8 hat dank Thunderbolt aber trotzdem latenzmäßig die Nase etwas weiter vorn. Die Qual der Wahl stellt sich ohnehin aber nur Apfelfreunden, da Thunderbolt OS X vorbehalten bleibt.

PRO:
  • umfangreiche DSP-Routing Software
  • reichlich Anschlussmöglichkeiten
  • Mac und Win (UAC-8 only)
  • sehr guter Wandlerklang
  • DSP-Reverb
CONTRA:
  • kein internes Netzteil
FEATURES UAC-8:
  • USB 3.0 Audio-Interface 24 Bit/192 kHz
  • 18 Ein- und 20 Ausgänge
  • simultane Aufnahme und Wiedergabe von 8 Spuren
  • Audio-Streaming mit minimaler Latenz (2,0 ms Roundtrip @ 96 kHz / 32 Samples)
  • 8 analoge, symmetrische XLR/TRS-Combo-Eingänge für Mikrofone und Line-Signale
  • Mikrofon-Preamps mit bis zu +60 dB Verstärkung
  • Input 1 und 2 mit Hi-Z-Schalter für direkten Anschluss von elektrischen Gitarren und Bässen
  • unabhängige Gain-Regler
  • Clip-LEDs pro Eingang
  • +48 V Phantomspeisung
  • 10 symmetrische TRS-Ausgangsbuchsen
  • 2x 6,35 mm Kopfhörer-Ausgang mit individuellen Lautstärkereglern
  • großer Regler für Ausgangslautstärke
  • vierfaches Upsampling während der A/D- und D/A-Wandlung
  • asynchrone Übertragung
  • auf die Jitter-Schwankungen des Computers keinen Einfluss haben
  • stabiles Metallgehäuse
  • S/PDIF IN/OUT: 2 x IN / 2 x OUT
  • Audioauflösung bis zu 24 Bit/192 kHz
  • ADAT Optical IN/OUT: 2 IN / 2 OUT bei 192/176,4 kHz (S/MUX4-kompatibel)
  • 4 IN/4 OUT bei 96/88,2 kHz (S/MUX-kompatibel)
  • 8 IN / 8 OUT bei 48/44,1 kHz
  • Word-Clock-Ein-/Ausgabe
  • Anzeige für die Clock-Quelle
  • MIDI In/Out
  • rack-tauglich (1 Höheneinheit)
  • für den Betrieb mit allen USB 2.0 und 3.0 fähigen Computern und iPads (für iPad Betrieb wird ein optionales Apple Camera Connection Kit oder Lightning-auf-USB Camera Adapter benötigt – nicht im Lieferumfang)
  • Lieferumfang: Netzteil AD-19 AC, USB 3.0 Kabel und Lizenz für Steinberg Cubase LE (per Download)
  • Maße (B x T x H): 482,6 x 157,7 x 46,0 mm
  • Gewicht: 2,2 kg
FEATURES TAC-8:
  • Thunderbolt Audio Interface und Standalone AD/DA Converter
  • 18 Ein- und 20 Ausgänge (insgesamt, digital und analog)
  • 24bit/192kHz
  • 8 analoge Eingänge – kombiniert XLR /6,3 mm Klinke für Mikrofon und Instrumentensignale
  • Mikrofonvorverstärker mit bis zu +60 dB Verstärkung
  • 48 V Phantomspeisung getrennt schaltbar für Gruppe 1-4 und 5-8
  • Eingang 1 und 2 auch für Gitarre und Bass
  • 10 analoge Ausgänge sym. Klinke 6,3 mm
  • 10 digitale Ein- und Ausgänge
  • Word Clock Ein- und Ausgang
  • sehr geringe Latenz
  • 2 Kopfhörerausgänge 6,3 mm Klinke
  • 4fach Upsampling während der AD/DA Wandlung
  • 1x S/PDIF Ein-/Ausgang mit bis zu 24bit/192kHz Auflösung
  • 2x ADAT Optical Ein-/Ausgang: 2 Kanäle bei 192/176.4 kHz (S/MUX4 kompatibel)
  • 4 Kanäle bei 96/88.2 kHz (S/MUX kompatibel)
  • 8 Kanäle bei 48/44.1 kHz
  • MIDI-Eingang und -Ausgang
  • Metall Gehäuse
  • Abmessungen: 19″ 1HE
PREIS TAC-8:
  • EUR 867,51 (UVP)
Preis UAC-8:
  • EUR 831,81 (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • umfangreiche DSP-Routing Software
  • reichlich Anschlussmöglichkeiten
  • Mac und Win (UAC-8 only)
  • sehr guter Wandlerklang
  • DSP-Reverb
Contra
  • kein internes Netzteil
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Zoom TAC-8 und UAC-8 Test
Für 399,00€ bei
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Profilbild von Yves Spiri

Yves Spiri sagt:

#1 - 12.07.2016 um 08:32 Uhr

0

Hallo Felix, vielen Dank für den ausführlichen Test.
Bei Heise wurde der Frequenzgang des TAC-2 abgebildet:
http://www.heise.de/ct/ausg...Kannst du beim TAC-8 eine ähnliche Verfälschung feststellen?
Weisst du, ob es sich bei den beiden Geräten um den selben Wandler handelt?
Würdest du dies als einen Grund sehen, das TAC-8 nicht zu kaufen?Vielen Dank im Voraus und GrussYves

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