Zoom AMS-44 Test

Zoom schicken das AMS-44 als kompaktes USB 2.0-Audio-Interface ins Rennen, das sich nahtlos in zeitgemäße Workflows mit Apps, verschiedenen Plattformen und Softwaretiteln einbinden lassen soll. Die Geräte aus Zooms AMS-Reihe ermöglichen im Music-Modus im Handumdrehen Aufnahmen mit der DAW der Wahl. Ihr Streaming-Modus soll dagegen das Aufbereiten von Audio für typische Dienste wie YouTube, Twitch, Instagram und Facebook vereinfachen. 

Zoom AMS-44 Streaming Audio-Interface
Zooms neues Audio-Interface

Da sich mittlerweile eine stattliche Anzahl kleiner Audio-Interfaces auf dem Markt tummelt, dürfen wir gespannt sein was das Zoom AMS-44 zu diesem Pool beizutragen hat und ob es Features gibt, die es für bestimmte Nutzer zu einem unverzichtbaren Tool machen könnte. Deshalb schauen wir uns das Interface und seine Funktionen und seinen Workflow im Test genauer an und hören selbstverständlich auch genau hin, was es klanglich zu bieten hat.

Zoom AMS-44: Details

Lieferumfang, Design und Materialien des Zoom AMS-44

Der Lieferkarton des Geräts ist schlicht und kompakt. Der Umstand, dass der Hersteller vollständig auf Plastikbeutelchen & Co. verzichtet und stattdessen ausschließlich auf Kartonage setzt, wird sicher so manchem Interessenten gefallen. Es zeigt, dass sich hier ein Entwickler nicht nur Gedanken darüber gemacht hat, sein Produkt technisch auf die Höhe der Zeit zu bringen. Denn auch die Präsentation ist up-to-date. Im kleinen Karton des AMS-44 haben Zoom neben dem Audio-Interface selbst noch ein USB-C-Kabel beigelegt und eine Schnellstartanleitung in sechs verschiedenen Sprachen ist ebenfalls dabei. Damit ist der Lieferumfang übersichtlich, hat aber (fast) alles dabei, was man zum sofort loslegen benötigt. Wer das Zoom AMS-44 mit smarten Geräten nutzen möchte, wird lediglich einen Satz Batterien vermissen.

Zoom AMS-44 Lieferumfang
Der Lieferumfang ist knapp gehalten. Batterien liegen nicht bei.


Das Design des in China hergestellten Zoom AMS-44 ist schlicht, zeitgemäß und funktional. Das in Schwarz und Blau gehaltene Gerät hat zum rechten und linken Ende hin sowohl oben wie auch unten jeweils eine Erhöhung. Auf der unteren Seite sind darin Durchlässe für einen Gürtel oder Gurt untergebracht. Auf der oberen Seite schützen diese Erhöhungen die Drehregler geringfügig vor seitlichen Einflüssen. Das Gehäuse ist vollständig aus Plastik. Dennoch macht es einen ausreichend stabilen Eindruck für häufige Einsätze. Hier muss man bedenken, dass das Interface nicht für einen mehrstündigen täglichen Betrieb unter professionellen Bedingungen gedacht ist, sondern sich an Home-User wendet, die es eher gelegentlich unter moderaten Bedingungen einsetzen. Wenn ihr tiefer ins Thema einsteigen möchtet, findet ihr gute Tipps in unserem Workshop Mobiles Recording / Location Recording: Auf diese Dinge musst du achten!.

Zoom AMS-44 – Anschlüsse und Funktionen 

Das Zoom AMS-44 bietet vier Aufnahmekanäle. Entsprechend sind an seiner Vorderseite vier Eingangsbuchsen untergebracht. Dabei handelt es sich um XLR/TRS-Combo-Buchsen, die Monosignale aufgreifen. Für die Qualität des Audio-Interfaces spricht, dass diese Buchsen von außen doppelt verschraubt angebracht sind. Das sorgt für Stabilität und ist im Falle eines Falles wartungsfreundlich. Ebenfalls an der Vorderseite des Geräts finden sich zwei individuell regelbare Kopfhörerausgänge. Wohl um Platz zu sparen sind sie als 3,5 mmm-Klinkenbuchsen ausgelegt.

Zoom AMS-44 vorn
Verschraubte Combo-Buchsen und gleich zwei Kopfhörerausgänge füllen die Front.
Zoom AMS-44 hinten
Auf der Rückseite sind Monitorausgänge, Modus-Wahlschalter und zwei USB-C-Buchsen.

Auf der Rückseite des Zoom AMS-44 finden sich links zwei 6,35 mm-Klinkenbuchsen. Sie dienen als analoge Ausgänge für Monitoring oder Recording. Die beiden Ausgänge haben eine Impedanz von 100 Ohm und können geben einen Pegel von maximal +10 dBu (@0 dBFS) aus. Auf der rechten Seite der Rückseite sind zwei USB-C-Buchsen untergebracht. Die linke dieser Buchsen dient zur externen Stromversorgung. Hier kann entweder ein passendes 5 V-Netzteil angeschlossen werden, das eine Stromstärke von 1 A liefert oder die nötige Versorgungsspannung von 350 mA wird von einem USB-Anschluss eines PCs oder Laptops bezogen. Bei der rechten USB-C-Buchse handelt es sich um die USB 2.0-Datenverbindung des Audio-Interfaces.

An der Kante von Rück- und Oberseite befindet sich ein Schiebeschalter, der dank seiner Form sowohl von oben wie auch von hinten zugänglich ist. Mit ihm lässt sich der Arbeitsmodus des Zoom AMS-44 wählen. Der Music-Modus ist für Aufnahmen mit einer DAW gedacht. Ist er aktiviert, werden die Signale seiner vier Eingänge bei der Anbindung an eine Recording-Software über vier virtuelle Ausgänge ausgegeben. Ihre Signale lassen sich somit also unabhängig voneinander an vier Monobusse einer DAW senden. Außerdem können zwei Stereobusse einer DAW als Signalpaare virtuell aufgegriffen werden. Sie stehen dann unabhängig voneinander regelbar an den beiden Ausgängen A und B zur Verfügung. So lässt sich beispielsweise ein zweiter, unabhängiger Kopfhörer-Mix anfertigen und über den Kopfhörerausgang B abhören.

Anders ist es im Streaming-Modus: Hier werden die vier Kanäle des Audio-Interfaces in eine Stereosumme gemischt. Diese steht dann an den virtuellen Ausgängen 1 und 2 zur Verfügung. Auch auf die virtuellen Eingänge wirkt sich das Umschalten des Modus aus. Denn im Streaming-Modus greift das AMS-44 lediglich eine Stereosumme über die virtuellen Eingänge 1 und 2 auf und gibt sie parallel auf den Ausgängen A und B und damit auch auf beiden Kopfhörerausgängen aus. Das ist hilfreich, wenn die Signalverhältnisse des Zoom AMS-44 als Premix ausreichen und ohne weitere Hard- oder Software genutzt werden sollen.

Zoom AMS-44 Oberseite
Alle Regler und kanalbezogene Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite.

Auf der Oberseite des Zoom AMS-44 finden sich seine wichtigsten Bedienelemente. Mit vier kleinen Drehknöpfen lassen sich die Pegel der vier Eingänge regeln. Für jeden Eingang steht eine LED bereit, die anzeigt, ob ein Eingangssignal anliegt und ob es übersteuert. Zwischen den Gain-Reglern der Kanäle 3 und 4 befindet sich außerdem ein Tastschalter. Seine Aktivierung führt zur Stereoverbindung der beiden Kanäle. Ist die Funktion aktiv, leuchtet der Button rot auf. Kanal 1 lässt sich per Schalter gezielt an Mikrofon-/Line-Signale und Gitarrensignale anpassen.

Mit Aktivieren des Guitar-Modus wird der Widerstand des Eingangs von 18 kOhm auf 33 kOhm umgeschaltet. Dadurch wird der Eingang von Kanal 1 zu einem Hi-Z-Eingang. Das Umstellen wirkt sich auch auf die Eingangsverstärkung aus. Während die Preamps im herkömmlichen Modus eine Verstärkung von +58 dB bewerkstelligen, steht im Guitar-Modus für Eingang 1 immerhin noch eine Signalverstärkung von +50 dB zur Verfügung. Ebenfalls auf der Oberseite befinden sich zwei Regeln zum Steuern der Ausgangslautstärke. Ausgang A liegt sowohl an den hinteren Klinkenbuchsen an als auch am ersten Mikrofonausgang. Unabhängig davon lässt sich der Signalpegel des zweiten Kopfhörerausgangs steuern. Mit je 30 mW an 32 Ohm haben diese übrigens eine ordentliche Ausgangsleistung.

Zoom AMS-44 links
Auf der linken Seite werden Batteriebetrieb und Phantomspannung aktiviert.
Zoom AMS-44 rechts

Auf der rechten Seite können Direct Monitoring und Loopback-Feature zugeschaltet werden.

An den Seiten des AMS-44 finden sich je zwei Schieberegler für weitere hilfreiche Funktionen. An der linken Seite sind das die Aktivierung der Batterienutzung und eine global aktivierbare Phantomspannung von 48 V, die dann an allen vier Eingangsbuchsen zur Verfügung steht. Auf der rechten Seite wird das Direct Monitoring des AMS-44 eingeschaltet. Es sorgt dafür, dass das Signal der Eingangskanäle unbearbeitet direkt an die Kopfhörerausgänge weitergeleitet wird. Deshalb muss es fürs Monitoring nicht erst durch eine DAW- oder Streaming-Software geschickt werden. Entsprechend bleibt auch die typische Latenz aus, die dadurch üblicherweise entstehen würde. Als weitere Funktion steht hier eine Loopback-Option bereit. Sie ermöglicht es, vom Computer kommende Audiosignale via USB aufzugreifen und in den Streaming-Mix des AMS-44 einzubinden. Das kann beispielsweise Hintergrundmusik, aber auch eine vorbereitete Audioproduktion sein, die als Einspieler eingebracht werden soll. Auch das Abspielen von Playbacks ist hier möglich.

Technische Werte des Zoom AMS-44

Ein Blick auf weitere wichtige technische Werte zeigt, dass das Zoom AMS-44 zeitgemäß aufgestellt ist. Sein Frequenzumfang reicht je nach gewählter Samplingfrequenz bei 44,1 kHz von 20 Hz bis 20 kHz beziehungsweise bei 96 kHz von 20 Hz bis 40 kHz. Als Samplingraten lassen sich mit 48 kHz und 88,2 kHz bei Bedarf aber auch weitere Werte nutzen. Die Bit-Tiefe des Audio-Interfaces ist dagegen fest auf 24 Bit eingestellt. Außerdem ist der Ersatzgeräuschpegel interessant. Er ist laut Hersteller bei voller +58 dB-Verstärkung geringer als ‑120 dBu. Wir dürfen deshalb gespannt sein, ob sich das AMS-44 in der Praxis tatsächlich derart rauscharm präsentiert.

Auch wenn es einfach klingt, dass das AWS-44 sowohl an Windows PCs und Laptops als auch an Macs und an Android- und iOS-Geräten betrieben werden kann, sind die Systemvoraussetzungen des Zoom AMS-44 nicht leicht zu überblicken. Denn hier verstecken sich einige Fallstricke und Besonderheiten. PC-Nutzer benötigen mindestens die 64Bit-Version von Windows 10 sowie als Prozessor wenigstens einen Intel Core i3 oder einen AMD Ryzen 3 mit Zen-Architektur. Wer sich für das AMS-44 interessiert, sollte aber unbedingt noch genauer hinsehen, mit welchem Rechner er das Audio-Interface betreiben möchte. Denn Zoom weisen ausdrücklich darauf hin, dass es bei CPUs aus den Intel-Reihen Atom, Celeron und Pentium zu Schwierigkeiten kommen kann. Auch mit Athlon-CPUs von AMD kann der Betrieb des AMS-44 problematisch sein. Und auch im Hinblick auf die im Rechner arbeitenden USB-Controller ist das Zoom-Gerät wählerisch. Wer das AMS-44 an einem USB-Hub oder per Erweiterungskarte einsetzen möchte, kann gegebenenfalls in die Röhren schauen. Denn ausdrücklich unterstützt werden lediglich USB-Controller mit Chipsets von Intel und AMD.

Die Beschränkung auf Intels Core-i-Prozessoren und AMDs Ryzen-Prozessoren mit Zen-Architektur ist doch schon enorm und macht das Audio-Interface gerade für Besitzer älterer Rechner und Laptops uninteressant. Mac-Nutzer kommen mit OS X 10.14.6 beziehungsweise macOS 12 aus. Die Mindestanforderung an den Prozessor ist hier ein Intel Core i3 oder ein Apple M1. An iPhones und iPads muss mindestens iOS 13.7 installiert sein. Außerdem wird ein Apple Lightning-to-USB-Kameraadapter benötigt. Anwender mit Android-Smartphones oder -Tablets benötigen mindestens Android 9 oder eine neuere Version des Betriebssystems.

Wenn ihr einen Überblick über weitere günstige und einfach zu bedienende Schnittstellen benötigt, dann schaut auch mal in unser Feature Audio-Interface kaufen: Die besten Interfaces für Einsteiger.

Praxis

Anschließen des Zoom AMS-44

Das Zoom AMS-44 ist wie alle Audio-Interfaces der Reihe USB-Bus-powered. Für mobiles Recording an Laptops und PCs steht dabei ein separater USB-C-Port zur Verfügung. Dass die von Android- und iOS-Geräten gelieferte Stromzufuhr für das AWS-44 nicht ausreichend stark ist, ist kein großes Problem. Denn auch Batteriebetrieb ist möglich, sofern eine Gesamtstromstärke von 560 mA geliefert wird. Hierfür kommen zwei Batterien oder Akkus vom Typ AA zum Einsatz.

Zoom AMS-44 Batteriefach

Das Fach für zwei AA-Batterien oder -Akkus befindet sich auf der Rückseite.

Die maximale Betriebsdauer mit handelsüblichen Batterien beträgt 3 Stunden, wenn das AMS-44 mit 44,1 kHz und ohne Nutzung der Phantomspannung betrieben wird. Mit NiMH-Akkus, die eine Kapazität von 1900 mAh bieten, steigt die maximale Betriebsdauer auf 4,5 Stunden. Kommen Lithium-Akkus zum Einsatz, sind bis zu 8,5 Stunden möglich. In der Praxis werden wohl die meisten Anwender auf die USB-C-Verbindung setzen. Sie kommt auch in unserem Test zum Einsatz.

Zoom AMS-44 Screenshot
Im Music-Modus können die Busse des AMS-44 in einer DAW separat zugeordnet werden (hier: Presonus Studio One).

Um die Mehrkanalzuweisungen zu testen schließe ich das AMS-44 zuerst an einen älteren Windows PC mit Windows 10 Pro (64 bit) und einer Intel Core i5-CPU sowie Intel-Chipset beim USB-Controller an. Dabei stelle ich fest, dass bei Windows-PCs (und nur dort) zusätzliche Treiber installiert werden müssen. Sie stehen auf den Produktseiten von Zoom kostenlos zum Download bereit. Ist alles angeschlossen und installiert, können die virtuellen Busse des AMS-44 in der DAW problemlos zugewiesen werden. Als nächstes schließe ich das AMS-44 an ein älteres Macbook Pro early 2011 mit Intel i7-Prozessor und MacOS 10.12.6 Sierra an. Auch an diesem schon etwas in die Jahre gekommenen Gerät arbeitet das Audio-Interface auf Anhieb. Hier ist dann auch keine Treiberinstallation vonnöten.

Handhabung des Zoom AMS-44

Für eine 4×4-Schnittstelle sind die Abmessungen des Zoom AMS-44 relativ kompakt. Nicht einmal 13 cm lang und mitsamt Ausbuchtungen nur 4,6 cm hoch, nimmt es überschaubaren Raum ein. Dazu kommt, dass sein Gewicht ohne Batterien unter 180 g liegt. Wird das ultraleichte Gerät am Gürtel befestigt, ist es deshalb weder im Weg noch fällt es zur Last. Die Befestigung an einem Gürtel geht zwar aufgrund der breiten Durchlässe, die als längliche Ösen agieren, nicht so schnell von der Hand als wenn ein Gürtel-Clip vorhanden wäre. Dafür sorgt die vorhandene Lösung aber dafür, dass das Audio-Interface nicht versehentlich vom Hosenbund rutschen kann. Am Gürtel befestigt sind die vier Mikrofon- und Line-Eingänge sowie die Kopfhörerausgänge gut erreichbar. Auch sind aus der Perspektive alle Beschriftungen gut lesbar. Die Bedienung des AMS-44 ist deshalb im mobilen Einsatz übersichtlich und geht leicht von der Hand.

Zoom AMS-44 Gürteldurchlässe
Zwei Durchlässe dienen zur Befestigung an einem Gürtel.
Zoom AMS-44 am Gürtel
Für verschiedene Gürtelgrößen geeignet

Was mir beim Anschließen der Mikrofonkabel auffällt, ist, dass dem XLR-Part der Combo-Buchsen Rückhaltesicherungen fehlen. Hier empfiehlt es sich deshalb sicherheitshalber durch einen Workaround für Zugentlastung zu sorgen. Beispielsweise können alle Audiokabel einmal unter dem Gürtel hindurchgeführt werden. So bleibt dann auch das Sichtfeld auf und der Bedienraum vor den Kanalreglern frei.

Wie klingt das Zoom AMS-44?

Das Versprechen des geringen Grundrauschens kann der Zoom AMS-44 zum Teil einhalten. Im letzten Audiobeispiel habe ich im ersten Kanal für euch zwischen Mic/Line- und Guitar-Modus hin und her geschaltet. Wenn ihr euer Monitoring laut genug aufdreht, hört ihr die beiden verschiedenen Arten von Grundrauschen, die dabei am AMS-44 jeweils entstehen. Eine entscheidende Voraussetzung für geringe Rauschanteile ist auch, dass die Regler nicht zu weit aufgedreht werden. Denn die Verstärkung der Preamps ist zwar mit bis zu +58dB Gain wirklich kräftig. Die Rauschanteile im Signal nehmen aber im letzten Viertel des Regelwegs deutlich zu. Aufgrund dieser klanglichen Einbußen lässt sich der volle Regelbereich in der Praxis nicht sinnvoll nutzen. 

Audio Samples
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Mikrofon, dynamisch Mikrofon, Kondensator Gitarre Mic/Line- und Guitar-Schalter

Für die Arbeit mit gängigen dynamischen Mikrofonen wie dem Shure SM58 halten die Preamps dennoch ausreichend rauscharme Verstärkung bereit. In den Audiobeispielen hört ihr wie detailliert und fein das vom AMS-44 verstärkte und digital gewandelte Mikrofonsignal ist. Die globale Phantomspeisung arbeitet reibungslos und auch das Pegel-Feintuning empfindlicher Kondensatormikrofone, in unserem Test ein Brauner Phantom Classic, gelingt mühelos. Das Signal ist fein aufgelöst und dynamisch. Wer auf feinste Details hört, dem wird aber auffallen, dass der Sound des Mikrofons mit dem AMS-44 ein wenig “grainy” klingt. Als Letztes habe ich noch eine E-Gitarre an Eingang 1 angeschlossen und den Kanalmodus entsprechend auf “Guitar” umgestellt, um den Eingang impedanztechnsich an die Signalquelle anzupassen. Wie ihr hören könnt, ist das E-Gitarrensignal ein wenig matter als es die Mikrofonsignale vermuten lassen würden. Dennoch ist es ausreichend brillant, um es weiterverarbeiten zu können. Um euch als Gitarristen einen guten Überblick zu verschaffen, könnt ihr auch einen Blick in unser Feature Die besten Audio-Interfaces für Gitarristen werfen.

Fazit

Das Zoom AMS-44 ist ein kompaktes Audio-Interface, das mit seinem Music- und Streaming-Modus vorgefertigte Signalflüsse für zwei der gängigsten Nutzungsszenarios bietet. Dadurch dass es USB-powered bietet, ultraleicht ist und große Ösen für eine Gürtelbefestigung bietet, lässt sich das Gerät komfortabel unterwegs nutzen. Features wie Zero-Latency und zwei unabhängig regelbare Kopfhörerausgänge sorgen dafür, dass das Arbeiten mit dem AMS-44 angenehm und flexibel ist. Nicht zuletzt ist das Audio-Interface kompatibel mit Mac, PC, iOS und Android und lässt damit kaum eine Recording- oder Streaming-Möglichkeit aus. Allerdings ist das AMS-44 nur mit bestimmten CPUs und USB-Controllern kompatibel. Hier sollten sich Interessenten im Vorfeld genau informieren. Ist diese Hürde genommen, kann manchen Anwendern noch das wahrnehmbare Preamp-Rauschen im letzten Viertel des Regelwegs Kopfschmerzen bereiten. Wenngleich dieser Bereich der Verstärkung in der Praxis auch nicht allzu häufig genutzt werden wird.

Unter dem Strich ist das Zoom AMS-44 ein interessanter Kandidat für Singer-Songwriter und Kleinstbesetzungen, die eine einfache Recording-Möglichkeit suchen. Wer eigene Streams unkompliziert mixen und ins Netz bringen möchte, findet hier ebenfalls ein hilfreiches kleines Tool. Aber am meisten profitieren diejenigen vom Zoom AMS-44, die als Einsteiger sowohl eine Streaming- wie auch eine Recording-Lösung für Musik suchen und bei verhältnismäßig geringem Budgeteinsatz mit vier Eingangskanälen auskommen.

Zoom AMS-44 Streaming Audio-Interface
  • Eingänge
  • Eingangsbuchsen: 4x XLR/TRS-Combo (mono)
  • Eingangsverstärkung: +58 dB (Mic) / +50 dB (Guitar)
  • Eingangsimpedanz: 2,7 kOhm (XLR) / 18 kOhm (TRS) / 330 kOhm (TRS, Guitar)
  • Eingangspegel: max. +6 dBu (XLR) / +22 dBu (TRS) / +8,5 dBu (TRS, Guitar)
  • Phantomspannung: +48 V
  • Ausgänge
  • Ausgänge: 2x 6,35 mmm-TRS (mono, symmetrisch)
  • max. Ausgangspegel Ausgänge: +10 dBu (@0 dBFS)
  • Ausgangsimpedanz: 100 Ohm
  • Kopfhörerausgänge: 2x 3,5 mmm-TRS (stereo)
  • Ausgangsleistung: je 30 mW (@32 Ohm)
  • Ausgangsimpedanz: 10 Ohm
  • allgemeine Daten
  • Frequenzumfang: 20 Hz – 20 kHz (@44,1 kHz) / 20 Hz – 40 kHz (@96 kHz)
  • Samplerate: 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz
  • Bit-Tiefe: 24 Bit
  • Ersatzgeräuschpegel: <-120 dBu (@+58 dB/150 Ohm)
  • Datenverbindung: USB Typ-C, USB 2.0
  • Stromversorgung: USB-Bus-powered (USB Typ-C, 350 mA), 2x AA-Batterie oder Akku (560 mA), Netzteil (5 V / 1 A)
  • Abmessungen (H x B x T): 4,6 x 12,9 x 7,4 [cm]
  • Gewicht: 177 g
  • Systemvoraussetzungen
  • PC: mind. Windows 10 64 (bit), Intel Core i3 oder AMD Ryzen 3 (Zen-Architektur) oder schneller
  • Mac: mind. OS X 10.14.6 bzw. macOS 12, Intel Core i3 oder Apple M1 oder schneller
  • USB-Controller: Intel- oder AMD­-Chipsets
  • iPhone/iPad: mind. iOS 13.7 + Apple- Kameraadapter Lightning-to-USB
  • Android: mind. Android 9 oder neuer
  • weitere Informationen
  • Firmenwebsite: zoomcorp.com
  • hergestellt in: China
  • Preis: € 170,– (Straßenpreis am 9.8.2022)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Music- und Streaming-Modus
  • USB-powered
  • zwei unabhängig regelbare Kopfhörerausgänge
  • Zero-Latency
  • ultraleicht
  • große Ösen für Gürtelbefestigung
  • kompatibel mit Mac, PC, iOS und Android
Contra
  • nur mit bestimmten CPUs und USB-Controllern kompatibel
  • wahrnehmbares Preamp-Rauschen im letzten Viertel des Regelwegs
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Zoom AMS-44 Test
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