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XVive U4 Monitor Wireless System Test

Nicht wenige Musiker schrecken bei dem Gedanken an ein In-Ear-System zurück. Teuer, umständlich zu bedienen und noch ein Rack, das man zum Gig mitschleppen muss. Dass es auch kompakt und mit Plug ’n’ Play-Attitüde geht, will das neue XVive U4 Monitor Wireless System zeigen. Diese Lösung funkt im anmeldefreien ISM 2,4 GHz Band, ist mit fest eingebauten Akkus ausgestattet und wird für einen äußerst attraktiven Preis angeboten. Der nachfolgende Artikel verrät, was das Gerät zu leisten imstande ist.

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Details

Der Lieferumfang ist überraschend großzügig. Neben dem obligatorischen Duo von Sender und Empfänger befindet sich eine gedruckte Gebrauchsanweisung, ein XLR- auf Klinke-Adapter und ein Dual-USB-Ladekabel im robusten Karton. Das Dual-Ladekabel verrät eine Besonderheit des Systems: Sender und Empfänger verfügen über eingebaute Lithium-Akkus, die nicht auswechselbar sind. Sollte wider Erwarten ein Akku kurzfristig ableben, dann lässt sich die Einheit zwar nicht weiter verwenden, jedoch gibt der Hersteller großzügige 4 Jahre Garantie. Weitere Gedanken braucht sich der Anwender auch nicht zu machen, denn das System sendet im freien ISM 2,4 GHz Band, das weltweit kostenlos und ohne Anmeldung eingesetzt werden darf. Schauen wir uns die Komponenten im Einzelnen an.

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Mehr Informationen

Sender

Ein erster Blick auf den XVive U4 Sender zeigt, dass es neben den Rack-Größen 19 Zoll und 9,5 Zoll eine Alternative gibt. Der Transmitter ist kaum größer als eine 9 Volt Blockbatterie und ist zudem mit einem festen XLR-Female-Anschluss bedacht. Das bedeutet: Der Sender kann direkt auf den Ausgang eines Mixers aufgesteckt werden. Kompakter geht es wohl kaum.
Kann der Mixer den Monitormix nur im Klinkenformat ausgeben, ist das kein Problem. Dem XVive U4 Set liegt ein passender XLR auf Klinke Adapter bei. Sehr gut! Gut ist auch die Verarbeitungsqualität. Der XLR-Anschluss und das Oberteil des Gehäuses bestehen aus einem massiven Stück Metall, das auch eine missbräuchliche Behandlung überstehen dürfte.
Die Bedienung des Senders ist einfach und bedarf eigentlich nicht den Blick in das gedruckte Benutzerhandbuch. Er verfügt lediglich über drei Bedienelemente. Neben einem obligatorischen Power/Mute-Taster ist in dem Gehäuse noch ein zweiter Taster versenkt angebracht, was eine unbeabsichtigte Bedienung verhindert. Der zweite Taster ermöglicht eine Umschaltung zwischen Aux- und Line-Pegel (-10/+4 dBu). Das XVive U4 System bietet sechs Sendekanäle, die sich über den dritten Taster anwählen lassen. Kleine blaue LEDs zeigen den jeweils aktiven Kanal an.

Fotostrecke: 5 Bilder Der XVive U4 Sender ist äußerst kompakt

Eine Power-LED gibt Auskunft über den Ladezustand des verbauten Akkus. Ist die Anzeige aus, dann verfügt der Akku zwischen 100 und 30 Prozent Restladung. Leuchtet die LED rot, sind noch 29 bis 11 Prozent verfügbar. Beginnt die LED zu blinken, ist der Akkustand unterhalb von 10 Prozent und es wird Zeit für die letzten Zugaben.
Seitlich ist eine Mini-USB-Buchse im Gehäuse angebracht. Über diese wird der Sender geladen. Vorzugsweise mit dem beiliegendem USB-Ladekabel, das über gleich zwei Stecker verfügt. Somit kann der Anwender sowohl den Sender als auch den Empfänger simultan mit nur einem Kabel laden. Gute Sache! Schauen wir uns also den Empfänger genauer an.

Empfänger

Der XVive U4 Empfänger verfügt über ein robustes Metallgehäuse mit abschraubbarem Gürtelclip. Der Gürtelclip besteht aus Metall und sitzt wirklich stramm, somit dürfte der Empfänger auch bei sportiver Bühnen-Action stets sicher am Platz bleiben. Traditionell ist auf der Oberseite ein On/Off-Schalter nebst 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer oder In-Ear-Hörer angebracht. Auf der Frontseite des Gehäuses befindet sich das Volume-Poti. Rechts daneben befindet sich ein weiteres Bedienelement mit einem Taster in der Mitte, der einen der sechs Sendekanäle aufrufen kann. Wie auf einer Uhr werden die sechs Kanäle samt blauer LED-Beleuchtung im Kreis dargestellt, sodass man den eingestellten Kanal stets sicher erkennt.

Ob Sender und Empfänger auf demselben Kanal funken, erkennt man an einer grün aufleuchtenden LED in der Mitte des Gehäuses. Rechts daneben befindet sich eine identisch funktionierende Batterieanzeige, wie wir sie schon vom Xvive-Sender kennen. Zeit, auf Sendung zu gehen.

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Praxis

Als erste Amtshandlung lasse ich Sender und Empfänger über Nacht eingeschaltet. Am nächsten Morgen sind beide Einheiten komplett entladen (typisches Proberaum-Szenario). Dann lade ich beide Geräte mittels iPhone Ladegerät und dem beiliegenden Dual-USB-Kabel auf. Eine vollständige Akkuladung nimmt gut 2 Stunden und 30 Minuten in Anspruch. Eine halbe Stunde Ladezeit lädt das System also für 1 Stunde Spielzeit. So weit, so gut.
Da der Xvive-Sender mit nur einem XLR-Anschluss versehen ist, kann das System nur mono arbeiten. Das bedeutet, wer einen Stereo-in-Ear-Sound bevorzugt, für den ist das XVive U4 System nicht das Richtige. Wer mit einem Mono-Sound klarkommt, der dürfte allerdings von der Performance des Testsystems angetan sein, vor allem mit Blick auf das Preisschild. Zwei Dinge fallen mir sofort auf. Das Setup ist erfreulich rauscharm und frei von Nebengeräuschen jeglicher Art. Ein Vorteil der digitalen Signalübertragung.
Noch beeindruckender finde ich die maximale Ausgangsleistung des Kopfhörerausgangs. Selbst an betagten Studiokopfhörern wie einem beyerdynamic DT770 liefert der XVive Empfänger ein ordentliches Brett. Aber Vorsicht! Das System ist nicht mit einem Limiter ausgestattet. Daher sollte man zur Vorsicht in dem Mixerausgang nach Möglichkeit einen Limiter insertieren, nur für den Fall.

Fotostrecke: 4 Bilder Dank der wenigen Bedienelemente ist das XVive U4 System Plug ’n’ Play

Als digitales System hat das XVive U4 natürlich auch eine systemimmanente Latenz. Die digitale Signalverarbeitung fordert etwas Zeit für die Verarbeitung ein. Die Verzögerungszeit des Testsystems liegt um die 5 ms. In Zusammenarbeit mit einem aktuellen Digitalmixer dürfte die Gesamtlatenz bei 6-7 ms liegen. Das scheint auf den ersten Blick recht viel zu sein. Aber rechnet man die Latenz in Entfernung um, liegt diese ungefähr bei zwei Metern. Im Grunde die gleiche „Latenz“, die man als Musiker auf der Bühne mit einem Floor-Monitor hat.
Tipp: Wer dennoch das Gefühl hat, dass das XVive das Monitorsignal „zu langsam“ anliefert, der sollte den Monitormix mit etwas Hall versehen. Mit dieser künstlichen Rauminformation ist das Gehör weniger sensitiv gegenüber Latenz. Einfach mal ausprobieren.
Persönlich konnte ich keine Artefakte im Zusammenspiel mit einem Behringer X-Air-18 Digitalmixer feststellen. Im Gegenteil, der Sound des XVive U4 ist kraftvoll und detailreich. Da habe ich in dieser Preisklasse schon andere Sachen gehört.
Über eine Sache müssen aber noch sprechen: die Akkulaufzeit. Gerade wenn man nicht die Möglichkeit hat, die Akkus wie beim Testsystem auszutauschen. Ein normaler Band-Gig dürfte 90 Minuten bis 2 Stunden dauern. Aber es gibt auch Coverbands, die über den Abend verteilt gut und gerne 4 Stunden Spielzeit aufweisen. Beide Parteien kann das XVive U4 versorgen. Der Hersteller gibt die maximale Akkulaufzeit mit 5 Stunden an. Im Test hielt das System sogar 5 Stunden und 20 Minuten. Das sollte für die meisten Standard-Einsätze vollkommen ausreichend sein.

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Fazit

Ich mache es kurz: Wer auf eine Stereowiedergabe und wechselbare Akkus verzichten kann, der darf beim XVive U4 In-Ear-System bedenkenlos zuschlagen! Vor allem wenn man den Straßenpreis unter 250 Euro für das System betrachtet. Das XVive U4 hat eine ausreichend lange Akkulaufzeit, verfügt über eine Plug ’n’ Play Bedienung und ist zudem anmeldefrei einsetzbar. Dazu kommt eine gute Verarbeitung und reichlich Zubehör auf die Guthabenliste. Für den In-Ear-Betrieb ist eine hochqualitative Wiedergabe und ein strammes Ausgangssignal wichtig und auch in diesen Punkten weiß das Testsystem zu überzeugen. Der sehr kompakte Formfaktor und die damit einhergehende Portabilität des XVive U4 Systems spart zudem ein 19 Zoll Transport-Rack. Der Kandidat lässt sich einfach ins Zubehör-Case werfen und bei Bedarf zügig aufladen und einsetzten. Einfach und unkompliziert – gutes System!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • anmeldefrei
  • hohe Lautstärke
  • integrierter Akku
  • Verarbeitung
  • gedrucktes Manual im Lieferumfang
  • Zubehör
  • Plug ’n’ Play-System
  • 4 Jahre Garantie
Contra
  • keine Stereo-Wiedergabe
  • Akku nicht austauschbar
Artikelbild
XVive U4 Monitor Wireless System Test
Für 199,00€ bei

7

Digitales Wireless In-Ear Monitor System: XVive U4
Digitales Wireless In-Ear Monitor System: XVive U4
Spezifikationen
  • Gerät: XVive U4 In-Ear-System
  • Frequenzbereich: 20 Hz – 20000 Hz
  • Reichweite: bis 30 Meter bei direkter Sichtverbindung
  • Sendefrequenz: 2,4 GHz ISM-Band
  • Sendekanäle: 6x schaltbar
  • RF Stärke: 10 mW
  • Dynamic Range: 107 dB
  • Akkulaufzeit: 5 Stunden, im Test 5 Stunden, 22 Minuten
  • Power-Taster: ja, bei Empfänger und Sender
  • Aux/Line-Umschalter: ja, am Sender
  • Eingang Sender: Standard-XLR
  • Ausgang Empfänger: 3,5 mm Miniklinkenbuchse
  • Zubehör: Dual-USB-Ladekabel, Ledertasche, XLR auf Klinke Adapter
  • Abmessungen Sender: 30 x 28 x 100 mm
  • Gewicht Sender: 90 g
  • Abmessungen Empfänger: 47 x 41 x 60 mm
  • Gewicht Empfänger: 118 g
  • Akku Sender: 3,7 Volt, 860 mA
  • Akku Empfänger: 3,7 Volt, 1200 mA
  • Preis: 235 Euro

Herstellerlink XVive

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Profilbild von Mike

Mike sagt:

#1 - 26.03.2020 um 07:50 Uhr

0

In Zeiten der zunehmenden Sensibilisierung gegenüber der Wegwerf-Mentalität kriege ich beim Gedanken an "Oh, Akku kaputt - muss ich wohl ein neues System kaufen!" natürlich Gänsehaut.
Davon ab die Frage - wenn man tatsächlich mehrere Signale gleichzeitig laufen lässt, trennt sich das dann tatsächlich sauber? Bei 2 Xvive-Gitarrensendern habe ich es bereits anders erlebt, da lief am Ende nur einer.

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