Anzeige

Wampler ReWired Test 

Mit dem Wampler ReWired bekommt die Country-Legende Brent Mason einen weiteren Signature-Verzerrer auf den Leib geschneidert. Mason ist neben seiner Solotätigkeit ein gefragter Nashville-Sessiongitarrist, der zahlreiche Alben von Brooks & Dunn über Dolly Parton bis hin zu Shania Twain mit seinem Spiel veredelt hat. Wer so vielseitig ist, benötigt natürlich auch ein flexibles Pedal, und so bietet unser brandneuer Testkandidat einen Distortion- und einen Overdrive-Schaltkreis sowie einige interessante Soundoptionen. Wie Brents Wunderwaffe im Detail klingt, sagt euch der folgende Test.

Wampler ReWired Test Verzerrerpedal

Wampler ReWired – Das Wichtigste in Kürze

  • Brent Mason Signature-Pedal
  • unabhängige Distortion- und Overdrive-Schaltkreise
  • Effektreihenfolge tauschbar
  • zwei unabhängige In- und Outputs
  • True Bypass
  • kann von 9 bis 18 Volt betrieben werden
  • Made in USA

Gehäuse und Bedienung des Wampler ReWired

Der Wampler ReWired zeigt sich in einem silberfarbenen Metallgehäuse mit den Maßen 119 x 97 x 60 mm (B x L x H). Die Oberseite beheimatet alle Bedienelemente in Form von 9 Potis und einem Kippschalter. Der Distortion-Kanal lässt sich mit den Reglern für Level, Gain, Tone und Fat einstellen, während der Overdrive neben den identischen Potis einen zusätzlichen Blendregler aufweist. Ein mittig angebrachter Schalter ändert die Effektreihenfolge, wahlweise parkt der Overdrive vor dem Distortion oder umgekehrt.
Im hinteren Pedaldrittel warten zwei Fußschalter, um die beiden Zerrtypen separat an- und auszuschalten. Die Stirnseite verarztet alle Anschlüsse. Hier finden sich pro Schaltkreis ein getrennter Ein- und Ausgang. Dies ist sinnvoll, möchte man das Pedal z. B. in einem Switching-Setup nutzen oder aber Effekte zwischen den beiden Zerreinheiten einschleifen. Für die Standardanwendung benutzt man schlichtweg die äußeren Buchsen links und rechts und das Signal wird intern gebrückt.
In der Mitte befindet sich der Anschluss für das optionale Netzteil, das den ReWired von 9 bis 18 Volt speisen muss. Batteriebetrieb wird nicht unterstützt. Die Stromaufnahme beläuft sich auf 35 mA bei 9 Volt und 40 mA bei 18 Volt. Wie alle Wampler-Pedale kommt natürlich auch Brents Schmuckstück mit einem True-Bypass. Zum Lieferumfang gehören ein Dustbag, ein Plektrum, ein Sticker und das Manual.

Wampler ReWired Test Metallgehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Der Wampler ReWired zeigt sich in einem silberfarbenen Metallgehäuse mit den Maßen 119 x 97 x 60 mm (B x L x H).
Anzeige

So werden die Klangbeispiele des Wampler ReWired in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor einen 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

So klingt der Overdrive-Kanal des Brent Mason ReWired

Der Overdrive liefert warme, röhrenartige Sounds mit einer herrlich direkten Ansprache und einem tollen Spielgefühl. Die Textur ist dicht, verfügt aber über eine eindrucksvolle Klarheit und Dynamik. Über das Blend-Poti lässt sich der cleane Anteil stufenlos beimischen, was für zusätzliche Transparenz sorgt und gerade im Low-Gain-Bereich immense Klangmöglichkeiten eröffnet. Ebenfalls eine clevere Lösung ist der Fat-Regler, der etwas an die Gestaltungsmöglichkeiten des neuen Nobels ODR-1X erinnert. Hier hat man die Option, Singlecoils eine höhere Autorität und, wie der Name sagt, „Fatness“ beizufügen. Meine Telecaster klingt sofort, als ob ich deutlich dickere Saiten aufgespannt hätte. Humbuckergitarren hingegen lassen sich sinnvoll im Lowend ausdünnen und wirken aufgeräumter. Über den Tonregler hat man einen rudimentären EQ zur Hand, der sehr musikalisch ausgelegt ist. Auch in der Minimal- und der Maximalposition gibt es uneingeschränkt brauchbare Sounds. Ganz egal, ob es nur um eine dezente Tonverdickung, amp-artige Breakup-Sounds oder Classic-Rock-Riffs geht – der Overdrive-Kanal liefert ab!

Audio Samples
0:00
Pedal Off/On – Mid Setting – Stratocaster Low Gain – Stratocaster Mid Gain – Les Paul Tone Knob – Les Paul Fat Knob – Telecaster

So klingt der Distortion-Kanal des Brent Mason ReWired

Beim ersten Anspielen des zweiten Kanals war ich, ehrlich gesagt, ziemlich überrascht, denn ein klassischer Distortionsound á la DS-1 oder Rat wird hier nicht geliefert. Vielmehr haben wir es mit einer britischen Zerrtextur zu tun, die für mich deutlich mehr Overdrive-Charakter bietet. Diesen Umstand finde ich aber durchaus begrüßenswert, denn auch hier geht es sehr Amp-like zur Sache und der Grundsound hebt sich vom ersten Kanal klar ab. Die Gainreserven sind etwas höher, dennoch bewegen wir uns im Feld von Blues bis Mid-Gain Classic-Rock. High-Gain-Metalsounds sind also nicht wirklich umsetzbar, zumal man dafür auch stärker in die Mitten eingreifen müsste. Dennoch überzeugt der Distortion-Kanal auf ganzer Linie und bietet die gleichen Qualitäten wie Kanal 1: hohe Transparenz, tolle Dynamik und ein traumhaftes Spielgefühl.

Audio Samples
0:00
Mid Gain – Les Paul High Gain – Les Paul Mid Gain – Stratocaster Fat Knob – Les Paul Dynapick – Les Paul
Beide Kanäle liefern sehr amp-like und dynamische Sounds bei einem sagenhaften Spielgefühl.

So klingen Overdrive- und Distortion-Kanal im Verbund

Der Wampler ReWired bietet nun auch die Option, beide Schaltkreise simultan zu benutzen und sogar deren Reihenfolge frei zu bestimmen. Dass ein Overdrive vor einem Distortion gut funktioniert ist allseits bekannt. Im ersten Beispiel hört ihr zunächst nur den Distortion Schaltkreis und anschließend mit aktiviertem, vorgeschaltetem Overdrive. Letzterer wurde mit den klassischen Reglersettings eines Boosters eingestellt: Das Gain des Overdrives kommt runter und das Level dafür hoch. Dreht man den Fat-Regler des Overdrives außerdem zurück, hat man schön aufgeräumte Bässe und nahezu einen Tubescreamer-artigen Boost-Effekt. Heraus kommen herrlich singende Leadsounds mit viel Sustain.
Dass man einen Distortion vor einem Overdrive parkt, ist sicherlich etwas ungewöhnlicher. Doch auch dieses Szenario funktioniert aufgrund des besonderen Distortion-Charakters ganz hervorragend. Im zweiten Klangbeispiel hört ihr erst den Overdrive-Schaltkreis alleine und dann mit vorgeschaltetem Distortion. Die Nebengeräusche steigen bei den kombinierten Sounds naturgemäß etwas an, aber alles bewegt sich im üblichen Rahmen.

Audio Samples
0:00
Overdrive vor Distortion (Overdrive off/on) – Les Paul Distortion vor Overdrive (Distortion off/on) – Les Paul
Anzeige

Fazit

Ich muss gestehen, dass der Wampler ReWired mich schwer beeindruckt hat. Beide Kanäle liefern sehr amp-like und dynamische Sounds bei einem sagenhaften Spielgefühl. Stilistisch bewegen wir uns beim ReWired im Bereich von Blues und Country bis hin zu Classic- und Mid-Gain-Rock, aber auch raue Indiesounds können mühelos bedient werden. Die Potibelegung zeigt sich durchweg praxisnah und deren Auslegung ist so musikalisch, dass es fast nicht möglich ist, unbrauchbare Settings einzustellen. Der Fat-Regler ist eine tolle Hilfe, wenn es darum geht, das Pedal entweder an Singlecoils oder Humbucker anzupassen. Dass der Overdrive-Kanal mit einem Blendregler versehen ist, bietet eine Fülle an Klangoptionen und flexibilisiert das Pedal vor allem im Low-Gain-Bereich. Beim Distortion-Kanal darf man nicht den Sound eines typischen High-Gain-Distortions erwarten. Alles fühlt sich mehr nach einem heißen Plexi-artigen Overdrive an, der jedoch ebenfalls mit toller Dynamik und röhrenartigem Spielgefühl trumpft. Die Kombination beider Schaltkreise eignet sich für tolle Lead- oder gainreichere Rhythmsounds, wobei beide Stackingoptionen gleichermaßen überzeugen können. Dass man bei Wampler-Pedalen über die Fertigungsqualität nicht sprechen muss, versteht sich von selbst – die ist allererste Sahne. Die Klangqualität, gepaart mit zwei Schaltkreisen und den flexiblen Anschlussoptionen, rechtfertigt auch vollkommen den aufgerufenen Preis. Klare Antestempfehlung meinerseits!

Volle Punktzahl und klare Antestempfehlung!
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • toller Grundsound beider Schaltkreise
  • exzellente Dynamik und Ansprache
  • effektiver Blend- und Fat-Regler
  • flexibel durch zwei Schaltkreise und diverse Anschlussoptionen
Contra
  • keins
Artikelbild
Wampler ReWired Test 
Für 329,00€ bei
  • Hersteller: Wampler
  • Name: ReWired (Brent Mason Signature-Pedal)
  • Type: Overdrive/Distortion
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: je 2x Level, Gain, Tone & Fat,1x Blend
  • Schalter: Distortion On/Off, Overdrive On/Off, Order
  • Anschlüsse: 2x In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 35 mA bei 9 V, 40 mA bei 18 V
  • Abmessungen (B x L x H): 119 x 97 x 60 mm
  • Gewicht: 421 g
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (November 2024)
Hot or Not
?
Wampler ReWired Brent Mason Signature 005 FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Telecaster | Classic Sounds with Modern Feel | Sound Demo
  • Country Rock Riffing with the American Professional Classic Telecaster!
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo