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Wampler Mofetta Test 

Mit dem Wampler Mofetta Overdrive/Distortion würdigt Brian Wampler einen Klassiker der 1990er-Jahre, den Ibanez MT10 Mostortion. Dieser wurde ursprünglich als Teil der 10er-Pedalserie veröffentlicht, zu der z. B. auch der TS10 Tube Screamer gehörte. Trotz der günstigen Konstruktion rühmten bereits damals viele Gitarristen die ampartigen Qualitäten des Mostortion, weshalb er heute auf dem Gebrauchtmarkt relativ hohe Preise erzielt. Wie Wamplers Hommage an den MT10 klingt, möchte ich hier herausfinden!

Wampler Mofetta

Wampler Mofetta – das Wichtigste in Kürze

  • Overdrive/Distortion auf Basis des Ibanez MT10 Mostortion
  • 5 Potis: Bass, Mid, Treble, Level und Gain
  • Texture-Schalter
  • True-Bypass
  • Stromversorgung 9 V/10 mA, Batteriebetrieb wird unterstützt
  • Herstellungsland: USA

Gehäuse und Bedienung des Wampler Mofetta

Der Wampler Mofetta präsentiert sich in einem dunkelgrünen Metallgehäuse mit ansprechender Grafik. Die Maße von 124 x 66 x 58 mm entsprechen dem typischen Wampler-Format. Insgesamt erscheint das Pedal solide gebaut und macht, im Gegensatz zum originalen Ibanez-Pendant, einen ziemlich robusten Eindruck. Die Oberseite beheimatet zweireihig sämtliche Bedienelemente. Hier trifft man auf eine EQ-Sektion, bestehend aus Bass-, Mid- und Trebleregler. Level bestimmt die Ausgangslautstärke und Gain den Grad der Zerrung. Soweit gleicht der Mofetta dem Vorbild aus dem Hause Ibanez. Neu ist allerdings der Texture-Switch, der eine kaskadierte Mosfet-Verstärkungsstufe aktiviert. Hinter den Potis ist der Fußschalter angebracht, der das Pedal aktiviert oder in den True-Bypass versetzt.

Wampler Mofetta Bedienelemente
Fotostrecke: 4 Bilder Der Wampler Mofetta kommt in einem dunkelgrünen Metallgehäuse.

Sämtliche Anschlüsse zeigen sich an der Stirnseite. Hier findet man einen Ein- und Ausgang im 6,3 mm Klinkenformat und den Eingang für das optional erhältliche Netzteil, das 9 Volt und mindestens 10 mA zur Verfügung stellen muss. Batteriebetrieb wird auch unterstützt und das dafür vorgesehene Fach befindet sich hinter der abschraubbaren Bodenplatte. Zum Lieferumfang gehören ein Manual, ein Dustbag und vier anklebbare Gummifüße.

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So werden die Klangbeispiele des Wampler Mofetta in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben und die Pedalsettings könnt ihr dem Video entnehmen.

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Eindruck zum Klang des Pedals

Der originale MT10 verwendete zwar einen MOSFET-basierten OP-Amp, die Verzerrung wurde jedoch durch Clipping-Dioden erzeugt. Das ist beim Mofetta anders: Hier haben wir es mit einem echten MOSFET-Clipping zu tun, was angeblich zu einer fetteren und strafferen Verzerrung führt. Das bestätigt auch mein Höreindruck: Der Wampler Mofetta liefert bereits in einem mittigen Setting einen sehr vollmundigen und warmen Sound, der dem Klang eines leicht komprimierenden Röhrenamps ähnelt. Meine erste Assoziation war sofort: „Hat etwas von einem aufgerissenen JTM45 gepaart mit einem Nobels ODR-1“. Die Dynamik und das Spielgefühl sind ganz hervorragend und die Zerrtextur kommt deutlich weicher als bei den meisten Distortionpedalen. Insofern ist der Name der berühmten Vorlage, Mostortion, auch etwas irreführend, denn für mich klingt das Pedal deutlich mehr nach einem Overdrive. Insbesondere Low- bis Mid-Gain-Settings sind die Paradedisziplinen des Mofettas, was auch erklärt, warum der Ibanez-Vorgänger in der Nashville-Studioszene so beliebt war. Der Texture-Schalter bietet noch eine Schippe mehr Zerre, die sich vor allem bei Gain-Stellungen in der ersten Hälfte bemerkbar macht. Hohe Gainsettings führen hier allerdings schnell zu einem fuzzigen und wenig definierten Sound. Wer also ein High-Gain-Pedal sucht, der wird hier nicht fündig. Der Mofetta liefert einen ordentlichen Output, was ihn auch als Booster qualifiziert. Unity Gain erhält man ca. in der 10-Uhr-Stellung des Level-Reglers, wenn Gain mittig gesetzt ist. Gerade die Kombination aus Pedalzerre plus geboosteter Vorstufenzerre klingt hier ganz fantastisch! Der EQ arbeitet sehr effektiv und erlaubt großzügige Eingriffe in den Gesamtsound, wobei vor allem das Zusammenspiel von Mid- und Treble-Regler den Klang deutlich verbiegt. Da die Textur des Mofetta ohnehin schon sehr dicht kommt, muss man beim Bassregler etwas aufpassen, aber zur Andickung von Singlecoils eignet er sich hervorragend.

Besonders hervorzuheben sind die hohen Output-Reserven, die das Pedal auch hervorragend als Booster qualifizieren.
Audio Samples
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Pedal Off/On – Mid Setting – Telecaster Texture Switch – Telecaster Low Gain – Telecaster High Gain – Les Paul Dynamic Picking – Les Paul Gain Knob Check – Les Paul Mid Knob Check– Les Paul Lead Tones – Les Paul
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Fazit

Der Wampler Mofetta zeigt sich als gelungene Neuinterpretation des legendären Ibanez MT10 Mostortions. Hier erhält man ein ausgezeichnet klingendes Zerrpedal, dessen tolle Dynamik und ein warmer, organischer Grundsound herausstechen. Auch wenn der Namenszusatz „Distortion“ lautet, muss man den Klang aus meiner Sicht doch deutlich mehr in der Overdrive-Gattungen verorten. Schöne Break-Ups sowie Low- bis Mid-Gain-Sounds sind die Kerndisziplinen des Mofetta, in denen er zu glänzen weiß. Daher sehe ich unseren Kandidaten auch eher im Blues, Classic- oder Country-Rock. Natürlich haben der Gain-Regler und der Texture-Schalter auch einiges an Zerrreserven zu bieten und dieser Sound hat sicherlich auch bei Alternative- oder Indie-Rocksounds seinen Charme. Allerdings kann er auch schnell etwas fuzzig werden. Besonders hervorzuheben sind die hohen Output-Reserven, die das Pedal auch hervorragend als Booster qualifizieren, sowie der effektive EQ. Die Verarbeitung entspricht dem hohen Standard, den man von Brian Wampler gewohnt ist, und preislich liegt man hier absolut im Normalbereich von Boutique-Herstellern. Freunde von gut klingenden Mid-Gain-Drives sollten das Pedal definitiv antesten!

Mit dem Wampler Mofetta erhält man ein ausgezeichnet klingendes Zerrpedal, dessen tolle Dynamik und ein warmer, organischer Grundsound herausstechen.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound im Low- und Mid-Gain-Bereich
  • sehr gute Dynamik und Ansprache
  • zusätzliche Gain-Option durch Texture-Switch
Contra
  • keins
Artikelbild
Wampler Mofetta Test 
Für 223,00€ bei
  • Hersteller: Wampler
  • Name: Mofetta
  • Type: MOSFET Distortion/Overdrive
  • Regler: Bass, Mid, Treble, Level, Gain
  • Schalter: On/Off, Texture-Schalter
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: ja
  • Stromaufnahme: 10 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 124 x 66 x 58 mm
  • Gewicht: 334 g
  • Herstellungsland: USA
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (Mai 2024)
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Wampler Mofetta Bedienelemente

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Profilbild von skinner

skinner sagt:

#1 - 08.11.2024 um 20:58 Uhr

1

Der Preis ist ja nun wirklich absolut durchgeknallt für das wenig an Gehäuse und Bauteile. Also wirklich "normal Bereich der Boutique Hersteller" man kann sich das auch schön reden. Man zahlt hier für das Bohei, für zitronenfrische Illusionen und irgendeinen Kultunsinn. Zwei von den Dingern und man hat schon einen Pod Go zusammen. Dass das nicht in der Redaktion auffällt.

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