Anzeige

Wampler Metaverse Test

Mit dem Wampler Metaverse Delay präsentiert die amerikanische Pedalschmiede rund um ihren Mastermind Brian Wampler nach dem Terraform-Modulator ein weiteres kompaktes und Midi-fähiges Pedal mit DSP-Chip. Das Metaverse wendet sich dem Thema Signalverzögerung mit elf verschiedenen Delay-Programmen sehr detailliert zu und bleibt dabei im Aufbau genau wie sein Vorgänger vergleichsweise simpel.

Wampler Metaverse Test

Nichtsdestotrotz lässt sich das Pedal unter anderem bei Bedarf in ein Stereo-Setup einbinden und bietet einen Expression-Pedal-Anschluss, über den auf jeden beliebigen Parameter zugegriffen werden kann. Brian Wamplers Pedal-Kreationen genießen einen hervorragenden Ruf, was unsere Tests in den letzten Jahren auch immer wieder bestätigen konnten. Wir dürfen also gespannt sein!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Lieferumfang und erster Eindruck

Das Wampler Metaverse ist mit seinen Maßen von nur 123 x 99 x 60 mm (BxTxH) in der Tat erstaunlich kompakt und bringt 389 g auf die Waage. Mit im Lieferumfang ist neben vier aufklebbaren Gummifüßchen und einem Midi-Adapterkabel auch eine Schnellstart-Anleitung, die anschaulich über die Funktionen des Pedals informiert. Die Verarbeitung ist tadellos und die Metallpotis und -schalter machen einen sehr robusten und wertigen Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Wampler Metaverse Delay bringt legendäre Echo-Klassiker und eigene Kreationen des Herstellers auf das Pedalboard.

Anschlüsse

Für den Betrieb in Stereo stehen auf der rechten und linken Seite je zwei Eingänge und Ausgänge zur Verfügung. Selbstverständlich lässt sich das Wampler Metaverse aber auch ganz simpel in Mono betreiben. An der Stirnseite gibt es weiterhin zwei Stereo-Miniklinkenbuchsen für die Midi-Anbindung, einen Expression-Anschluss und den Eingang für das optionale 9-V-Netzteil zu entdecken. Die Stromaufnahme liegt erstaunlicherweise bei gerade einmal 130 mA, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Metaverse ist in Stereo ausgelegt, also gibt es zwei Eingangsbuchsen auf der rechten Seite…

Bedienelemente

Auf der Oberseite wird zunächst eines der elf verfügbaren Delay-Programme angewählt und anschließend über fünf weitere Potis auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt. Zur Verfügung stehen dafür die gängigen Parameter Delay (Geschwindigkeit der Verzögerung), Feedback (Anzahl der Wiederholungen), Tone (Höhenblende für das Delay-Signal), Mod (Modulationstiefe) und Mix (Mischverhältnis mit dem Originalsignal). Dreht man Letztgenanntes voll auf, wird nur das Delay-Signal ausgeben, was beispielsweise in einem parallelen Einschleifweg sinnvoll ist. Darüber hinaus rasten sowohl Mix- wie Tone-Poti praktischerweise in der Mittelstellung ein. Beim Wampler Terraform aus derselben Serie des Herstellers hatte ich vor einiger Zeit noch die schlecht ablesbare Beschriftung der Effektprogramme moniert. Mit der schwarzen Schrift auf weißem Hintergrund ist dies für mein Empfinden beim Wampler Metaverse besser gelöst. Die elf Delay-Programme orientieren sich entweder an berühmten analogen Vorbildern oder bedienen sich aus dem eigenen Portfolio. Dabei bietet das Pedal eine Verzögerungszeit von 25 ms bis 2000 ms. Ausgenommen ist hier das Tape-Delay, dessen kürzeste Verzögerungszeit bei 40 ms liegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Delay-Programme werden über das Poti ganz links angewählt.

Folgende Delay-Programme hat das Wampler Metaverse laut Herstellerbeschreibung zu bieten:

  • ANLG – Analog Style Delay
  • WET – Modulated Analog Delay
  • BBD – Bucket Brigade Delay
  • JET – Analog Flanger Delay
  • DOC – Wampler ‘The Doctor’
  • FTE – Wampler ‘Faux Tape Echo’
  • ETH – Wampler ‘Ethereal’ Delay
  • MOD – Digital Flanger Delay
  • SPC – Space Echo Delay
  • TAPE – Multi Head Tape Delay
  • DIGI – Digital Delay

Möchte man ferner, dass die Delay-Wiederholungen auch bei der Deaktivierung des Pedals ausklingen, muss nur der kleine, an der Stirnseite eingelassene Trails-Schalter umgelegt werden, womit das Pedal eine gepufferte Bypass-Schaltung aktiviert. Andernfalls arbeitet das Wampler Metaverse mit einem True-Bypass. Zwei Fußschalter stehen zudem primär für die Inbetriebnahme des Effekts (Bypass) und die Eingabe der Delay-Geschwindigkeit per Tap-Befehl (Tap Tempo) zur Verfügung. Ein mittig zwischen den beiden Fußschaltern platzierter kleiner Taster ist außerdem für die Anwahl und Speicherung der Presets verantwortlich. Direkt am Pedal können dabei acht Presets angewählt werden und über die Midi-Anbindung stehen sogar bis zu 128 Presets zur Verfügung. Sowohl per Midi als auch über den Expression-Anschluss lässt sich außerdem jeder der verfügbaren Parameter extern kontrollieren. Nicht direkt ersichtlich sind außerdem diverse Alt-Features, mit denen zusätzliche Parameter verstellt werden können. Hierfür hält man den Bypass-Fußschalter gedrückt und dreht anschließend an einem der Potis oder drückt den Preset-Knopf. Einstellen lassen sich in diesem Zusammenhang beispielsweise die Modulationsgeschwindigkeit, die ausgegebenen Subdivisionen des eingegebenen Tap-Tempos  oder die Kombination der virtuellen Tonköpfe beim Bandecho. Darüber hinaus dient der Tap-Tempo-Fußschalter nicht nur zur Eingabe des Delay-Tempos, sondern wählt alternativ auch noch die Presets an.

Anzeige

Testaufbau

Für die heutigen Aufnahmen kombiniere ich das Pedal mit einem Line 6 HX Stomp Modeler, der diverse Fender-Style-Amps bereitstellt. Darüber hinaus spiele ich das Pedal mit verschiedenen E-Gitarren an.

Soundcheck und Kennenlernphase

Verbindet man das Gerät mit der Stromzufuhr, sind die Presets zunächst grundsätzlich deaktiviert. Das heißt, dass die von den Potis angezeigten Einstellungen wiedergeben werden. Durch diesen Umstand kann man sich direkt ein Delay-Setting basteln und anschließend ein wenig durch die verschiedenen Delay-Programme streifen, um die Wirkung der verschiedenen Charaktere in derselben Einstellung zu erkunden. Generell fällt dabei auf, dass das Metaverse sich mit seiner kompakten Größe und seiner übersichtlichen Bedienung eher wie ein einfaches Effektpedal anfühlt und den Anwender deshalb auch nicht mit einer Fülle von Features überfrachtet. Die Auswahl der direkt zur Verfügung stehenden Parameter wurde dabei absolut praxistauglich abgestimmt und entsprechend steht mein erster Delay-Sound schon nach wenigen Handgriffen. Was die Klangqualität betrifft, wird Brian Wampler seinem Ruf erneut gerecht und hat auch hier einige sehr feine Kreationen im Angebot.

Die beliebtesten Delay-Klassiker und sehr gute Eigenkreationen machen das Metaverse zu einem empfehlenswerten Tool für das Pedalboard.

Es lohnt sich, beim Ausprobieren der verschiedenen Delay-Modi das Augenmerk auf das Mod-Poti zu richten, da die Delays im Grundcharakter nicht nur verschieden sind, sondern auch die Modulation detailliert auf das jeweilige Vorbild abgestimmt wurde. Klar, manches analoge Original hat gewisse Eigenheiten zu bieten, die von einer digitalen Nachbildung vielleicht nicht hundertprozentig wiedergegeben werden. Im Grundklang wirken die Modelle aber zweifelsohne vertraut und authentisch. Spielt man das Pedal in Stereo, geht außerdem erst beim Aufdrehen des Mod-Potis das Delay im Stereo-Panorama auf und ist für mein Empfinden auch in diesem Punkt sehr geschmackvoll abgestimmt. Auch wenn das Pedal ganze elf Programme zu bieten hat, liegt das Augenmerk tendenziell trotzdem auf den eher klassischen Vertretern. Delays, die beispielsweise zusätzliche Pitch-Shifting-Effekte bieten (wie kürzlich beim Line 6 DL4 MkII gehört), hat das Wampler Metaverse nicht zu bieten. Wer auf der Suche nach atmosphärischen Sounds ist, wird aber dennoch problemlos fündig. Wie sich nach den ersten erfolgreichen Gehversuchen mit dem Pedal zeigt, wurden erfreulicherweise auch die acht Werkspresets am Pedal praxistauglich abgestimmt. Beim Erkunden der weiteren Möglichkeiten lohnt es sich dann schon, die Schnellstart-Anleitung zu studieren. Die meisten Befehle sind aber schnell verinnerlicht. Dennoch können die vier Preset-LEDs beispielsweise im Hinblick auf die Subdivisionen des eingegeben Delay-Tempos nicht so genau Auskunft geben wie ein Display. Aber das ließe sich bei diesem kompakten und grundsätzlich übersichtlichen Format auch nicht anders bewerkstelligen. Wie schon erwähnt, wirken die Delay-Modi ab Werk sehr gut abgestimmt. Dass man manchen zusätzlichen Parameter wie beispielsweise die Modulationsgeschwindigkeit oder die schon erwähnten Subdivisionen des Tap-Tempos bei Bedarf konfigurieren kann, rundet das schlüssige Gesamtkonzept ab.

Im zweiten Teil des Videos spiele ich alle Delay-Modi im Detail an und demonstriere auch einige weitere Parameter. Hier folgen jetzt noch ein paar Aufnahmen mit einigen Werkspresets und zwei Eigenkreationen.

Audio Samples
0:00
Bucket Brigade Delay Wampler ‘The Doctor’ (Factory Preset 6) Multi Head Tape Delay (Factory Preset 8) Wampler ‘Ethereal Delay’ (Factory Preset 3) Modulated Analog Delay (Factory Preset 5) Volume Pedal -> Digital Delay
Anzeige

Das Wampler Metaverse bietet einen gelungenen Rundumschlag der beliebtesten Delay-Klassiker in einem äußerst kompakten Format und hat darüber hinaus auch noch einige sehr gut klingende Eigenkreationen des Herstellers an Bord. Trotz der klanglichen Vielfalt wurde die grundlegende Bedienung auf das Wesentliche reduziert und gestaltet sich dementsprechend übersichtlich und praktikabel. Nichtsdestotrotz hat das Pedal bei Bedarf einige zusätzliche Optionen im Gepäck und erlaubt sogar eine umfassende Steuerung per Midi oder Expression-Pedal. Anspieltipp!

Die Stärken des Wampler Metaverse sind seine klangliche Vielfalt in hoher Klangqualität, ein schlüssiges Bedienkonzept und die Auswahl an Anschlussmöglichkeiten.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige und robuste Verarbeitung
  • äußerst kompaktes Format
  • hohe Klangqualität
  • schlüssiges und praktikables Bedienkonzept
  • Anschlussmöglichkeiten
Contra
  • keins
Artikelbild
Wampler Metaverse Test
Für 299,00€ bei
  • Hersteller: Wampler
  • Modell: Metaverse
  • Typ: Delay-Pedal
  • Herkunft: USA
  • Anschlüsse: Midi In & Out, Netzteil, Stereo In & Out, Mono In & Out, Expression
  • Schalter/Regler: Program Selector, Delay, Feedback, Tone, Mod, Mix, Trails, Preset/Save, Bypass, Tap Tempo
  • Delay-Programme: 11
  • Sampling-Rate: 48 kHz mit 24 bit Audio
  • Frequenzumfang: 20 Hz – 20 kHz
  • Speicherplätze: 8 intern, 128 per MIDI
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 130 mA
  • Bypass: True-Bypass oder Buffered-Bypass
  • Abmessungen: 123 x 99 x 60 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 389 g
  • Ladenpreis: 349,00 Euro (Juni 2022)
Hot or Not
?
Wampler Metaverse 002 FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the NUX Amp Academy Stomp | Sound Demo with Various Playing Styles
  • Funk Rock Riffing with the NUX Amp Academy Stomp!
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!